Hallo liebes Forum
eeendlich, endlich schaffe ich es wieder einmal, nicht nur halb tot vor dem PC zu sitzen, um euch zu danken.
Erst einmal danke ich euch für eure gedrückten Daumen vor fast zwei Wochen, als ich sosehr Angst hatte vor der Grippe, die unser Haus zu überrollen drohte. Es tat mir so gut, die vielen lieben Beiträge zu lesen und zu sehen, dass andere auch durch ähnliche Krisen sich quälen.
Nun, unterdessen sind alle wieder gesund, mal abgesehen von hartnäckigem aber unterdessen harmlosem Husten. Ausser Debora sind alle irgendwie krank geworden, bei den meisten blieb es aber bei einer Nacht sehr hohem Fieber, dreitägigem Ausklingen desselben und danach relativ raschem wieder Aufleben. Bei Daniel hatten wir Angst, es könnte wieder zu einer Lungenentzündung kommen wie letztes Jahr, aber wir wussten jetzt ja rechtzeitig, worauf wir wie reagieren müssen. Ich war mit meinem Grossen diesmal einfach sehr streng und konsequent, was rausgehen betrifft.
Nur bei Anthea hielt sich das hohe Fieber eine Woche lang. Am Samstag begann sie im Bad nach dem Wasserlösen bitterlich zu weinen, sagte, es täte ihr da unten weh, konnte aber nicht sagen, ob es sie jetzt oder beim Wasser lassen schmerzt(e). Das war am Samstag. Ich tat, was ich sonst eigentlich nie mache: Ich rief sofort beim Kinderarzt an, meldete ihm meine Unsicherheit und den Verdacht, dass eine Blasenentzündung (mit der ich keine Erfahrung habe) im Spiel sein könnte. Er reagierte genauso promt: Den nächsten Urin zusammen mit Kind zu ihm bringen. Mein Mann ärgerte sich über mein überstürztes Handeln, lobte dann ein paar Stunden später aber meine "mütterliche Intuition", als er nämlich mit der kleinen Patientin und einer Flasche Antibiotika wieder nach Hause kam.
Ich muss dazu sagen, dass es das erste Mal in unsern über 12-jährigen Elterkarriere ist, dass uns unser Arzt AB verschreibt, weil er sonst immer auf Homp. und alternative Therapien vertraut (siehe auch Lungenentzündung letztes Jahr). Doch diesmal konnte er das Risiko nicht tragen. Er sagte, Anthea sei durch die hohen Fieber zusehr geschwächt, als dass ihr Körper noch genügend Kraft hätte, sich selber zu wehren, und da sei die Gefahr von Nierenkomlpikationen zu gross.
Die ersten zwei Tage waren schlimm für Anthea. Sie hatte panische Angst vor dem Wasserlösen und schrie jedes Mal, wenn sie Harndrang verspürte, fürchterlich. Ich zog ihr Windeln an und hielt sie immer im Arm, bis sie loslassen konnte.
Was ich gelernt habe: Meine Maus trinkt zu wenig! Ich habe in den vergangenen Tagen Stunden damit zugebracht, sie zum Trinken zu überreden, mit allen Tricks und Spielen, die mir eingefallen sind. Am besten geht es, wenn sie jetzt immer eine Trinkflasche mit sich trägt. Aber das Glas Tee oder Wasse nach dem AB ist noch immer jedes Mal eine Geduldsprobe.
Ich selber bin übrigens von Fiebern verschont geblieben, fühlte mich aber auch zwei Tage lang nur schlapp, nur krank und sehnte den Sonntag herbei, den ersten Urlaubstag meines Mannes. Und ihr ahnt es schon: Er kam und legte sich krank ins Bett. *grrrrrrr* Ich sage euch, ich war innerlich so ungerecht, wollte einfach einen gesunden Mann, der MICH endlich wieder etwas entlastet, aber nein, ihn auch noch pflegen.... Dabei hatte er sich die letzten Tage schon krank rumgeschleppt, aber zwei Studenten hatten Prüfung, eine Interessintin war extra aus Leipzig angereist für eine Stunde bei ihm, dann war er als Lehrervertreter in einem Jury-Gremium der Hochschule,wo es um 50 Bewerbungen um eine spannende Stelle ging. USW. Natürlich versteht frau, dass mann da trotz Krankheit hingehen muss. Und im Kopf mochte ich ihm ja die Erholung danach auch gönnen.
Aber das ist jetzt Schnee von gestern und wir resp. er und die Kinder sind fleissig daran, unsere Baustelle so vorzubereiten, dass möglichst bald die Handwerker beginnen können, ein zusätzliches Zimmer anzubauen. Ich gebe mich derweil den Hausarbeiten hin und dem plötzlich erwachten Nestbautrieb. Auf einmal möchte ich alles fertig haben, was mir vor zwei Wochen noch völlig egal war.
Ein zweites DANKE!!!!!!:
Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr an Antheas Geburtstag gestern gedacht habt, dabei komme ich kaum je dazu, selber zu gratulieren, wenn eure Dreijährigen feiern!
Wir haben gestern unsere Tochter neu kennen gelernt. Das können jetzt viel von euch wahrscheinlich schlecht nachvollziehen. Anthea ist hier halt doch oft ein Teil des ganzen Geschehens, der Gemeinschaft, integriert sich, hat ihren Platz gefunden und scheint wirklich glücklich.
Doch gestern war alles anders: Auf einmal stand sie im Mittelpunkt, alle kamen, wollten gratulieren, waren bemüht um sie, lieb, verwöhnten sie, beschenkten sie (ich meine jetzt die Familie), sangen für sie. Anthea war total überfordert. Sie wollte sich nichts besonderes anziehne lassen, die Haare nicht frisieren, nicht ans Telefon, wenn jemand für sie anrief. Während des Geschenke auspackens begann sie plötzlich bitterlich zu weinen und verkroch sich fast in meine Arme. So richtig auftauen tat sie erst gegen Abend, als wir alle zusammen (die Kinder mit dem Fahrrad) nach draussen gingen und sie zusammen mit den andern mit dem Laufrad um die Wette fahren konnte. Da war sie wieder in ihrer "Teil vom Ganzen" - Rolle.
Uns wird jetzt bewusst, dass unsere Jüngste nie den Clown spielt, nie bewusst auf sich aufmerksam macht, nie diese Zentrums-Position sucht, wie dies zum Beispiel mein kleiner Bruder, welcher auch der Sechste war/ist, sehr extrem verstand und heute als Dirigent und Radioredaktor auch noch auslebt. Das hat uns doch ein wenig erschüttert, einfach zu realisieren, dass wir das Wesen unsers Kindes noch nie unter diesem Aspekt wahrgenommen haben. Der Wesenzug an sich macht uns keine Sorge! :-)
Ich glaube, ich eröffne zum Rest ein eigenes Posting, dass die, welche nicht bis hierher lesen, sich nicht übersehen fühlen. :-)
Danke allen, die nach mir gefragt haben....
Lieben Gruss
Gabi, die morgen den 33. Schwangerschafts-Rundbrief bekommen wird und dies fast nicht glauben kann.