Gestern war endlich der von Max heiß ersehnte Tag da, der Tag des Laternenumzuges im Kindergarten.
Wir haben lange für diesen Tag geübt, sind seitdem die Uhr umgestellt wurde, fast jeden Abend mit der KiGa-Laterne vom Vorjahr um die Häuser gezogen und haben lauthals -sehr zur Freude unserer Nachbarn- "Laterne, Laterne" und sämtliche andere Laternenlieder gesungen.
Und gestern Abend also das Highlight des Jahres: Die Kinder kamen in ihren Gruppen durch den Garten aus dem Kindergarten, wo sie im Hof von ihren Eltern empfangen wurden. Die Gruppe löste sich sozusagen auf und alle Kinder liefen zu ihren Eltern. Danach ging es los, wir ziemlich weit vorne mit Maximilians bester Freundin und deren Eltern. Maximilians Opa wartete an der Straße auf uns und die Überraschung für Max war perfekt! Durch den Trubel haben wir die anderen verloren und wir gingen zu Dritt weiter. Plötzlich kam ein Windstoß - Maximilians Kerze war aus. Ich zündete sie wieder an! Ein zweiter Windstoß kam - Kerze wieder aus! Maximilian nörgelte und fragte, warum ich sie überhaupt wieder angezündet hätte, sie würde ja eh wieder ausgehen. Ich sagte, er wollte ja wohl nicht mit einer dunklen Laterne umherspazieren. Ich zündete sie wieder an, wir waren mittlerweile ziemlich weit hinten, da das Feuerzug scheinbar demnächst seinen Geist aufgibt.
Wir liefen weiter: Ein dritter Windstoß kam, die Laterne flog senkrecht in die Luft, wirbelte von links nach rechts und wieder zurück, Kerze wieder aus, die selbstgebastelte Gespenster - Laterne vollkommen kaputt, die Seitenteile hingen herunter.
Max trug es mit Fassung. Ich versuchte die Laterne notdürftig zu reparieren, dabei ging ein Seitenteil vollkommen ab. Max blieb nichts anderes übrig als mit dem verbliebenen Rest dunkel weiterzumarschieren. Ich trug das andere Seitenteil und meinte, dass das ganze Dilemma super zu St. Martin passen würde und ich es toll fände, dass er seine Laterne mit mir teilt. Max sagte dazu nichts!
Wir waren inzwischen die Letzten und sahen überall die Laternen leuchten. Wir waren alleine mit unserem Problem, alle anderen Laternen blieben komischerweise verschont. Als wir zum Sammelpunkt kamen, wo Lieder gesungen wurden, war das letzte gerade vorbei. Der Opa verabschiedete sich schnell von uns, was mir leid tat, da er ja nicht wirklich auf seine Kosten kam.
Andere Mütter mit so einem elektrischen Plastikstab kamen sich natürlich sehr schlau vor, denn der Wind konnte ihnen ja nicht anhaben. Ich finde diese Dinger eigentlich schrecklich, da der Zauber am Laternelaufen ja eigentlich die Kerze darstellt, die nicht ausgehen darf, worauf man immer achten muss. Ich habe immer gedacht, dass man dann ja gleich eine Taschenlampe nehmen kann..., aber gestern hätte ich mir dann doch so einen Stab gewünscht.
Im Kindergarten angekommen, stürmte ich sofort in den Gruppenraum, schnappte eine Rolle Tesa und klebte die Seitenteile wieder an. Wir sahen dann noch rechtzeitig, das extra herbestellte Pferd samt St. Martin und die Mantelteilung. Nur - Max wollte von der Laterne nichts mehr wissen und ich durfte sie halten.
Waren Eure Laternenumzüge auch so unstrukturiert? Ich hätte es irgendwie schöner gefunden, wenn die Kinder in ihren Gruppen gelaufen wären, so mit den Erzieherinnen zusammen.
Hatten oder haben Eure Kinder Leuchtstab oder Kerze?
LG,
Christina, die das "neue Forum" schrecklich findet