hallo sandra

klingt eigentlich ganz normal fuer eine 3 jaehrige. das einzige wo ich wirklich was andern wuerde ist bei der autosache. also wenn sie dir unkontrolliert vorrauslaeuft, dann wuerd ich das schon von zu hause aus unterbinden und sie zur not tragen. da waer mir das viel zu gefaehrlich vorallem wenn du weisst sie hoert eh nicht.

ausserdem denke ich dass ein teil des problems schon ist, dass ihr sie insgesamt oft negativ seht. kann mich schon an einige postings erinnern, wo sie immer als schwierig, motzig etc rueberkam. ich denk oswas spuert ein kind

lg heidi

Hi!
Zuallererst: Deine Tochter ist nicht außergewöhnlcih schwierig, das ist ein ganz normales Verhalten, wie Du damit umgehst, mußt Du für Dich rausfinden. Aber daß sie an sich weiß, was sie will und das auch durchsetzen will, das ist normal und gut so. Bei uns dauert diese Phase nun fast ein Jahr, aber ich glaube, so langsam wird es deutlich besser. Seinen Willen wird er weiterhin haben, und das finde ich auch gut so, er bricht nur nicht mehr x Mal am tag zusammen deswegen, nur manchmal.
Die Situationen, die Du beschreibst, sind meiner Meinung nach sehr unterschiedlich.
Zum zoo: ich wär auch gefahren. Das ist der beste Weg, um aus einem gewissen Rollenverhalten rauszukommen. Wenn alle Beteiligten meinen, das Kind wär an dem Tag besonders "garstig", dann wird sich das nicht ändenr und Ihr werdet Euch nur noch gegenseitig ärgern. Zoo war schon eine gute Idee, wenn das nicht hundertprozentig klappt, dann nur, weil Deine Tochter keine Maschine ist, die man einfach auf ein neues Programm einstellt.
Ich hab ja eh was gegen Auszeiten im Kinderzimmer, weil die in aller regel einfach nur eine Strafe sind, die völlig ohne Bezug zum Problem ist. Wenn sich das Kind wirklich mal austoben muß, ok, aber ich weiß ehrlich gesgt keine einzige Situation, in denen sich meine Kinder einfach nur austoben mußten, wenn sie wütend waren, hatten sie doch einen Grund, und das kann man dann klären. Zum Toben im Sinne von Bewegung geht das schon eher, aber da zwinge ich sie dann nicht zu, vor allem nicht allein. Aber gut, das ist Ansichtssache. In der Sache mit dem Apfelsaft hätte ich sie einfach mit aufwischen lassen und in Zukunft hätte es halt Wasser gegeben, das klebt nicht so. Und eventuell sehr unter Aufsicht. Aber ins Zimemr stecken? Was hat denn das mit Apfelsaft zu tun?
Bei der Sache mit dem Auto wär ich sehr sehr streng. Bin ich bei meinen Kindern schon immer gewesen und ich bin immer wieder schockiert, wenn ich andere Kinder mitnehme (es gibt ein ganz gutes Elternnetzwerk in den Kindergärten), daß die einfach losrennen. Vielleicht sind meine Kinder besonders pflegeleicht, aber nur in der Hinsicht? Kann ich mir nicht vorstellen. Ich verstehe da einfach überhaupt keinen Spaß, ich diskutiere da nicht und Schluß. Dann gehen sie an der Hand/ auf den Arm. Du wirst ja wohl ein kleines Kind festhalten können. Das ist gefährlich und es ist Deine Aufgabe, dafür zu sorgen, daß ihr nichts passiert. Es gibt einfach wenige Dinge, in denen ich so streng und so konsequent bin, und dann funktioniert das auch.
Das mit diesem Schiebeteil... weiß ich nicht, hätte ich wohl von meiner tagesform abhängig gemacht. Mal hätte ich es wohl einfach mitgenommen, mal hätte ich vielleicht gesagt, daß sich dann eben wer anders drüber freut, mal hätte ich gesagt, daß mir die Süßigkeiten darin auch schmecken, mal, daß es das in Zukunft nicht mehr geben wird, ich schmeiß mein Geld nicht aus dem fenster. Ich denke, das Problem ist so klein, da kann man nach verfassung gehen.
Was war noch? achja, der Ton. Hm, ich bin nicht sicher. Grundsätzlich glaube ich, daß Freundlichkeit so wie Entschuldigen von innen kommen muß. Da bist Du Vorbild, und ein "räum jetzt BITTE Dein Zimmer auf", das in dem unten erwähnten Offizierston gesagt wird, wird kein gutes Vorbild sein. Ich mußte halt feststellen, daß ich selbst sehr oft unfreundlich bin, nur in den typischen Situationen hat man das bitte so antrainiert. Aber eigentlich sollte man alles freundlich sagen, und dann ist ein bitte völlig nebensächlich. Wenn man das erstmal bei sich selbst geschafft hat, werden das die Kinder irgendwann übernehmen. Außerdem ist das auch ein langer Prozeß, man kann nicht erwarten, daß dreijähige schon perfekte Manieren haben. Ein Tipp von unserem Erzieher (das Thema gab es neulich beim Elternabend) war auch, das Verb bitten zu verwenden, einfach, damit die Kinder überhaupt verstehen, was bitte heißt. Man bittet um etwas, und zwar ehrlich. Wenn man nicht bittet, sondern "Anweisungen" gibt, kann man das auch weglassen, aber wenn man eben bittet, sollte das im gesamten Tonfall so rüberkommen. Verstehst Du, was ich meine? Ich sage jedenfalls öfter mal "Du kannst ja Deinen Bruder drum bitten" oder so, dann kommt das bitte ganz natürlich.
Insgesamt denke ich aber auch, Du solltest Dir klarmachen, daß es normal ist, wie Deine Tochter reagiert. Da ist nichts peinliches dran und alle Eltern haben ähnliches mitgemacht. Sie weiß, was sie will, und das ist wirklich gut und wichtig. Welcher Erwachsene weiß denn heutzutage, was er will und braucht?
LG franziska