Hallo,
ich kann echt nachvollziehen, dass deine Nerven mit dir durchgegangen sind. Ist mir auch schon passiert, da habe ich Paul einen Klaps auf die Hand gegeben, weil er absolut nicht gehört hatte und anscheinend alles reden und schimpfen nicht helfen wollte. Du warst einfach wütend, weil er Liam so doll weh getan hatte, nicht wahr?
Komischer weise passiert mir das nicht, wenn ich gutgelaunt und ausgeglichen bin, dann habe ich die Geduld. Ich versuche auch, Paul, wenn nichts mehr hilft, eine Auszeit zu geben. Da das auch im KiGa praktiziert wird, kennt er das und akzeptiert das auch. Ich stecke ihn auch mal in sein Zimmer oder ins Bett. Manchmal will er sogar selbst ins Bett, wenn er merkt, es klappt gar nichts... Dann holt er sich seine Auszeit selbst. Oft beruhigt er sich dann ganz schnell und kommt relativ gut gelaunt wieder raus.
Ich wünsche dir einen schönen Urlaub und viel Erholung und die mögliche Unterstützung durch deinen Mann.
Übrigends, beißen und schubsen tut Paul auch manchmal, auch da hilft eine Auszeit (so viel Minuten wie Lebensjahre max.), dann die Erklärung. Hat echt geholfen, jetzt weiß er es und macht es auch nur noch selten.
Wegen Kindergartenbeginn: Wie locker gehst du mit der zukünftigen Trennung um? Bitte entschuldige die Frage, aber manchmal ist mir schon aufgefallen, dass Paul gerade dann besonders "anstrengend" ist, wenn ich selbst angespannt bin...
Alles Gute für euch alle
Tina mit Paul 2J11M und Pünktchen inside 7+5

Liebe Bacardi,
ja, das ist furchtbar. Aber *hand-aufs-herz* mir ist das (wenn auch nicht so) auch schon mal passiert, da hat Moritz mich in nem Wutanfall mehr oder weniger mit Absicht getreten und ich hab ihm blitzschnell einmal auf das, was ich gerade erwischen konnte, geklapst (war zufällig auch der Po). Er hat da einen totalen Schreck bekommen und geweint (wehgetan hats dank Windelslip wohl nicht..) - und ich hab ihn sofort in den Arm genommen, mich entschuldigt und ihm erklärt, dass ich das nicht wollte und das ein Fehler war, und das man nie hauen darf, auch Mamas dürfen das nicht. Wir haben dann viel gekuschelt, er hat meine Entschuldigung angenommen, und das war dann okay.
Wir haben uns auch ganz fest vorgenommen unsere Kinder nicht zu hauen. Manchmal ist das aber nicht so leicht, gerade, wenn man so ein emotionaler Mensch ist. Ich reiße mich nun noch viel mehr zusammen, weil ich weiß, dass mir das leider doch passieren kann; zähle bis 10, gehe aus dem Zimmer (klappt bei mir ziemlich gut), schmeiße mal ein Kissen gegen die Wand, wenns ganz arg kommt und die Wut raus muss. Wenn ich merke, dass solche Supergestresst-Situationen vermehrt (mehrmals pro Woche) auftreten, dann schau ich, dass ich Belastung abgebe. Mal nen Abend in die Sauna oder wenigstens mal allein raus, Moritz mit Papa raus auf den Spielplatz, WE bei Oma o.ä. Das hilft dann eigentlich ganz gut. Der Urlaub wird dir sicher gut tun.
LG
die Netzmaus

Hallo Bacardi,
genau an dem Nachmittag, nachdem ich deinen Beitrag gelesen hatte, ist bei
uns was Ähnliches passiert, wenn auch aus einer ganz anderen Situation
heraus. Ich war mit den Kindern alleine, wir gingen nachmittags in den Park,
David schlief irgendwann ein (er hatte Bauchweh wegen MD-Infekt und ich
musste ihn eine ganze Weile in den Schlaf schaukeln, aber Yannick spielte in
der Zeit klaglos allein und wartete, bis er schlief), ich spielte mit Yannick
Fußball und wir buddelten, ein richtig schöner, harmonischer Nachmittag. Auf
dem Nachhauseweg war Yannick dann schon ziemlich müde und trödelte -
nun gut, nicht weiter wild, ich hatte Geduld. Als wir dann aber zu Hause
waren und ich David ins Laufgitter gelegt hatte, um ihm die Jacke
auszuziehen, stand Yannick auch dabei und piekte ihn plötzlich mit zwei
Fingern in die Augen, einfach so. Da bin ich von 0 auf 180 ausgerastet, ich
war selbst ganz erschrocken. Gehauen habe ich ihn nicht, aber angeschrien,
am Arm gepackt und in sein Bett gesetzt. Dann kümmerte ich mich um David,
der wohl mehr aus Schreck angefangen hatte zu weinen (doll war es wohl
nicht, oder ich habe ihn rechtzeitig abgefangen), und bemühte mich, wieder
runterzukommen. Später habe ich Yannick dann erklärt, dass ich ihn aus dem
Zimmer gebracht habe, weil ich Angst hatte, ich könnte ihm sonst weh tun,
weil ich SO sauer war.
Das hat mich noch den ganzen Abend beschäftigt. Einfach weil es so ... na ja,
so boshaft war, so kenne ich Yannick überhaupt nicht. Und mich selbst habe
ich auch kaum wiedererkannt. Aber wenn das Geschwisterchen noch beteiligt
ist, dann kommt zum Ärger über den Großen ja auch noch der Mutterinstinkt,
das darf man nicht vergessen. Wenn Yannick mich getreten oder gekniffen
hätte, wie er das manchmal tut, wenn er bockig ist (wie die meisten
vermutlich) - manchmal werde ich da auch echt sauer, aber meistens schaffe
ich es, das nicht allzu persönlich zu nehmen und einfach gelassen zu bleiben.
Wenn aber jemand meinem Baby was tut, werde ich zur Furie, und zwar
offenbar schneller, als ich nachdenken kann.
Und ja, mir ist es durchaus schon passiert, dass ich völlig im Reflex
zurückgeklapst habe, wenn er mich trat, haute oder biss. Zum Glück nie so,
dass es ihm richtig weh tat, aber einen Schreck kriegten wir beide jedes Mal.
Und ich gebe auch zu, dass in manchen Momenten mein allererster Reflex ist,
ihm eine runterzuhauen - so weit wird es hoffentlich niemals kommen, ich
haue dann lieber fest auf den Tisch oder den Boden oder auch in die Luft.
Und nehme das als Anlass, tief durchzuatmen und mich bewusst zu
entspannen, denn das Problem sind viel öfter MEINE Nerven als sein
Verhalten. Ich bin aber oft erschüttert, wie schmal der Grat ist.
Ich denke mal, den Impuls kennt hier jeder - dir ist es nun passiert, dass er
nicht zu bremsen war, aber ganz sicher war das eine einmalige Sache. Urlaub
tut euch sicher allen gut!
GLG Yuri