Nocheinmal durfte ich das Wunder der Geburt erleben
Bin leider zwischen alle Fronten, was Kompetenz, Machtegerangel und Finanzfragen der KKHs sind, geraten und eine wunderbar natürliche Geburt endete völlig ohne medizinische Not in einer Sectio mit Vollnarkose, und so wurde mir alles genommen, das Glücksgefühl, der 1. Schrei und meine Babys konnte ich auch nicht sehen, da sie gleich verlegt wurden.
Ich lag ja schon eine Woche mit vorzeitigen Wehen im KKH, mir wurde immer wieder versichert, alles kein Problem, sie können die Kinder hier beruhigt bekommen, es sind rum um die Uhr genügend Ärtze da, die KIA kommen mit dem Rettungswagen + Inkubator jederzeit auch nachts, rundumversorgt, rund um die Uhr.
Die Geburt ging gegen 18 Uhr los, um 21 Uhr hätte meine Hebamme Schichtwechsel gehabt, leider fiel die Nachtschichthebamme aus, da sie einen Asthmaanfall bekam, meine Hebamme führte mehr als 35 Telefonate neben meinem Kreisbett um einen Ersatz zu besorgen, bekam keinen und mußte notgedrungen an ihre 8Std. Spätschicht noch die ganze Nachtschicht hängen. Für mich hatte sie nie ein Wort oder eine Streicheleinheit übrig, sie interessierte sich nur fürs CTG, das die ganze Zeit an mir hing und das bei Twins und war ansonsten mehr als sauer und genervt, dass alle Kollegen sie hängen ließen.
Die diensthabende Ärtzin, noch in der Ausbildung, hatte bereits eine 20 Std. Schicht hinter sich, sie war ganz arg lieb, aber sie wurde von ihren Kollegen völlig hängen gelassen mit der ganzen Verantwortung und saß irgendwie zwischen allen Stühlen. Eigentlich müssen bei einer Zwillingsgeburt, 1 OA, 1 Arzt, 2 Hebammen und 2 KIÄ dabei sein. Sie war ganz allein, einen OA oder gar Chefartz habe ich nicht gesehen, die stehen nachts nur per Telefon zur Verfügung.
Als ich 7 cm eröffnet war und es ab da bei mir immer sehr schnell geht, hat die Ärtzin in der Kinderklinik angerufen und den Inkubator bestellt, da hieß es, Verlegung intraunterin, sie können nicht kommen, nur ganz schwach besetzt, es wären dann keine KIÄ mehr in der Klinik.
Eine Verlegung war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich, ich hate bereits Wehen alle Minute , kaum Wehenpause. Da wollte die KIÄ doch glatt mit mir auf dem Kreisbett telefonieren und mich vom Gegenteil überzeugen.
Letztlich sind sie dann gekommen, haben aber gleich gesagt, lang warten können sie nicht mehr und ab da ging mein MUMU nicht mehr so
schnell auf, wie zuvor, mir wurde dann vorgeschlagen, einen Wehentropf zusätzlich zu meinen guten Wehen anzuhängen, ich war nicht mehr fähig eine wirkliche Entscheidung zu treffen und habe zugestimmt, was ich nach der Geburt gar nicht mehr richtig wusste, soweit war ich schon eingtaucht in mein Geburtsgeschehen. Ab da geriet alles völlig außer Kontrolle, es kam zum Wehensturm, ich wußte nicht mehr wo oben und unten war, habe nur noch geschrien, da kamen die KIÄ und sagten entweder es geht jetzt zügig voran oder sie rücken wieder ab und mein Mann soll doch endlich in eine Verlegung einwilligen.............
KIÄ und Artzin gingen raus, redeten und als die Ärtzin wieder kam, wurde untersucht, MuMU NUR 1 cm mehr als vor 25 Min. und sie schlug mir einen KS vor, ich wollte nur noch dass diese Mörderschmerzsen aufhören und 10 Min. später lag ich auf dem OP Tisch, wo wundersamer Weise alle schon da waren, OÄ, Anästhesie, OP hergerichtet...... ob das alles in 10 Min zu bewerkstelligen war ????
Dann Viollnarkose und ich war erlöst, hätte mir jemand gesagt, es hilft nur noch sterben, ich hättte auch darin eingewilligt.
Die Schmerzen der anderen 6 Geburten zusammen waren ein KlaCKS,gegen das, was da nach dem Wehentropf passierte.
Ich wurde genötigt, meine Geburt jetzt endlich zu beenden, da mitten in der Nacht, keine Kapazitäten vorhanden waren und so fühle ich mich auch.
Am Tag nach dem KS habe ich mich bei meinem Mann ins Auto gesetzt und bin einen Weg 12 km zu ihnen gefahren, ich konnte nicht anders, aber wer schonmal einen KS hatte kann sich sicher vorstellen, dass das mehr als haarig ist. Seither besuche ich sie immer nachmittags und gehe dann, brav wieder in mein Wochenbett ins KKH zurück, am Montag werde ich hier entlassen und 2 Tage später holen wir unsere süßen Mädels heim.
Mir geht es noch nicht so prickelnd, zur Zeit wird hier im KKH überlegt, ob ich nicht noch 3 Blutkonserven bekommen soll.
Die Geburt wird für das KKH sicher noch ein Nachspiel haben, wir überlegen gerade, ob wir die Kraft dafür haben an die Medien zu gehen.
So, das war mein Geburtsbericht, aber das Ergebnis, wow das ist so süß:
Nayeli Sonea Rosa 2520 g , 48 cm ge4b. 13. 11. 2009 um 1.07
und
Malea Kailani Mirjam 2170 g , 46 cm, geb. 13.11.2009 um 1.08
sie wurden bei 34+1 geboren.
Beiden geht es gut, bereits am 15.11.2009 konnten sie auf die normale Kinderstation verlegt werden, aber sie fehlen mir so sehr, es ist schwer sie jeden Tag wieder verlassen zu müssen.
Gerade vorhin habe ich auf meinem BH einen kleinen Spuckfleck von Malea entdeckt, der hat mich so glücklich gemacht und die Tränen sind gerollt.... ihr seht mein seelischer Notstand ist groß.
LG maddox jetzt mit 5 Kinder von 0-5 und wißt ihr was, ich freu mich auf unser zukünftiges Leben, es wird prall, anstrengend, aber rund sein
O mein Gott...
Ich hoffe, dass Du irgendwann die Zeit findest, dieses traumatisierende Erlebnis zu verarbeiten. Auf der Seite www.kaiserschnitt-netzwerk.de gibt es ein sehr gutes Forum, sowie Kontaktadressen aus Deiner Nähe. Allein der Besuch einer Gruppe mit Gleichgesinnten (Kaiserschnittgruppe)kann schon etwas helfen.
Aber nun möchte ich Dir erstmal von ganzem Herzen zu Eurem erneuten doppelten Glück gratulieren. Die Namen Deiner Kinder sind sehr hübsch und es ist schön, dass sie für die Woche schon so ein gutes Gewicht haben.
Vielleicht magst Du mit Ihnen, wenn sie zu Hause sind ein sog. "Baderitual" machen? Du findest es in "Geburt/Ein schwerer Anfang leichter gemacht" oder ich beschreibe es Dir, wenn Du nachfragst.
Alles Liebe für Eurer buntes gemeinsames Leben,
Maren
:IN LOVE:
O mein Gott...
eigentlich wollte ich das alles gar nicht schreiben, daher passen Überschrift und Text auch gar nicht wirklich zusammen, aber plötzlich floss es nur so aus mir heraus und es hat gut getan.
Im Moment ist da noch soviel anderes um mich, ich habe irgendwie alles verschlossen in einer Schublade in mir, ich spüre, dass es mich noch viel Arbeit kosten wird, das alles zu verarbeiten.
Für deine Tipps bin ich dir sehr dankbar und bitte beschreibe mir das Baderitual. Seit es mir ein wenig besser geht, beginnt der tgl. QAbschiedsschmerz so an mir zu nagen ......
Die beiden haben jetzt nach einer Woche ihr Geburtsgewicht wieder, können die Wärme gut halten und wir wollen sie nächste Woche nach Hause holen, davon wissen allerdings die Ärtze im KKH noch nix, mal sehen wie groß der Kampf wird.
Dir alles Liebe und wenn dir noch etwas einfällt für mich, ich nehme alles dankbar an.
GGLG maddox
Das Baderitual
das von der Seele reden und schreiben ist ganz wichtig. Es geht hier um Deine Gefühle und es gibt hier kein richtig oder falsch. Tu das, wovon Du glaubst, dass es DIR
dadurch besser geht.
Ich kopiere Dir das Baderitual mal hier hinein:
* Badelritual
Ich rate dazu, dieses Ritual möglichst früh nach Geburt zu machen, aber es ist auch noch Monate nach der Geburt heilsam:
Nehmen Sie sich genügend Zeit und bereiten Sie Ihr Bett mit Handtüchern und Wärmflaschen vor. Der Raum sollte gut geheizt sein. Baden Sie das Kind (sie können auch zusammen baden) und legen es dann nass (!) auf Ihre Brust und Ihren Bauch und decken Sie sich gut mit Decken zu. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, erklären Sie ihm, warum die Geburt so anders verlaufen ist, und holen Sie gemeinsam das verpasste Erlebnis eines ersten ungestörten Kontaktes mit ihrem Baby nach! Wiederholen Sie das Baderitual mehrfach, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie oder Ihr Baby noch mehr Zeit zur Verarbeitung braucht.
Wenn Du magst, kannst Du auch noch Bachblüten-Essenzen in das Badewasser hinzufügen.
Habt Ihr inzwischen mit den Ärzten darüber gesprochen, wann Ihr Eure Babies mitnehmen möchtet? Ich drücke Euch die Daumen, dass es keinen "Kampf" gibt.
Alles Liebe,
Maren
Nocheinmal durfte ich das Wunder der Geburt erleben
das hört sich tatsächlich nach einer Verkettung ungünstiger Umstände an, was du berichtest. Ich kann immer nicht glauben, dass es heutzutage (im Zeitalter des Qualitätsmanagements) immer noch dem Zufall überlassen bleibt, ob man adäquat medizinisch betreut wird, wenns drauf ankommt oder nicht. Ich meine, in so einem Fall hat man ja nicht wirklich eine Wahl - da leidet das Vertrauen in die medizinischen Fachkräfte im Allgemeinen doch sehr.
Ich hatte ja bei beiden Geburten eine Beleghebamme und würde das immer wieder so machen, auch wenns teuer war. Aber die hat wenigstens meine Interessen vertreten, als ich das nicht mehr so gut konnte und mein Mann keine Ahnung hatte (z.B. hatte er sich im Vorfeld nicht mit den Risiken einer PDA auseinandergesetzt und wollte mir das nach der Risikoabklärung durch den Arzt ernsthaft ausreden... gut, dass ich das mit ihr schon vorher besprochen hatte für den Fall der Fälle).
Noah sollte eigentlich per geplantem Kaiserschnitt kommen wg. des schlimmen Dammrisses, den ich bei der ersten Geburt hatte und dessen Folgen. Hätte ich nicht diese eine Beleghebamme gefunden, die dann meine Vorgeschichte und die Risiken genau kannte und im Verlauf der Geburt und danach entsprechend handeln konnte, dann hätte ich den Mut nicht gehabt, es nochmal spontan zu versuchen. Hat aber geklappt :THUMBS UP:
Jetzt aber noch das Wichtigste: Herzlichen Glückwunsch zur Geburt dieser beiden süßen Mädels! Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute, viel Kraft und starke Nerven in der nächsten Zeit. Ihr schafft das!!!
LG von
biberli mit Liam (19.09.04) und Noah (14.12.07)
Sch... auf die Geburt!!! Herzlichen Glückwunsch zum neuen Baby und alles, alles Gute!
meine natürlich Babies!!! :-)
Gäääääänsehaut!
Unsere allerherzlichsten Glückwünsche und alles Liebe!
LG, Myriam
Nocheinmal durfte ich das Wunder der Geburt erleben
erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinen süssen Mäusen (ich habe die Fotos "drüben" gesehen). Ich wünsche Euch alles Gute und eine wunderschöne erste Zeit zu Hause, damit Ihr möglichst viel für Euch nachholen könnt.
Ich kann Deine Wut und Enttäuschung über die Ärzte sehr sehr gut verstehen. Man ist denen ausgeliefert und kann einfach nichts gegen sie tun. Ich habe diese Erfahrung glücklicherweise nicht bei den Geburten machen müssen, aber bei gesundheitlichen Problemen mit denen ich mich herumschlage. Inzwischen ist es bei mir leider so weit, dass ich es psychisch kaum noch auf die Reihe bekomme zum Arzt zu gehen. Ich vertrauen ihnen einfach nicht mehr. Ich kann Dir nur einen Rat geben - seh zu, dass es bei Dir nicht so weit kommt. Versuche diese Erfahrung irgendwie zu verarbeiten - wenn möglich mit Hilfe. Ich dachte auch, dass es nicht notwendig ist. Im Nachhinein war das ein RIESEN-Fehler.
Wie auch immer - ich möchte Euch noch einmal alles Gute wünschen.
Ganz liebe Grüße
Anja
Nocheinmal durfte ich das Wunder der Geburt erleben
ich gratuliere euch ganz herzlich zur Geburt eurer Mädels und wünsche ihnen ein wunderbares, zufriedenes Leben!!
Dir wünsche ich, dass du dieses Geburts-Traume positiv verarbeiten kannst und du mit deiner Großfamilie rundum glücklich bist!!
LG, Karin
Trotzdem erstmal herzlichen Glückwunsch
bei so einem Erlebniss kann man sich nur freuen das Mutter und Kinder wohlauf sind. Den Umständen entsprechend. 5 quirlies das wird bestimmt eine runde Sache, da kann ich dich nur bewundern.
Was die Sache mit dem KH angeht, wenn ihr die Kraft habt solltet ihr an die Medien gehen. So was darf nicht sein, mir wurde schlecht beim Lesen. Soviel Inkompetenz auf einen Haufen verdient bestraft zu werden.
Halte uns auf den laufenden und ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft und alles Gute für die Zukunft.
LG Cornelia aus Tokio
Wundervoll! Aber verurteile die Ärzte nicht!
Du hast sicher Gruseliges erlebt, aber verurteile Deine Ärzte nicht - verurteile unser Gesundheitssystem und Ulla Schmidt! Das sind letztlich die Schuldigen!
Die arme Assistenzärztin kann einem nur leid tun, sie kann für die ganze Misere nichts und hat sicher ihr Bestes gegeben. Geh´ ruhig an die Presse, wenn Du die Kraft hast, aber verurteile Dein KH nicht - sie haben dort nach ihren Möglichkeiten sicher das Beste gegeben.
Das es für Dich nicht das Beste war, ist eine andere Sache.
Zweiklassenmedizin, zu wenig Zeit und zu wenig Personal und - leider - zu wenig Kompetenz gibt es in jedem Fachbereich der Medizin. Wenn ich so durch meine Krankenhäuser schleiche, wird mir Angst und Bange - bloß nicht krank werden!
Jetzt genieße Deine Mädels bald zu Hause und nimm, was passiert ist, als gegeben hin - ändern kannst Du es nicht! Du und die Zwerge sind gesund, das ist das Wichtigste!
Gute Nerven und genug Schlaf in der nächsten Zeit und immer einen Pott Suppe, den jemand anders kocht - das wünsche ich Dir! Liebe Grüße, Anke
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