Hallo Kirsche!

Ich versteh nicht ganz, worum es im Grunde geht! Habt ihr Probleme - über die Maßen, wie sie andere Kinder phasenweise auch haben??? Wieso sollt ihr mit Kerrin zum Kinderpsychologen??

Ich weiß nicht, vielleicht hab ich einen Eintrag von dir verpasst, aber ich weiß nicht genau, wo euere Schwierigkeiten im Moment liegen! Frühförderung...was ist damit genau gemeint?? Worauf soll das genau abziehlen? Und was hat das mit antiautoritärer Erziehung (angeblich) und eurer eigensinnigen (gut so) Tochter zu tun? Vielleicht musst du für mich ein bisschen weiter ausholen, ich kann aus deinem Beitrag momentan nur Verärgerung rauslesen.

Wie gehts euch sonst so?? Bin ich dran, mal wieder zu schreiben??

LG Uschi (heute Elterngespräch bei Ergotheraphie mit Oskar)

Hallo Uschi,
ich bin übrigens dran zu schreiben, finde hier aber kaum ruhige Minuten...
Oskar macht Ergo?
Habe ich auch schon für Kerrin überlegt.
Also, Frühförderung, würde in unserem Fall bedeuten, daß eine Heilpädgogin sich ein paar Stunden in der Woche innerhalb der Kindergartenzeit mit Kerrin beschäftigt.
Sie auf diese Weise Auszeit (von der Gruppe) bekommt, Dinge gezielt beüben kann, für die sie im Gruppengeschehen nicht die Ruhe hat.
So, die antiautoritäre Erziehung...
Kerrin ist sehr zappelig, hüpft von einem zum nächsten, macht allen Möglichen Blödsinn (denn sie ist ja kreativ), hat Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, etc. pp.
Sie ist Lärmempfindlich, sie muss ständig irgendwas anders machen, hat eine Luftballonphobie... - ist schnell überfordert
sie malt ALLES an (und sie erwischt immer wieder einen Stift)
Bei reicht es nicht, es ein paar mal gesagt zu haben, sie macht es wieder und wieder...
Konkret ist es immer mein Kind, dass wegrennt, nicht hört, etc.
Wir fallen zunehmend in der Öffentlichkeit auf und es wird häufig darauf zurück geführt, dass mein Kind entweder falsch oder eben gar nicht erzogen wird.
Einmal ärgert mich das natürlich und andererseits, weiß ich wirklich nicht, was mit meinem Kind los ist und daher auch nicht wie ich am besten damit umgehe.
Ich habe jeden Tag das Gefühl, wieder bei Null anzufangen.
Ich weiß nicht, ob ich festere Grenzen ziehen soll oder mehr Freiräume gewähren.
Wir wissen ständig nicht, ist unser Kind Über- oder Unterfordert?
Daher möchte ich irgendeine Erklärung dafür.
Um dann einen guten Weg finden zu können.
Daher hoffe ich auf Unterstützung eines Psychologen.
Momentan denken wir (ich) auch an therapeutisches Reiten, das wäre sicherlich sehr entspannend für sie.
Naja, Du siehst, wir schwimmen, vielleicht war diese Posting etwas verständlicher, auch wenn es ebenfalls ziemlich wirr war.
Liebe Grüße, Kirsche

Liebe Kirsche,
das hört sich ja nach einer tiefen Talsohle an.
Dein Erzählen von Unkonzentriertheit, einfach Wegrennen, nicht hören wollen (oder können?), einfach nur Blödsinn machen und zappelig sein passt auch auf Felix. Als Kleiner (so bis 2 Jahre) war auch er hörempfindlich. Luftballone liebt er allerdings.
Als er vor einem Jahr in den Kindergarten kam, sprach mich seine Kindergärtnerin noch in der ersten (!) Woche an, dass sie bei ihm Probleme in der Sensorischen Integration vermutet, die sich bei der Ergotherapeutischen Abklärung als vorhanden herausstellten.
Jetzt weiß ich aber auch, dass du als erste hier bei deiner ganz Kleinen von SI erzählt hast und somit bestimmt total gut bescheid weißt und ihr doch daran bestimmt gedacht habt.
Um Felix "im Griff" zu haben, falls das überhaupt möglich ist, ist es am Wichtigsten, besonders in schlechteren Phasen, bei allem sehr konsequent zu sein, Regeln aufzustellen und ihn auch dagegen laufen zu lassen. Und gleichzeitig aber auch, in Sachen, die dir persönlich nicht ganz so wichtig sind, auch wieder mehr Freiraum zu schaffen. Das heißt z.B. Felix, du läufst auf überhaupt keinen Fall beim Spielplatz raus, dafür schau ich aber weg, wenn er sandspielt und Sand rausschaufelt Ende nie oder mit Inbrunst kleine wehrlose Ameisen zerdrückt (möglicherweise pädagogisch falsch, aber.....)
Außerdem haben verbale Übergriffe auf mich prompte Folgen, bei "du bist so eine blöde Mama" pack ich sofort meine Sachen und wir gehen heim, auch wenn wir grade auf den Spielplatz gekommen sind. Beim Baden gibt's eine lange Auszeit bei mir auf der Decke.
Weiters sind körperliche Angriffe, besonders auf kleinere Kinder verboten. Auch da bin ich auf und weg mit ihm. Bei größeren Kindern wart ich ab, wie sich der Konflikt entwickelt.
Ansonsten versuche ich durch Aufbringen unmenschlicher Geduld viel auf ihn und seine Bedürfnisse nach gemeinsamem Spiel und gemeinsamer Aktivität einzugehen.
Außerdem habe ich großteils mit Schimpfen aufgehört. Wenn er sich unangemessen verhält, erfolgt von mir eine kurze Erkärung zur Lage, ansonsten "Felix, das war jetzt deine letzte Chance" oder "es reicht - wir gehen"
Jede Art von Stress meinerseits, führt bei ihm umgehend zu absolut unerträglichem Verhalten wie Jammern und mich permanent brauchen oder Verhalten wie ein Irrer....
Mir hat in den letzten Monaten viel geholfen, dass ich mir wirklich klar gemacht habe, dass man es seiner Umwelt nicht immer recht machen kann. Manche unangenehme Auseinandersetzung mit der Umwelt ist entweder Lernaufgabe für Felix oder auch für die anderen Menschen.
Ich dachte z.B. immer, ich muss das abstellen, dass er oft wie ein Redesüchtiger auf wildfremde Menschen einredet. Ich hab gelernt, es auszuhalten, auch die Ablehnung solcher Menschen meinem Kind gegenüber als Erfahrung für alle Beteiligten zu sehen.
Ich habe mir unangepasstes Verhalten als Kind, Jugendliche und auch Erwachsene nie zugestanden. Ich war oft die Anpassung in Person. Und Felix passt sich eben überhaupt nicht an. Den kann man nicht biegen. Der ist gerade wie ein Pfeil, ohne Kompromisse. Der ist unheimlich lebendig. Ich muss mit ihm nun Dinge aushalten, die ich nie zu ertragen gelernt habe.
Das ist anstengend. Und ein Segen. Das ist ein Geschenk.
Und ich hab unendlich viel nachgedacht über einen Satz, den mir eine Bekannte sagte, wie man diese Kinder, mit denen so schwer auszukommen ist, nehmen soll:
"Du bist genau richtig, mein Kind. Auch wenn ich dich gerade jetzt, oder überhaupt, nicht verstehen kann. DU BIST RICHTIG!"
Damit darf ganz viel wieder gut werden ....
Ich wünsch euch alles Gute, baldige Entspannung und neue Erkenntnisse und ich wollt dir noch meinen ersten Impuls schreiben, der mir beim Lesen deiner Zeilen gekommen ist:
Sobald es machbar ist, einen IQ-Test machen lassen ;-) - scheint mir einiges los zu sein im Oberstübchen!
LG
Sabine, die dir das Buch "Spielerisch im Gleichgewicht" von Monika Murphy-Witt gerne empfehlen möchte

Hallo Sabine! Ich wollte Kirsche deinen "Satz" auch schon schreiben, aber ich wollte nicht dein Copyright darauf verletzen, außerdem wäre er mir sooo schön nicht mehr eingefallen. Gut dass du geantwortet hast. LG Uschi - am Flug zum Ergo-Elterngespräch

PS: habt ihr schon mit Ergo begonnen??

Hallo Uschi,
wir haben mit Ergo noch nicht begonnen. Aber unser Jahr Wartezeit ist bald um und im Herbst wird's dann wohl los gehen.
Erzähl bald mal von deinen heutigen Ergebnissen, ich bin schon ganz gespannt.
lg
Sabine

So, Sabine, dann noch mal hier kurz die Erkenntnisse aus dem Gespräch mit der Ergotherapeutin.

Die sind übrigens speziell auf SI-Therapie spezialisiert und es gefällt dem Oskar bombastisch gut.

Gut, die Therapeutin hat meinem Mann mal erklärt, um was es bei der Ergo geht, welche Sinne bei SI-Störung nicht passen, etc....für mich wenig Neues, ich hab mich eh schon eingehend damit beschäftigt.

Dann ist sie auf Oskar speziell eingegangen. Sie hat eben bemerkt, dass er extreme Angst vor Höhe hat und noch ein anderes Merkmal, dass sehr darauf hindeuten, dass sein Gleichgewichtssinn problematisch ist (darum auch das angespannte Herumlaufen - beschleunigen, abbremsen - trainiert seinen Gleichgewichtssinn). Da werden sie dran arbeiten.

Seine Planlosigkeit war Thema, er kann zb. daheim, auch wenn man ihm noch so genau erklärt, wo etwas liegt, es nicht finden. Da muss was getan werden.

Und dann hat sie uns noch ein Selbstportrait von Oskar gezeigt, mit den Worten "kennen Sie besseres von Ihm?"...also es muss einfach generell gearbeitet werden, damit sich die Feinmotorik mitverbessert, weil er ja schließlich in 2 Jahren zur Schule soll und Feinmotorisch schon hinterherhinkt. In der Grobmotorik findet sie ihn gut, was ich darauf schließe, dass ihm die Motopäd. viel gebracht hat und er - zum Teil durch die vielen Urlaube = Extremaufmerksamkeit unsererseits - in den letzten 2-3 Monaten einen wahren Quantensprung gemacht hat.

Jedenfalls empfiehlt sie zumindest mal einen 10-erBlock, den haben wir mittlerweile auch chefärztl. bewilligt und den Rest übernimmt zum Glück unsere Privatarztversicherung, deshalb ist es auch gut möglich, dass wir länger als 10 Mal Therapie machen.

Sie sagt jedenfalls, dass es sehr gut ist, dass wir jetzt schon handeln und nicht erst bei Schulbeginn, es wäre für uns nur mühsamer geworden und es wäre auch schwieriger, seine "Schrullen" wieder loszuwerden.

War im Großen und Ganzen recht interessant, nicht sehr viel Neues für mich, weil Oskars Kindergärtnerin schon viel davon gewusst hat. Bin jetzt auch echt froh, dass wir die haben, ich bin mir aber andererseits auch nicht böse, weil wir das eine Jahr mit Motopäd. verstreichen ließen, denn die hat ihm - wie gesagt - bestimmt auch viel gebracht.

Bin schon gespannt, wie sich das bei euch anlässt. Bin selber allerdings sehr überrascht, dass wir so rasch einen Termin bekommen haben, ich hab - eben durch deine Erzählungen - damit gerechnet, dass wir länger warten müssen. Wieviel kostet eure Therpie pro Einheit, weißt du da schon näheres??

LG Uschi (wollt den Text jetzt in ein Mail kopierien, klappt aber nicht)

Hallo Sabine,

lieben Dank für Deine ausführliche Antwort.

Sie hat mich unheimlich beruhigt!

Es ist gut zu wissen, das es mehrere Kinder von diesem Format gibt.

Ich fange teils schon an, an mir selbst zu zweifeln.

Deine Worte geben mir aber wirklich neuen Mut. So wie Du schreibst halten wir es im Allgemeinen.

Weniger Regeln, die aber sehr konsequent oder auch nicht schimpfen, neutral bleiben, kurze, klare Wiederholungen usw.

Und, wie Du schreibst, übermenschliche Geduld!

An einen Intelligenztest habe ich auch schon gedacht, sowas passiert dann doch beim Psychologen, oder?

Mir ist schon der Gedanke gekommen, je intelligenter das Kind, desto schwieriger die Erziehung.

Die extreme Geräuschempfindlichkeit kam bei Kerrin erst um den 2. Geburtstag und hält sich. In einigen Bereich ist es schon etws besser geworden, aber oft ist es auch ein großes Problem.

An Si haben wir bei Kerrin auch schon gedacht und ich werde bei der U8 ein Rezept für Ergo fordern.

Bei Kerrin ist die Problematik so diffus, das macht es echt schwierig. So hat sie zB einen niedrigen Tonus, den sie aber mit schnellen Bewegungen kompensiert.

Sie hat in vielen Bereich Schwächen, aber in keinem so ganz deutliche Defizite. Und in vielen Bereichen hat sie auch echte Stärken!

Mal sehen, was die Ergo draus macht und abwarten, ob es mit der Frühförderung klappt.

Denn dann müssen wir schon wieder überlegen, was wir streichen, denn Kinderturnen, Krümeltanzen, und Ergo schafft sie nicht.

Und wir werden nach den Ferien auch den Heimweg wieder zu Fuß antreten, bis dahin habe ich Nike soweit, daß sie das durchhält (wir nutzen gerade die Ferien um den Mittagsschlaf nach hinten zu verschieben).

Nochmals Danke für Deine hilfreiche Antwort.

Ganz liebe Grüße, Kirsche

Liebe Kirsche,
jetzt wo ich deine Zeilen gelesen habe, freue ich mich, dass dir meine Antwort gut getan hat. Ich hab schon ein bisschen befürchtet, ich schreib am Thema vorbei.
Mir persönlich tut es auch immer gut, unsere Lage beim Schreiben reflektieren zu können.
Ich möchte dir noch erzählen, dass ich in diesem ersten KiGA-Jahr auf eine sehr kompetente Kindergärtnerin gestoßen bin, die nun leider in Pension gegenangen ist.
Du schreibst, dass sie den niederen Tonus mit schnellen Bewegungen kompensiert. Vielleicht ist es doch eher ein Problem des Gleichgewichtes - eine Unterempfindlichkeit - bei der die Kinder sehr viel in Bewegung sein müssen, um sich gut spüren zu können. Später werden solche Kinder hyperaktiv genannt, aber das ursächliche Problem ist der unterentwickelte Gleichgewichtssin......
Oder Felix, z.B., ist oft so wild und lässt sich auf den Boden fallen, weil er sich nur so gut spüren kann. DAs ist zwar schon besser geworden, aber wenn er nervös ist und was neues auf ihn zu kommt, fällt er erst mal auf den Boden und kasperlt ungemein. Man könnte, wüsst man es nicht besser, meinen, er wäre schlecht erzogen, aber er tut das nur, um sich spüren zu können. Da hilft es dann, ihn fest zu nehmen, ihn umarmen .... dann wird er ganz ruhig.
Ich bin ungemein erleichtert, dass ich solche Dinge nun weiß.
Und ich selber muss ungemein zentriert sein. Ich muss sehr gut für mich selber sorgen, dass ich ausgeglichen bin. Darf mich nicht an unwichtigen Dingen aufreiben und mich ärgern. Kein Stress am Morgen, Ruhe Mittag und nachmittags unendliche Geduld. Funzt nicht immer, aber Felix profitiert maximal daraus - er ist einfach ruhiger.
Und wir haben überhaupt kein Programm - keine Fixtermine. Kein Kinderturnen mehr, keine Kindergruppen. Er fällt sowieso überall aus dem Rahmen. Wir gingen jetzt den ganzen Frühling, Sommer nur auf den Spielplatz neben unserem Haus - das ist ihm Ablenkung genug. Da fühlt er sich sicher und verhält sich am ehesten "normal".
Lass Kerrin bitte bezüglich SI unbedingt anschauen. Ihr Verhalten hat bestimmt einen Grund. Niemals wollen einen die Kinder ärgern, jedenfalls nicht mehr als Kinder ohne große Defizite. Im Gegenteil, sie brauchen soviel Liebe und Geduld.
Und genau das wünsche ich dir auch. Du hast es ja noch viel schwerer. Du hast ja noch die Kleine, die auch anstrengend ist. Schwere Jahre hast du da. Aber wir werden das alle schaffen und ich kann mittlerweile sogar schon erkennen, wieviele neue Aspekte er in MEIN Leben gebracht hat. Das ist das Schöne daran.
Wenn du mal wieder erzählen möchtest, oder Austausch suchst, auch bei mir kannst du dich jederzeit melden.
Alles Gute und erzähl mal wieder, wie es weitergegangen ist.
LG
Sabine

Hallo Sabine! Hallo Kirsche! Genau das selbe ist mir zum Thema "schnelle Bewegungen" als Kompensation zum schwachen Tonus auch eingefallen. Erst gestern hat uns die Ergotherapeutin erklärt, dass er durch dieses permanente "Beschleunigen" und "Abstoppen" seinen Gleichgewichtssinn permanent trainiert...allerdings auf einer für ihn selber und auch für andere sinnlos erscheinende Art und Weise. Es ist halt seine Strategie, sich zu spüren und diesen Sinn permanent zu reizen und zu trainieren. Sie hat uns geraten, diese Bewegungen für ihn sinnvoll zu machen...zb. indem man ihn etwas holen schickt oder diese "Stereotypien" in ein phantasievolles Spiel (hallo, Kreativität wo bleibst du?) umwandelt.

Nur mal ganz kurz!

LG Uschi

Hallo Kirsche!

Ja, das war jetzt schon ein bisschen verständlicher für mich, zumindest kann ich mir jetzt ein Bild davon machen, was du meinst.

Wenn du selber das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, würd ich mich auch schlauer machen. Oskar wurde ja auch mal psych. abgeklärt, dabei kam allerdings nicht viel zu Tage, außer dass er eben sehr "facettenreich" ist. Aber damals wollte ich auch nix anderes hören, weil ich der übereifrigen Kindergärtnerin (so dachte ich damals) den Wind aus den Segeln nehmen wollte.

Nachdem sich bei uns daheim die Konfliktsituationen einfach gemehrt haben und ich das Gefühl hatte, dass Oskar oft zu Unrecht den schwarzen Peter zugeschoben bekommt (weil eben die Gründe dafür nicht einfach aufmüpfiges Verhalten sind) habe ich mich entschlossen, zur Ergotherapie zu gehen. Elterngespräch folgt heute. Bin gespannt - mein Mann kommt mit.

Vielleicht könnte ja auch eine SI-Geschichte hinter Kerrins Verhalten stecken?? Such dir jedenfalls jemand sehr kompetenten für die Abklärung, der auch definitiv Ahnung von Kindern hat.

Und noch wichtig ist, dass du dich vor anderen Eltern, Leuten, etc. nicht unter Druck setzten lässt....das spüren die Kinder so was von und reagieren erst Recht nicht.

So, ich muss jetzt meine "Brut" fertig machen und zur Oma bringen, damit wir in Ruhe zum Elterngespräch können.

LG und schreib wieder - Uschi

Hallo Kirsche!

Ich hab mal gelesen, dass es ziemlich egal ist, welchen Erziehungsstil man praktiziert, ob streng oder locker. Wichtig ist nur,dass man ihn konsequent durchzieht, damit das Kind nicht verunsichert wird.

Ich denke mal, dass es schon eine gute Idee ist, eine Kinderpsychologin aufzuzusuchen. Habt ihr schon mal an ADHS gedacht? Es gibt ja viele hoch intelligente Kinder, die darunter leiden. Ich finde allerdings die Ursachenforschung für kindliches Verhalten nicht soo ergiebig, gerade in dem Alter ist ja vieles noch in der Schwebe. Wichtig ist doch, dass man selbst lernst,mit den Macken des Kindes richtig umzugehen und da kann eine Erziehungsberatung ganz hilfreich sein. Ich hab mal wegen meiner Tochter ein "Elterntraining" bei einer Psychologin gemacht, das war sehr hilfreich.

Was die vom Gesundheitsamt bei euch meinten, sind wohl Methoden aus der Kinderpsychiatrie, aber soweit ist es für Kerrin noch nicht ;-)). Ich hoffe, ihr findet bald einen guten Weg, eurer Tochter und euch selbst (!) zu helfen.

LG Susanne

Hallo Susanne,
lieben Dank für Deine Antwort.
Ja, wir haben an ADHS gedacht.
Aber da gibt es auch wieder Leute die sagen, so etwas wie AD(H)S gibt es gar nicht.
Ich möchte schon gerne wissen, was mit meinem Kind los ist.
Das macht es ein bisschen leichter und vor allem mich sicherer.
Einige Erklärungen habe ich ja schon gefunden.
Beispiel:
Wenn ich K. vom Krümeltanzen abhole, kommt sie aus dem Raum gerannt, umarmt mich kurz und rennt dann weg, durch die halbe Schule.
Nervig. Ich nehme dann ihre Sachen (Schuhe, Jacke, Tasche), greife sie irgenwo wieder auf und teilweise ziehe ich sie dann unten vor der Ausgangstür notdürftig an, damit die Anleiterinnen Feierabend machen können.
Inzwische vermute ich, das K. sich beim Tanzen dermaßen konzentrieren muss und auch die Gruppensituation ansich sie anstrengt, dass sie danach erstmal spannung abbauen muss.
Seitdem ich mir das klar gemacht haben, kann ich besser damit umgehen.
Ich werde sie auf jeden Fall Ergotherapie machen lassen, allein schon wegen der Diagnostik, denn die ist ziemlich speziell und ich hab die nicht so drauf. Pädiatrie ist halt nicht mein Fachgebiet :-(
Ich denke auch, dass es wichtig ist eine klaren Kurs zu fahren, in der letzten Zeit waren wir leider häufig am Schwimmen, mittlerweile gehts schon wieder ganz gut.
Wir brauchen halt viieel Geduld.
Liebe Grüße, Kirsche, die ihre Tochter heute beim Einkaufen nach fünfmaligen Rufen und a_u_f einer Palette Saft wieder gefunden hat *augenverdreh*

Hallo Kirsche!

Ich dachte schon, dass ADHS inzwischen eine anerkannte Diagnose ist?

So informiert bin ich da nicht. Ich bin ja auch froh, dass wir wissen dass Alexander einen niedrigen tonus hat und seine probleme mit der Motorik davon kommen. Natürlich will man immer wissen, woher alles kommt, das verstehe ich total, aber manchmal muss man eben einfach akzeptieren, dass es so ist wie es ist, verstehst du?

Alexander hat übrigens nun die ersten 10 ET-Stunden hinter sich und wir hatten auch ein Gespräch. Zum Glück scheint der niedrige Tonus so ziemlich sein einiges problem zu sein, die Körperwahrnehmung ist wohl in Ordnung und er hat auch in letzter Zeit tolle Fortschritte gemacht :-)!

Die Et meint, er sei ein pfiffiges Kerlchen, mit dem es Spaß macht zu arbeiten :-).

Er malt jetzt altersentsprechend , fährt Dreirad und ist auch sonst viel sicherer geworden. Bin schon froh, aber die Therapeutin möchte gerne weiter machen, nun haben wir ein neues Rezept. Naja, bis in alle Ewigkeit möchte ich da nicht hin rennen, mal sehen , wie es weiter geht.

LG und gute nacht,

Susanne

Hallo Kirsche,
ich bin aus dem Nachbarforum (Mai/Juni 2003) und unser Großer war in Kerrins Alter ähnlich, wie du es beschreibst. Er hat übrigens ADHS - und so viel dazu, dass es das angeblich nicht gibt. Das gibt es sehr, sehr wohl!!! Und wenn ich Leute höre, die sagen, das sei eine Modekrankheit, krieg ich zu viel!
Unser Großer (mittlerweile 8,5 Jahre und ab September in der 3. Klasse) ist in Kerrins Alter ständig angeeckt, wir konnten konsequent sein, so viel wir wollten, er hat trotzdem nicht aus den Folgen gelernt (z. B. nicht zum Turnen gehen, nicht mit anderen Kindern spielen usw.). Er hat die gleichen "Fehler" x-mal wiederholt. Andererseits war er kognitiv immer sehr, sehr fit (nach wie vor sagt seine Lehrerin, er sei der Klasse hinsichtlich seiner Leistungen weit voraus), weshalb viele auch an eine HB dachten. Die IQ-Tests (ohne Medikation) zeigten zwar, dass er recht intelligent ist, aber nicht hoch begabt. Wir haben dann kurz vor der Schule angefangen, Medikamente zu geben, denn sowohl Frühförderung, sensitive Integration als auch Ergotherapie und Konzentrationstraining waren zwar nett, haben aber nicht wirklich was gebracht. Die Medis zogen hingegen eine deutliche Verbesserung - vor allem in seinem Sozialverhalten (konzentrieren konnte er sich übrigens schon immer vergleichsweise gut, weshalb viele auch nicht an ADHS gedacht haben) - nach sich.
Ich bin zwar kein Medikamentenbefürworter und habe nach wie vor nicht das beste Gefühl dabei, ihm die Arzneimittel zu geben, aber wir haben abgewogen: Die möglichen Nebenwirkungen der Medis gegen die Nebenwirkungen seines "unangepassten" Verhaltens. Die Bilanz fiel zugunsten der Medikamente aus. Ich empfehle euch daher unbedingt, einen Entwicklungstest bei einem Psychologen oder Psychiater, um herauszufinden, was bei eurem Kind "anders" ist als bei anderen Kindern.
Ich kann dazu nur sagen: An der Erziehung hat es bei uns nicht gelegen, denn unser Kurzer (4 Jahre alt) ist ganz anders als der Große. Der lernt sofort aus den Folgen, er ist kooperativ und reagiert auf Konsequenzen ganz rasch.
Falls du weitere Fragen haben solltest, kannst du mich auch gerne anschreiben.
Viele Grüße und viel Kraft schickt dir Simone

Hallo Kirsche,
ohje :-)
ich komme grad vom Aldi u. obwohl unsere Tochter sehr krank ist klettert sie unermüdlich auf die Klorollenstapel herum, jedesmal das gleiche. Ich habe meinen Einkauf beendet u. sie zum Schluss von dort heruntergepflückt. Sie darf es eigentlich nicht, da ihre Milz vergrössert ist u. sie nicht auf den Bauch fallen darf, da sonst die Gefahr besteht, dass diese reisst. Das interessiert unsere Tocher nicht im geringsten u. raubt mir weiterhin den letzten Nerv. Sie ist jetzt die nä. Wochen zu Hause u. ich weiss nicht wie ich das überleben soll.
Dir die Hand reich u. liebe Grüsse schicke
Diana