Hallo, Suse!

Ich kann mir gut vorstellen, wie geschafft du bist!

Hier eine Idee von mir, die bei uns ganz gut funktioniert:

meine beiden Jungs (5,5 und 3,5) schlafen zusammen in einem Zimmer!

Mein Älterer hatte schlechte Träume, als er so ungefähr dreieinhalb war und seit der Zeit haben die beiden ein Etagenbett. Wobei ich lieber zwei normale Betten hätte, aber mein Mann fand das so toll.

Auf jedem Fall gibt es abends eine Geschichte, entweder oben oder unten, dann mache ich das Licht aus, ein kurzes Gebet, Gespräch, Lied und dann gehe ich. Natürlich kichern die Jungs manchmal oder kommen noch mal raus, aber generell ist für die zwei Schlafenszeit.

Wenn diese Idee nix für euch ist, würde ich schon alles machen, damit mein Kind alleine einschläft. Die Idee mit der Toilette ist gut, aber nicht für jeden Abend kann, zumal Jonna sich das merkt und weiß, Mama kommt nicht mehr. Ich würde erst eine Kuschelzeit machen, aufstehen und im Zimmer irgendwas machen: Staub wischen, Sachen zurecht legen etc. So sieht das Kind dich und fühlt sich nicht allein gelassen. Wichtig: nur noch flüstern, wenig sprechen, weil eben Schlafenszeit ist. Ich sage den Jungs:"Leise, jetzt kommt ein schöner Traum vom Trampolino", das ist so ein Indoorpark bei uns, den sie lieben. Oder was anderes Schönes, an das sie denken können beim Einschlafen.

Huch, habe ich viel geschrieben. Naja, das waren so meine Ideen. Bin gespannt, was die anderen so schreiben.

LG von Monika

Hallo Suse,

ich schleich mich mal von "nebenan" ein. :) Die beiden schlafen offenbar nicht in einem Zimmer, richtig? Ich glaube auch, dass das vielleicht einiges erleichtern könnte, kommt natürlich drauf an, wie sie sich verstehen. Ich hätte mich jedenfalls mit fünf sicher allein im Bett gegruselt, mein kleiner Bruder im Etagenbett unter mir (auch wenn er beim Einschlafen immer fürchterlichen Krach gemacht hat) war immer tröstlich für mich. Vielleicht mag Jonna ganz simpel nicht allein sein.

Unsere beiden (5 und 3) schlafen auch im Etagenbett (bzw. der Große im Hochbett und der Kleine im Kinderbett drunter). Im August haben wir sie aus unserem Schlafzimmer ausquartiert und es ging erstaunlich glatt. Der Kleine wacht immer noch 1-2 Mal nachts auf und kommt raus - wenn wir dann noch wach sind, kuschel ich mich kurz mit ihm in sein Bett und gehe wieder raus, wenn er eingeschlafen ist. Wenn wir schon schlafen, kommt er halt in unser Bett und legt sich in die Mitte. Das ist ziemlich stressfrei, auch wenn er nicht durchschläft. Warum kommt Anton denn nicht selbst rausmarschiert? Schläft er noch im Gitterbett? Yannick kam auch selbstständig zu uns rüber, sobald die Schlupfstäbe raus waren, da war er noch kleiner als Anton. Allerdings stand sein Bett da auch noch in unserem Schlafzimmer, er musste also nur einmal durch den Raum.

Der Kleine schläft auch nicht alleine ein, also bleibe ich mit Laptop auf dem Boden sitzen, bis er weg ist. Kann manchmal dauern, oft geht es aber relativ schnell (und ich kann noch ne Runde in Ruhe surfen 8-) ). Inzwischen muss ich nicht mehr warten, bis Yannick auch eingeschlafen ist; eine ganze Weile (so ab 3) hat es aber gut geklappt, wenn ich ihm sagte, ich gehe jetzt raus, gucke aber in 5 Minuten noch mal rein. Er bestand dann drauf, dass ich in 3 Minuten noch mal gucke, also gut, hab ich natürlich auch gemacht. Das hat er meistens noch abgewartet, dann sagte ich wieder, ich gucke in 5 (nein, in 3!) Minuten noch mal rein, meistens schlief er beim zweiten Gucken dann schon. Sonst bin ich halt so lange "reingucken" gegangen, bis er schlief. Ist auch ein bisschen nervig, aber immer noch besser, als wenn er 10x rausgekommen wäre. Davon werden sie ja auch wieder richtig wach.

Hast du Jonna denn gesagt, warum du das nicht mehr willst? Bei Yannick zieht das eigentlich schon immer gut, jedenfalls wenn er merkt, dass ich es ernst meine. Also wenn ich ihm sage, dass ich abends müde bin und einfach auch mal Feierabend haben möchte, dann ist das auch als Argument OK für ihn. Vielleicht kannst du dich ja mal mit deiner Großen tagsüber in Ruhe hinsetzen und gemeinsam eine Lösung basteln, mit der ihr alle gut leben könnt. Wenn sie selbst mit überlegt hat, ist sie bestimmt auch eher bereit, sich dran zu halten.

Ich drück dir die Daumen!

LG Yuri mit Yannick (09/03) und David (12/05)

... das wollte ich noch erwähnen: Kassette zum Einschlafen würde ich nicht machen - also es klang jetzt nach Hörspiel, das meine ich, Musik wäre OK. Ich habe gerade gelesen (in einer Senatsbroschüre für Schulanfänger-Eltern), dass sich das ungünstig auf das spätere Lernen in der Schule auswirkt, weil das Gehirn dann so programmiert darauf ist abzuschalten, sobald jemand spricht. Und mir ging es früher so, dass ich die Geschichte dann auch mitverfolgen wollte und mich das eher wach gehalten hat. Bei Musik dagegen konnte ich immer super einschlafen. :)

LG Yuri

Hallo Suse!

Schön hier mal wieder von dir zu lesen.

So, nun zu meiner Antwort - ich versuche mal, mich kurz zu halten:

Ich glaube prinzipiell, dass unsere Kinder mittlerweile in einem Alter sind, wo es kein Problem darstellen sollte, dass sie alleine einschlafen. Bei uns ist das schon sehr lange so...ganz egal, ob sie in der Nacht womöglich mehr oder weniger oft zu uns kommen... einschlafen ist eine Sache, die sie alleine machen.

Ich bin dabei auch immer sehr klar gewesen...nach dem Baden und Zähneputzen gibt´s fast immer Vorlesen oder selten mal Musik hören und dann...ab ins Bett. Klar gab es und gibt es immer wieder Zeiten, wo sie versuchen, das Unvermeidliche hinaus zu zögern ("hab noch Durst", "wo ist mein Stofftier"....) - wenn mir das zu lange wird, dann spiel ich da auch nicht lange mit. Ich hab den Kindern allerdings auch erklärt, dass ich auch irgendwann mal müde bin und Feierabend ist.

Wieder rausgekommen sind sie eigentlich nie so richtig, der Kleine hatte mal eine Phase, da haben wir ihn immer wieder - halt immer deutlicher - zurück gebracht und das eben auch sehr konsequent.

So wie weiter oben schon geschrieben führen Änderungen im Programm manchmal zu Missgefallens-Äußerungen der Kinder, aber damit muss man denke ich umgehen. Ich bin auch kein Fan von Schwindeleien (so wie zb. die Oma einer Freundin immer behauptet, der Fernseher sei kaputt, wenn die Kinder nicht mehr fernsehen sollen - aus Angst vor der Konfrontation), das führt zu nichts und die Kinder lernen daraus nicht wirklich.

Es wird sich vermutlich nicht vermeiden lassen, dass Tränen fließen. Aber wenn ihr gemeinsam deutlich hinter dem steht, was ihr tut, kommt das bei den Kindern umso klarer an und das Problem löst sich schneller. Sie sind ja auch keine Babys mehr...also hätte eine Änderung im Ablauf am Abend auch nichts mit Ferber oder so zu tun. Auch wenn vielleicht nicht alles ankommt, was man den Kindern in so einer Situation versucht zu erklären, so sind sie doch in der Lage, die Bedeutung der Worte zu verstehen. Wenn ihr also ein paar Tage konsequent vermittelt, was jetzt Sache ist und das mit liebevollen aber doch klaren Worten begleitet, kann ich gar nicht glauben, dass es recht schwierig ist, den Ablauf zu ändern.

Und...ich denke mal - so wie das klingt...dass der Leidensdruck bei dir mittlerweile so groß ist, dass du konsequent hinter deinen Worten und Taten stehen kannst. Es kann doch auch nicht sein, dass man mit einem Gläschen Wein im Kinderzimmer seinen Abend verbringen muss!?!? Kinder sind super und man muss natürlich viel Rücksicht auf sie nehmen, aber genau so wichtig ist es, dass es einem als Frau/Mann und als Partner gut geht und das ist euer gutes Recht, das auch ohne schlechtes Gewissen umzusetzen.

So, das war jetzt doch länger, als geplant.

Liebe Grüße und eine baldige Besserung deiner Situation wünscht dir Uschi

Hallo Suse!

Prinzipiell glaube ich auch nicht, dass euer Ritual geschadet hat...ich glaube im Gegenteil, dass es bis zu einem gewissen Grad sicher sehr positiv für die Entwicklung war, dass ihr so ausgiebig gekuschelt habt abends. Jetzt allerdings klingt es ein wenig danach, als dass sich dadurch vielleicht auch ein blöder Rhythmus eingependelt hat...oder vielleicht jetzt durch den Versuch, sie alleine zum Einschlafen zu bewegen...sie schläft spät ein, ist dann natürlich am Morgen schwer wach zu bekommen...ist womöglich knatschig, am Abend dann wieder irgendwann drüber usw. Von den Schlafenszeiten her scheint hier einfach eine Verschiebung vorzuliegen, die aber wieder verändert werden kann - schön langsam zumindest.

Ich finde es gut, wenn man auf die Bedürfnisse seines Kindes eingeht - so lange man selber dahinter stehen kann und es einem mit der Situation gut geht. Und wenn das irgendwann nicht mehr so ist, dann bringt man auch die Kraft und die Konsequenz auf, die Situation zu ändern. Du schaffst das bestimmt!!!

Ganz liebe Grüße - Uschi