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Messis der Gedanken@Inken

Liebe Inken,
meine Antwort zwar verspätet aber doch sehr sehr aktuell:-)
Ich kann gar nicht sagen, wie es mich überrascht hat, daß Du Tagebuch schreibst - so konsequent. Du bist glaube ich die einzige, die das tut, die ich kenne und die das Schreiben ebenfalls als Lebensnotwendig empfindet. Ich freue mich:-)))
Mir geht es nämlich ganz ähnlich, ich schreibe seit meiner Jugend und wahrscheinlich käme ich auch auf 40 Tagebücher - ja es gab Phasen in denen es mir nicht gut ging, dh. in denen ich auch nicht schreiben konnte - klingt seltsam, aber es ist wirklich etwas dran. Seit der Geburt eigentlich versuche ich auch die 'Welt' ins Wort umzuwandeln, worauf ich früher keinen so großen Wert legte, ich beschrieb überwiegend die Gedanken, die innere Welt. Anwesenheit von wirklichen Menschen, Kind, Mann, hat mich nach außen gestülpt, wenn ich so sagen darf, ich fühle mich dennoch im Schreiben auch da wohl. Die beschriebene Gegenstände bekommen dadurch meine Markierung, meinen Geruch.
Und ich kenne dieses Gefühl, wenn ich denke, daß nichts aufregendes passiert ist, auch in Gedanken nicht, dann setze ich mich hin und fange an den Tag zu beschreiben, manchmal versuche ich sogar minutiös die Begebenheiten zu rekonstruieren, und aufeinmal sehe ich mehr, eine Welt entsteht durch das erzählen, die sonst in Nirvana verschwinden würde. Ein gutes und beglückendes Gefühl.
Sind wir schreibsüchtig? Und warum haben die anderen, die große Mehrheit der Menscheit dieses Bedürfnis nach Schreiben nicht? Früher habe ich niecht glauben und akzeptieren können. Ziemlich naive Weltbetrachtung, jetzt weiß ich daß es so ist.
Liebe Grüße von Schreiberling an Schreiberling, diotima
Bisherige Antworten

Messis der Gedanken@Inken

Hallo nochmal liebe Diotima,
habe eben schon Deine kurze Nachricht gelesen und geantwortet.
Genau, der mittlere Absatz in Deinem obigen Text zeigt mir, daß Du mich verstanden hast bzw. daß es Dir ähnlich geht.
Warum viele Menschen nicht schreiben? Vielleicht weil sie Filme drehen, oder malen - ihre Welt, Erlebnisse und Gedanken auf andere Weise festhalten.
Aber es gibt auch viele Menschen, die nichts dergleichen machen. Ich denke, das sind dann am ehesten die Leute, die beklagen, daß Ihr Leben langweilig wäre - weil ihnen die Reflektion der vielen kleinen Begebenheiten und Eindrücke des Tages fehlt.
... manchmal empfinde ich dieses "Schreibenmüssen" aber auch als Last. Wenn ich eigentlich viel zu müde und ausgelaugt bin, um noch ein paar Zeilen festzuhalten - ich aber Angst habe, wertvolle Gedanken zu verlieren, wenn ich sie nicht "dokumentiere".
Liebe Grüße,
Inken

Hallo Ihr Lieben.

.....jahrelang habe ich auch geschrieben - und es eben wegen dieser "last" aufgegeben. Ich dachte, ich müsse es eben täglich machen, damit es sinn ergibt. nun mache ich es nur noch auf reisen. habe viele viele reisetagbücher. aber das ist ja nun auch passé. nix mehr mit reisen.
in den tagebüchern habeich auch immer gezeichnet. und diese bilder wurden immer mehr. nun greife ich dauernd zu r kamera. viele viele bilder helfen mir, mich an so viele stimmungen un d gefühle und erlebnisse zu erinnern.
seltsamerweise kennt meine kerl das gefühl, etwas "festhalten" zu müssen gar nicht. er lebt voll buddhistisch im augenblick. es gibt keine zeilen, keine zeichnungen keine bilder von seienr vegangenheit. für leute wie euch war er quasi nicht existent. aber es stört ihn nicht.
tage ohne kamera sind für mich ganz eigenartig. erleichtert, daß ich mich auf das hier und jetzt konzentrieren kann, ohne auf der suche nach dem besten bild zu sein. aber auch fast panisch, ich könnte mich vielleicht eines tages gar nicht mehr an diese besondere begebenheit erinnern.
Und ich bin eindeutig jägerin, nicht sammlerin. mir geht es ums bilderjagen. dann sehe ich die bilder an: toll geworden. und sie liegen jahre im karton. keine alben werden geklebt un dgehortet. eigentlich bin ich fast desinteressiert an den bildern hinterher. sie sind nur im augenblick wichtig. vielleicht schreibe ich deshalb n icht merh. denn das habe ich ja immer hinterher gemacht. nunr eben nicht auf reisen. da saß ich schreibend aufm lkw in der kenyanischen wüste....
lg, zaches

Ja, die süße Last:-)

Das kenne ich auch. Aber nich wegen des Sinnes ds Schreibens. Sinvoll ist es jedesmal. Vielleicht mehr wegen des Schweinehundes, oder dem Anspruch immer 'würdig' zu schreiben. So daß ich dann irgendwann froh und stolz auf mich bin, dies geschrieben zu haben. Immer noch kann ich mich des Eindrucks nicht erwähren, das die Tagebücher fast wie Briefe an mich sind. Geben mir über mich Auskunft, immer wieder staune ich und bin am Vergeben oder Stolzsein.
***seltsamerweise kennt meine kerl das gefühl, etwas "festhalten" zu müssen gar nicht. er lebt voll buddhistisch im augenblick. es gibt keine zeilen, keine zeichnungen keine bilder von seienr vegangenheit. für leute wie euch war er quasi nicht existent. aber es stört ihn nicht.***
Ähm, meinst Du, dieses Gefühl nicht existiert zu haben in der Vergangenheit gehört auch zu seiner privaten Philosophie? Interessant wäre das, ich denke zur Zeit viel darüber, über die Veränderung des Selbst, der eigenen Persönlickeit und über Erinnerung, wie zuverlässig sie eigentlich ist, warum vieles verblasst, einiges nicht, wie ändert sich die eigene Einstellung zum Erinnerten und son Kram. Also wenn mans so nimmt, dann habe ich noch nie existiert in dieser Form, in diesem Zustand, mit dem Erfahrungswert, wie heute, und gleich werde ich tot, nie vollkommen gleich, wie in dieser Sekunde usw. usw.
Ich wußte nicht, daß Du so viele Fotos machst...mir fehlt das Wrerkzeug, zudem habe ich auch Erfahrung gemacht, etwas fotographiert zu haben, Jahre später habe ich mich nur geärgert, weil die Massenfotos meinen Schrank vermüllt haben, und ich hatte KEINE ahnung, warum ich so viel verfotographiert habe. Leider habe ich im Tagebuch über diese Kameraattacke nichts geschrieben. Ich habe nicht so viel Bezug zu Bildern, eher zum Wort. Und fremde Menschen darf man nicht fotographieren. Beschreiben schon, wie seltsam eigentlich...
LG diotima
Ich hoffe, wenigstens die Hälfte habe ich verständlich geschrieben, ich wollte jetzt antworten, weil Kind in der Sekunde ruhig und ich stehe am Bügelbrett, muß mit der Wäsche für den Kinderladen vertig werden, hab nicht mal angefangen zu kochen und Kind kriegt gleich Hunger - ich kenne dieses Kind in der Hinsicht zu gut.

Guten Abend Frau Zaches

"viele viele bilder helfen mir, mich an so viele stimmungen un d gefühle und erlebnisse zu erinnern"
Das geht mir auch so! Ich weiß nicht, ob Du meinen Beitrag an Diotima gelesen hattest - http://kind.qualimedic.de/forum/565890 - da erwähnte ich zum Schluß, daß ich auch sehr viele Fotos mache.
Einmal im Monat brenne ich dann CDs sowohl für mich als auch für die Ami-Familie, damit die an unserem Leben teilhaben können.
Trotz der CDs lasse ich aber auch viele Abzüge anfertigen, da ich es liebe, in Fotoalben zu blättern.
Je nach Anlaß schauen wir uns mal die Bilder aus Corts Babyzeit an, oder die Bilder vergangener Weihnachten, oder die Bilder vergangener Geburtstage, oder die Bilder, die einfach während der Jahre "zwischendurch" entstanden sind.
Zeit zum sorgfältigen Einkleben habe ich nicht. Darum nehme ich diese Alben, wo man die Fotos nur einstecken braucht ... mittlerweile fülle ich Album Nr. 179!
Wenn man bedenkt, daß in jedem Album 80 Fotos sind, ist das eine große Zahl an Bildern... (Ich habe schon zu Schulzeiten viel fotografiert - aber nach Corts Geburt hat es noch deutlich zugenommen.)
Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wo wir die vielen Alben in unserer kleinen Wohnung lagern sollen.
Aber ich möchte nicht nur digitale Bilder haben, sondern etwas in den Händen halten.
Dies sind Dinge, die mir wichtig sind: mein Leben leben, genießen und eben mich daran erinnern können - auch an die kleinen Dinge, die per Schnappschuß festgehalten wurden.
Ein nicht zu verachtener Teil meiner knappen Freizeit geht für das Bearbeiten/Organisieren meiner Bilder drauf.
Aber die Frage, wie das hier mit diesen Massen an Fotoalben weitergehen soll - in den vielen Lebensjahren, die hoffentlich noch vor mir legen - ist wirklich noch ungeklärt.
"für leute wie euch war er quasi nicht existent. aber es stört ihn nicht."
Also ich wollte nicht ausdrücken, daß nicht-schreibende Leute (nicht in irgendeiner Form "dokumentierende" Leute) nicht existent wären - vielleicht eher so: sie sind sich ihrer Existenz und ihrer Entwicklung _manchmal_ weniger bewußt?
Es kommt mir tatsächlich so vor, daß das dann eher die Leute sind, die nicht "trainieren", die kleinen Schönheiten des Lebens zu erkennen, die dann mit höherer Wahrscheinlichkeit bedauern, daß Ihr Leben langweilig wäre???
Wobei so eine verbal geäußerte Klage wohl eher Frauensache wäre? Männer besaufen sich da wohl schneller. *ggg*
Selbstverständlich ist das keine Verallgemeinerung, die auf klar getrennte Gruppen eindeutig zutrifft - es geht mir nur um eine Tendenz.
Mein Geliebter hat übrigens auch nichts für Schreiben, Fotografieren usw. übrig.
Ihn stört das auch nicht. :-)
Viele liebe Grüße,
Inken

momentan...

.....reinige ich mich und mein haus. das heisst aber auch, daßich schon kartinweise fotos weggeworfen habe. ich habe sie nie wieder angeschaut und habe gemerkt, daß ein bild pro erlebnis durchaus reicht. für mich zumindest.
gleichzietig habe ich aber auch angefangen besonders schöne bilder-geschichten in alben zu kleben. irgendwann werden sich beider tätigkeiten - die des wegwerfens und vergessens/abschliessens, sowie die des haltens/behaltens - treffen werden. dann gibt es hoffentlichkeine foto-kartons mehr....
aber über eines bin ich mir sicher: langweilig ist meinem kerl nicht. er überrascht mich immer wieder. erzählte ermir gestern im garten, wie ruhig und schläfrig es hier jetzt sei, fast schon tot. und dann berichtete er von einem gespräch mir einem kunden (gläubiger christ) der aber in einer buddhitischen einrichtung religionslehrer unterrichtet und ganz baff ist, daß diese nochnicht einmal hiterfragen woher so viel christliche feste kommen. der alte schrat mit brille und total verstaubt in seinem institut sitzend sinnierte über die natur und deren bezug zum menschen. mein kerl war ganz angetan und will ihn n un mal her locken ;o)
aber ich glaube nun weiche ich von unserem thema ab, n icht wahr?
lg, zaches - vielelicht schaffe ich es heut emal wieder aufs pferd - kein orkan, kein regen derzeit.

und praktische anfrage....

inken, die bilder in alben: was für alben benutzt Du? und wie klebst Du die bilder ein?
ich liebe ja schwarzes oder graues papier. und entwickel die bilder alle mit altmodischen weißen rand. aber ich bin nun auch wieder auf der suche nach neuen alben, die mich nicht arm machen. äh - arm bin ich ja schon, also noch ärmer. und den kleber , den ich habe, naja - wer weiß, ob der jahrzehnte hält? leider sind die alben meiner großeltern fast alle vom verfall gezeichnet :o/
lg, zaches - jetzt noch schnell nach holland düsend, um zu tanken. diesel "nur" 93cent....

und praktische anfrage....

Guten Abend liebe Frau Zaches,
ich hoffe, Du konntest den Tag wirklich noch etwas zum Reiten nutzen?
Also hier war es wieder sehr windig. Aber wir haben das genossen. Waren auch an Feldern spazieren und haben uns ordentlich durchpusten lassen.
Na ja, das Nachhausekommen in die warme, kuschelige Wohnung war dann aber auch sehr reizvoll, nachdem sich der kalte Wind durch alle Kleidungsstücke gedrängt hatte...
:-)
Fotoalben - da benutze ich, wie oben erwähnt, diese billigen flachen Alben, wo man die Fotos nur einstecken braucht. Die liegen eigentlich bei jedem Fotogeschäft in der Grabbelkiste. Heißen auch "Flip-Alben", glaube ich und haben Platz für je 80 Bilder.
Schön sind die nicht. Aber praktisch und platzsparend. Das Einstecken der Fotos geht schnell.
Natürlich sind hochwertige Alben mit eingeklebten Fotos viel schöner. Aber dafür fehlt mir die Zeit. Und ehe sich hier die unsortierten Bilderberge stapeln, greife ich doch auf diese Einsteck-Alben zurück.
Liebe Grüße,
Inken
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