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Lest mal - Info aus dem Fixies-Newsletter

Ich finde es total erschreckend, vor allem das Alter der hauptsächlich betroffenen Kinder...LG, Nicole
1. Schütteln ? streng verboten
Jeder denkt beim Thema Kindesmisshandlung zuerst an Begriffe wie Prügelstrafe, sexueller Missbrauch oder Vernachlässigung, die zu schweren Schädigungen des Kindes führen können. Weit weniger bekannt ist die Tatsache, dass auch das heftige Schütteln eines Kleinkindes keine harmlose "erzieherische Maßnahme" darstellt, sondern zu schweren Hirnschädigungen mit möglichen Langzeitfolgen, in einigen Fällen auch zum Tode führen kann.
Was ist ein Schütteltrauma?
Die schweren Schädigungen und Verletzungen, die ein Säugling nach heftigem Schütteln davontragen kann, werden unter dem Begriff Schütteltrauma zusammengefasst. Heftiges Schütteln eines Säuglings entspringt meistens einer unbeherrschten Reaktion der betreuenden Person, die das unruhige oder schreiende Kind ruhigstellen möchte. Säuglinge oder Kleinkinder werden dabei an der Brust oder den Oberarmen gepackt und heftig vor und zurück geschüttelt. Während ein solches Verhalten bei Erwachsenen zu geringen Schädigungen führt, ist das Verletzungsrisiko bei Säuglingen und Kleinkindern sehr hoch. Im Gegensatz zu Erwachsenen haben Kleinkinder nämlich einen relativ zu ihrem kleinen Körper größeren und schwereren Kopf, verfügen aber nicht über ausreichend ausgebildete Nacken- und Rückenmuskeln, um den Kopf bei heftigen Bewegungen stabilisieren zu können. Wie bei einem ganz starken Stoss wird der Kopf dabei von einer Extremposition zur anderen hin und her gerissen. Gefäßabrisse im Kopf mit Hirnblutung, aber auch Hirnquetschungen können die fatale Folge sein.
Säuglinge besonders gefährdet!
Von einem Schütteltrauma sind typischerweise Säuglinge mit einem Durchschnittsalter von 5 Monaten betroffen. Das Verhältnis von Knaben zu Mädchen beträgt 3:2. Die Täter sind in 3/4 der Fälle Männer. In 50 Prozent der Fälle können die leiblichen Eltern, in je 17 Prozent der Partner der Mutter oder der Babysitter als Verursacher ermittelt werden. Die Dunkelziffer dieser Form der Kindesmisshandlung dürfte sehr hoch sein, da zum einen die Kinder nicht immer dem Arzt vorgestellt werden, zum anderen das Krankheitsbild auch unter Medizinern nur ungenügend bekannt ist.
Verdacht auf Schütteltrauma muss immer dann aufkommen, wenn bei einem Säugling oder Kleinkind Krampfanfälle, eingeschränktes Bewusstsein, vorgewölbte oder leicht verschobene Schädelknochen als Ausdruck eines erhöhten Hirndrucks und vorübergehende Atemstillstände auftreten.
Diese Symptome kommen nicht ausschließlich nach Schütteltrauma vor. Sie können auch Ausdruck einer Hirnhautentzündung oder allgemeinen Infektion des Organismus sein. Natürlich müssen auch Unfälle anderer Art bedacht werden. Zusätzlich nachweisbare Blutergüsse an Oberarmen oder Brust des Kindes oder ein schwieriges soziales Umfeld mit überforderten Eltern oder Betreuungspersonen können weitere wichtige Hinweise auf den möglichen Tathergang ergeben.
Traurige Zahlen
Ein Viertel der so misshandelten Kinder stirbt innerhalb von Tagen bis Wochen nach dem Trauma. Daneben sind aber auch schwerwiegende Langzeitschädigungen des Gehirns in bis zu 75 Prozent der Fälle bekannt. In einigen Fällen treten die Schädigungen erst im weiteren Laufe des Lebens, zum Beispiel während der Schulzeit als Lernschwäche zutage. Im nachhinein ist es dabei oft schwierig, einen Zusammenhang zwischen geistigen und körperlichen Behinderungen und einem Schütteltrauma im Säuglingsalter herzustellen.
Aufklärung wichtig!
Wie bei anderen Formen der Kindesmisshandlung besteht die wesentliche Vorbeugung darin, durch Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, welch schwere, lebenslange Folgeschäden Gewaltausübung im frühkindlichen Alter nach sich zieht. Um physische und psychische Gewalt gegenüber Kindern, gerade auch die scheinbar "harmlosen" wie das Schütteltrauma, zu verhindern, ist es notwendig, überforderten Eltern und Betreuern Hilfe anzubieten, bevor es zu spät ist. Denn die Täter handeln oftmals aus Überforderung und brauchen selbst Hilfe. Nach einer Kriminalstatistik sterben in unserem Land jedes Jahr etwa 30 Kinder aufgrund des Schüttelsyndroms. Die Dunkelziffer liegt aber wahrscheinlich sehr viel höher. Das ist Grund genug für den Fixies Newsletter, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Weiter informieren können Sie sich auch unter www.kinderaerzte-im-netz.de oder über www.kinderschutzbund.de
Bisherige Antworten

Re: Lest mal - Info aus dem Fixies-Newsletter

Hallo Nicole,
puh, die Vorstellung das jemand ein kleines Kind so feste schüttelt (oder überhaupt schüttelt)das Blutergüsse an den Armen zu sehen sind finde ich grausig.Ich weiss, es ist grundfalsch so zu denken, aber ich habe immer ein Problem damit das diese Eltern Hilfe brauchen.Ich würde denen lieber eine reinhauen.
Denken die im Ernst das ein Kind/Baby aufhört zu weinen wenn
man es schüttelt?
Ich weiss, es können einem die Nerven durchgehen, wenn ich so weit bin gehe ich ins Schlafzimmer und beisse ins Kopfkissen. Das Thema "Klapsen" ist ja ein heisses Eisen und du weisst wie ich darüber denke, ob ich es aber lebenslänglich durchhalte kann ich noch nicht sagen (ich hoffe es sehr)
Aber das was hier beschrieben wird ist das allerletzte und ich glaube die Dunkelziffer ist riesengroß.
Oft wundere ich mich wie viele Eltern mit ihren Kindern rumschnautzen, was passiert wenn keine Zuschauer da sind kann man sich ja denken.LG Ute

Re: Lest mal - Info aus dem Fixies-Newsletter

Hallo Ute,
ja - ich kann auch verstehen, wenn jemand von einem Dauer-Schreikind genervt ist, wahrscheinlich übernächtig etc - aber es dann zu schütteln kann ich mir auch nicht vorstellen! Vor allem nicht als Säugling von 5 Monaten! Ich schnauze Julie auch manchmal an, wenn sie partout nicht hört und trotz mehrfacher Ermahnung immer noch meint, statt neben mir stehen zu bleiben, wenn ich das Auto abschließe, schon mal los zu laufen oder sich zum x-ten Mal die Klobürste zum Spielen holen will oder, oder... Es tut mir hinterher auch immer leid, aber ich bin nun mal auch nur ein Mensch - aber wie muss man sich erst fühlen, wenn man dann auch noch drauf gehauen hat!? Ich versuche auch immer, erst mal tief durch zu atmen, aber oft provoziert sie es auch schon und wenn sie dann mein 3. Nein immer noch mit einem Grinsen a la "Ich mach´s aber trotzdem..." quittiert, dann wirds hier schon mal laut! Die Dunkelziffer ist sicher wie bei fast allem, was in der Regel in der Familie passiert, immens hoch :-(( Ich finde auch, ein Säugling, der so jung schon mißhandelt wird, gehört aus der Familie genommen, zumindest, bis man den Eltern "geholfen" hat bzw den Eindruck bekommen kann, sie sind doch dazu in der Lage, ein Kind groß zu lieben und nicht groß zu prügeln...LG, Nicole
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