Hallo Mareike,
Wir waren vor ziemlich genau einem Jahr zur MuKi-Kur, und unsere war wirklich schön. Allerdings steht und fällt die Kur wohl sehr mit dem Kurheim.
Wir hatten ein Kurheim an der Nordsee mit ganztägiger Kinderbetreuung (8:00-16:30 werktags) inkl. Betreuung wärend des Frühstücks und Mittags (Essensbetreuung auch am Wochenende). Svenja war damals gerade 15 Monate alt, und auch sie ist mit der Betreuung prima klar gekommen.
Natürlich zwingt Dich keiner, Dein Kind in die Betreuung zu geben, und es gab genügend Mütter, die die kleineren Kinder z.B. zum Mittagsschlaf aus dem Kinderhaus abgeholt haben. Ich habe beispielsweise auch mal einen Nachmittag genutzt, um mit Wiebke in Ruhe zum Schwimmen zu gehen, wärend Svenja in ihrer Krippengruppe gut aufgehoben war.
Auch das ist aber wohl von Haus zu Haus unterschiedlich. Einige haben nur vormittags Kinderbetreuung, viele haben wohl keine Betreuung wärend der Mahlzeiten (wobei grade die "ruhigen" Mahlzeiten für viele, die mit mir auf Kur waren, unheimlich zur Entspannung beigetragen haben), und ob das Kind zu bestimmten Zeiten in die Betreuung muß oder nicht ist ebenso von Haus zu Haus individuell.
Mutter-Kind-Aktivitäten sind natürlich was Tolles, mit zwei Kindern aber schwierig zu bewerkstelligen. Das Kurheim, in dem wir waren, hat solche Aktivitäten weitgehend in der Woche angeboten, so daß die Möglichkeit bestand, das jeweils andere Kind im Kinderhaus zu lassen, und sich voll auf eins zu konzentrieren. Samstags nachmittags gab es auch immer Ausflüge als Mutter-Kind-Aktiviäten, aber mangels Betreuungsmöglichkeiten war das eben eher ein "normaler" Ausflug, wo frau zwischen den Kindern hin- und hergerissen wird.
Was Du als erstes tun solltest ist, einen Termin mit Deinem Hausarzt zu vereinbaren, dort das Thema durchsprechen und Dir ein entsprechendes Attest für den Antrag ausstellen zu lassen (die nötigen Formblätter dazu bekommst Du von der Krankenkasse). Prinzipiell ist es inzwischen so, daß ein Großteil der Anträge tatsächlich durchkommen. Ich hatte damals das Problem, daß ich frisch aus der Chemo eigentlich ein Fall für eine "echte" Reha gewesen wäre, die über die BFA zu finanzieren gewesen wäre, da hatten wir schon Mühe, stattdessen eine MuKi-Kur genehmigt zu bekommen, aber normalerweise ist das wirklich kein Problem.
Wenn Du die Stellungnahme vom Arzt hast, dann gehst Du als Nächstes nicht zur Krankenkasse sondern suchst Dir eine Kurberatungsstelle. Bei uns wird sowas z.B. von der Diakonie angeboten. Dort hast Du unabhängige Vermittler, die Dich bei den Tücken des Antrags und der Wahl der richtigen Kurklinik beraten (und meist auch schon eine ganze Reihe von Erfahrungen zu den verschiedenen Kliniken kennen). Den Antrag bei der Krankenkasse stellst Du dann über die Kurberatungsstelle für ein ganz bestimmtes Kurheim, und vermeidest so, daß Du eben von der Krankenkasse irgendeine "häßliche Klinik in den Bergen" zugeteilt bekommst (und diverse andere Fußangeln, die wir normalsterblichen einfach nicht kennen, die Kurberater dafür aber umso besser).
Prinzipiell kann ich nach unseren Erfahrungen jeder nur dazu raten, eine MuKi-Kur zu machen, aber das Kurheim sollte (gerade mit so einem kleinen Kind wie Milla es noch ist) schon gut ausgesucht sein. Eine Bekannte war zur gleichen Zeit wie wir und mit gleichalten Kindern auf Kur, die mußte die Kur nach einer Woche abbrechen, weil es durch mangelhafte Kinderbetreuung einfach nur Streß pur war.
Schöne Grüße
Meike mit Wiebke (01/03) und Svenja (03/06)