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Muß nochmal wegen meinem Vater nerven - Meinungen bitte wer mag....

Hallöchen zusammen....
Mensch es entwickelt sich alles zu einem Albtraum und wir wissen nicht, was wir tun sollen. Die Vorgeschichte kennt Ihr ja... Aber ich muß leider trotzdem etwas weiter ausholen.
Nun ist mein Vater ja nach Ostern als wir uns gestritten hatten direkt nach Magdeburg zu seiner bereits erwähnten Cousine gefahren und dort nach kurzer Zeit ins Krankenhaus gekommen, wo dann festgestellt wurde, daß die Nieren nicht so ganz korrekt arbeiten (ist aber bekannt und nicht "schlimm") und das Blut einwenig vergiftet haben, so daß er sich ziemlich schlecht/schlapp fühlte. Dann kam mein Geburtstag und er hat sich ja auf Anraten seiner Cousine bei uns entschuldigt. Und inzwischen hat meine Schwester wohl mit seiner Cousine öfters telefoniert und so einiges erfahren.
Mein Vater muß sich wohl total an die Cousine klammern und macht jetzt fast einen auf Psycho-Terror. Er mobilisiert Gott und die Welt und alle ihre Bekannten, wenn sie mal 5 min später als angekündigt noch nicht im Krankenhaus auftaucht und sie fühlt sich richtig verfolgt. Er ist zu ihr inzwischen auch so unfreundlich/motzig wie zu uns, wenn ihm mal was gegen den Strich geht und im Ganzen wird er von Tag zu Tag immer unausstehlicher.
Ich weiß nicht, was mit ihm los ist - es verschlimmert sich zusehends, daß er nur noch rummeckert, andere anbrüllt und "unleidlich" ist, sich fünf Minuten später wieder nur leid tut, wie "arm" er doch dran ist.
Jetzt hat sich seine Cousine vorgenommen, wenn es ihm besser geht und er wieder raus darf, daß er sich vor seiner Heimfahrt noch ein paar Tage bei ihr aufhalten darf um kräftig zu werden und dann wollte sie ihm nochmal bescheid sagen, daß sie mit seiner Art nicht klarkommt (was sie angeblich schon mehrfach betont hat) und keinen Kontakt mehr möchte, wenn er sie weiterhin so behandeln würde.
Aber meinen Vater verstehe ich irgendwie nicht. Einerseits mag er diese Frau total gerne, sie tut ihm gut, weil sie eine typische Hausfrau ist, die ihn bekocht und bemuttert, was ihm natürlich gefällt - andererseits motzt er sie total an, wenn ihm was nicht passt und glaubt, alles müßte nach seiner Nase gehen.
Gut - bei meiner Mutter war es so, daß sie dann klein beigegeben hat und um des lieben Friedens willen den Mund gehalten hat. Aber diese Cousine gibt ihm immer Contra (auf vernünftige Art und Weise), was er bisher nicht kannte.
Erst jetzt merke ich, daß er erstens nicht mit Konflikten umgehen kann und zweitens mit seinen Gefühlen überhaupt nicht klarkommt. Er ist keine Kritik gewohnt, zudem ein egoistischer Macho, der am liebsten bedient wird und kann absolut nicht mit der Tatsache umgehen, daß er nun alleine ist.
Er wird immer seltsamer und alle "vernünftigen" Denkansätze scheinen ihm nach und nach abhanden zu kommen. Er reagiert immer mehr wie ein bockiges, trotziges Kleinkind, was seinen Willen nicht bekommt.
Im KRankenhaus muß er sich wohl alle Kanülen rausgerissen haben, als er nicth wie zuerst versprochen entlassen wurde. Dann ist er zwischendurch einfach aufgestanden und in die Stadt gefahren, um sich eine Hose und ein T-Shirt zu kaufen - und alle so merkwürdige Sachen.
Ich mach mir solche Sorgen - wie soll es weitergehen? Er entwickelt sich zum absoluten Tyrannen! In meinen Augen bräuchte der mal ein Gespräch mit einem geschulten Psychologen - da müßte wahrscheinlich einfach nur ein Ventil geöffnet werden (seelisch), wo er Dampf ablassen und all seinen Schmerz rauslassen könnte. Weder ich noch meine Schwester vermögen sowas zu tun - so gern wir auch helfen können und in seinen Augen ist ein Psychologe nur was für "Idioten" - aber ist ja auch klar in der Generation und wenn ich sehe, was der seelisch dann jahrzehntelang meiner Mama angetan hat, kann ich mir nicht vorstellen, daß der mit 76 Jahren noch in der Lage ist, was zu kapieren.... Außerdem müßte er sowas ja auch selber wollen und das wird er nie tun.
Was sollen wir denn machen? Wo kann man sich da professionelle Hilfe holen, wie man am besten mit ihm umzugehen hat? Haus der Familie oder ne kirchliche Organisation? Ich bin vollkommen ratlos und mache mir totale Sorgen um die Zukunft. Den nimmt ja auch kein Altersheim, wenn er vorhat, nun dauerhaft auszurasten und die Leute anzubrüllen.... Ihm müßte man einfach "nur" mal klarmachen, daß er entweder die Möglichkeit hat, sein Leben in den Griff zu kriegen und sich die Jahre, die ihm verbleiben noch so schön wie möglich zu machen - oder er bleibt wie bisher und wird immer unzufriedener und lebens-unlustiger....
Habt Ihr irgendwelche Ideen?
Es macht mir nur Sorgen, weil alles in extrem kurzer Zeit so hochkommt und sich täglich verschlimmert - ich hab einfach Angst vor dem, was eventuell noch kommen könnte....
GLG und danke, wer bis hierher mitgelesen hat....
Tina
Bisherige Antworten

....nochwas vergessen...

Sowohl meine Schwester als auch ich haben ihm bereits mehrfach angeboten, daß er jederzeit zu uns in die Gegend ziehen könnte - ob nun Altersheim oder kleine Wohnung - aber er hat immer abgeleht und will grundsätzlich in seiner Heimatstadt ins Altersheim irgendwann mal. Aber wenn er sich jetzt so ekelig entwickelt und man dauernd die Scherereien in einem Heim hat, wo man hunderte von Kilometern entfernt ist, ist das ja auch totaler Mist. Die rufen ja wahrscheinlich immer meine Schwester oder mich an, wenn der sich so aufführt und die notwendigen Dinge nicht mitmacht oder so.... Und aus der Entfernung kann man dann so schlecht handeln...
Wie soll das nur weitergehen?
GLG
Tina

....nochwas vergessen...

Huhu Tina!
Schickt ihn doch zu einem Neurologen! Der kann ihm Tabletten verordnen die ihm evtl.was helfen(Psychopharmaka!)! Den Arzt akzeptiert er evtl.eher als einen "Irrenarzt"!?
Ich denke mit 76 und dem Sturkopf wird er nichts mehr aus seinem Leben aufarbeiten und ich seh da zur Zeit die einzigste Möglichkeit ihn wieder runter zu holen! Alles weitere kann man dann ja sehen!
Ich hoffe du verstehst wie ich das alles meine und denkst nicht ich will das dein Vater ruhig gestellt wird ....
GGLG Petti

....nochwas vergessen...

Hallo Petti!
Nein - ich verstehe Dich gewiß nicht falsch ;-)
Meine Schwester wollte heute mal den dort ansässigen Arzt irgendwie auftreiben, um mit dem mal selber reden zu können. Wir haben irgendwie den Eindruck, mein Vater weiß selber nicht, warum er da noch ist und was er eigentlich genau hat. Heute am Telefon sagte er mir, daß sie ne Luftröhrenspiegelung noch machen wollen, weil er so schlecht Luft kriegt und letzte Nacht so ne Atemnot hatte. Aber ohne ihm was böses zu wollen kann ich aus früheren Erfahrungen sagen, daß er sich auch leicht in was reinsteigert....
Wir werden sehen....
GLG
Tina

Muß nochmal wegen meinem Vater nerven - Meinungen bitte wer mag....

Huhu Tina,
erstmal noch herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag! :-)))
Puh, schwieriges Thema. Ich weiß gar nicht, ob da professionelle Hilfe was bringen könnte, denn sowas setzt ja immer irgendwie auch voraus, dass der Betroffene für so ein Gespräch aufgeschlossen ist. Schon klar, dass Du meinst, dass ein Psychologe o.ä. Deinen Vater einfach zum Reden bringen könnte, aber er wird ja immer schon voreingenommen sein, wenn er mitkriegt, mit wem er sich da unterhalten soll. Hat er eventuell einen Hausarzt, zu dem er einen guten Draht hat und der ihm ein psychologisches Gespräch empfehlen könnte? Vielleicht ist er etwas interessierter, wenn das Ganze über die medizinische Schiene kommt und nicht so nach dem (seinem) Motto: "Zum Psychologen geht man nur, wenn man nicht alle auf dem Zaun hat"?
Oder - wenn er wirklich so ist wie ein kleines Kind - vielleicht hilft es ja auch schon, wenn er wirklich merkt, dass sein Verhalten Konsequenzen hat. Warum sollte er sich momentan auch ändern?! Es geben ihm zwar alle zu verstehen, dass er sich unmöglich aufführt, aber trotzdem sind alle nach wie vor um ihn bemüht - ist doch gut für ihn. Was würde denn Deiner Meinung nach schlimmstenfalls passieren, wenn Ihr Euch jetzt von ihm abwendet - natürlich nicht wirklich, sondern nur der "Erziehung" wegen? Oder kannst Du das nicht einschätzen?
GLG Eva

Muß nochmal wegen meinem Vater nerven - Meinungen bitte wer mag....

HAllo Eva!
Ich bin hin- und hergerissen zwischen "Er ist doch mein Vater und tut mir unendlich leid!" und "Laß ihn doch machen was er will - mir doch egal! Wer sein Leben lang die Menschen so behandelt hat, braucht im Alter keinen Zuspruch zu erwarten!"....
Das Vernünftigste wäre wohl, wenn meine Schwester und ich uns mal zusammen mit ihm IN RUHE (falls das möglich ist) irgendwann hinsetzen und reden *seufz*...
GLG
Tina

Ist er noch im KH?

Dann sollen die da anfangen: Seelsorger vorbeischicken.
Das andere Verhalten erinnert mich massiv an Harald Juhnke in dem Buch von seiner Frau, als er an Demenz erkrankt ist.
*seufz* Tina, ich weiß gar nicht, was man da tun kann. Gibt es vor Ort einen Hausarzt, mit dem Du mal sprechen könntest, damit er Dir Möglichkeiten aufzeigt?
LG Conny

Ist er noch im KH?

Hallo Conny!
Eben hab ich noch mit Männe diskutiert und inzwischen glaube ich, daß meinem Dad schlicht und einfach sein Weltbild zusammenbricht. Alle sind gegen ihn, weil er dauernd Widerspruch bekommt und das nie gewohnt war. Er kommt mit Kritik einfach nicht klar und hatte bisher IMMER den Zustand, daß er sich nur genug aufregen mußte, um seinen Willen zu kriegen. Erst gestern am Telefon sagte mir meine Tante (seine ältere Schwester), daß er schon als kleiner Junge so war und man ihm immer klein beigegeben hat, um des lieben Friedens willen. Und meine Mutter hat auch nichts gesagt, um ihre Ruhe zu haben. Also ein so richtig nach Strich und Faden verwöhnter Bengel. Und nun klappt das nicht mehr und da staut sich wohl ne innere Wut in ihm an, weil er die Welt nicht mehr versteht.
Ich hoffe, das ist in einem Gespräch mit meiner Schwester, mir und ihm zu klären *nichtdranglaub*....
GLG
Tina

Ist er noch im KH?

Neeeee daran glaube ich auch nicht. Wie soll er auch verstehen, dass ein Schema, das 70 Jahre lang funktioniert hat, plötzlich nicht mehr funktioniert, weil die Welt sich weiter gedreht hat.. *seufz*
Da habt ihr wirklich eine schwere Aufgabe vor euch. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr es gemeinsam wuppt.
Und mir zeigt es in dem Fall, dass es ganz gut ist, meinem kleinen Sturkopf die Stirn zu bieten, auch wenn es hier öfter mal rappelt im Karton.
GLG Conny
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