Hallo Ivonne,
.... das könnte eine Geschichte von uns sein ;-)
Nur war es bei uns öfters so, dass die beiden Jungs - Mathe-Wettbewerb veranstaltet haben und im Buch vorgearbeitet haben. Aber aus reinem Sportsgeist und in keinem Falle um vorauszulernen.Wurde denen auch verboten, aber Strafarbeiten gab es dafür nicht.
Früher gab es Zusatzblätter, jetzt nicht mehr, denn die beiden driften ab und verlassen buchstäblich in Allem den Klassenrahmen.
Aber bei 2,5 h HA staune ich!!!!
Wir haben gar keine HA, es sei denn Arthur hat mal wieder in 55 Min genau 2 Wörter statt einen ganzen Brief geschrieben, oder hat das Graphen malen einfach blöd gefunden und eben nichts gemacht ....
Habt ihr es wirklich amtlich, dass Ben ADS hat??
Bei Arthur hat sich seine "Querheit" während der Stunde nicht wesentlich gebessert. Aber neuerdings driftet er aus dem "normalen Leben" wieder mal ab in seine Welt. Ich merke es auch im Alltag: Er kann den Schlafanzug über die Klamotten anziehen, kann sich auch zweimal hintereinander ausziehen und anziehen (einmal reicht auch!!). Im letzten Diktat wurden "Beine" diktiert, er schreibt "Arme" hin, abgeschrieben oder diktiert wurde "Klassenarbeit" er schreibt "Übungsdiktat" hin und natürlich sind das in Summe 2 Notenpunkte weniger. Gäbe es keine Notenabzüge für die Kreativität könnte ich drüber herzlich lachen ...
Ich bin jetzt schon wieder an dem Punkt mal irgendeinen professionellen Rat einzuholen, denn ich weiß nicht weiter. Der KiA winkt allerdings ab und sagt: genauso kennt er den Arthur, das ist er wie er leibt und lebt - "zerstreuter Professor". Schön und wie zum Geier bringe ich ihm bei, wenn "Beine" diktiert werden auch "Beine" hinzuschreiben???? Das mit dem Alltag kann ich ertragen und akzeptieren, aber wenn er sich selber ins Knie schiesst ....
LG, I.

Hey du,

ja, wir haben es bestätigt, das Ben ADS hat. Er ist ein Mischtyp. Hin und wieder kommt auch die Hyperaktivität ins Spiel, die ihm dann im Wege steht.
2,5 Std. Hausaufgaben dauern nur bei Ben so lange. Bei seinen Klassenkameraden dauern die Hausaufgaben zwischen 30 und 90 Minuten. Liegt halt daran, dass er sich selbst im Wege ist. Sich nicht konzentrieren kann und dauernd abgelenkt ist.

Wenn du das gerne nochmal abgeklärt haben möchtest, kann ich dir nur den Tipp geben, es auf eigene Faust zu versuchen. Manche Kinderärzte schalten da auch nur auf sturr und tun gar nichts. Wenn du zu einem Kinderpsychologen gehen möchtest (der z.B. AD(H)S diagnostiziert), kannst du das ohne Überweisung tun, die wird nicht benötigt.

LG Ivonne

Hi Ivonne,

tja, was soll ich sagen. Ich habe nicht 100-schaften von Kindern, die ich auch noch beobachte, so dass ich wirklich ein AD(H)S-Kind von einem "Zappelphillip", oder einem "zerstreuten Professor" unterscheiden könnte.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass durch eine Diagnose irgendwas sich ändert, die Probleme sind dieselben, haben vielleicht einen Namen, aber eben keine Therapie. - Die mir bekannten medikamentös behandelten Fälle sehen definitiv anders aus als Arthur - da ist noch einige Luft!

Welche Therapien macht ihr? Seht ihr Erfolge?

LG, I.

Guten Morgen!

Natürlich ändert sich nicht wirklich etwas. Du hast ganz recht, das "Kind" hat dann einen Namen!!! Ben bekommt Ergotherapie einmal wöchentlich. Dort wird mit den Defiziten seiner Konzentration gearbeitet. Bisher sehe ich allerdings keine Erfolge. Außerdem bekommen wir unterstützende Gespräche von einer Psychotherapeutin, die in der Praxis der Kinderpsychologin mitarbeitet. Dort spreche ich gezielt Probleme an. Mir wird dann erklärt, warum Ben sich so verhält (was manchmal echt verwunderlich ist) und wir überlegen welche Lösungen man finden kann, die ich dann in der Praxis versuche umzusetzen.

Bei Ben ist das immer absolut phasenweise. Diese Phasen halten immer mehrere Wochen an. Manchmal läuft es einigermaßen gut und manchmal steht er sich selbst im Weg und es geht so gut wie gar nichts. Dann braucht er auch mal bis zu 3 Std. für die Hausaufgaben!!!

Wir hatten zwischenzeitlich über eine medikamentöse Therapie nachgedacht und auch angefangen. Jedoch kann Ben die Tabletten nicht nehmen, da er eine Herzrythmusstörung hat und dann die Tabletten nicht gegeben werden können.

Ich versuche gerade eine Rehamaßnahme für Ben zu bekommen. Der Antrag läuft. Bin gespannt.

LG Ivonne

Hallo Ivonne,

also an ein Konzentrationstraining in der Ergo-Praxis habe ich auch für Arthur gedacht. Ich denke mehr (wenn überhaupt) braucht er nicht.

Heute hatte ich den KiA nochmals drauf angesprochen und er hat gesagt, dass man auch ohne Test sehr schnell merkt, dass er überdurchschnittlich intelligent ist. Man könnte sich nun streiten ob ggf. eine Konzentratiosschwäche wegen der hin und wieder zwangsläufig vorkommenden Unterforderung kommt oder eben einfach da ist. Er ist wie er ist, er ist eine Type und so soll man ihn nehmen. Er sieht keine Anzeichen von AD(H)S und würde ihn eben noch nicht in eine Diagnose und Therapie-Mühle stecken. Sollte er wirklich sooo absacken und anecken, dass ihm eine Entwicklungschance verbaut wird, dann wird er sich nicht versperren ihm da zu helfen. Seiner Erfahrung nach, sind das aber Kindertypen, die mit 12 -14 in ihrem Fokus dann irgendwas einfangen und stur und ehrgeizig ihr Programm durchziehen und ihren Weg gehen. Im Moment ist noch nichts interessantes im Fokus ....

Tja, da habe ich nur noch maximal 7 Jahre vor mir, die ich über meinem Mond-Kind wachen und sorgen muß .....

Ich bleibe aber dran am Konzentrationstraining, am besten eines in Gruppen, denn da lässt ersich sehr leicht ablenken. Da hatte ich was von einem Marburger Programm gehört - so was wäre ideal.

LG, I.

Guten Morgen!

Ganz ehrlich? Ich hätte ihn die Strafarbeit nicht machen lassen und mit der Lehrerin gesprochen. Ich finde, die Jungs haben das genau richtig gemacht, sie hätten ja auch sagen können, dass sie nicht wissen, was zu tun ist, und daher nix machen.

Lieben Gruß,

R.

Huhu, was Du schreibst kommt mir sehr bekannt vor. Weiß ja nicht was noch alles war, aber sowas kam bei uns auch vor. Oder Nachsitzen wegen falscher Hausaufgaben. Kann das endlos fortsetzten. Im Enddeffekt wurde er immer unmotivierter und schlechter. Wir haben Ihn jetzt wieder eine Klasse zurück setzten lassen weil er schon sehr hinterhinkte.
Er hat jetzt eine super liebe Lehrerin, Spaß an der Schule und eine neue Chance.
Er hat zwar immer noch Konzentrationsprobleme, aber woher das kommt versuchen wir momentan abzuklären. Zumindest wird er nicht mehr ständig bestrafft.
Kann Euch also gut verstehen und drück die Daumen das es besser wird und viel Kraft.
LG Angela