Kindermund: Thema Sterben
Hannes weiß, dass meine Omi im Himmel ist und dass man am Friedhof beim Grab an sie denken kann. Bei jedem Läuten fragte er :"Mama, wer wird jetzt auf den Friedhof gebracht?"...........
Als ich ihm sagte, dass Oma L. auch gestorben ist, fragte er erst: "Mama, kriegt Oma L auch einen so schönen Grabstein?"
Nach einer halben Stunde: "Mama, Oma L. ist bei den Flugzeugen. Ich kann die Flugzeuge sehen. Wo ist denn die Oma?"
Da war ich ganz schön platt. Ich habe ihm dann erzählt, dass es noch einen anderen Himmel gibt, wo die Engel wohnen. Und das die Oma bestimmt da ist.
Darauf sagt er: "Da ist auch die Eika." (Das ist Nachbars Hund, der ist schon ein Jahr tot und ich hatte ihn schon fast vergessen!)
Kinder - so langsam wirds anstrengend für mich als Mama.
Ich glaub ich hab mich aber wacker geschlagen. Was meint ihr?
Sylvia
Kindermund: Thema Sterben
mein Mann erzält Johannes öfter von seiner verstorbenen Uroma Martha.
Johannes kennt sie nur von Bildern und wollte wissen wo sie nun ist. Wir erzählten ihm, dass sie schon vor langer Zeit gestorben ist und nun im Himmel sei. Johannes schaut in den Himmel und fragt "wie ist die denn dahingekommen"? Mein Mann und ich sehen uns fragend an. Dann antwortet mein Mann "das wüßte ich auch gern". Für Johannes war die Antwort o.k. und er spielte weiter.
Mir wäre auf die Frage so schnell nichts eingefallen.
LG Tina
Kindermund: Thema Sterben
Ja, ja, das ist schon kein einfaches Thema! Lotti beschäftigt sich seit dem letzten Jahr auch intensiv damit.
Kennst du die Bücher "Gehört das so?" und "Die schönsten Beerdigungen der Welt" ? Ich finde, die setzen sich sehr kindgerecht mit dem Thema auseinander. Lotti liebt sie und spielt seitdem häufig mit ihren Puppen oder Kuscheltieren Beerdigung ("Jetzt bist du tot! Du kommst nie, nie wieder"), sie legt die Puppen in eine Kiste, die kommt utner den Teppich und darauf legt sie Blumen... Ich finde es total wichtig, das Thema nicht zu verschweigen, sondern offen darüber zu reden (hab meine Examensarbeit über Sterben und Tod in der Kinderliteratur geschrieben, von daher liegt mir das Thema sehr am Herzen) und ich finde es gut, dass Lotti es auf ihre Art und Weise verabeitet. So richtig verstehen können sie ja noch nicht, was mit den Toten wirklich geschieht (aber das fältl ja selbst uns Erwachsenen oft schwer).
Seit Pfingsten fragt sie mich allerdings auch ständig, warum man den Heiligen Geist nicht sehen kann... PUH, da wird es dann erst recht schwierig!
LG Steffi
Nicht mit zur Urnenbeisetzung, oder?
Vielen Dank für deine Literaturtips! Ich habe nur "Leb wohl lieber Dachs" und "Opas Engel". Das hatte ich für mich gekauft, als meine Oma gestorben war (ehmmmmmmmmmm: letzten Herbst), aber für beides sind die Kinder noch zu jung. Leb wohl... vielleicht ab 4 und Opas Engel frühstens ab 8!
Tod wurde in meiner Familie immer tabuisiert, das hatte zur Auswirkung, dass ich als mein Opa starb (ich war 19) wochenlang mit niemandem gesprochen habe. Der Pfarrer hat mir dann beim Beerdigungsnachkaffee einen Stapel Bücher über den Tod unter dem Tisch heimlich durchgeschoben, so dass ich anfing, mich dafür zu interessieren...Hattest Du Lotti schon mal mit bei einer Beerdigung oder weiß sie das alles, weil Du es ihr erklärt hast? Ich denke, dass die Kids noch zu klein sind, um sie mitzunehmen. Heute ist die Urnenbeisetzung der Oma meines Mannes. Ich habe Hannes gesagt, dass wir zum Friedhof müssen, aber er bei Oma Irene bleiben soll, weil das noch nichts für kleine Jungs ist, die wollen doch auch lieber spielen. "O.K. Mama, hol mich nach dem Friedhof wieder ab!" ----------Ach, manchmal bin ich schon stolz, wie flexibel mein großer Junge schon ist.
Danke für Deine Antwort.
Sylvia.
Nicht mit zur Urnenbeisetzung, oder?
Nee, Lotti war auch noch nie mit auf einer Beerdigung. Als mein Großvater starb, war sie etwa zwei Jahre alt, das war mir noch zu früh. Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich es von meiner Verfassung abhängig machen. Wenn es sich bei der Beerdigung um jemanden handeln würde, um den ich sehr trauere, würde ich sie nicht mitnehmen, weil ich nicht möchte, dass sie mich so total aufgelöst sieht, ich denke, das würde sie noch komplett überfordern. Wenn es sich aber um jemanden handeln würde, bei dem ich gefasster sein könnte, würde ich sie schon fragen, ob sie mit möchte und ihr ganz genau erklären, was dort passiert (vieles weiß sie ja theoretisch aus den Büchern). Ich bin da schon etwas hin und hergerissen. Wenn z.B. jemand sterben würde, der ihr selbst sehr am Herzen liegt, fände ich es auch irgendwie schlimm, ihr diesen Augenblick zu verwehren, wenn sie mit dabei sein will.. Ich denke, das kann man wirklich nur je nach Situation entscheiden.
LG Steffi
Kindermund: Thema Sterben
da haben es die kinder im englisch sprachigem Raum einfacher, die haben 2 Worte für Himmel. Heaven und Sky.
Wir hatten Lara nur erzählt, dass ihre Oma gestorben ist. Wir wollten mit genaueren Ausführungen warten bis sie selber fragt.
Nun hat sie aber letztens eine Zeichentrickserie gesehen, wo eine tote Schnecke begraben wurde. Sie hat gleich die Verbindung zu ihrer Oma hergestellt und fragte mich, ob Oma auch in der Erde verbuddelt ist!
Puh im ersten Moment war ich etwas baff. Dann habe ich mich aber schnell gefangen und habe Lara erklärt, dass Menschen die Sterben an einen extra Ort (Friedhof) beerdigt werden. Ja, Oma ist dort verbuddelt, aber das richtige Wort ist beerdigt.
Ab und zu erzählt Lara noch mal, dass ihre Oma verbuddelt ist, aber meistens sagt sie, dass Oma auf dem Friedhof beerdigt ist.
Mit dem Thema Himmel kann Lara nichts anfangen! Meine Oma wollte ihr erzählen, dass man in den Himmel kommt, woraufhin Lara auch fragte, ob Oma im Flugzeug ist!
Ist aber schon irre, was für Verbindungen die Kleinen schon herstellen, oder?
LG Katja
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