Hallo Nadja!

Ich bin in dem Alter sehr gegen diese Art von Unterhaltung für Kinder. Mein Mann raunzt schon länger, er hätte gerne eine Playstation, aber ich bin sehr dagegen, weil ich nicht möchte, dass die Kinder damit spielen oder überhaupt damit in Berührung kommen.

Bei Aussagen wie "Statusgeschenke, damit sie mithalten können" regt sich bei mir so und so immer der totale Widerstand. Ich kaufe den Kindern nichts, nur weil es gerade super-modern ist. Wenn jetzt alle Kinder mit Pokemon im KiGa auftauchen ist es für mich sogar so, dass ich es erst recht nicht kaufen würde - ich möchte, dass sie eine Stärke entwickeln, über gesellschaftlichem Druck zu stehen. Keine Ahnung, ob das so gut ist, für mich fühlt es sich gut an.

Bisher waren wir nie in der Situation, solche Wünsche abschlagen zu müssen. Oskar wünscht sich zu Weihnachten die Drachen-Burg von Playmobil. Er hat aber 2 Alternativen im Auge, somit kann ich diesen Wunsch (der mir widerstrebt) umgehen.

Wenn er mal 10 ist oder so und sich ein Teil wie das von dir beschriebene lange lange Zeit und aus tiefstem Herzen wünscht, wäre die Entscheidung sicher anders. Aber wenn er kommt und sagt"alle habens, ich wills auch" würde ich ihm sagen, dass er es sich zusammen sparen darf.

LG Uschi

Hallo Nicole!

Jetzt hatte ich gerade so wunderbar reflektiert und zusammengefasst, wo meine Probleme mit der Ritterburg liegen und nun ist alles weg - Mist. Also nochmal von vorne.

Mir erscheint die Ritterburg düster und sie lässt für mich auch nur ein Spiel-Szenario zu und das heißt "Kämfen".

Weiters sei zu sagen, dass ich überhaupt ein Problem damit habe, den Kindern Waffen in irgendeiner Form in die Hand zu drücken (und sei es nur die Minimini-Waffen von Playmobil). Wenn sie am Spielplatz sind und Stöche sammeln und die dann eben ihre "Schwerter", "Gewehre" oder sonst was sind, dann verwenden sie dafür zumindest ihre Phantasie.

Ich stehe mit dieser Meinung aber in unserem Umfeld mit Kindern ziemlich alleine da. Trotzdem finde ich, dass ein Kind in Piratenkostüm nicht zwangsweise ein Schwert in der Hand braucht, damit es als Pirat erkannt wird.

Ich glaube schon, dass Jungs "kämpfen" müssen, aber meiner Meinung nach gibt es auch andere Formen um sich "zu messen". Jedenfalls mag ich keine Waffen im Spiel.

Das Playmobil-Krankenhaus zum Beispiel lässt finde ich viel mehr Raum für Phantasie. Das wünscht er sich alternativ auch.

Naja, mal sehen, wie ausgeprägt der Wunsch bis Weihanchten ist. Ich bin auch durchaus offen für Argumente, die für die Drachenburg sprechen ;-))!

Liebe Grüße - Uschi

Hallo Nicole!

Die Königs-Ritterburg könnte ich noch besser vereinbaren...klar sind da auch Waffen dabei, aber die ist nicht so düster von der Aufmachung her.

Bei Oskar war das bisher nicht Thema, deshalb möchte ich mich hier vorsichtig heran tasten.

Ich geb dir recht, dass das "kämpfen" wohl zu einem großen Teil in der Natur der Jungs liegt. Aber es wird zum Teil auch extrem von manchen Eltern gefördert bzw. das Gegenteil extrem unterbunden - zb. kenne ich Eltern, die würden ihrem Sohn nie und nimmer den "Reiterhof" von Playmobil schenken, weil das "doch ein typisches Mädchenspielzeug ist". Das find ich zb. nicht richtig. Oskar hat sich auch ein rosa Puppenwägelchen zum 2. Geburtstag ausgesucht...ganz eins war mir das damals auch nicht, aber was solls. Mittlerweile hängt das Teil eh nur mehr irgendwo herum und wird wohl keinen Einfluss auf seine weitere Entwicklung haben.

Zum Thema Gewaltspiele für Konsolen: wir haben Freunde, deren Vater hat auch irgend so ein Ding (kenne sie nicht mal auseinander). Zuletzt habe ich beobachtet, dass er auch so ein Hau-Karate-KungFu-Spiel gespielt hat und der Sohn (ein KiGa-Kollege von Oskar) saß daneben und sah zu. Dieser Junge ist mir vorher schon durch extrem wildes und grobes Verhalten aufgefallen...womöglich dadurch, dass er öfter bei diesen Spielen zusieht? Was weiß ich...ich denk eben, dass sie sich irgendwann eh unserem Einfluss entziehen. Aber solange ich bestimmte Dinge beeinflussen kann (auch Kleidung und Frisur und so) werde ich schon nach meinen Prinzipien lenken.

Ich erkläre übrigens auch immer, was so Waffen eigentlich anrichten - da gibts meiner Meinung nach auch nix zu beschönigen. Und was es bedeutet, wenn jemand tot ist weiß Oskar auch schon seit mein Papa gestorben ist.

Wir haben heute aus einem Playmobil-Katalog ein paar Bildchen ausgeschnitten - eigentlich aus dem Grund, dass wir schneiden üben sollen (Auftrag von der Ergotherapie). Also schneidet Oskar eben ein paar Schnitzeln aus, die er dem Christkind schicken möchte, das wird dann entscheiden, was es ihm bringt. Manchmal wünschte ich mir, es wäre wirklich so einfach und jemand anderer würde das für mich entscheiden :-)

Danke für die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Hat mir Spaß gemacht, mal wieder etwas mehr hier zu schreiben.

Liebe Grüße - Uschi