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Ich weiß nicht mehr was ich machen soll (lang)

hallo,
ich bin neu hier quasi, hab aber schon öfter mal bei euch reingeschaut. nun habe ich selbst ein paar fragen bzw. hoffe auf einen rat, denn ich bin so langsam mit meinem latein am ende...
mein sohn ist ende mai 2004 geboren, ist also jetzt ziemlich genau 2 1/2 jahre alt. er ist ein sehr aufgewecktes kerlchen, aktiv, neugierig und redet den ganzen tag ohne punkt und komma. alles, wirklich alles wird kommentiert und erfragt. "mama, was macht der mann?", "die leute machen ähm...", "wieso kann man das nicht?" , "aber oma kann das, nur die mama nicht, wieso?"... usw.
dazu kommt, dass er absolut "altklug" ist manchmal, fast besserwisserisch. "nein, so kann man das nicht, besser so...". wenn etwas von seinem brötchen draussn runterfällt sagt er" mama, ist nicht schlimm, das essen die tauben". wenn ich ihm verbiete auf meinem bett zu springen, hört er nicht. ich sag es 20 mal, er hört nicht. dann baue ich also die matratze ab und erkläre ihm das lattenrost (das es aus holz ist, zeige ihm wie es sich biegt, wenn man darauf herumspringt) und frage wo ich ich denn dann schlafen soll, wenn es kaputtbricht: "auf dem sofa" kriege ich frech zur antwort.
er beobachtet auch alles ganz genau, manchmal glaube ich er ist ein kleiner spion ;-) da parkte zB ein Smart ganz schief irgendwo, halb radweg, halb verkantet auf der strasse. "mama, der ist ganz schief, nicht gut wegen die reifen". ich bejahe. 3 strassen später, im halbdunkeln und im regen sieht er noch einen smart parken "mama, guck mal eben, der parkt aber nicht schief, der ist richtig".
manchmal ist das alles zuviel für mich, weil ich soviel so schnell wie er gar nicht aufnehmen oder wahrnehmen kann, trotzdem diskutiere ich fast alles mit ihm, er darf viel allein (legt alleine cd's in die anlage, zieht sich allein an,holt sich joghurt und sein besteck alleine, schneidet seine wurst selber, schmiert sein brot etc). halt relativ stuckelig, aber er macht es allein.
und da ist inzwischen echt ein problem aufgetaucht: zwischendurch kriegt er so einen bock, dass ich dem nichts mehr entgegen zu setzen habe. er will es auf biegen und brechen alleine versuchen, ich DARF nichts machen, und wenn es stunden dauert und er sich inzwischen in rage gebrüllt hat. da setzt er sich zB in den kopf, dass es der falsche schuh (also der linke zB auf den rechten fuß)sei, den ich ihm da gerade anziehen will und es ist nichts zu machen, er popelt solange herum, bis er wütend auf dem boden liegt und nix mehr geht. fummel ich ihm dazwischen, gibt es krieg. er schreit bis er fast blau anläuft, und wenn ich pech habe, hält das in verschiedenen tonhöhen eine halbe stunde lang an und endet im monotonen "MAAAMMMAAA!" singsang. er hört nichts, er sieht nichts und brüllt und brüllt. ist das eine bockphase??? was kann man machen? ich habe alles versucht: diskutieren, erklären, mit engelszungen fragen, was das problem ist, mit lolli und schoki bestechen, schweigen und ignorieren bishin zum zurückschreien, weil ich manchmal nicht mehr kann. muss dazu sagen, dass ich alleinerziehend bin und deswegen manchmal mit den nerven schneller am ende als vielleicht andere. habe mein 1. staatsexamen auch mit ihm zusammen erkämpft und bin jetzt im referedariat an einem gymnasium.
habt ihr tipps wie man durch so eine phase besser durchkommt und nicht jeden abend völlig fertig ins bett geht?
ich habe irgendwie angst, dass ich- dadurch dass ich ihn von beginn an gleichwertig mit mir behandelt und erzogen habe- ich ihn manchmal unabsichtlich überfordere und er eben genau deshalbunzufrieden ist mit den dingen die er eben noch nicht kann, aber so gerne würde??
über rat wäre ich echt dankbar!!
Lena
Bisherige Antworten

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll (lang)

Hi Lena,
ich fürchte zwar, dass ich dir nicht wirklich nen Rat geben kann, aber ich kann dich zumindist ein wenig beruhigen... du bist nicht allein!!! Und du hast sicher nix falsch gemacht!! Ich glaube, dass Kinder entweder so ein "Quassel- und Klugscheiss-Gen" haben oder nicht (dann bist du nur indirekt Schuld, wenn er es denn von dir hat *g*)
Sie sind halt im Moment einfach in dem typischen Alter dafür... fangen an, die Welt zu hinterfragen und zu Zusammenhänge zu begreifen und wollen selbständig sein und... und... und...
Als ich meine beiden heute früh in den Kindergarten brachte, war auch eine der anderen Mütter ganz "neidisch", weil Paula ja im Vergleich zu ihrer Tochter (3J) so viel und so schön erzählt... tja und ich war eher schon etwas genervt, weil das hier um 7 Uhr in der Frühe losgeht mit dem Gequassel und ich ewig für den Weg zum KiGa gebraucht hab, weil wir immer wieder ausdiskutieren mussten, warum Autos auf dem Gehweg parken "Aber Mama, das darf man doch gar nicht, da sollen doch die Fussgänger gehen" oder Leute bei rot mit dem Fahrrad über die Ampel fahren, anstatt auf grün zu warten und dann das Fahrrad zu schieben "Mama, das ist aber ein dummer Mann, der weiss doch gar nix!"
Ich schalte meine Ohren mittlerweile auf Durchzug, wenn mir das alles zu viel wird... ich kann auch nicht 12 Stunden am Tag über Sinn und Unsinn der Welt diskutieren. Ich hab ja noch das "Glück", dass meine beiden sich dann manchmal einfach gegenseitig helfen oder auch erklären... so lange, bis sie nen Schiedsrichter brauchen, weil sie nicht wissen, wer denn nun im Recht ist...!!!
Wie schon angedeutet, ein wirklicher Tipp war das nicht, aber es wird wieder besser... bei der Grossen ist es schon längst nicht mehr so nervig wie bei Paula zur Zeit...
LG Susanne, auch immer ganz erleichtert, wenn Paula 05/04 und Lara 08/02 abends im Bettchen schlummern...

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...die bestimmt einige total daneben finden:
Es ist bestimmt meist sehr gut, dem Kind Dinge zu erklären und nicht einfach zu befehlen (Beispiel Lattenrost).
Aber es ist einfach nicht in jedem Moment so, dass das Kind dir gleichgestellt ist.
Manchmal bist du einfach die Mama und somit der "Chef" und nicht die Freundin.Das heisst, es wird nicht diskutiert, sondern du sagst, was gemacht wird.
Damit machst du dich zwar unbeliebt (im Moment), aber er muss auch akzeptieren lernen, dass es nicht immer nach seinem Kopf geht - gerade wenn er eine Erklärung nicht die erwünschte Reaktion hervorruft.
Sprich: Springt er weiter auf dein Bett, obwohl du ihm erklärt hast, warum du das nicht willst, dann ist es ab sofort einfach verboten. Du gehst mit ihm aus dem Raum, die Tür wird geschlossen, er darf für den Moment nicht in dein Zimmer. Auch wenn er dann eine Stunde schreit und blau anläuft.
Dito mit den Schuhen etc.
Ich bin der Meinung, dass die Kinder AUCH lernen müssen, dass sie bestimmte Dinge (in bestimmten Momenten) einfach nicht dürfen und sie ein Verbot auch ohne Erklärung und ohne Bestechung akzeptieren. Das Kind ist mir nun mal nicht gleichgestellt, es ist von mir abhängig. Aber ich will es schützen und dazu erziehen, dass es rücksichtsvoll und sicher mit anderen Menschen umgehen kann. Dazu gehört, dass es die Bedürfnisse anderer berücksichtigt, z.B. deiner, dass du nicht willst, dass er auf dein Bett springt (sogar dann, wenn es nicht kaputt geht) oder dass am Abend das Wohnzimmer spielzeugfrei ist. Manchmal ist "ich will es so" Erklärung genug. Das Kind muss aber erfahren, dass Verbote nicht willkürlich sind (was sie bei dir offensichtlich nicht sind, aber ich habe das Gefühl, er beginnt das auszunutzen).
Ich nehme an, bei deinen Schülern ist das oft genau so, oder?
Bei uns ist es oft so, dass ich nichts mehr erklären kann, wenn sie sich schon in etwas hineingesteigert hat. Wenn sie z.b. meint ,der rechte Schuh muss nun an den linken Fuss und das schon ewig probiert, dann lasse ich die Erklärungen, nehme ihr den Schuh weg und ziehe ihr einen anderen an. Auch wenn sie dann schreiend protestiert.
Und ja, das "altkluge" kenne ich auch. Ich denke, das kommt von meinen Erklärungen. Sie "erlaubt" mir auch Dinge: Ich: "ich binde dir jetzt den Schnürsenkel". Sie "du darfst". SEEEHR grosszügig ;-)
Wie üblich ist das natürlich nur meine Meinung!

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Hallo!
Wirklich erstaunlich, was dein Sohn schon alles kann! Bestimmt liegt das auch zu einem großen Stück an der Förderung, die er durch dich erfährt. Aber zusätzlich dazu muß er wirklich ein schlaues Kerlchen sein. Sehr intelligente Kinder sind oft die anstrengendsten und viele hochbegabte Kinder werden nie als solche erkannt sondern unter der Diagnose ADS eingeordnet. Das fiel mir eben so beim Lesen ein.
Aber ich stimme auch meiner Vorschreiberin uneingeschränkt zu. Dein Sohn braucht Grenzen. Ohne fest gezogene Grenzen wird ein Kind schnell zum Tyrann und ganz besonders schlaue Kinder tasten ihre Grenzen immer und immer wieder aus. Du bist nicht seine Freundin sondern seine Mama und damit Autoritätsperson. Ein Kind ohne genaue Grenzen ist kein glückliches und auch seine Eltern nicht. Ich erkläre meinen Kindern auch viel und gerne, aber es gibt auch Situationen, in denen Diskutieren/Erklären wenig sinnvoll ist und Handeln angesagt ist! Meine Tochter ist ein ähnlich kluges und intensives Kind wie dein Sohn. Wir haben immer und immer wieder Phasen, in denen ich merke, hoppla, sie möchte mal wieder die Oberhand zu bekommen. Aus leidvoller Erfahrung kann ich heute sagen, genau dann braucht sie wieder engere Grenzen. Sie darin zurück zu verweisen geht nicht reibunslos, ist anstrengend, aber notwendig und danach ist die ganze Familie wieder glücklicher.
Tja, meine Meinung.
Petra

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Hallo,
meine beiden sind zwar noch nicht in so einer altklugen Phase und trotzig sind sie auch nicht, aber ich sehe es wie Rumpelstilz. Man kann nicht alles ausdiskutieren, sondern manchmal muss einfach gemacht werden, was ich sage. Ich sage das in dem Moment dann auch. Z.B. "Ich ziehe dich jetzt an, darüber gibt es keine Diskussion. Fertig." und das in einem sehr bestimmten Ton. Dann können sie noch motzen, aber meist geht´s dann.
LG,
Simone

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Ich kann Rumpelstilz hier nur zustimmen. Kinder wollen und brauchen Grenzen. Auch wenn das manch eine hier anders sieht. ;)
Pia darf bei mir hier auch recht viel würde ich sagen, aber irgendwann ist eben Schluß und bestimmte Sachen werden einfach so gemacht, wie die Mama das will und fertig. Da braucht es gar keine langen Diskussionen, es ist einfach so. Pia zieht sich zur Zeit gerne selber an und aus. Manchmal ist das aber nur ein Rumgehampel und ich sag dann klipp und klar, entweder sie macht das jetzt anständig oder ich mach das. Wenn sie dann weiter hampelt, schnapp ich sie und übernehme das An- oder Ausziehen. Das gibt natürlich erst mal Gebrüll, aber beim nächsten mal klappt es dann mit Sicherheit wieder besser, weil sie weiß, dass die Mama nicht scherzt sondern ernst macht, wenn sie was sagt. Das Zauberwort ist hier Konsequenz.
Du wirst auch bald bei deinen Schülern merken, dass auch die Regeln und Grenzen wollen. Meine Schüler (Wirtschaftsschule, Alter 15-18 Jahre) sagen mir in Gesprächen immer wieder, dass sie mehr Strenge wollen, weil sie sich selber einfach nicht so weit im Griff haben, dass sie von sich aus ruhig sein können und den Unterricht nicht weiter stören (ich habe da momentan eine recht schwierige Klasse). Ich muss da an mir selber auch noch arbeiten, weil das oft gar nicht so einfach ist.
Wenn die ach so vernünftigen Jugendlichen das brauchen, braucht ein 2,5jähriger diese Regeln und Grenzen doch erst recht.
Das ist meine persönliche Meinung und ich weiß, dass andere das anders sehen. Aber ich fahre gut damit, dass ich Pia nicht alles durchgehen lasse und in schwierigen Situationen auch einfach mal ohne Diskussion bestimme, wo es langgeht.
LG Mela

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Hallo,
prinzipiell stimme ich da auch zu... irgendwann muss einfach mal Schluss sein mit diskutieren und da sollte man als Mutter auch hin und wieder ein "Machtwort" sprechen. Im Fall "Lattenrost" hätte ich genauso gehandelt... raus aus dem Zimmer Tür zu und Schluss!!
Aber ich bin generell nicht der Meinung, dass Kinder lernen müssen, dass "sie ein Verbot auch ohne Erklärung und ohne Bestechung akzeptieren", bei mir gibt es eigentlich für jedes Verbot erstmal eine Erklärung, denn meine Kinder sollen schon wissen, dass ich meine Gründe für die Verbote habe und nicht einfach eine Machtposition ausspiele. Allerdings erkläre ich auch nur einmal!! Diskutiert und nach Gegenargumenten gesucht wird dann natürlich trotzdem gerne. Und Bestechung ist so eine Sache... kommt drauf an, wie bestechlich ein Kind ist ;-) Meine Grosse konnte ich immer dazu "zwingen" beim Essen alles mal zu probieren, indem ich mit Nachspeisenentzug gedroht habe... funktioniert bei Paula null "Ich will sowieso keine Nachspeise, Mama".
Mit dem Anziehen funktioniert es auch am besten, wenn ich sie erstmal probieren lasse und dann gegebenenfalls meine Hilfe anbiete und wir versuchen, es gemeinsam zu machen... würde ich ihr morgens einfach die Schuhe zubinden oder die Jacke anziehen, würde der Weg zum KiGa zum Horrortrip werden und da hab ich dann echt keine Lust drauf... und wie gesagt, so eine Phase dauert ja nicht ewig... die Grosse kann inzwischen recht gut einschätzen, was sie allein kann und was nicht, die macht dann den Schuh soweit zu und bittet mich, die Schleife nochmal fest zu ziehen... aber Paula ist dann doch noch nicht ganz so weit, dass sie das immer erkennt und will halt alles alleine machen!!!
Ich denke auch, das klare Regeln wichtig sind, aber wenn man so ein diskutierfreudiges Kind mit nem starken Willen hat, ist das nicht immer so einfach... und wie gesagt hier gibts eigentlich kein Verbot, dass nicht wenigstens einmal erklärt wurde.
LG Susanne

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll (lang)

liebe lena, ich kann dich gut verstehen! auch wenn bei uns diese phase zum glück noch nicht so ausgeprägt ist wie bei euch! aber ich bin der überzeugung das das wieder ein stück selbständig werden ist! da müssen wir mütter/eltern + die kids einfach durch, auch wenn's nicht leicht ist! ich wünsch dir viel kraft das durchzustehen! hast du niemanden, bei dem du den knirps mal abgeben kannst, damit du in ruhe was für dich allein tun kannst (z. b. sauna, baden, sport) um dich zu entspannen + abzureagieren? lg coko

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll (lang)

Hallo Lena,
erstmal Glückwunsch zum 1. Staatsexamen mit Kind! Ich habe mein Referendariat (Grund- und Hauptschule) auch mit Kind gemacht und weiß, wie stressig das ist.
Ich stimme vielen Schreiberinnen vor mir zu.
1. Jedes Verbot sollte dem Kind mindestens einmal begründet werden.
2. Es gibt aber auch Situationen (gefährliche), bei denen die Mutter/der Vater einfach angibt, was Sache ist.
Oft ist man auch nervlich so gestresst, dass man Sachen einfach willkürlich verbietet. Doch wenn ich mich danach wieder abgeregt habe und wieder "unten bin" dann rede ich mit Ben oft nochmal über das gerade Abgelaufene
Mein Sohn ist anders als Deiner, denn er redet noch nicht so viel und es ist ihm eigentlich völlig schnuppe, was nach seiner Handlung passiert. Mit Erklärungen treffen wir gerade kaum auf fruchtbaren Boden. Dazu muss ich sagen, dass wir uns seit 3 Wochen wieder in einer der schrecklichsten Bock-/Wutphasen befinden. Aber auch die wird wieder vorbei gehen. Bei Euch auch.
LG Romy und Ben (3.5.04)

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll (lang)

In den meisten Teilen schließe ich mich meinen Vorrednerinnen an, man kann nicht immer alles ausdiskutieren, manchmal ist einfach handeln gefragt - in der Situation mit den Schuhen z.B. hat er sich ja offensichtlich so in seinen Frust reingesteigert, dass man da mit Worten nicht mehr weiterkommt, da würde ich einfach die Initative ergreifen, ihm die Schuhe einfach anziehen und mit ihm aus der Situation raus, also nach draußen oder sonstwie ablenken.
Julius reagiert bisher nur ganz selten so heftig und wenn ich die Situation dann irgendwie durchbreche ist sofort wieder Ruhe, DANN kann ich ihm immer noch erklären warum das grad nicht ging oder ihn fragen was los war, ob er sich geärgert hat oder so, ernst genommen soll er sich ja fühlen - und an sich ist das, was du von deinem Sohn beschreibst doch völlig normal für das Alter und kein Grund zu verzweifeln (ich weiß, es ist superanstrengend...), denn die Kleinen können mit ihrem Frust halt so gar nicht umgehen und steigern sich dann entsprechend rein. Ich finde aber, damit sind sie schon gestraft genug, schimpfen macht da keinen Sinn (passiert mir leider auch viel zu oft, v.a. in Stress-Situationen und wenn ich selber genervt bin).
Was das Thema "Grenzen" angeht sehe ich es allerdings nicht so, dass WIR den Kindern Grenzen setzen müssen, sondern dass wir den Kindern UNSERE Grenzen eindeutig zeigen müssen, soll heißen, wenn ICH grad nicht will dass auf dem Bett gehüpft wird, dann darf ich das dem Kind auch so sagen und es muss es akzeptieren (wütend sein darf es natürlich trotzdem), begründen kann man ja, aber man darf nicht unbedingt erwarten dass das Kind die Begründung versteht oder einsieht - nur ist da eben MEINE Grenze erreicht und das versteht ein Kind sehr gut.
Ich glaube ja inzwischen, dass das Hauptproblem in solchen Situationen das ist, dass die Erwachsenen IHRE Grenzen nicht klar genug abstecken (geht mir selber oft genug so).
Ich finde es super, wenn du deinen Sohn gleichwertig zu dir behandelst, du wirst es aber nicht verhindern können dass er unzufrieden mit Dingen ist, die er ncoh nicht kann, das gehört zur Entwicklung einfach dazu - und dass es anstrengend für dich ist wirst du auch nicht verhindern können, aber irgendwann wird es ganz bestimmt besser :-)
LG
Doro

gute Überlegung

Danke für den Denkanstoss!
Du hast recht: Häufig ist es MEINE Grenze, von der ich nicht möchte, dass sie sie überschreitet. Da ist es natürlich besonders wichtig, dass sie LERNT, wie man mit den Grenzen anderer umgehen soll. Natürlich kommt es auch vor, dass sie an Grenzen stösst, die ich IHR setze (z.B. wenn sie sich sonst selber gefährdet), aber häufiger ist es doch, dass sie mit meinen Grenzen oder denen von anderen zu tun hat. Und genau darauf folgt auch die Sache mit den Konsequenzen: Kann sie meine Grenzen einhalten (z.B. auf dem Bett herumhüpfen, aber nicht darauf hinunterspringen), dann ist es ok, kann sie sich aber nicht daran halten, so ist die Konsequenz, dass sie auch nicht mehr darauf herumhüpfen darf und wir beide aus dem Zimmer gehen.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll (lang)

Hallo Lena,
das ist doch eigentlich alles ganz normal für einen 2,5 Jährigen... Sophie ist grad ähnlich drauf. Sie fragt nach allem, redet ununterbrochen. Ich finde das aber total schön, denn das ist doch kindlicher Forscherdrang, den man so lange wie möglich erhalten muß. Und es macht doch auch Spaß, den Kindern die Welt zu erklären und alles noch mal mit ihren Augen neu zu sehen.
Trotzphase haben wir zur Zeit auch ganz heftig, sie hält sich plötzlich nicht mehr an die Verbote, die galten, wirft zum Beispiel beim Essen alles auf den Boden, will auch auf dem Bett hüpfen usw.
Es ist echt schwer, damit klar zu kommen, vor allem, weil Sophie das alles schon mal befolgt hatte. Jetzt stellt sie alle Grenzen in Frage und wenn sie sich irgendetwas in den Kopf gesetzt hat, dann MUSS es so sein.
Aber die Kleinen meinen das nicht böse, sind selber doch ganz durcheinander und brauchen gerade bei ihren Wutanfällen unsere Unterstützung.
Altklug würde ich das jetzt nicht nennen, er beobachtet und kommentiert und hat zum ersten Mal eine eigene Meinung. Das ist doch toll!
Wenn Du etwas verbietest, solltest Du nicht nur erklären, sondern auch etwas TUN, damit er das nicht wiederholen kann.
Den Drang zum Hüpfen kann man nicht ausschalten, wie wäre es mit einer Matratze auf dem Boden, wo er dann auch hüpfen darf?
Wünsche Dir viel Kraft!
Liebe Grüße
Annette die auch jeden Abend völlig fertig ins Bett fällt mit Sophie 2j5m
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