Huhu Ina!
MEine Mama hatte das auch ohne künstliches Koma. Weiß nicht, ob es bei ihr schon mit Demenz zu tun hatte oder von starken Medikamenten kam. Sie sah immer an ihrer Hand eine ekelige eiternde Wunde (war aber nur der Tropf dran) und hat an der Decke immer irgendwas bis 10 gezählt. Konnte man aber nicht verstehen, was sie meinte. Dann hat sie immer gefragt, wann das Manöver vorbei wäre - die würden so laut schießen draußen.... Ach ja und an der Decke hat sie Hirsche gesehen (mein Papa war früher aus Hobby Jäger und sie haben oft Wild gemeinsam beobachtet).
Echt komisch, wenn man dabei sitzt. Hast Du dann was dazu gesagt? Also wir haben immer so getan als wenn sie recht hätte...
Weiterhin wünsch ich gute Besserung und GLG
Tina

HI Tina...

Ist schwer ihm Recht zu geben...denn er unterhält sich dazwischen ja völlig normal, liest seine Zeitung, schaut TV, usw.

Wie gesagt, wir sind eine recht lockere Familie und reagieren Situationsabhängig. Ich denke, wenn man merkt, dass bei "undramatischen" Situationen es besser ist, ihm Recht zu geben, da er sich sonst aufregen würde, dann würd ich ihm Recht geben. Ansonsten versuchen wir ihm eher klar zu machen, dass es durch die Medi`s kommt.

Er litt ja bis dato auch nie unter einer Form der Demenz. Wir versuchen ihm mit viel Humor - ohne uns natürlich über ihn lustig zu machen- zu begegnen und solche Situationen zu entschärfen.

Und vielleicht hilft es ihm doch ein klein wenig, wenn er den Artikel liest und merkt er ist damit nicht alleine, sondern es ist eine ganz normal Sache, dass so etwas passiert und die Zeit arbeitet für ihn.

Bist du dem Link mal gefolgt? Es scheint wirklich sehr häufig vorzukommen.

LG,Ina

Huhu!
Ja - hab ich mal gelesen - und in Eurem Fall ist Eure Reaktion auch sicher am besten und ich finde es gut, daß Du ihm das mal mitbringst. Dann weiß er zumindest, daß mit ihm nichts "daneben" ist :-)
Aber meine Mama war kaum noch in der realen Welt und hatte nur ganz kurze "lichte" Momente. Sie hat total in der Vergangenheit gelebt und ganz merkwürdige Sachen gesagt. Hinterher hab ich mal gelesen, daß das bei "Sterbenden" wohl nicht ganz unnormal ist, obwohl wir zu dem Zeitpunkt ja noch nicht wußten, daß es tatsächlich auf jeden Fall zu Ende geht. Aber normal unterhalten konnte man sich mit ihr leider üüüüberhaupt nicht mehr, was ich einerseits sehr schade fand, andererseits hat es mir den Abschied auch irgendwie erleichtert, denn ich hatte immer das Gefühl, gar nicht mit meiner Mutter zu reden sondern mit einer Fremden, verstehste, wie ich das meine?
LG
Tina

Huhu zurück ;O)

Ja, ich verstehe dich.Ich habe ja viele Jahre in der Kranken und Altenpflege gearbeitet und bin der Meinung, dass bei solchen Krankheitsbildern wie Demenz, die Angehörigen mindestens genauso betroffen sind wie die Betroffenen selber.

Und es IST eine wahnsinns Belastung seine Eltern oder andere nahe Angehörige- oder auch gute Freunde- so zu erleben...

Weisste, ich habe in den letzten Tagen oft gesagt, DAS alles ist nur ein Vorgeschmack auf das was eines Tages noch auf mich zukommt...denn ich habe noch eine Oma,und beide Elternteile....und irgendwann WERDEN sie nicht mehr da sein...

Ein Gedanke, den man immer ganz weit wegschiebt..bis die Realität einen einholt...

DAS macht mir im Moment ganz schön zu schaffen.

Der einzige den ich im Moment wirklich an mich ranlasse, ist Martin. Und ich muss sagen, er gibt wirklich ALLES mich aufzufangen...Er ist meine Stütze zu Hause, bei den Kids, er hält mich bevor ich weiss, dass ich gehalten werden will, bringt mich zum Lachen,wenn ich nicht mehr kann, trocknet die Tränen, wenn sie den Weg doch mal rausfinden, fährt JEDEN Tag einmal mit ins KH, passt die restl.zeit auf, dass ich hinkann und bleibt bei den Kids, ich kann Essen, Geschirr etc.einfach stehen lassen...und weiss es ist ok.Er macht das schon.

Ich bin sooo froh, dass er mir den Rücken frei hält und mir jeden Tag versucht zu zeigen, WAS er aus der "Trennung" gelernt hat.

Ich dachte erst, die kurze Trennung kann doch nicht gereicht haben, aber er ist wie ausgewechselt. ICH bin auch ein vorsichtiger Mensch der den Tag nicht vor dem Abend lobt, und auch vorsichtig das Haar in der Suppe sucht ;O) Aber das was in dieser schweren Zeit von ihm kommt, das hilft mir ungemein. Oh man...was liebe ich diesen Kerl :O)

Oma schläft heute bei uns, und es war ihm vorhin völlig egal,dass sie im Sessel neben uns sass und er mich in den Arm nahm und meinte, Ich liebe dich so sehr....und ich bin sehr glücklich mit euch.

Meine Mum war vorhin mit uns im KH und er nahm sie selbstverständlich zum Abschied in die Arme...

DAS hilft mir im Moment mit der ganzen Situation klar zu kommen...dazu noch Patrick bis gestern mit über 40 Fieber, Vanessa seit heute mit mega Ohrenschmerzen. Mit ihr muss ich morgen zum Doc.Sie hat heut abend nur geweint. Dominik, der mit Kopfweh vorhin auf der Couch lag...

DAS VOLLE PROGRAMM! Und Martin, der mir dann an solchen Tagen sagt, er sei so glücklich mit uns....DAS hilft ....und macht mich auch in dieser Kriesen zeit glücklich.

Mensch, das ist ein langes Posting geworden...hm...hoffe ich hab dich jetzt mit meinem Leben nicht zu sehr zugetextet...

LG,Ina

Hallöchen
mein Onkel hatte das auch nach einem künstlichen Koma. Er war im gegensatz zu seinem vorrigen leben plötzlich total religiös, hat ständig gebetet, keinen Alkohol, keine Zigarretten, das ist ja alles teufelszeug und und und.... tja und was soll ich sagen, er ist wieder ganz der alte. Trinkt, raucht und in der kirche war er auch nciht wieder, außer zur hochzeit seines sohnes *g*.
Liebe grüße und baldige normalisierung
Sandra

Guten Morgen Sandra,

ist schon der Hammer was das Gehirn mit einem machen kann....Wie lange hat denn der Zustand bei deinem Onkel angehalten? Wie lange war er im Koma und wie alt ist er? LG,Ina

HUHU
genau kann ich dir das nicht sagen, da mein Onkel in NRW wohnt und wir im Allgäu wurden wir nur telefonisch auf dem laufenden gehalten. Also so weit ich weiß war er ne gute woche im koma (er hatte einen herzinfarkt und wurde ins künstliche koma gelegt damit sich der körper erholen kann) wir haben seine verwandlung erst auf den schock des herzinfarktes geschoben, soll ja shcon den einen oder anderen geläutert haben. Das ganze war dann wohl auch so 2 wochen lang der fall. MEin Onkel war damals so um die 50. Genau weiß ich das nicht mehr.
LG Sandra