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Lernwörter?

Gibt es bei Euch Lernwörter? Bei uns gibt es das gar nicht und ich bin etwas orientierungslos, da ich gerne mal die Rechtschreibung etwas verbessern würde.

Laufdiktate sollen da ja ziemlich gut sein. Nur, welche Wörter nehme ich? Es gibt so viele... =-O

Liebe Grüße Annette

Bisherige Antworten

Lernwörter?

Hab ich bei uns noch nicht gehört. Da bei uns aber "richtig" lesen und schreiben gelernt wird, geht auch die Rechtschreibung - wurde auch so im Zeugnis vermerkt.

VG Nicole

Lernwörter?

ich find's auch mega doof, daß unsre schreiben dürfen wie sie's hören (z. b. hat meiner "kinner" statt "kinder" geschrieben, weil wir so reden).

verbessert wird es im schreibheft auch nicht.

ich hab mir deswegen extra 1 schreibblock (50 blatt linear 1 stolze 2,44 €, voll der wucher) gekauft um alle sätze/wörter noch mal korrekt zu schreiben, in der hoffnung, er prägt sich die richtigen + nicht die falschen ein!

ich versteh das heutige schulsystem eh überhaupt nicht. wie kann man kids was falsches lernen lassen, das sie hinterher sich dann wieder abgewöhnen müssen??? geht in meinen weiblichen, blonden kopf nicht rein! %)

lg

Methode

Wenn dir etwas nicht klar ist, dann geht doch einfach mal in die Sprechstunde und frag nach! Hinter der Vorgehensweise steckt eine Methode, die kann erklärt werden.
Heikel ist es immer, wenn Eltern auf eigene Faust versuche, das, was ihrer Meinung nach in der Schule "falsch" gemacht wird, richtig zu machen. Meist führt es für das Kind zu einem Durcheinander und es findet sich nicht mehr zurecht, weiss nicht mehr, wie es die Dinge machen soll.
Die Eltern sind die Experten für das eigene Kind, aber die Lehrer sind die Experten für die Unterrichtsmethoden. Nur wenn man nicht gegeneinander arbeitet, kommt man vorwärts. Das bedingt aber, dass man bei Bedarf verstehen lernt, warum der andere etwas auf eine bestimmte Weise macht!
Die Idee, seinen Text nochmal nach Rechtschreibung geschrieben abzuschreiben, ist nicht schlecht. Manchmal finden die Kinder es auch toll, wenn man es auf dem Computer tippt und ausdruckt. Es wirkt dann "echt", wie in Büchern und auf Arbeitsblättern. Viele Kinder lernen Rechtschreibung (auch) durch lesen, also kann es nur gut sein, den eigenen Text so nochmal zu lesen.
Was man nicht tun sollte, ist falsch geschriebene Wörter anzustreichen. Das ergibt eine Fehlerfokussierung. D.h. das Kind erinnert sich beim nächsten Schreiben daran, dass an dem Wort etwas falsch war, aber ziemlich sicher nicht mehr was und wie es richtig geschrieben wird.
Die Kinder schreiben im Moment nicht "falsch", sondern so, wie sie es hören. Deswegen ist es jetzt relevant, dass sie "richtig hören" lernen:
Die Kinder müssen lernen, Laute zu hören, zu unterscheiden und in Buchstaben zu übersetzen. Dazu gehört z.B. auch, dass du vielleicht erklären kannst: "Wir sagen "Kinner", hochdeutsch ist aber "Kinder" (sorgfältig betonen) und so schreibt man es auch". Solches ist von Kindern durchaus zu leisten, meine sind Schweizerdeutscher Muttersprache und da schreibt man fast alles anders, als man es sagt. Aber man muss es halt lernen.
Es gibt viele Rechtschreibefehler, die vom hören her kommen: "frend" statt "fremd", "Handerbeit" statt "Handarbeit", "Adlr" statt "Adler" etc. etc. Solche Wörter kann man mit den Kindern sorgfältig sprechen und sie drauf aufmerksam machen - das ist eine prima Rechtschreibevorbereitung.
Mit der Zeit können sie so auch Dehnungslaute (stummes h, ie usw.) hören lernen.
Aber das dauert. Im Moment sind sie wahrscheinlich noch hauptsächlich damit beschäftigt, z.B. B und P zu unterscheiden, G und K etc.
Mann kann gut üben, das zu hören, Unterschiede deutlich machen, beim Lesen darauf hinweisen (aus Jux falsch lesen, "paden" statt "baden" etc.) oder eine Bedeutungsveränderung anschauen: "Garten"/"Karten" etc.
Es hilft kaum etwas, einzelne Wörter zu drillen, weil damit, wenn man Glück hat, das einzelne Wort nachher richtig geschrieben ist, aber keinerlei Transferleistung stattfindet.
Es kann auch - sehr rasch übrigens - passieren, dass ein Kind einfach aufhört, Texte zu schreiben, wenn es die Erfahrung gemacht hat, dass "sowieso alles falsch ist", was es schreibt. Beim Texte schreiben geht es nämlich erst mal vor allem darum, zu lernen, etwas dass diffus im Kopf herumschwirrt in einem verständlichen Satz aufs Papier zu bringen. Das Kind lernt dabei keine falschen Schreibweisen, wenn Rechtschreibefehler nicht korrigiert werden, keine Angst!
Und eben: immer die Lehrer fragen, wenn einem etwas nicht klar ist!

Methode

Dass das Verbessern kontraproduktiv sein kann, kann ich nachvollziehen. Aber den Satz noch mal richtig hinzuschreiben scheint mir da eigentlich gar nicht schlecht?

Beim Sprechenlernen macht man es ja dann häufig auch so, dass man als Erwachsener den Satz noch mal richtig wiederholt.

Aber wenn man Lernwörter bringt, die dann als Laufdiktat abgeschrieben werden müssen, ist das ja kein verbessern, sondern bringt eine zusätzliche Dimension hinein?

Wenn sie dann wissen, wie man die Wörter schreibt, müssen sie da doch gar nicht mehr nachdenken und bekommen auch keine Blokade...?

Liebe Grüße

Annette

Methode

Das habe ich ja geschrieben, den Satz nochmal "schön" zu schreiben (schöne Schrift und Darstellung muss aber dazugehören!), kann hilfreich sein. Es darf nur nicht auf "Kindertext ist falsch, Mamatext ist richtig" hinauslaufen.
Im Zweifel kann man auch das gleiche Wort in einem anderen Text nochmal schreiben und das Kind kann es lesen.
Die Kinder sind noch nicht so weit, dass sie jetzt schon "Wörter auswendig lernen" müssen. Der Laut-Schrifttransfer ist noch im Entstehen, man arbeitet also viel sinnvoller und zielführender in diesem Bereich.
Das Problem ist, wenn du ein paar Wörter "drillst" (wiederholte Wanderdiktate u.ä. sind nichts anderes), dann kann das Kind - wenn man Glück hat - diese Wörter richtig schreiben. Aber es ist nicht in der Lage, einen Transfer zu leisten ("klingt das nach weichem B oder hartem P? Wie "Ball" oder wie "Paket"?").
Solcher + anderer Drill ist sinnvoll, um eingeschliffene Fehler zu korrigieren, sofern andere Ursachen als "Gewöhnung" ausgeschlossen werden - und natürlich für die Ausnahmen. Da es im Deutschen sehr viele Ausnahmen gibt, werden sich die Kinder noch früh genug damit befassen müssen.

Methode

ich find's echt toll von dir, daß du dir immer die zeit nimmst, uns sachen hier so kompetent + ausführlich zu erklären!

DANKE! :THUMBS UP:

lg

Danke

Ich hoffe, es wirkt nicht überheblich. Ich denke, alle Eltern wollen ja nur, dass ihre Kinder gut lernen können und dies ev. unterstützen. Schade, wenn es die Lehrer nicht gut erklären können, wie sie vorgehen. Es ist wichtig, dass man die Hintergründe erkennt, sonst erreicht man nichts oder wirkt im schlechten Falle sogar negativ ein.

Methode

herzlichen dank für deine ausführliche antwort.

also mach ich's zum glück nicht ganz falsch ;-)

falsche wörter anstreichen tu ich zum glück auch nicht.

und das mit dem deutlich betonen, wo er "fehler" macht, tu ich auch.

bin also auf dem richtigen weg (hoffe ich).

lg

Lernwörter?

unsre haben sogar schon 1 gedicht auswendig lernen müssen mit allen wochentagen. das war ganz süß gemacht + auch ruckzuck im kopf meines sprößlings *GanzVerwundertWarWieSchnell* :THUMBS UP:

lg

Gedichte

Kannst Du das mal bitte posten? Gedichte merkt sie sich nämlich schnell, aber Wochentage kann sie sich beim besten Willen nicht merken...

Bei uns gibt es Stationenlernen, bei dem manchmal auch Gedichte gelesen und gelernt werden müssen. Die sagen sie dann immer während der Frühstückspause auf.

Kalender

Hallo Annette,
kauf ihr doch einen Kalender, in dem die Wochentage dabei stehen. Dann kann sie immer den vergangenen Tag streichen und lesen, welcher Tag heute ist.
LG,
Simone

Kalender

Hallo,
ich hab noch eine Idee. Wir haben alle Sams-Bücher und darin geht die Woche so:
Am Sonntag scheint die Sonne,
am Montag kommt Herr Mon zu Besuch.
Am Dienstag hat Herr Taschenbier Dienst,
am Mittwoch ist Mitte der Woche.
Am Donnerstag donnert es
und am Freitag hat Herr Taschenbier frei.
Wenn die Woche so läuft, kommt am Samstag das Sams!
Das hatten die Kinder ruckzuck drin und seitdem sind die Tage kein Problem mehr.
LG,
Simone

Das Sams...

... hat bei uns in bezug auf die Reihenfolge der Wochentage leider keinerlei Auswirkungen gehabt. Sie merkt sich nur, dass samstags das Sams kommt. Und wünscht sich eine Wunschmaschine...

LG, Annette

Das Sams...

lach, die Wunschmaschine wünschte sie sich auch vom Christkind.
"das ist nämlich ein ganz besonderes Kind mama"

Kalender

echt? ich finds recht lang + etwas kompliziert!

aber wahrscheinl. für kids-hirne einfacher wie für uns erwachsene :-X

lg

Kalender

Äh, das ist kein Gedicht! Das ist nur der Ablauf der Woche und das wird in den Büchern öfter wiederholt.
LG,
Simone

Gedichte

oje, ob ich das noch zusammen krieg? ich schau heut mittag mal in seinen mappen ob sie's abgeheftet haben.

hier das hab ich im netz gefunden, find unsres aber schöner.

http://vs-material.wegerer.at/deutsch/pdf_d/rs/diktat/diktat_tage.pdf

oder das:

citeGuten Tag, Herr Montag!
Wie geht es dem Herrn Dienstag?
Sehr gut, Frau Mittwoch!
Sagen Sie dem Herrn Donnerstag,
dass er am Freitag
mit dem Herrn Samstag
zur Frau Sonntag zu Besuch kommen soll!

lg

Gedicht über Wochentage

Guten Morgen, Herr Montag!

Schönen Gruß vom Herrn Dienstag!

Herr Mittwoch lässt fragen,

ob Herr Donnerstag schon weiß,

dass Herr Freitag

mit Frau Samstag

am Sonntag verreist.

drum rum sind so kleine abreiß-kalenderblättchen mit den abkürzungen drauf

ganz süß gemacht

viel erfolg beim üben! mein junior hatte es total schnell drin, was aber nicht heißt, daß er die wochentage nun auch außerhalb des gedichtes richtig ordnet :-X

lg

Danke!

Danke Dir, werde das mal versuchen...

In der aktuellen Flohkiste ist das Thema auch Wochentage und da stand noch drin, man soll es mit MoDiMiDoFrSaSo versuchen.

LG, Annette

Lernwörter?

Hallo Annette,
der Begriff Lernwörter sagt mir jetzt nichts. Laufdiktate auch nicht.
Unsere lernen nach der kombinierten Methode, d.h. sie können mit Anlauttabelle (mittlerweile auch ohne) schon alles lesen und schreiben, führen aber trotzdem nacheinander die Buchstaben ein. Mittlerweile haben sie L, E, O, A, I, W, R, M, P, T, S (zumindest fallen mir die grad ein). Und zu jedem neuen Buchstaben kommen Wörter hinzu, zu denen sie auch mal ein Diktat schreiben. Z.B. "Alle malen Namen. Laterne Ampel Insel Palme ...". Die Diktate sind meist so vier bis fünf Zeilen lang.
E. schreibt andere Wörter auch so, wie sie sie spricht. Wenn sie nachfragt, zeige ich ihr schon mal, wie das Wort richtig geschrieben wird bzw. wenn sie konsequent Fehler macht. Z.B. schrieb sie "Leitä" statt "Leiter", das habe ich ihr schon abgewöhnt :-)
Vielleicht suchst du mal eine Art Wörterbuch für Schreibanfänger raus und nimmst dir die Wörter vor?
LG,
Simone

Hab was gefunden...

...zum einen im bayerischen Grundschullehrplan ist eine Liste mit einem 200 Wörter umfassenden Grundwortschatz.

Und ich habe die Lernwerkstatt 8 bestellt, da gibt es ein Spiel, bei dem man die Wörter richtig schreiben muss, dann kommen sie einen Karteikasten weiter, sonst werden sie wiederholt.

Laufdiktate sind übrigens in der Wohnung verteilte Zettel mit den zu lernenden Wörtern, zu denen man läuft, dann wieder zurück und dann muss man das Wort richtig schreiben.

Liebe Grüße Annette

Sprich mit der Lehrerin!

In dieser frühen Phase des Lesen- und Schreibenlernens kann man ziemlich schnell ziemlich viel kaputt machen, wenn man auf eigene Faust "die Rechtschreibung verbessern" möchte. Es ist an sich noch nicht nötig.
Im Moment ist es wichtig, Laute zu hören und in Buchstaben übersetzen zu lernen. Je nach Lese- Schreiblernmethode geht das ein bisschen anders vor sich. In diesem Bereich ist es möglich, etwas zusätzlich zu machen (wenn das Kind Kapazität hat und es notwendig und sinnvoll ist), das sich dann auf die Rechtschreibung auswirkt.
Einzelne Wörter üben bringt meist nichts und kann u.U. rasch kontraproduktiv sein.
Wie gesagt: Die Lehrerin kann sicher Auskunft geben, wie die Methode auf die Rechtschreibung hinarbeitet und was man diesbezüglich ergänzend machen kann.

Sprich mit der Lehrerin!

mit der lehrerin komm ich aber nicht wirklich klar. die hat ne aversion gegen mich + ich gegen sie.

ist's also total kontraproduktiv wenn ich mit meinem sohnemann die sätze noch mal korrekt schreibe?

lg

Sprich mit der Lehrerin!

Laute hören und in Buchstaben übersetzen machen die ja jetzt schon eine Weile (sie haben alle Buchstaben mit den entsprechenden Lauten schon in der ersten Woche gelernt), so dass sich die falsche Rechtschreibung schon ziemlich verfestigt hat. Sie schreibt die Wörter immer gleich (falsch).

Warum meinst Du, dass das kontraproduktiv ist? Bisher habe ich rein gar nichts verbessert, aber langsam finde ich, es ist an der Zeit, wenigstens ab und zu mal ein Wort richtig zu schreiben.

In der Schule haben sie wohl schon "eu" gelernt (statt oi) und dass man Namenwörter groß schreibt. Also könnte man ja aus dem Grundwortschatz entsprechende Wörter heraussuchen?

Ich persönlich finde es einfacher, jede Woche 2 Wörter zu lernen als dann irgendwann alle auf einmal wissen zu müssen.

Liebe Grüße Annette

Rechtschreibung sollte (jetzt) nicht auswendig gelernt werden

Es ist kontraproduktiv, wenn du die Texte MIT deinem Sohn nochmals neu schreibst. Aber es spricht nichts dagegen, dass DU sie nochmals neu schreibst oder abtippst. Bitte sag ihm nicht, dass du es "richtig" schreibst (das bedeuten würde, dass seine Arbeit falsch=schlecht ist), sondern z.B dass du es für ihn ganz schön schreibst oder so. Es kann die Kinder stolz machen, die eigenen Texte in schöner Schrift oder Druck zu lesen - wenn man es ihnen richtig verkauft.
Sehr wichtig: Dass die Kinder die Buchstaben mit den dazugehörenden Lauten "gelernt" haben, bedeutet noch lange nicht, dass sie aus ihrer üblichen Sprache ganze Wörter in Schrift übersetzen können. Das ist der nächste Schritt nach der Laut-Buchstabenzuordnung! Und das sollte genau das sein, was jetzt passiert.
Soweit möglich, sollten die Kinder die Rechtschreibung "erhören" lernen. Anfangs klingen für die Kinder z.B. weiche und harte Laute (b/p , g/k etc.) praktisch gleich und entsprechend schreiben sie die Wörter. Hier nützt es nichts, die korrekte Schreibung auswendig zu lernen. Wenn du Glück hast, lernt dann das Kind, dass man "Blatt" schreibt, nicht "Platt", aber es kann dieses Wissen nicht auf andere Wörter transferieren. Viel mehr erreichst du, wenn du mit ihm versuchst, den Unterschied zwischen B und P zu hören, ev auch zu beschreiben ("kurz, hart, Mund aufspicken,...), dann Beispiele für jeden Anlaut mit ihm sammelst und schliesslich fragst, ob es nun "Platt" oder "Blatt" heisst. Dabei nicht auf seinen Fehler zurückkommen, sondern einfach hoffen, dass es beim nächsten Mal gleich klappt. Ev. am nächsten Tag das Wort schreiben lassen und so vorlesen, wie er es geschrieben hat - und das Thema nochmal aufnehmen.
So erarbeitetes Wissen lässt sich dann auf alle B/P-Wörter anwenden (sofern nicht eine der x deutschen Ausnahmen zuschlägt). Im Zweifel muss du nur noch fragen: "P" wie "Papa" oder "B" wie "Bauch" (oder irgend eine anderes Beispiel)?
"Jede Woche 2 Wörter" würde auswendig lernen bedeuten. Das wird für die Ausnahmen mal noch anstrengend genug sein. Das, was sie im Moment lernen, sollte (weitgehend) erhörbar sein bzw. werden - und das muss in der Schreiberwerbsphase im Mittelpunkt stehen.
Welche Wörter schreibt er denn immer wieder falsch? Eine Fehlermanifestierung ist natürlich schlecht. Nur würde ich das Feld nicht so aufrollen, indem diese Wörter korrigiert werden. Eher solltest du herausfinden, was das Problem ist: ist es eine Ausnahme? ein Dialektproblem? ein Ausspracheproblem? oder bereits eine Gewohnheit? hat er es irgendwo falsch abgeschrieben?
Dann entsprechend andere Beispiele erarbeiten.
Wenn es tatsächlich nur eine eingeschliffene Gewohnheit ist, dann hilft es vielleicht, einen Text zu lesen, indem das Wort vorkommt und diesen (also einen Satz oder so) mal abschreiben zu lassen. Hier wäre sicher auch ein Wanderdiktat ok. Aber eben nur, wenn der Fehler tatsächlich eine Gewohnheit ist und nicht etwas anderes dahinter steckt.
Das ist an sich alles Arbeit, die die Schule leisten sollte, nicht die Eltern. Es ist auch ziemlich schwierig, die Zusammenhänge hier so knapp zu erklären.
Aber mir ist natürlich auch klar, dass es nicht-optimale Lehrer gibt oder Lehrer, die einem bestimmten Kind nicht gerecht werden oder dass man bei grossen Klassen mal was durchrutschen lässt.
Generell würde ich jetzt bei Rechtschreibung keinesfalls schon in Hektik ausbrechen oder gar mit Drill beginnen. Aber natürlich hast du recht damit, das es sinnvoll ist, auch diesen Aspekt im Auge zu behalten.
Beim Lernen kommt noch dazu, dass es ganz unterschiedliche Lerntypen gibt. Einige lernen Rechtschreibung vor allem durch lesen, andere durch hören, andere durch Vergleiche etc. Wenn man da mit der Zeit herausfindet, was für das eigene Kind gut funktioniert, kann man verstärkt auf diesen Weg setzen. Wichtig ist, dass man da nicht zu stark von sich selbst ausgeht.

Rechtschreibung sollte (jetzt) nicht auswendig gelernt werden

Also Wörter und Sätze bilden sie schon die ganze Zeit. Sie hat jetzt zwei Hefte voll. Sie schreiben das alles so, wie sie es hören.

Aber es zählt eben als richtig (in der Schule), wenn es von den Lauten her richtig ist. D.h. sie glaubt, es wäre so richtig und hat es sich schon so fest eingeprägt, dass sie gar nicht mehr offen ist für Rechtschreibung. Sie glaubt jetzt, sie schreibt das richtig und es ändert sich schon eine ganze Weile nichts mehr daran.

Meiner Meinung nach wird es immer schwieriger, wenn man sich einmal an so eine falsche Rechtschreibung gewöhnt hat (und sie bekommt dafür Aufkleber und Haken und wird gelobt), sich das wieder abzugewöhnen.

Das Drill zu nennen finde ich jetzt übertrieben. Ich möchte den Drill ja gerade vermeiden (denn wenn man nicht regelmäßig ein bisschen spielerisch macht, dann kommt irgendwann ziemlich viel). Oder man lernt es nie...

Rechtschreibung sollte (jetzt) nicht auswendig gelernt werden

Bist du sicher, dass sie es so versteht? Heisst für sie "alles ist korrekt", wenn sie einen Aufkleber bekommt oder einfach "das hast du gut gemacht"?
Wie beurteilst du, dass sie "nicht offen ist für Rechtschreibung"? Weil sie ihr Schreiben von dir nicht korrigeren lassen will?
Was meinst du mit "sie hat sich daran gewöhnt"? Schreibt sie bestimmte Wörter immer auf die gleiche Art falsch? Seit vielen Wochen?
"Spielerisch" ist ein heikles Wort. Was ist für dich "spielerisch"? Ein Wanderdiktat? Wenn es nur zwei Wörter pro Woche lernen muss und die Mama es nett sagt?
Lernen ist ein anstrengendes - aber auch schönes - Geschäft und wenn man es mit verschiedenen Übungen abwechslungsreicher und leichter machen will, dann ist das gut. Man darf darüber aber nicht vergessen, dass es für die Kinder trotzdem anstrengend und schwierig sein kann. Und dass unpassende Übungen mehr Verwirrung stiften als helfen.
Wenn ein Kind auswendig lernen muss, wie ein Wort geschrieben wird, dann ist es Drill. Damit behaupte ich nicht, dass das nicht manchmal sein muss (jetzt allerdings meist noch nicht).
Lasst den Kindern Zeit, verfallt nicht grad in Panik, wenn noch nicht alles perfekt ist. Und bedenkt, dass Eltern in den meisten Fällen NICHT die geeigneten "Hilfslehrer" für die Kinder sind (auch ich nicht). Besonders dann nicht, wenn sie etwas wollen, wofür die Kinder von der Lernentwicklung noch gar nicht bereit sind.
Und nochmal: Wenn ihr wirklich Bedenken habt, dann sprecht mit den Lehrern! Irgendwann muss man dann halt über seinen Schatten springen, auch wenn die Lehrerin nicht mag.

hier unterschreib ich voll und ganz! Danke für dieses Plädoyer

Rechtschreibung sollte (jetzt) nicht auswendig gelernt werden

Ich mag die Lehrerin sehr! Sie ist auch der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt in der Lernentwicklung ist.

Sie differenziert ziemlich stark, einige Kinder lernen wohl schon Schreibschrift, andere sind noch bei der Buchstaben-Laut-Beziehung. Einige lesen fließend, andere fangen gerade an.

Außerdem, warum muss meine Tochter die Wörter "auswendig" lernen, sie kann doch die Regeln anwenden, um sich zu merken, wie sie geschrieben werden? Oder besteht der zitierte Grundwortschatz, den die Schüler in Bayern lernen müssen, nur aus Ausnahmen?

Lernen ist doch außerdem toll und die Kinder machen es gerne.

sie schreibt übrigens...

... seit Anfang des Schuljahres viele Wörter immer auf die gleiche Art falsch und ich habe sie noch NIE verbessert, um nur ja nichts falsch zu machen (Hemmungen beim Schreiben).

Bei einem Wort, das sie seit August täglich mehrmals falsch schreibt, auch zu Hause, habe ich letzte Woche mal angemerkt, dass man das eigentlich anders schreibt. Da wurde sie böse und meinte, nein, das würde sie in der Schule auch so schreiben und das wäre immer richtig gewesen.

Daher meine ich, dass sie kein "Bewusstsein" für Rechtschreibung hat. Sie ist sich nicht "bewusst", dass sie da noch etwas lernen muss.

Daher werde ich gleich morgen mit dem Drill beginnen und sie die Rechtschreibung des Wortes "und" erlernen lassen. :-)

Ich werde Euch dann berichten, welche Auswirkungen es allgemein und speziell gehabt haben wird, dass sie zum ersten Mal merken wird, wie man dieses Wort richtig schreibt.

Mit welchen Auswirkungen rechnest Du?

Absurde Grüße Annette

wo ist die Gelassenheit?

Liebe Mit-Mütter,
ich möchte hier mal eine Dosis Gelassenheit ins Forum werfen. Die Kinder sind grad mal ein Halbjahr in der Schule und haben so viel gelernt:
- stillsitzen
- zuhören
- nur in der Pause aufs Klo
- Hausaufgaben merken
- Hausaufgaben machen
- richtige Materialien rausholen
- Klassengemeinschaft reinwachsen
- sich am Pausenhof behaupten
Und dazu sicher ganz viel Fachliches. Das ist eine Riesen-Leistung!
Und das andere kommt bestimmt ZU SEINER ZEIT und üben kann man dann noch, wenn es in der Schule dran ist, aber so vorzugreifen, nur weil man es nicht erwarten kann, dass das Kind nicht alles richtig schreibt oder weil man die Methode nicht versteht, finde ich nicht gut, ganz ehrlich.
Ich hoffe, es fühlt sich jetzt keiner auf den Schlips getreten.
LG Daniela
P.S.: Bei uns durften sie bisher schreiben, wie sie wollten, jetzt korrigiert die Lehrerin es im Heft, verteilt aber Sternchen wie bisher. Nächste Woche gibt es einen eigenen Elternabend zum Thema Rechtschreibung, ich nehme also an, dass sie das jetzt im zweiten Halbjahr anfangen will. Wir haben halt eine tolle Lehrerin, die da viel die Eltern informiert. Aber auch wenn nicht, würde ich erstmal in die Sprechstunde gehen und nachfragen, bevor ich mit meinem Kind auf eigene Faust Diktate (wie spielerisch auch immer) mache.

wo ist die Gelassenheit?

Hallo Daniela,

nein,

sie haben noch nie Hausaufgaben aufgehabt,

sie hat sich noch nie welche gemerkt.

Sie dürfen jederzeit aufs Klo.

Sie müssen nicht stillsitzen, sondern können jederzeit aufstehen und spielen.

Die Materialien verbleiben in der Schule und jedes Kind bekommt immer die passenden Materialien zur passenden Zeit gereicht.

Mit Laufdiktat meine ich, ein Wort auf einen Zettel schreiben, diesen irgendwohin kleben, das Wort lesen lassen und an anderer Stelle wieder aufschreiben.

Ich denke, da wir noch nie zu Hause für die Schule gearbeitet haben, wird das nicht gerade übertrieben sein.

Schlipsgrüße

Annette

wo ist die Gelassenheit?

Hallo beschlipste Annette,
scheint ja eine Traum-Schule zu sein. Trotzdem ist Schule sicher auch für deine Tochter eine höhere Anforderung als der Kindergarten war oder?
Und übertrieben finde ich es nicht, weil man es zu Hause macht, sondern weil es dem Konzept der Schule und des Lehrers, das ja nicht willkürlich so aufgebaut sein wird, wie es ist, vorgreift. Meinst du nicht, dass du der Schule vertrauen kannst, dass sie das mit der Rechtschreibung dann auch ohne Druck vermitteln werden?
Zudem denke ich, dass es wenig nützt, einzelne Wörter im Diktat zu trainieren. Dann würde ich lieber viel lesen oder eine Weile überdeutlich sprechen. Oder halt: gelassen bleiben und vertrauen, dass sie das schon meistern wird, wenn sie bisher gut zurecht gekommen ist.
LG Daniela

wo ist die Gelassenheit?

Hallo Daniela,

nein, ich denke, die Schule fällt ihr viel leichter als der Kindergarten, weil alles geregelt ist und man seinen festen Platz hat, während im Kindergarten alles offen war und man sich immer wieder seinen Platz suchen musste. Jetzt hat sie nur direkt mit 20 Kindern zu tun, im Kiga waren es 60. Hier ist es eine Lehrerin, im Kiga waren es viele Erzieher/innen.

Vertrauen habe ich schon, es geht ihr dort gut und sie lernt was. Aber ich denke, die Lehrerin kann nicht auf jedes Kind so gut eingehen, wie sie vielleicht möchte. Und ich sehe, dass S. definitiv schon Rechtschreibregeln bräuchte, weil sie sich das durch Wiederholungen schon falsch angewöhnt hat. Und: Ich vertraue immer noch mehr auf mein eigenes Urteil als auf das von Fremden.

Ganz unumstritten ist die Methode ja nun auch nicht...

Außerdem eine kleine Rechnung: Wenn wir wöchentlich fünf Minuten spielerisch in Rechtschreibung investieren, ist das ja immer noch wenig Drill im Vergleich mit der Zeit, die andere Kinder mit Hausaufgaben verbringen. Wenn man für das erste Halbjahr 5 mal pro Schulwoche 30 Minuten Hausaufgaben rechnet (die andere Schüler ja wohl haben) und ca 15 Schulwochen, dann sind das 5x30x15 Minuten Hausaufgaben, die wir bisher weniger gemacht haben. Also 150x15= 150x3x5 Minuten also können wir 450 mal 5 Minuten, also 450 Wochen, also fast 9 Jahre jede Woche 5 Minuten in Rechtschreibung investieren und haben immer noch weniger Drill als durchschnittliche Schüler im ersten Halbjahr der ersten Klasse hatten. ;-)

LG Annette

Drill?

Ich finde es schon bezeichnend, dass du die Hausaufgaben als Drill bezeichnest. Das würde ich niemals tun. Bei den täglichen Hausaufgaben übt meine Tochter das weiter, was sie in der Schule gelernt hat. Das halte ich für sinnvolle Vertiefung und nicht für Drill.
Dagegen halte ich Rechtschreibung vor der Zeit üben zwar nicht unbedingt für Drill, aber für unsinnig und unnötig und deshalb vertrete ich nach wie vor die Meinung, dass hier etwas mehr Gelassenheit am Platz wäre. Oder ein klärendes Gespräch mit der Lehrerin, wie von Rumpelstilz vorgeschlagen.
LG Daniela

Lernentwicklung

Was GENAU an der persönlichen Lernentwicklung meiner Tochter sagt Euch denn jetzt eigentlich, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist?

LG, Annette

Geh unbedingt zur Lehrerin!

Wenn ich jetzt diese Beiträge von dir auch noch lese, dann muss ich sagen: Geh unbedingt zur Lehrerin! Du hast offenbar an ziemlich allem Zweifel, was sie macht. Frag, was dahinter steckt, frag, warum sie keine Hausaufgaben gibt, erkläre deine Zweifel an der Lese/Schreiblernmethode.
Und nochmal: Rechtschreibung lernt man NICHT durch auswendig lernen (beim Basisschreiben)! Auch nicht bei zwei Wörtern die Woche!
Du kennst dein Kind, aber wahrscheinlich bist du, was Schule betrifft, NICHT fachkompetent. Das ist nicht umsonst eine aufwendige Berufsausbildung.
Wie willst du beurteilen, dass sie Rechtschreibung "braucht!?
Eine andere Möglichkeit wäre, den Elternbeirat anzufragen.
Bei uns gab es mal Fragen und Zweifel von einigen Eltern wegen eines Themas. Sie sind an den Elternbeirat gelangt. Diese haben eine Umfrage unter den Eltern gemacht, einen Austausch organisiert und sind dann mit den "gesammelten Meinungen" zur Lehrkraft gegangen. Das scheint mir ein sehr sinnvoller Weg zu sein, wenn man nicht direkt mit der Lehrkraft sprechen möchte.
Übrigens ist meine Tochter bei einer ziemlich konservativen Lehrerin, die ein recht strenges Regime führt. Aber mit Rechtschreibung hatte sie auch noch nichts zu tun was über die Laut-Buchstabenzuordnung hinaus geht (zum Glück).

Geh unbedingt zur Lehrerin!

Habe sie angerufen, sie ist meiner Meinung. Ich soll mit den häufigen kleinen Wörtern anfangen. Sie meinte auch, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt.

Auch wenn ich größten Respekt vor dem praktischen Teil der Arbeit von Grundschullehrern habe, so scheint mir die Theorie doch nicht sooo kompliziert. Ich meine, es ist keine Doktorarbeit in theoretischer Physik?!

LG, Annette

Aktuelle Erfahrungen...

Hallo nochmal,
ich wollte nur aus aktuellem Anlass nochmal was beitragen. Hatte ja oben schon geschrieben, dass E. z.B. "Lieber" so schrieb: "Libä". So hat sie es eben gehört, was auch an unserem lokalen Dialekt liegt.
Nachdem ich es ihr mal deutlich vorgesprochen habe, hat sie die Leistung erbracht "Liber" zur schreiben und auch alle anderen Wörter, die mit "er" enden, waren danach richtig.
Und nun kam sie diese Woche und buchstabierte mir "Lieber" korrekt vor. Die Lehrerin hätte das so an die Tafel geschrieben in einem Brief an die Partnerklasse. Die Kinder sollten es dann abschreiben. Und daraus hat sie sich nun selbst gemerkt, wie man es schreibt und hat erkannt, dass sie es selbst bisher anders geschrieben hat.
Es findet also durchaus ein Lernprozess statt, auch wenn sie nun nicht alle "ie" richtig schreiben wird.
LG,
Simone

Aktuelle Erfahrungen...

Hallo Simone,
dein Beitrag freut mich besonders, weil er genau das zeigt, was ich mit der Gelassenheit meinte. Dass ich darauf vertraue, dass das Meiste schon zu seiner Zeit kommen wird und man da ruhig auch mal abwarten sollte.
LG Daniela

Lernwörter?

Sowas gibt es hier in der 1. Klasse noch nicht. Rechtschreibung geht erst ab der 2. Kl. los. Ich mache aber seit Beginn der Schulzeit mit meiner Tochter Rechtschreibung, immer, habe ich mit Sohn auch von Anfang an gemacht. Meine Tochter fragt mich auch, wie das Wort geschrieben wird. Sie lässt es in ihren Unterlagen stehen, wie sie es geschrieben hat und zu Hause schreibt sie es richtig nocheinmal darüber oder daneben. Da frage ich auch keinen nach, das habe ich bei ihrem älteren Bruder auch gemacht und das war auch gut und richtig so, gleich alles richtig schreiben zu lernen.
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