Hallo liebes Forum
ja, mich gibt es noch, ich staune selber.
Ich habe schreckliche Wochen hinter mir, war auch 9 Tage in der Klinik an der
Infusion. Langsam langsam spüre ich wieder Boden unter den Füssen.
Der Grund für das familieninterne Erdbeben haben die Kinder "Sünneli"
genannt. Es hat sich in den Sommerferien heimlich eingeschlichen, nachdem
Mama und Papa sich zum Entscheid zu einer Sterilisation durchgerungen
hatten.
Ich werde euch nun nicht schildern, durch welche Täler und Schluchten
physicher und psychischer Art ich seither gegangen bin. Allerdings war es für
uns keinen Augenblick lang eine Frage, ob wir diesen Lebenswillen bejahen
können/ wollen oder nicht.
Seit 10 Tagen beginnen wir nach aussen unser Geheimnis zu lüften, was mir
unheimlich viel (selbstgemachten) Druck wegnimmt. Wir spüren überraschend
viel Respekt, Freude und Hilfsbereitschaft, und immer wieder steht jemand
vor der Tür, der davon gehört hat und mit einer Blume, einem Glas Honig
oder auch einfach so freundschaftlich Anteil nimmt. Die Andersdenkenden
schweigen uns gegenüber - zum Glück. So langsam beginne ich zu
realisieren, dass es nicht nur ums Durchschütteln unserer Pläne, Rechnungen
und Vorstellungen geht, sondern um ein Kind. Und damit bekommt die
Freude endlich auch ihren Platz. (Die Kinder freuten sich von Anfach an riesig)
Mein Bauch ist schon richtig doll kugelig und ich geniesse meine weiblichen
Formen, bin ich doch sonst eher bubenhaft gebaut...
Ich habe bei euch während der ganzen Zeit immer wieder kurz mitgelesen,
aber ich hielt es kaum je länger als 2 Minuten aus, ohne nicht wieder aufs Klo
zu rennen. An Schreiben war gar nicht zu denken.
@oki: Nimmst du mich in deine Liste auf? ET ist Ende April, genauer sagen wir
das nicht! ;-)
@Suse: Ich habe mich von meinem Homp. betreuen lassen, welcher mir bei
verschiedenen Wehwehchen helfen konnte, jedoch gegen die schreckliche
Übelkeit auch keinen Rat fand.
@Yvonne: Habt ihr schon ein Outing, dass du nach Jungennamen suchst?
Oder ist der Mädchenname einfach schon klar?
@Conny: Wie geht es deinem Mann in der Kur und dir als "Alleinerziehende"?
Ach ja, wir haben übrigens Ende August abgestillt. Anthea schmeckte die
Mumi irgendwie nicht mehr, oder die Veränderung der Brustwarze irritierte
sie, ich weiss es nicht. Sie liess einfach immer wieder los und schaute die
Brust befremdet an. Nach einigen solchen Abenden wollte sie ohne "Mamam*
ins Bett, dafür die Beine eingerieben bekommen, die kommenden
Bettgehzeiten haben wir einfach nichts mehr gesagt. Als sie dann nach
einigen Tagen wieder nach der Brust verlangte, sagte ich einfach nein. Mir
war es da schon so sterbensübel, dass ich mir das, was Tage zuvor noch zum
selbstverständlichen Alltag gehörte, nicht mehr vorstellen konnte.
Ich massierte statt dessen wieder ihr Beine und nahm so gemeinsam mit ihr
von dieser innigen Zeit Abschied, ohne dass bei jemanden von uns beiden
eine einzige Träne geflossen wäre.
Nun ist sie auch gross, obwohl ich das Gefühl habe, sie sei noch vieeeeeel
kleiner als eure Leons, Antons, Jolinas, Magnus... Jedenfalls hat sie es bisher
nicht geschafft, mich an meine Grenzen zu bringen, was unserem Ältesten
mühelos gelingt. An den Grenzen kann es nicht liegen! :-)
Ich wünsche euch viel Kraft und Fantasie für eure Wirbelwinde und eure
ausseramiliären Projekte und lasse etwas von unserem warmen Herbststurm
durchs Forum brausen, damit eure Kinder den wirbelnden Blättern
nachrennen können!
Liebe Grüsse
Gabi, 15. SSW