Hallo!
Ich bin schon wieder ziemlich entäuscht über meine Mutter! Auf meine Ankündigung vor zwei Monaten, dass wir uns überlegt haben wieder zu probieren schwanger zu werden war ihre Reaktion ja "Ich kann aber nicht immer zwei Kinder nehmen!" Vielen Dank, das erwartet ja auch keiner. Wir achten wirklich super doll darauf, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass Lucas regelmäßig bei Ihr ist oder sie ihn aus dem Kindergarten mitnimmt.
Und dann auch wieder gerne das Argument, dass wir ja kein Geld haben. Sicher, wir haben nicht wirklich viel über im Monat und bekommen für Lucas auch Sozialgeld, aber wir kommen trotzdem gut über die Runden, haben eine schöne Wohnung, können uns sogar noch ein Auto leisten (meine Eltern bezahlen allerdings auch Steuer und Versicherung) und schaffen es auch auf größere Anschaffungen zu sparen, wie z.B. einen Kühlschrank dieses Jahr. Sicher, meine Eltern mussten immer Knausern und das möchte sie mir gerne ersparen, aber wenn wir der Meinung sind, dass wir das auch finanziell schaffen, kann sie sich dann nicht einfach für mich freuen, dass ich einen Mann habe, mit dem ich glücklich bin und noch ein zweites Kind möchte?
Ich habe immer das Gefühl, dass sie immer noch erwartet, dass erst einmal etwas "aus mir wird". Für meine Eltern war halt immer klar, dass ich studiere und dann viel Geld verdiene. Dass ich das mit fast 30 Jahren immer noch nicht geschafft habe und dann auch noch beschlossen habe nicht Lehrerin zu werden, das nagt schon ein bißchen an meiner Mutter. Ich sollte es doch besser haben! Mir ist das aber im Moment gar nicht so wichtig! Ich würde lieber jetzt noch ein Kind bekommen und dann nach dem Studium keine Kinderpause mehr einlegen müssen. Und sowieso kann ich mir auch vorstellen mit 20 Std. die Woche glücklich zu sein (wenn es vom Geld her reicht) und meine Familie an erste Stelle zu stellen.
Ich versuche ja wirklich meine Mama gegenüber meinem Mann zu verteidigen, weil es bei Ihr eben alles anders war, aber manchmal habe ich dann doch Zweifel. Ist es heutzutage verwerflich Familie vor Geld und beruflichen Erfolg zu stellen?
Danke fürs "Zulesen",
Daniela