Hallo zusammen!
Ich weiß - ich wiederhole mich, denn bei meiner Mutter habe ich das auch schon gesagt...
Macht Euch Gedanken über den Tod und was passieren kann/soll!!!! Wir waren so froh, einen Zettel in der Hand zu halten, wo mein Vater zusammen mit dem Hausarzt eine Verfügung festgehalten hatte, daß er keine den Sterbeprozess verlängernden Maßnahmen eingesetzt haben will.
Gut - er hat sein Leben lang auch immer davon gesprochen, nie an Schläuche/Apparate angeschlossen zu werden und wir waren uns ziemlich sicher, das Richtige zu tun, als meine Schwester dann nach aussichtsloser Diagnose sich dazu entschlossen hat, ihn nicht auch immer noch alle 2 Tage durch die Dialyse zu schicken. Allerdings war das dann auch das wirkliche Todesurteil für ihn, weil beide Nieren nicht mehr funktioniert haben.
Wisst Ihr - auch für die Angehörigen ist es so beruhigend zu wissen, daß man im Sinne des Betroffenen handelt, denn man neigt ja dazu, sich an jeden kleinen Hoffnungsschimmer zu klammern. Es geht einem dann eigentlich nur darum, einen geliebten Menschen so lange wie möglich zu "erhalten", egal ob er noch anwesend ist oder noch alles mitbekommt oder nicht - hauptsache er ist nicht tot=für immer weg. Eine Dialyse und künstliche Beatmung hätte ihn sicher für ein paar Tage länger "leben" lassen - so gibt es hier bestimmt einige, die dann nicht verstehen können, daß wir alles verweigert haben.
Auch ich habe manchmal kurz daran gezweifelt, aber zu wissen, daß man in Papa's Sinne handelt tat unendlich gut dabei und war eine Erleichterung.
Im Falle meines Vaters hat er eh sein Leben lang nur davon gesprochen - sogar als relativ junger Mann schon - also soweit ich mich zurückerinnern kann - und diese Einstellung hat sich nie geändert. Auch auf der Intensivstation hat er sich noch alle Schläuche immer abreißen wollen, daß er fixiert werden mußte, um sie nicht zu erreichen - für uns zum Glück nur ein weiterer Beweis, daß er immer noch so dachte, auch wenn er sich in seinem Zustand nicht äußern konnte. Aber zuerst bestand ja noch Hoffnung, daß es noch ein AB gibt, was ihm helfen könnte.
Aber nicht alle Leute machen es ihren Angehörigen so deutlich klar was sie wollen - deswegen SPRECHT ES AN!!! Fragt Eure Eltern, auch wenn es Tabu-Thema ist und macht Euch auch selber Gedanken darüber, was ihr wollt und verdrängt dieses Thema nicht! Es ist einfach sooo wichtig!!! Wie schnell kann etwas passieren...
Liebe Grüße
Tina