Moin!
Ich muss mich einfach mal ein wenig "ausheulen"... Ich habe zwei Kinder aus alten Beziehungen (Tochter wird 11, Sohnemann ist 7 geworden im Juni). Bin seit einem Jahr mit einem "neuen" Mann verheiratet und wir erwarten im März 2010 nocheinmal Nachwuchs.
Mein Mann hat die Kinder wie seine eigenen angenommen und die beiden nennen ihn auf eigenen Wunsch "Papa", und akzeptieren ihn auch als solchen. Er ist auch wirklich ein super Vater, hat selbst einen Sohn aus "alter" Beziehung, der uns öfter besucht und für meine beiden wie ein Bruder ist. Besonders für meinen kleinen :-) , auch wenn der "Große" natürlich den harten Kerl markiert und sich eher genervt fühlt von dem kleinen, aber sie verstehen sich alle sonst super.
Nun ist mein Sohn schon seit dem Vorschulunterricht im Kiga "auffällig". Ich meine, Blödsinn hat er schon immer gerne gemacht ohne wirklich über die Konsequenzen nachzudenken (u.a. hat er mal mit 5 Jahren mit einer Schere in seinem Zimmer an Vorhängen, Bettwäsche und Kissen "herumgeschnibbelt" =-O , hat in unbeobachteten Momenten gerne mit VIEL Wasser rumgespielt) doch gegen den Blödsinn den er in letzter Zeit verzapft ist das noch harmlos.
Zur Vorgeschichte muss ich gleich sagen, dass wir schon seit der Vorschule mit ihm ständig irgendwo in "Behandlung" sind. Er hat in der Vorschule schon von Anfang an nicht richtig mitgearbeitet und uns wurde empfohlen Ergotherapie zu machen. Gesagt getan. 30 Einheiten hat er Ergotherapie gemacht mit eher mäßigem Erfolg. Zwischendurch wurde er auch eingeschult.
Jedoch wurden wir sehr schnell von der Klassenlehrerin darauf hingewiesen, dass dort mit dem Kleinen das selbe Problem besteht (unaufmerksam, keine direkte Mitarbeit, Ablenkung von sich selbst und anderen Kindern)... Das kuriose allerdings ist, das er am besten aus der Klasse lesen kann und auf dem selben Stand ist wie die anderen Kinder (???). Er "schnappt" wohl quasi alles nebenbei auf. Er ist auch ganz normal in die zweite Klasse versetzt worden...
Dann wollte ich, kurz nach der EInschulung in die erste Klasse jedoch "die Sache" mal genauer unter die Lupe nehmen lassen und haben uns vom Ki-Arzt an eine Ki-Psych.-Abteilung in unserem hiesigen KH überweisen lassen.
Mittlerweile eskalierte die Situation mit meinem Sohn schon (er hat eine Scheibe in der Schule zertreten, mittlerweile pisakt und ärgert er vermehrt andere Schüler, was er anfangs nicht so gemacht hat, im Sportunterricht hat er mal heimlich mit einem anderen "Bagaluten" Kleidung von anderen Kindern unter Wasser gesetzt, hier zu Hause haben wir abgebrannte Streichhölzer gefunden, obwohl unser Sohn weiß dass er nichts an unseren Schränken zu suchen hat, denn offen lassen wir sowas nicht liegen)...
Es wurde schon im KH der Vedacht auf ADHS gestellt, was aber noch nicht zu 100% geklärt ist, die UNtersuchung läuft noch. Nun hat mein Kleiner wieder häufig in den letzten drei Monaten eingenässt, und ende Juni hat er einen Einlauf im KH bekommen obwohl er eigentlich nie Probleme mit dem trinken oder dem Klo hatte. Da hat er gestanden, den Kot manchmal "wegzudrücken", weil er >keine Lust hätte< auf Klo zu gehen =-O .
Lang und breit haben wir ihm dann geduldig erklärt (es gab nicht direkt Ärger, um Himmels willen!), dass genau davon die schlimmen Bauchweh dann kommen, weswegen er letztendlich den Einlauf bekommen hat. Schön und gut, nur seit dem Einlauf fing mein Sohn an mit Kot rumzuschmieren und sich nicht mehr richtig den Po abzuwischen. Dauernd hatte er kotverschmierte Finger, und konnte seine plötzliche "unreinlichkeit" nicht wirklich erklären. Wir erzählten seinem Therapueten davon, der meinte dem Kleinen würde wortwörtlich etwas "stinken" zumindest würde er (wohl eher unbewusst) versuchen, dass auf diese Weise auszudrücken...
Nun schlug der Therapeut vor, da der Kleine auch in der Schule immer noch auffällig unkonzentriert ist, nicht wirklich mitarbeitet und kaum Aufgaben dort erledigt, dass wir ihn eine Zeitlang in die Tagesklinik geben sollen. Dort arbeiten nur ausgebildete Pädagogen und Kinderpsychologen, die jedes Kind für sich individuell beobachten und die Probleme quasi direkt anpacken können. Das hieße aber für den Kleinen: Erstmal raus aus dem "gewohnten" Alltag. Außerdem wollte uns der Therapeut noch eine "Erziehungshilfe" aufs Auge drücken, wo mir ehrlich gesagt fast der KRagen geplatzt ist. Wir machen und tun, hetzen von einem Termin zum anderen mit dem Kleinen, setzen uns täglich mit ihm auseinander, reden viel mit ihm... >Also, ganz ehrlich, da ist mir echt schlecht geworden...
Mitte August sollen wir uns die Tagesklinik gemeinsam ansehen, und ich weiß echt nicht was ich davon halten soll. Einerseits weiß ich dass es nicht so weiter gehen kann mit dem Kleinen, weil er sich durch sein Verhalten alles verbaut. Ich bin mit den Nerven fertig, weil es sich wie"abschieben" anfühlt, was wir da mit dem Kleinen machen sollen. Aber davon mal abgesehen würde er auf eine Warteliste kommen, bevor er in die Klinik eingewiesen wird (ca 3-4 Monate Wartezeit). Und was passiert bis dahin?? :HELP:
Ich bin mit den Nerven echt runter, und ich hoffe, dass sich dieser ganze Stress nicht auf die SS auswirkt. Das ist übrigens noch so ein kleiner Lichtblick, dass wenn ich in MuSchu gehe, noch mehr für den Kleinen da sein kann, ihm noch mehr zeigen kann dass ich für ihn da bin. Ich hoffe sehr, dass ihm das auch weiterhilft. Ich habe das Gefühl, je mehr Therapie der Kleine bekommt, desto schlimmer wird es... Hat vielleicht jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich fühle mich echt einsam und verlassen, habe niemanden außer meinem Mann, mit dem ich darüber reden kann. Der weiß langsam auch nicht mehr, wie er mich noch trößten soll :,( ...
Entschuldigt, dass es so lang geworden ist, aber das musste mal raus. Ich bin echt verzweifelt...
Lieben Gruß, Turbobiest