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Kinderstreit - ich bin hilflos!

Hallo zusammen,

nachdem wir seit ca. 4 Monten (komischerweise seit Schulbeginn) etwas heftig mit Eifersucht(?) und demzufolge mit Geschwisterstreit zu tun haben und es insbesondere eskaliert statt den Reiz zu verlieren muß ich mich wirklich ernsthaft mit Thema auseinandersetzen.

Am WE ist es wieder so eskaliert, dass es nicht wirklich schön ist. A. hat unmittelbar nach dem Aufwachen mit einem (blöden) LKW gespielt bevor Mini wach wurde. Mini hat es irgendwie "gerochen" und war blitzschnell mit Geheule, Geschrei und Geplärre neben dem Großen. Obejektiverweise hatten beide genausoviel Recht darauf mit dem LKW zu spielen, also war das für keinen irgendein Argument. Nach einer halben Stunde, in der keiner nachgeben wollte ist das Ding final aus unserem Fundus verschwunden - das war die einzige Lösung.

Ich bin da etwas hilflos und die Kinder gehen auch keinen Kompromiß ein, aber wenn es so weitergeht wird es ungemütlich und kahl bei uns zuhause.

Nachdem der Streit irgendwie beendet wird, sind beide nachtragend und den ganzen Tag strafen sie mich mit Blicken, die aussagen: "Du liebst mich nicht genug und den anderen ziehst Du vor!" Ich finde es so heftig, dass es nicht mehr gemütlich wird!

Sagt mal (@ erfahrene Mehrfachmütter), ist das eine Phase? Wie lange kann sowas dauern? Was für Techniken setzt ihr ein? (Meine Freundin mit 4 Kindern im Alter 8 - 14 meinte, es würde nie aufhören, aber immer wieder in anderer Gestalt auftreten. Sie tröstet sich mit dem Spruch: "Jedes Streithema in der Kindheit ist ein Streitthema weniger im Erwachsenenalter.")

Ich habe mal bei den Ratgebern gestöbert und festgestellt, das Thema ist sehr mager beackert! (Vielleicht sollte ich in 10 Jahren ein Praxisbuch dazu schreiben ;-)) Habt ihr schon was sinnvolles in den Fingern gehabt?

Ich meine Eifersucht ist ein ernstes Thema, aber man muß lernen damit umzugehen (aber ob es Techniken für 3- und 6-Jährige gibt =-O )

LG,

Ioana.

Bisherige Antworten

Kinderstreit - ich bin hilflos!

liebe ioana
du handelst doch schon richtig.wenn die kinder nicht teilen können was ihnen gemeinsam gehört,ist es doch fair zunächst den gegenstand der begierde zu entfernen.
bei uns gibt es keine eifersucht,also praktisch keine.merlinchen liebt ihre schwester über alles.und wenn doch mal streit ist, lässt der sich relativ leicht schlichten.ich würde mich ja gerne mit meiner tollen erziehung brüsten,aber ich habe einfach glück gehabt,dass die beiden mäuse sich so gut verstehen. was mir prinzipiell sehr wichtig ist, ist den kindern immer wieder zu sagen wie toll ich sie finde.ich habe in einem buch gelesen (allerdings kein pädagogenbuch,denn diese literatur finde ich grauenhaft), wie wohl unser leben verlaufen wäre,wenn unsere eltern uns immer wieder gesagt hätten daß wir außergewöhnlich,schön,klug und mit einem tollen charisma ausgezeichnet wären.zu meiner generation und christlicher erziehung war das überheblich und wurde demzufolge auch nie gesagt.das will ich anders machen,wenn mir etwas wichtig ist,dann den kindern mitzugeben,dass sie fast alles erreichen können und daß es sich lohnt für dinge zu kämpfen die man selbst für wichtig erachtet..
ich denke ein gewisses mass an eifersucht ist normal.sonst bin ich dir keine große hilfe.freue mich immer etwas von dir zu lesen
lg
merline

Kinderstreit - ich bin hilflos!

Hallo Merline,

hey, genau das hat meine Mutter gesagt. Wenn Sie nochmal alles von vorn machen könnte, würde sie maßlos loben und nur noch die positiven Sachen hervorheben. Sie meint, sie hätte viel zu viel auf den Defiziten rumgeritten und viel zu viel versucht diese zu korrigieren und die positiven Dinge nicht genug gefördert.

Irgendwann habe ich mal eine Sendung über 2 finnische Brüder (Zukunftsforscher) gesehen, die die gegenwärtigen Bildungssysteme angeprangert haben, weil sie so sehr die Defizite behandeln statt bei Kindern die vorhandenen Stärken zu fördern. Wieso ist unser Bild von einem 1-er Schüler, das das er in allen Fächern Mathe, Geschichte, Kunst, Sprachen eben das Verlangte beherrscht. Das braucht er eigentlich nicht, weil für jedes Fach das er nicht beherrscht stehen schon 10 andere Kinder da, die ihre Leidenschaft darin sehen und weitaus mehr erreichen können als verlangt. Dafür kann sich das eine Kind nicht auf seine Leidenschaft konzentrieren, weil es mit der Beseitigung von Mängel an einer anderen Stelle voll beschäftigt ist. - Na ja die Umsetzung in die Praxis sind sie schuldig geblieben, aber im Kleinen ist es schon ein sehr guter Denkansatz.

Ich fand diesen Denkansatz so gut, dass ich bewußt bei meinen Kindern auf der Suche nach Stärken bin und die auch fördere / lobe, etc. Leider wird man hin und wieder von den Rivalitätskämpfen in die Realität zurückgeholt und muß sich doch auch mit Defiziten beschäftigen ;-)

Übrigens, genau betrachtet war es bis vor der Einschulung so, dass sich A. relativ viel vom Kleinen gefallen lassen hat und eben nachgiebig war - bis wir ihn ermuntert haben, dass er doch auch Wünsche hat und doch bitte für diese einstehen soll und sich nicht vom niedlichen Mini auf der Nase rumtanzen lässt. - Das setzt er jetzt wohl konsequent um :DEVIL:

LG,

Ioana.

Kinderstreit - ich bin hilflos!

hallo ioana,
du bist nicht alleine!
meine beiden jungs (2 und 6) müssen grundsätzlich das gleiche haben. und das kann wirklich ein totaler babykram sein, das muss dann auch der große gerade anschauen.
das gibt ständig streit und geschrei. oskar kann sich natürlich mit gewalt durchsetzen, was natürlich zu geheule beim kleinen führt.
andererseits will linus auch immer mit kleinem lego spielen, was oskar nicht passt, er ihn anbrüllt oder wegschubst oder wegführt, was wieder zu geschrei führt.
als ob wir nicht genug spielsachen hätten.
oder linus spielt mit seiner eisenbahn o.ä., dann kommt oskar und lenkt ihn solange ab, bis sie sich wieder raufen.
oder oskar sitzt auf dem sofa und liest, dann läßt sich linus so oft auf ihn und sein buch drauffallen, bis sie sich wieder raufen...
meine nerven!!
für tips bin ich genauso dankbar!
lg kati
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