Hallo Viola,
Marcel ist eindeutig Linkshänder, obwohl wir (also beide Elternteile) rechtshändig sind. Aber die erbliche "Vorbelastung" hat doch durchgeschlagen ;) - Marcels Großmütter, seine Onkel (mütterlicherseits) und seine Tante (väterlicherseits) sind ebenfalls Linkshänder.
Er versucht gelegentlich die rechte Hand zu benutzen, aber da fallen ihm die Sachen wesentlich schwerer und ich sag dann immer zu ihm, er soll die Hand benutzen, mit der er besser zurecht kommt und mit der er sich wohler fühlt - dann nimmt er gleich die Linke.
Bei ihm hat es sich relativ früh gezeigt, dass er eine Neigung zur Linkshändigkeit hat - schon als Baby hat er öfter mit der linken Hand gegriffen als mit der rechten. Obwohl er mit der rechten auch sehr gut greifen konnte. Aber die feinmotorischen Sachen (Malen, Schneiden, Puzzeln usw.) macht er alle mit links.
Wir würden niemals versuchen Marcel zum Rechtshänder umzuerziehen.
Meine Mutter wurde damals noch mit der Prügelstrafe von links- auf rechtshändig umerzogen und sie hatte wirklich lange Probleme damit.
Darf man jetzt eigentlich Links hier reinsetzen ?? Sonst würde ich dir einen Link schicken in dem es um verkannte Linkshänder geht. Und die Folgen, wenn die Kinder nicht mit ihrer führungstarken Hand schreiben oder malen dürfen.
Zum Thema, wann es ersichtlich ist, ob ein Kind Links- oder Rechtshänder ist, steht folgendes in dem Beitrag:
"Ein idealer Zeitpunkt für einen Händigkeitstest ist die U8-Untersuchung, bei der ein Kind etwa vier Jahre alt ist", sagt die Expertin Barbara Sattler. Vor Beginn der Schule jedenfalls sollte die Führungshand feststehen."
Mir wurde schon mehrfach bestätigt, dass Linkshänder sehr kreativ und künstlerisch begabt sind, sehr gut abstrakt denken können. Und ich kann Marcel in dieser Beschreibung auch wirklich wiederfinden.
Liebe Grüße
Katrin *die stolz auf ihren Linkshänder ist*

Liebe Viola,
karmisch ist das natürlich eine Katastrophe, das hast Du ja schon erfahren...*fg*
Ansonsten ist es ein rein Praktisches Problem, für das es aber gute und einfache Lösungen gibt. Colin neigt auch zur Linkshändigkeit, sicher sind wir noch nicht, aber er kann mit Linkshänderwerkzeug sehr viel besser umgehen (Schere! ;o)) als mit Rechtshänderwerkzeug.
In manchen Schreibwarengeschäften kann man solche Gegenstände erst leihen, bevor man sie tatsächlich kauft, das würde ich ausprobieren. Ansonsten locker und entspannt bleiben und das sogenannte Schulreifeverfahren abwarten, denn da wird normalerweise festgestellt, ob ein Kind Links- oder Rechtshändig ist. Ich hatte auch mal irgendwo so ein Faltblatt mit Tipps, wie man Linkshändern das Schreibenlernen usw. erleichtern kann. Das war ganz gut, vielleicht fragst Du mal beim Jugendamt oder in einer Buchhandlung nach Informationen OHNE die persönliche Philosophie des Herrn Steiner...es sei denn natürlich, Du findest die gut, dann kannst Du in der Waldorfliteratur gute Tipps zum Umpolen erhalten, z. B. das tageweise Festbinden der linken Hand am Körper und das immer wieder 'geduldige' Ermahnen, doch die andere Hand zu benutzen. Eine mir bekannte (aber ganz dolle unbefreundete) Umpolfamilie hat beim Essenlernen schon ihrem Baby das linke Händchen immer IN den Pulli gesteckt, so dass nur die rechte Hand frei war! Geht alles...
Liebe Grüße
Steffi, der das Thema bis eben auf die praktische Auseinandersetzung mit evtl. auftretenden Schwierigkeiten im Bezug auf ihre Kinder so wurscht ist, wie die Frage, ob die drei ein Muttermal am linken Kleinzeh haben...;o)

Liebe Steffi,
mich interessiert die Händigkeit unseres Sohnes auch in erster Linie im Hinblick auf die praktische Tauglichkeit zu verwendender Gebrauchsgegenstände.
Ich kann mich mit der Steinerschen Philosophie grundsätzlich nicht anfreunden (obwohl einige Ansätze zum Thema Lernen durchaus gut sind). Was den schulischen Bereich angeht, so sehe ich eine ganze Reihe von Nachteilen für die Schüler. Allerdings konnte ich für den Besuch von Waldorfkindergärten bislang keine großartigen Probleme feststellen. Es würde mich nun aber interessieren, wie denn aktuell in den Waldorf-KiGä mit der Händigkeit umgegangen wird. Als Mutter käme ich jedenfalls nicht schon bei der Anmeldung auf die Idee zu fragen "Wie stehen Sie zu Linkshändern?". Ob es wohl KiGä gibt, in denen "heimlich umgepoolt" wird?
LG, Viola, grundsätzlich Rechtshänderin, aber manchmal auch mit zwei linken Händen => gaaaanz schlechtes Karma ;-)

Liebe Viola,
unsere Paula dürfte auch Linkshänderin sein/werden. Ich ahne dies schon, seit sie begonnen hat, gezielt nach Dingen zu greifen. Sie tat dies immer mit links.
Später hat sie alle Stifte mit der linken Hand genommen und isst auch mit der Linken. Ab und zu habe ich sie gefragt, ob sie es auch mit der Rechten könne, oder ob es mit der Linken besser gehe. Weiter habe ich in die Händigkeit nicht eingegriffen. Manchmal befürchte ich, dass sie es als Linkshänderin vielleicht schwerer haben könnte, da die Welt nun mal auf Rechtshänder eingerichtet ist. Außerdem hat eine Studienkollegin in einer Studie, die sie im Zuge der Dipl.arbeit durchgeführt hat herausgefunden, dass die Feinmotorik von 3-6jährigen linkshändigen Kindern sign. schlechter war, als die der Rechtshänder. Aber gut, das war im Vorschulalter...
Die Professorin sagte dazu, dass Linkshänder ihr Leben lang kognitiv gefordert/gefördert sind. Was für's lebenslange Lernen (fluid intelligence) spricht!!
Aber was deine Frage betrifft: diese Kollegin sagte etwas vom Schulalter. Also wenn die Kinder in die Schule kommen, ist die Händigkeit besiegelt.
Letzte Woche habe ich in einer österr. TAgeszeitung einen Artikel über Händigkeit gelesen. Dort stand, dass sich die Händigkeit mit ca. 2 Jahren entwickelt, spätesten mit 4 Jahren feststeht. Und natürlich das übliche: nicht an der Händigkeit herumpfuschen!! Umlernen, drängen, überreden, die "schöne" Hand zu verwenden.
Also widersprüchlich, was den Zeitpunkt des Feststehens betrifft.
Bei uns steht die Händigkeit, so glaube ich, fest.
Falls du einen aktuellen Artikel findest wäre es schön, wenn du ihn hier verkündest. Ich glaube, viele haben Fragen, was die Händigkeit betrifft.
LG
Rixl

Hallo, mein Sohn ist auch Linkshänder und der Waldibeitrag ist nicht relevant, in den 70ern war es in allen Schulen üblich, umzupolen (auch das festbinden von resthänden stand im lehrplan), ich kann dir gerne einen Auszug aus einer staatlichen Schule schicken, heute ist das auf allen Schulen kein Problem mehr;-)) Aber Vorurteile halten sich vor allem Waldorftechnisch sehr hartnäckig leider obschon ich meine Kinder wohl auch auf eine staatliche Schule schicken werde. Wer sich in Humboldt (der Begründer des staatlichen Systems) einliest, wird feststellen, dass seine Ansichten zum Beispiel zur Dreiteilung der Schule allles andere als undiskriminierend sind. Komisch, dass immer nur auf Steiner herumgehackt wird. er war der begründer einer Idee, die sich weiter entwickelt hat. kein Mensch guckt mehr auf Humboldt, kein Mensch hält sich akribisch an Steiner, es sind eben Ideen---. So oder so würde ich eine LH-Schere kaufen, wenn ihm das behagt. Meiner säbelt auch mit links. Sollte er sich umentscheiden stört ihn die Schere daran bestimmt nicht LG bea

Hallo Bea (ich muss mich erst an Penthi K gewöhnen, Penthesilea gefiel mir besser...),
Mit dem schulischen Bereich muss ich mich ja nun notgedrungen sehr ausführlich beschäftigen (spätestens wenn das zweite Staatsexamen vor der Tür steht ;-)). Aber mich würde schon interessieren, ob die Händigkeit nicht doch ein etwas problematisches Thema in den Waldorfkindergärten ist. Vielleicht auch ein nicht mit den Eltern thematisiertes ("heimliches umpoolen"?).
Ich frage mich manchmal, was den bei dem Waldorfansatz übrig bleibt, wenn man die ganze Anthroposophie weg lässt. Wie unterscheidet sich dann der Waldorfkindergarten von anderen alternativen Ansätzen? Irgendwo werden sich doch schon noch Restbestände des Steinerschen Gedankengutes finden, oder?
LG, Viola

Ja, tu das mal. Es gibt eine superinteressante Studie mit angehenden lehrerinnen, die ine Pisabeurteilung bei Kindern vornehme sollten. Einmal wurde ihnen gesagt, dass es sich um Waldikinder handelt (was NICHT der Fall war), einmal wurde gar nichts gesagt, einmal wurde gesagt, dass es staatliche Kinder waren (was nicht der Fall war) Das Ergebnis ganz klar: Alle Waldorfvorurteile bestätigten sich obschon die Kinder ALLESAMT auf eine staatliche Schule gehen..
.Epochenunterricht ist zum beispiel etwas, was die Staatis den Waldis abgeschaut haben. Wir haben hier ein Modell "Bewegte Schule" das Ähnlichkeiten zur Eurythmie aufweist oder Steiners Grundsatz mit Kopf herz und hand aufnimmt. Ich denk, beide Arten sind gut oder schlecht, je nachdem. Natürlich gibt es eine Überzeugung aber gerade die Waldischüler selbst stehen Steiner zumeist SEHR kritisch gegenüber. Meine Shule war sehr Kommunistisch und ich habe es auch überlebt und bin meine ich ganz gut damit klar gekommen. Unsere Waldischule hier hat ein Ökonomieprojekt durchgeführt, das im Landesverband gewonnen hat und bis nach Berlin Aufsehen erregt hat. Unsere stattölcihe Grundschule beiteiligte sich she aktiv an dem Projekt starke Jungen starke Mädchen - finde ich auch klasse.
Ich denke, die Antroposophie ist auf jeden fall eine - alte - Ideologie. und hat demgemäß Stärken und Schwächen. interessant ist, wei sich die Vorurteile im Kopf verankern. Eine christliceh Schule ist in der Studuie nicht genannt das fände ich mal interessant LG bea