Hallo, erstmal freut es mich für euch, dass alles nach euren Wünschen läuft :) - die Einschulung ist ein grosser Schritt für die Eltern sowie für die Kinder!

Was mir bei deinem Posting allerdings ins Auge stach, ist die Geschichte mit dem Wiederholungskind. Ein Jahr zu wiederholen, bzw die erste Klasse, hat nicht unbedingt mit einem verkorksten Schulstart zu tun. Ich wäre dankbar gewesen wenn mein Sohn die erste Klasse hätte wiederholen dürfen, es hätte uns einiges erspart. Es ist leicht, das "Versagen" eines Kindes in der Schule, ganz besonders Grundschule, aufs Elternhaus zu schieben, ich habe früher auch mal so gedacht! ;-)

Bei uns war die Lehrerin war eine absolute Katastrophe, sie war vollkommen inkonsequent - Kind brachte Hausis wiederholt nicht mit, nach dem 3. Mal lies ich es ins Messer laufen, in der Hoffnung die Lehrerin zieht eine strikte Konsequenz à la "in der Pause nachholen", stattdessen meinte diese gutmütig, macht nix mein Junge, dann machst du sie, wenn du Lust hast :o :HEADSHOT: Sohnemann ruhte sich natürlich auf dieser Schiene aus, wir konnten hier mit allem kommen: Üben, Lernen, Strafen.. Brachte alles nix und so konnte er am Ende der zweiten Klasse mit knapper Not 10 Wörter richtig schreiben, Rechnen war ein Graus und vom Lesen reden wir gar nicht erst! - Leider ist es dank unseres neuen Schulsystems nicht mehr möglich die erste Klasse zu wiederholen, das geht erst bei der Zweiten. Bilanz der beiden Jahre bei Frau K. : von 14 Kindern, haben 7 die zweite Klasse wiederholen müssen.. und dies lag hier definitiv nicht an mangelnder Unterstützung des Elternhauses - als ich Frau K. um etwas mehr Konsequenz bat, ging diese wie eine Furie hoch -> "wenn noch einmal jemand kommt und meint ich sei inkonsequent" :-X - Die Kids sind in der Klasse über die Bänke gesprungen, 4 Federmappen in einem Jahr, jede Woche ein Satz neue Buntstifte, sowie Bleistifte, der Radiergummi war jeden Tag weg..

Grundsätzlich finde ich es besser, ein Kind wiederholt die erste Klasse und bekommt somit die Chance auf einen guten Schulstart, als wenn es sich ewig als mittelschwacher Schüler durchkämpfen muss und somit von Anfang an nicht mal den Hauch einer Chance hat, es je aufs Gymnasium zu schaffen, auch wenn es kein Garant ist, aber zumindest stehen die Weichen dann von Anfang an gut. Von den seelischen Schäden mal ganz abgesehn, Jerome saß mehr als einmal hier und behauptete von sich selbst er sei DUMM (da blutet dir das Herz, ich sags dir!)

Um uns alle vor einer Wiederholung dieses ganzen Dilemmas zu verschonen wird Liam dieses Jahr nicht eingeschult werden! Eigentlich ist er ein, wie man bei euch so schön sagt, SOLLkind. Er wird im November 7.. Da er allerdings etliche Probleme mit seiner Körperwahrnehmung hat (Moro, ATN und STN - Reflexe sind immer noch stark ausgeprägt), haben wir nach reichlicher Überlegung, gemeinsam mit den Lehrerinnen, dem Inspektor sowie der schuleigenen Therapeutin beschlossen, dass es besser für alle ist, wenn Liam noch ein Jahr in der Vorschule gegönnt wird. Wir waren alle hin und her gerissen, da von der Intelligenz her, ganz klar ein Wechsel in die Grundschule angezeigt wäre, er aber durch seine Problematik ganz einfach nicht so belastbar wie gleichaltrige ist. Er wird nun speziell gefördert werden, ab Februar immer wieder Abstecher in die Grundschule machen, ohne Druck, ohne Zwang. Wäre es hierzulande möglich, die erste Klasse zu wiederholen, hätte ich ihn es ganz klar versuchen und gegebenenfals wiederholen lassen. Mir ist ein Wiederholen der ersten Klasse nämlich immer noch lieber, als später.. Kinder können grausam sein und je älter sie werden um so ekliger werden sie unter sich.

Jerome ist nun übrigens ein ganz patentes Kerlchen geworden. Er hatte das Glück und hatte dieses Jahr eine extrem gute Lehrerin ergattert. Er kommt nun gestärkt, zuverlässig und seelisch mit sich im Reinen in die dritte Klasse.. und wenn er so weiter macht, steht die Weiche fürs Gymnasium auch gar nicht so schlecht.. nochmal Glück gehabt :-D

LG, Deborah

Hallo Deborah,

das klingt ja wirklich übel mit Eurer Lehrerin, wenn die Hälfte der Kinder die 2. Klasse wiederholen muss ist schon krass. In dem Fall hätte ich vermutlich mal das Gespräch mit dem Direktor gesucht, kann ja nicht sein, dass so viele Kinder unter so einer Frau leiden müssen.

Im Fall des Kindes bei uns bin ich mir allerdings ziemlich sicher, dass es am Elternhaus liegt. Der Junge geht jeden Tag bis nachmittags um 16.00 Uhr in die Nachmittagsbetreuung, hat dort aber selten Lust Hausaufgaben zu machen und die Betreuer dort haben natürlich auch keine Möglichkeit ihn dazu zu zwingen. Sie können ihm natürlich gut zureden, aber mehr auch nicht. Und wenn er dann zu Hause auch keine Lust hat, sehen seine Eltern das nicht so eng - so nach dem Motto, er ist halt noch so verspielt, da muss er nicht täglich die Hausaufgaben machen. Es gab wohl mehrere Elterngespräche mit der Lehrerin, aber wenn die Eltern auf stur stellen, ists halt blöd. Im Kindergarten gab es auch schon des öfteren Probleme mit diesem Jungen, aber auch da haben die Eltern immer gesagt, nein, das liegt nicht an unserem Sohn, die anderen Kinder stiften ihn zu etwas an, etc. Den Eltern wurde geraten, ihr Kind mehr zu fördern und mit ihm z.B. zur Ergo-Therapie zu gehen etc. aber alles wurde von den Eltern abgelehnt.

Toll, wenn Ihr Liam noch ein weiteres Jahr Vorschule gönnt und ihm somit die Zeit gebt, die er benötigt. Andere Eltern hätten in dem Fall bestimmt gesagt, mein Kind ist nicht dumm und das soll jetzt in die erste Klasse kommen und wenn es da nicht mit kommt, sind nur die Lehrer schuld dran. Und wenn das für Liam so auch in Ordnung ist, umso besser.

Liebe Grüsse

Sanne