Wo du testen lassen kannst, weiss ich nicht. Da kann ich dir nicht weiterhelfen. Jolina ist ja nicht getestet und wir haben es auch nicht vor. Aber wir haben ähnliche Probleme mit der Motivation. Sie macht wirklich nur das Nötigste und das möglichst schnell, weil sie keine Lust darauf hat. Beim Schreiben hat ihre Lehrerin wohl schon mal gesagt, dass sie ruhig ein wenig schöner schreiben könnte. ;-) In Mathe bekommen sie meist Pflichthausaufgaben auf und noch zusätzlich eine freiwillige. Dreimal darfst du raten, ob sie die macht. Nö! Ihre Extrazettel mit schwereren Aufgaben verstauben im Ranzen, so dass die Lehrerin keine mehr austeilt. Ich habe es im Moment aufgegeben, so lange sie das Soll erfüllt und gut mitkommt, soll es mir wurscht sein. Ich kann sie nicht zwingen.
Hast du sie mal ohne Hausaufgaben hingehen lassen? Jolina wäre es unglaublich peinlich, wenn sie einen Fehler in der Aufgabe hat, und noch schlimmer wäre es, wenn sie was vergessen würde. So kann ich ihr das also in die alleinige Eigenverantwortung übergeben. D.h. ich kümmer mich kaum um die Hausaufgaben. Ich schaue sie kurz nach, wenn sie von der Hausaufgabenbetreuung nach Hause kommt. Wenn Fehler drin sind, meistens Flüchtigkeitsfehler, wegen schlampiger Erledigung, dann sag ich sie ihr. Sie verbessert sie dann sofort, mir wäre es aber auch erstmal wurscht, wenn sie es lassen würde. Sie muss sich dann am nächsten Tag vor der Lehrerin rechtfertigen.
Ich weiss nicht, was ein weiteres Testen euch bringen würde. Wenn sie total verweigert, nutzt ja auch keine Forderung mit schwereren Aufgaben, oder? Hast du es mal mit Eigenverantwortung versucht? Denn ich denke, man gerät als Eltern da schnell in einen Teufelskreis. Man erzeugt Druck, und stösst auf Gegendruck. Man macht mehr Druck, also gibt es noch mehr Gegendruck usw..
Übrigens gibt es dieses Hausaufgabenproblem hier auch bei ganz vielen Kindern, die nicht HB sind. Besonders eine Mutter beschwert sich bei mir immer wieder über ihre beiden Töchter. Pfiffige, aufgeweckte und ansonsten motivierte Mädels, aber bei den Hausaufgaben dauert es meistens den ganzen Nachmittag bis sie es alles gemacht haben. Ich persönlich würde das ja einfach nach 1 Stunde abbrechen, dann gehen sie eben ohne hin. Vielleicht muss man das nur einmal machen. Keine Ahnung! :-X Kommt wahrscheinlich auch auf das Kind an. LG Zauseline

Hallo Zauseline!

Da ja viele Kinder ungern HA machen hat das, nahezu nix mit HB zu tun, also eher: die Sachen müssen gemacht werden, egal ob Hochbegabt, Hochsensibel, Hochbekloppt...

Das Testen wre für mich eher so das ich dann was "in der Hand" habe, denn sonst hab ich echt die Befürchtung das ich eine von den "schlechter Schüler Mutter" bin.

Das krasse an meinem Töchterlein ist ja, das es ihr nichts ausmachen würde wenn sie ohne HA geht, hatte ihr mal ins HAHeft geschrieben das Judith sich trotz mehrmaliger Aufforderrung nicht bemüht die HA zu machen und ich nach einer Stunde abgebrochen habe.

Fazit: Judith hat sich gefreut das ich es gemacht habe und sie fertig war.

Auch zu sagen das sie den Tonni mit hoch nimmt und wieder runter kommen kann wenn sie fertig ist- das funktioniert auch nicht.

Also gibt es irgendwie keine Konsequenz aus dem nicht HA machen.

LG

dudi

Meine Tochter wollte heute wegen der verhassten Hausaufgabe, das Heft zerschneiden. "Bitte, wenn du das brauchst, dann mach es!", habe ich gesagt. Nun fehlt eine kleine Ecke auf der Seite und die Hausaufgabe ist sowas von unordentlich und lieblos gemacht, das gibt sicherlich eine Rüge morgen. Ist aber nicht mein Problem, ehrlich!
Aber ich verstehe dein Problem! Hast du es mal mit Belohnungszettel versucht. Für jedes Hausaufgaben machen gibt es ein Sternchen und wenn sie eine bestimmte Anzahl gemacht hat, macht ihr was Schönes zusammen. Oder einen Strafzettel! Für jeden Tag Gezicke, wird ihr was Schönes gestrichen (Fernsehsendung, Eis). Handel es aber mit ihr zusammen aus, so dass sie Mitspracherecht hat. Jolina fand sowas immer klasse, es hat sie aber trotzdem nie unter Druck gesetzt. Wir haben es beim Alleine einschlafen und Durchschlafen im eigenen Zimmer eingesetzt. Einfach, um dran zu bleiben! Ansonsten fällt mir nur noch ein Gespräch mit der Lehrerin oder eben wirklich mit einer Beratungsstelle für HB ein. Ich drücke euch die Daumen, dass es bald wieder besser wird. Bei uns wird es auch immer schlimmer. Heute kam die Aussage, sie wolle zu den Kindern gehören, die viel Quatsch machen. %) Dann steht ihr Name auch mal an der Tafel. Für mich ein Zeichen von kompletter Unterforderung, aber falls es Probleme im Unterricht geben soll, dann ist die Lehrerin echt selbst schuld. Wir haben es oft genug angesprochen. Aber es kann auch gut sein, dass sie nur bei uns die große Klappe hat und in der Schule ganz brav ist. So hieß es zumindest beim Elterngespräch. LG Zauseline

... nachdem sie die HA nicht gemacht hatte?
Wenn da nämlich nichts kommt, ist das ziemlich fatal. Ich würde auch mal mit der Lehrerin sprechen.
Wenn meine Kinder (also die meiner Klasse) ohne HA kommen, müssen sie sie bis zum nächsten Tag nachholen und wenn es dann immer noch fehlt, müssen sie sie in der Pause oder beim Sport machen. Das kann man jetzt diskutieren, von wegen, sie brauchen doch die Bewegung usw., aber meistens hilft's und es ist ja auch keine Dauerlösung. Ich suche mir dann die Strafe aus, die dem jeweiligen Kind mehr weh tut (kann auch eine Kunststunde sein).
LG Ulrike
PS: Diese Unlust HA zu machen kann schon mit Unterforderung zu tun haben. Manche Kinder reagieren halt so, auch wenn sie den Stoff in einer Minute erledigt haben könnten, aber das ist ja fast eine Beleidigung von HB Kindern solche Pillepalle-Aufgaben zu verlangen (ich denke, so empfinden das viele Kinder).
Wie reagiert sie denn bei Aufgaben, die sie richtig fordern?

Deine Konsequenzen hören sich gut an, denn sie sind zeitnah und spürbar. Bei uns passiert wohl noch nix (zumindest laut Anton)... Aber Anton ist es meist dann doch peinlich und er macht sie im Notfall noch morgens (ist schon einmal passiert).
Für Anton kann ich sagen, dass es wohl eher diese Fremdbestimmtheit ist, die ihn nervt. Also, ich komme heim, und MUSS dann schon bald wieder irgendetwas... Klar, wenn es was ist, was ihm Spaß macht, dann legt er gleich los. Aber sowas gab es eigentlich noch gar nicht, oder ich habs vergessen. Am Schlimmsten sind lange Schreibaufgaben, Mathe geht meist ruckzuck, obwohl er da am meisten unterfordert ist.
Und bei Anton scheint das Fenster zwischen "zu leicht-keinen Bock" und der Angst überfordert zu sein recht klein zu sein.
Ich fand den Vortrag vom Marburger Hochbegabtenprojekt sehr interessant. Eigentlich, so lassen sich deren Daten lesen, liegen die Probleme nicht in der Hochbegabung an sich, sondern eben an anderen Stellen (eher persönlichkeitsbedingte Sachen wie Selbststeuerungsfähigkeiten, Selbstbewusstsein oder aber auch die Umstände, Umfeld, Familie etc.).
LG,
Susanne

Das mit dem Fenster zwischen Unterforderung und Angst vor der Überforderung ist auch bei Jolina sehr klein. Auf der einen Seite verweigert sie momentan fast alles, weil es ja so pipieinfach ist. Sie macht nur das Nötigste und das auch schluderisch. Konsequenzen hat das noch keine, es scheint immer noch zu reichen. Aber die Extrazettel macht sie nicht mehr, weil sie da sofort merkt, sie muss etwas mehr grübeln. Sofort bekommt sie Stress, es laufen Tränen und ein "das kann ich nicht". Eine Zeitlang konnten wir sie noch motivieren, es trotzdem zu machen, denn meistens war es nur die unbekannte Aufgabenstellung, die sie nicht verstanden hat. Haben wir ihr das erklärt, war das Rechnen selbst kein Problem mehr. Mittlerweile macht sie aber überhaupt keine Extrasachen mehr. Kein Bock!
Ich bin momentan etwas ratlos und so richtig Unterstützung bekommen wir von der Schulseite nicht. Es kann allerdings daran liegen, dass sie sich nur in der Hausaufgabenbetreuung und zu Hause quer stellt. Denn es ist ihr schon wichtig die Hausaufgaben richtig abzugeben.
Ansonsten strebt sie gerade an "frech" sein zu wollen. Sie macht viele Sachen, damit sie ein wildes Mädchen ist. Keine Ahnung, was das für eine Phase ist. Tipps? LG Zauseline

diese konsequenzen gibt es auch bei meiner kollegin in alex' klasse schon von anfang an. sie gibt außerdem diff ha, was oft eine lösung für die ha-unlust ist.
dabei differenziert sie in deutsch mehr als in mathe. da sind meine kollegen noch nicht so weit. ich würde auch in mathe gerne mit einem diff unterrichtswerk arbeiten, kriege das aber nicht durch.
alex hat kein fenster, er hat zum schreiben einfach keine lust und war bis jetzt auch noch nie verzweifelt, da hat er wohl reichlich selbstbewußtsein mitbekommen.
lg ulrike mit schubidubi marius auf dem arm

Hi Susanne!
Das klingt sehr so wie bei uns.
Judith findet es auch ganz schlimm wenn sie fremdbestimmt durch den Tg geht.
Fast tägl. ist die Frage: Müssen wir heute irgendwo hin?
Sie macht auch Dinge gerne mit, wenn sie dann gerade Sinn dazu hat.
Sie wehrt sich nicht oder so, aber mal stundenlang im Zimmer spielen, mal bis abends um 6 mit Freundin unterwegs sein (hier in der Siedlung), mal nen Liter Milch beim Aldi holen (1,5km), das ist sehr unterschiedlich was sie dann macht aber sie nennt das dann auch "Wunschtage" oder "wie Freitag".
Sie sagte auch letztens das sie Mitten im Gespräch war (Sachkunde) und dann sollte sie Mathe rausholen, das war für sie echt ein Schlag ins Gesicht und sie ist ja sooooo theatralisch...
LG

Hallo,
ich war einige Tage nicht im Netz daher schreib ich erst jetzt.
Dadis Lehrerin ist toll.
Sie hat es genau so gemacht und sie mußte in der Relistunde die HA nachholen und das hat wohl ganz gut geklappt.
Wenn sie tolle Aufgaben aufhat dann freut sie sich sogar- nicht das es dann hochmotiviert klappt, aber es ist deutlich besser.
LG