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Kind hat ständig Angst etwas falsch zu machen...

Hallo an alle,
vielleicht kennt das ja jemand von Euch so oder in anderer Form...
Belana Lynne setzt sich v.a. im Kindergarten oft selbst unter Druck: sie hat Angst etwas falsch zu machen, Angst Fehler zu machen, Angst etwas nicht sofort zu können. Weil dann jemand mit ihr schimpfen könnte. Macht sich dann zu Hause immer nen Kopf... Sie ist so überaus perfektionistisch! Auch bei winzigen Kleinigkeiten. Und dabei so sensibel... Dabei fällt ihr alles so leicht! Wie kann ich ihr nur begreiflich machen, dass man Fehler machen darf? Dass keiner mit ihr schimpft! Dass wir alle Fehler machen und das auch dürfen! Und dass es eben nun einmal Dinge gibt, die man nicht sofort (können) kann; die man lernen und üben muss. (Sie neigt da bisweilen zu Wutausbrüchen, wenn etwas nicht sofort klappt, zumindest hier zu Hause, wohl nicht im KiGa, da weint sie dann). Ich möchte ihr so gerne helfen, möchte so gern, dass sie entspannter an die Dinge gehen kann! U. a. eine Frage des Vertrauens, oder... (Sie spielt ja auch nur ungern mit anderen Kindern... aber das ist noch mal ein anderes Thema!) Kennt das jemand von Euch oder hat nen guten Tipp? LG, Diana
PS - Hatten vor kurzem ein sehr sehr nettes und konstruktives Gespräch mit den Erzieherinnen, sie wollen sie so akzeptieren wie sie ist (sensibel, einzelgängerisch, sehr kopf-gesteuert, sie liebt bspw. Sprachspiele und ist Gesprächen sehr zugänglich, dabei aber andererseits auch sehr sportlich - woher sie das nur hat *grins*) aber auch eben immer wieder ermutigen sich was zuzutrauen und mit anderen in Kontakt zu treten. Wollen, dass sie Vertrauen fasst und Selbstvertrauen gewinnt. Ich hoffe uns zusammen gelingt das! Bald müsste auch endlich der Schwimmkurz beginnen, zu dem ich sie angemeldet habe... vielleicht wieder ein kleiner Schritt um Selbstvertrauen zu gewinnen...
Danke für´s "Zulesen"!
Bisherige Antworten

Kind hat ständig Angst etwas falsch zu machen...

Hi Diana,

ein ähnlich gelagerten Fall habe ich mit meinem Sohn. Schon IMMER hat er Dinge nur dann angepackt und sich der Situation gestellt erst wenn in seinem Kopf endgültig klar war: jetzt kann ich es. Der ist ein Mensch der reinrassig in das Schema: Lernen durch Berieselung reinfällt. Der würde sich NIE die Blöße geben, dass er was nicht perfekt kann und dass ihn evtl. andere dabei sehen. So war es mit dem Radfahren, mit dem Klettern und so ist es im Moment mit Fußball: Zuschauen, innerlich wütend sein, dass er nicht mithalten kann mit den Großen (was er zu 100% checkt), aber er würde es um nichts in der Welt:
1. es zugeben
2. versuchen mitzuspielen.

Ich habe auch so meine Sorgen, dass er eben dann in der Schule erst dann Dinge zeigt, wenn er sie nach seinem Geschmack perfekt kann. - kann ganz schön spät sein!

Da ich ihn nun schon seit ein paar Jährchen kenne und diese Problematik erkannt habe, versuche ich ihm wenigstens die Angst zu nehmen sich mir gegenüber die Blöße zu geben. Und in solchen Situationen erinnere ich ihn immer daran: "Weißt Du noch wie das mit dem Fahrrad fahren war: Du hast genau 4 Schritte gebraucht und Du konntest es, aber man muß es mal probieren."

So haben wir es auch mit den Rollerskates und mit den Schlittschuhen gemacht und dadurch, dass er auch positive Eindrücke von solchen "Experimenten" hat, ist er eher bereit sich auch in nicht ganz perfektem Zustand an die Öffentlichkeit zu wagen.

Typisches Beispiel:

Papa spielt mit ihm irgendein Spiel wo eine 8 vorkommt und ermuntert ihn die 8 zu schreiben.
Er: Nein, kann ich nicht.
Papa schreibt die 8.
Er: Papa so kann ich die auch, das ist aber keine 8.
Papa: Warum?
Er: Der obere Bauch ist größer als der untere und die müssen gleich groß sein!

Na, da kann ich lange warten bis er mal eine 8 schreibt ....

Tschüß,

Ioana.

Kind hat ständig Angst etwas falsch zu machen...

Hallo Ioana,
ach ja, das kommt mir bekannt vor, was Du da schreibst! Das mit dem Fahrradfahren-Lernen und Inliner, das war auch so eine Sache für sich... im Endeffekt hat sie beides recht schnell drauf gehabt, glücklicherweise. Aber das nehme ich auch oft als Beispiel, wo sie etwas nicht sofort konnte und dann geübt und gelernt hat! Ja, und Gedanken wg der Schule mach ich mir natürlich auch. Wenn sie sich jetzt schon so einen Stress macht, wie soll das nur werden? Aber ich hoffe auch, dass es besser wird, wenn sie dann noch etwas älter ist... Hach, na ja, hoffen wir, dass sie etwas entspannter werden! Ich gebe meiner Tochter nun morgens immer einen "Mut-Mach-Spruch" mit auf den Weg! Ob´s hilft...?! LG und alles Gute, Diana

Kind hat ständig Angst etwas falsch zu machen...

Hallo Diana,

das haben wir auch so phasenweise. Paul will irgendetwas nicht machen, weil er es noch nicht kann. Ich versuche ihm dann zu erklären, dass er ja erst mal üben muss bis er es kann und dass das ja manchmal ein paar Versuche braucht. Beim Fahrradfahrenlernen hat es auch ewig gedauert bis er überhaupt erst einmal einen Versuch gestartet hat. Als es dann "Klick" gemacht hat, war er nicht mehr zu bremsen und hat solange geübt bis auch das Anfahren ohne Bergrunterrollen geklappt hat.

Letztens meinte er, dass er nicht in die Schule will. Ich war verwundert, weil er sich eigentlich freut und hab nach dem Grund gefragt: "Weil er noch nicht lesen kann" Also hab ich ihm erst einmal erklärt, dass er das ja noch gar nicht muss, sondern erst in der Schule lernen soll. Er versucht halt immer zu lesen und sagt die einzelnen Buchstaben, kriegt aber das Wort nicht zusammen. Das ist ja auch nicht schlimm (für uns), aber für ihn wohl schon.

Aber so etwas hat er (zum Glück) immer mal nur so phasenweise. Also wirkliche Tips hab ich nicht für dich, ich versuche halt immer zu erklären.

LG

Christin

Kind hat ständig Angst etwas falsch zu machen...

Hallo Christin, am verregneten Freitag-November-Morgen! Danke für Deine Antwort! Bin ja schon mal froh, dass Belana Lynne zumindest nicht sooo ein außergewöhnlicher Einzelfall ist! Ja, ich rede auch ganz viel mit ihr und versuche zu erklären, ein bisschen bringt das ja auch. Gestern war wieder so eine Situation (die mich an Eure mit den Buchstaben erinnert), wo es spielerisch dazu kam, einfach mal "sechs und sechs" oder "sieben und fünf" zusammenzuzählen, klappte sogar, aber nur zum Teil und sofort meinte sie angenervt: "Man, ich kann halt nicht rechnen!" - Tja. Autsch, natürlich nicht! Und wieder Erklärung: "Musst Du ja auch nicht! Kannst Du doch auch nicht können! So was lernst Du doch dann in der Schule!! Außerdem hast Du das doch gerade schon toll hingekriegt!" Ist schon nicht so einfach... sie freut sich übrigens nicht so sehr auf die Schule - aber erstmal steht sie immer allem Neuen skeptisch gegenüber, ich denke, im Grunde müsste ihr "Schule" eigentlich liegen... das ist bei ihr auch so, wenn es denn mal "klick" gemacht hat, dann ist alles gut! Na ja! LG und schon mal schönes Wochenende, Diana

Kind hat ständig Angst etwas falsch zu machen...

Hallöchen nochmal,
wir haben ja auch so einen Perfektionisten zu Hause, der die Dinge erst macht, wenn er sie kann. Fahrrad fahren ist da bei uns auch so ein Thema gewesen;-).
Spiele werden grundsätzlich nicht gespielt, da man ja verlieren könnte. Fußballtraining ist so lange ok, bis ein Spiel gemacht wird. Manchmal fängt er dann schon vorher an zu weinen, weil er meint, die andere Mannschaft ist besser. Außerdem stellt er sich dann nur auf den Platz ohne was zu machen, weil dann kann er ja auch keinen Fehler machen. Zuhause ballert er jedoch gegen den Ball, dass Dir hören und Sehen vergeht.
Kürzlich wurde er in der Kita gefragt, wieviel 2+2 ist, da hat er nichts gesagt, es könnte ja falsch sein. Zuhause hat er am gleichen Tag mit Papa Fußball gespielt (das geht, so lange er gewinnt), da stand es 18:15, mein Mann meinte dann, wir spielen bis einer 20 Tore hat. Da kam wie aus der Pistole geschossen: "Dann brauche ich noch 2 und Du 5 Tore". Soviel zu seinen Rechenkünsten. (2+2 konnte er schon vor drei Jahren rechnen).
Leider nehmen seine Erzieherinnen ihn nicht, wie er ist, sondern wollen uns immer irgendwelche notwendigen Therapien einreden. Wir haben jetzt aber ein Jahr Ergotherapie gemacht und nun wollen mein Mann und ich erst mal die Schule abwarten, dann können wir immer noch handeln. Der KiA sieht es zum Glück bisher so wie wir.
Marius hat übrigens auch manchmal Probleme, ins Spiel mit anderen Kindern zu kommen, aber ich glaube, auch das hängt teilweise mit der Kopflastigkeit zusammen, jedoch ist er glücklich so und das ist das Wichtigste für uns!
Mach dir nicht zu viele Sorgen, das habe ich jetzt lange genug gemacht und bringen tut es doch nichts, jedes Kind ist nunmal anders,
liebe Grüße,
Silvia

Kind hat ständig Angst etwas falsch zu machen...

Auch noch mal hallo liebe Silvia,
oh, wie hast Du recht! Jedes Kind ist nun mal anders, wie wahr. Und ja - ich finde auch, akzeptieren wir unsere Kinder so wie sie sind. So lange sie glücklich sind, besteht doch eher kein Handlungsbedarf... das einzige, was hier im Moment nicht so im grünen Bereich ist, dass Belana Lynne sich halt immer so nen Kopf um alles macht. Von daher geht sie momentan nicht so gern in den Kindergarten, aber ich denke mal mit viel Einfühlungsvermögen wird das vielleicht auch nun bald wieder besser werden. Ich bin froh, dass die Erzieherinnen so reagieren und sie auch so nehmen wollen, wie sie ist. Echt, die bei Euch meinen, da bestehe Handlungsbedarf? Ach, Silvia, ich denke, das macht ihr ganz richtig. Erstens Mal hattet ihr ja nun schon Ergotherapie und zweitens ist das auch nicht unbedingt immer förderlich die Kinder mit Therapien oder sonst was "zuzuschmeißen". Jedes Kind ist anders und jedes Kind braucht seine Zeit, und die kann bei jedem Kind auch gaanz unterschiedlich lang sein! Nee, ich mach mir nicht zu viele Sorgen - und ich danke Dir! Viele liebe Grüße noch mal, Diana
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