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Ich weiß keinen Betreff.

Ja, ich genieße auch den Frühling, so gut ich kann.
Indem ich die laue Luft herein lasse, einen großen Blumenstrauß auf dem Tisch habe und zum Mittagsschlaf meine Matratze aus dem Schlafzimmer auf den Wohnzimmerboden verfrachtet habe, weil ich dort meinen Mittagsschlaf mit Sonne im Gesicht halten konnte. :-)
Noch besser wird es, denke ich, so zum Wochenende, wenn ich wieder richtig gesund bin und draußen sein kann.
Freue mich schon.
Momentan ist Sohnemann noch im Kindergarten, weil er dort mit seinen Freunden an der frischen Luft spielen kann - das ist besser als mit einer Mama, mit der nicht viel los ist, zu Hause zu hocken.
Mein Geliebter und ich haben an den vergangenen Abenden wieder vermehrt DVD geschaut. Meine Schwiegereltern hatten mir ja die ersten drei Staffeln von "Scrubs" geschenkt.
Da das Ami-DVDs sind, haben die nur Englisch und Spanisch als Sprachauswahl. Also schauen wir es in Englisch - wobei ich sagen muß, daß ich das sogar (wort)witziger finde als die deutsche Übersetzung.
Ich werde mir mal noch die anderen Staffeln schenken lassen...
"Scrubs" ist toll.
Und - was man auf den ersten Blick vielleicht nicht denken würde *g* - viel realistischer als andere Krankenhausserien!
Sowohl die Sprüche als auch der Slapstick sind unterhaltsam genug, daß mein Geliebter die Serie gerne mit mir zusammen anschaut. Und mir geht es so, daß ich hinter dem Überzogenen das sehe, was ich im Krankenhaus erlebe - habe beim Gucken oft solche "meine Güte, genau so ist es!"-Erlebnisse.
Ich meine, mal von außen betrachtet, manchmal ist es schon ganz schön heftig, wie es auf Arbeit abläuft.
Da macht man Visite, um die Intensivstation für die Nacht zu übernehmen und spricht mit den Kollegen ab, für welche Patienten man im Zweifelsfall nochmal alle Register ziehen würde, oder für welchen Patienten man "nicht (mehr) laufen" bräuchte.
Oder man hat nach 20 Stunden Arbeit kein Gefühl mehr in den Füßen, muß Reanimieren und hat das Krachen der Rippen im Ohr und den stinkenden Geruch von Kot, welchen der sterbende Körper ausstößt, in der Nase...
Manchmal denke ich da auch: "Hey, Leute, ich bin für diese Arbeit doch total unterbezahlt." Wobei es nicht unbedingt das Geld ist, was ich dann gerne hätte - aber für das Geld z.B. mehr Personal, um mehr Urlaub zu bekommen. *ggg*
Wie auch immer, der alltägliche Wahnsinn wird in "Scrubs" gut ins Lächerliche gezogen, um dann aber zu zeigen, daß die Jungmediziner doch eigentlich nur nach einer Bewältigungsstrategie suchen...
Und meckert Dr. Cox auch noch so viel - wenn sich einer mal wirklich Vorwürfe wegen Versagen macht, ist er derjenige, der einen tröstlichen Spruch aus seiner Klinikweisheit anbringt. (Dr. Cox ist eh meine Lieblingsfigur!)
Ich habe mir aufgrund eines Fehlers auch mal Vorwürfe gemacht. Es war eigentlich nichts Dramatisches - aber man denkt ja gleich, wie es hätte wirklich schiefgehen können. Da meinte ein erfahrener Kollege zu mir: "Fehler passieren. Ich weiß noch Name und Anschrift von dem Menschen, den ich auf dem Gewissen habe."
*schluck*
Okay, das geht nun möglicherweise zu weit für dieses Forum. Ich habe einige Male erlebt, daß Außenstehende diese Dinge gar nicht so genau wissen wollen...
Scheint aber momentan ein Thema für mich zu sein? Warum hätte ich sonst gerade angefangen, davon zu schreiben???
(Geplant war es jedenfalls nicht - oh, therapeutisches Forum.)
Anhand der Serie habe ich meinem Geliebten jedenfalls auch schon erklärt, warum ich manchmal denke, im falschen Film zu sein - auch wenn ich nicht denke, im falschen Job zu sein...
Aber um nochmal auf das therapeutische Forum zurückzukommen: manchmal bin ich wirklich überrascht, auf welche Gedanken es mich bringt. Eigentlich war ich nur gelangweilt und wollte ein paar unverfängliche Frühlingsgrüße schreiben. :-)
Worüber ich letztens auch mal nachgedacht hatte: ich bin froh, mich mit Euch Forumsfrauen austauschen zu können!
Nicht daß dieser Gedanke neu wäre - aber mir ist wieder einmal klargeworden, daß ich manche Kontakte hier ganz bewußt pflegen möchte!
So wie man eine Beziehung pflegen sollte.
Oft ist es ja so, daß man erst dann merkt, was man vermißt, wenn man es nicht mehr hat - aber dann ist es zu spät.
Ich glaube, wenn ich das Forum nicht mehr hätte, würde ich es vermissen.
Aber zum Glück kann man das erkennen, bevor es zu spät ist. Hoffentlich bleibt dieser nette Austausch noch lange bestehen.
Vielleicht schaut ja doch nochmal die ein oder andere "alte Bekannte" hier vorbei.
Letztens hat mir mal wieder Mondi (Mondenkind) geschrieben. Darüber habe ich mich sehr gefreut! Allerdings kommt sie aufgrund ihres vollen Alltags auch nur selten dazu, hier mitzulesen.
Übrigens hatte Mondi teilweise nur "Bahnhof" verstanden, wenn hier Dinge wie "Geheimforum" erwähnt wurden.
Daß sie von dem neuen Forum nichts mitbekommen hatte, war natürlich Wasser auf meine Mühlen.
Auch wenn ich für meine Argumentation schon belächelt wurde - es ist tatsächlich so, daß man nur in diesem Forum nette Bekannte (wieder)treffen kann, die lange weg waren.
So jemanden wie Mondi möchte ich jedenfalls nicht verpassen.
(Also wenn Du dies liest, liebe Mondi, mach doch mal piep! *g*)
Fairerweise habe ich ihr den Link zum anderen Forum geschickt, damit sie weiß, wohin unsere Forumsschwestern verschwunden sind. Aber es wäre natürlich toll, wenn sie ihre seltenen, aber geschätzten Beiträge hier verfassen würde.
(So, nun tropft hier fast der Schleim von den Tasten. *g*)
Okay, liebe Forumsfrauen, jetzt habe ich mir in der Tat gut die Zeit vertrieben. Und mittlerweile hat mein Geliebter unseren Sohnemann nach Hause gebracht.
Bis demnächst und liebe Grüße,
Inken
Bisherige Antworten

Ja, gespannt gelesen!

Hallo Inken!

Ist das eine spezielle Bewältigungsphase von irgendwas, oder ist das manchmal so bei Dir?

Ich glaube, aber mit den Böcken die man so beruflich schiesst, geht es jedem so. Ich kann mich an 2 Böcke erinnern - Auswirkungen: eindeutig quantifizierbarer finanzieller Verlust, die mich heute noch im Boden verschwinden lassen. Na ja meine Böcke kosten kein Menschenleben, noch nichtmal ein kurz andauerndes körperliches Unbehagen lösen die aus, aber die fallen auf!

Na ja, dann kommen auch so tröstende Worte, wie: Wenn man nix tut, kann man auch nix kaputt machen!, Beim Sägen fallen Spähne!, ... Das hilft einem unglaublich in so einer Situation. Aber wenn ich mir angucke, wieviel kostspieligere Fehlentscheidungen getroffen werden, die schon fast als Kunstfehler zu betrachten sind und nichts passiert, dann wird mir übel. Ich komme mir dann schon fast unweltmännisch vor, wenn ich Fehler zugebe!

Mich, jedenfalls versetzt der physische Umgang mit gebrächlichen Menschen in psychischen Stress. Da mein Bruder oft in Rehas war, war ich auch oft mit (auch für mehrere Wochen in den Ferien) und da gab es nur behinderte Kinder in den unterschiedlichsten Graden - das fand ich eigentlich überhaupt nicht befremdlich, sobald ich ein Gefühl dafür hatte wo es "hapert". Aber bei der Pflege meiner Tante, Onkel und Oma auch in muribundem Stadium, das war für mich immer heftig und keine Bezahlung der Welt angemessen. Ich bewundere Leute, die das auch über Jahre hinweg mit den Angehörigen machen, für mich aber eine Schreckensvision!
Deswegen kann ich Leute wie Dich nur bewundern, die in extremen Situationen die Nerven behalten und kontrolliert emotional werden. Dass Du auch Emotionen entwickelst, hast Du ja schon geschrieben.

Lg,

Ioana.

Ja, gespannt gelesen!

Guten Abend Ioana,
nein, kein spezielles Problem, welches es zu bewältigen gilt. :-)
Das kommt einfach von Zeit zu Zeit vor, daß ich mich mal wieder "erden" muß und mit jemandem diskutiere, wie extrem die Arbeit, dieses Fachgebiet, sein kann.
Insbesondere in den Nachtstunden hatte ich da schon das ein oder andere interessante Gespräch mit verschiedenen Krankenschwestern.
Ich habe großes Glück, daß ich diese Dinge auch ganz offen mit meinem Geliebten besprechen kann! Der hört sich das alles so an, wie es ist, ohne sich pikiert im Sessel zu winden, wenn es unappetitlich wird.
Er ist da - von der "anderen Seite" aus - erfahren und sehr abgeklärt, weil er selbst lange Aufenthalte auf Intensivstationen inklusive Todesangst als Jugendlicher hinter sich hat - also in einer Phase erlebt hat, wo man als Mensch sowieso besonders empfindlich ist.
Manchmal ist es vielleicht auch nur der Schlafentzug, der bestimmte Situationen als so herausragend und "krass" erscheinen läßt???
Im meinem Alltag fühle ich mich durch solche Erlebnisse übrigens _nicht_ belastet - vielleicht weil ich darüber spreche, wenn ich mal wieder darüber sprechen muß. :-)
Das, was als Effekt noch übrig bleibt: ich bin mir unser aller Verletzlichkeit sehr bewußt und versuche, mit unserem Leben achtsam umzugehen - aber das ist doch kein negativer Effekt.
Liebe Grüße,
Inken

gelesen.....

.....und wie sagte noch ein pathologe neulich? das sind tote MENSCHEN, keine LEICHEN oder bloße KÖRPER -
oft ist der humor tatsächlich nicht nur hilfe, sondern auch abwertend. besonders in US-serien.... aber ich kann da auch ne wende feststellen. die serien waren vor 10 jahren anders, lächerlicher als heute. wenn ich mal was gucke, bin ich erstaunt über die ernsthaftigkeit, mit der das schreckliche zur kenntnis, aber nicht zu herzen genommen wird.
lg, zaches - immer n och nic ht wirklich in schreiblaune....

gelesen.....

Nein, das sehe ich anders, liebe Frau Zaches.
Tote Körper sind tote Körper. Man sollte sie mit Respekt behandeln, weil sie ein Teil eines Menschen waren. Und für Angehörige ist es sehr wichtig zu sehen, daß das Leben aus dem Körper gewichen ist.
Aber der "Mensch" ist meiner Meinung nach wirklich nicht mehr dort, wo der tote Körper noch liegt...
Mit Serien kenne ich mich sonst nicht gut aus. Mehrere der momentan laufenden Arztserien habe ich noch nie gesehen (und auch keinen wirklichen Drang danach - haben ja eh gerade keinen Fernseher).
Aber "Scrubs" spricht etwas in mir an - und zwar mit dem platten Humor - auch wenn ich mir bei dieser speziellen Serie gut vorstellen kann, daß sie für viele Leute einfach zu blöd ist (was sie auf den ersten Blick definitiv ist *g*).
Liebe Grüße,
Inken

Liebe Inken,

ja ich geniesse auch den Frühling. Und das tut so gut! Ich hätte mich zum Mittagsschlaf auch in die Sonnen gelegt.Ich denke, dass hat deiner Genesung auch ziemlich gut getan!!!!
Ich war heute mit Oma und Franz im Zoo. Es war einfach nur toll. Franz sah aus wie Ferkel, rannte mehr als er lief, war von jedem Tier neu begeistert und anschließend breit ;-))!
Deinen Beitrag habe ich übrigens auch bis zum Ende geschafft ;-) auch wenn ich Scrubs nicht kenne. Schaue mir nur ER an.
Deinen Berufsstand bewundere ich auch immer. Ich staune immer, wie ihr die psychischen Porbleme doch scheinbar gut verarbeitet. Noch schwieriger stelle ich mir dass in der Geriatrie oder gar als Altenpfleger vor. Für mich wäre dies definitiv nichts. Nicht nur körperlich würde ich ganz schnell an meine Grenzen stossen, psychisch wäre dies wahrscheinlich noch viel eher der Fall.
Als meine Mama das erste mal zusammengerutscht ist (war bewusstlos, ich dachte, sie stirbt), war ich am Ende. Die Notärztin (die erst nach 3 Anrufen kam und sich als normaler kassenärztlicher Notdienst entpuppte) fragte mich damals, ob sie mich erst behandeln solle. Am liebsten hätte ich ihr den Hals umgedreht...............
Als meine Mama während der Chemo pflegebedürftig war, ging es zwar besser, aber für längere Zeit??? Ich weiss nicht. Und meine Mama kenne ich ja.
Schwieriges Thema...............
Liebe Inken,
ich finde es schön, dass du das Forum als Therapeutikum betrachtest ;-). Das finde ich toll. Zeigt es doch, dass es einen Sinn hat ;-))!!
Leider finde ich nicht immer die Zeit, hier zu sein. Musste zum Beispiel die letzten Tage ganz viel recherchieren, da ich die Klagebegründung für das Sozialgericht unbedingt fertig machen musste. Ich hoffe nur, dass das Ergebnis sich nicht so lange hinzieht.
So und nun muss ich dringend ins Bett.
Ich schick dir mal eben noch eine Portion *gesundwerdviren* rüber!!!
GGLG fibi

Guten Abend Fibi

"Noch schwieriger stelle ich mir dass in der Geriatrie oder gar als Altenpfleger vor."
Das ist ein interessanter Aspekt.
Ich habe aber schon überlegt, ob es nicht sogar _einfacher_ ist, im Hospiz zu arbeiten - also zumindest auf eine gewisse Art einfacher.
Denn dort dürfen die Menschen sterben. Das ist irgendwie eine klare Linie. Dort sollen die Menschen es gut haben, bis sie ihr Leben beenden. Man muß dort nicht innerhalb einer halben Minute entscheiden, ob "Maßnahmen" noch Sinn machen. Man beginnt dort nicht, Schläuche in sämtliche Körperöffnungen und Blutgefäße zu stopfen und dann ist es doch umsonst... Weißt Du, was ich meine? Diese bestimmte Art von schnellen, drängenden, lebensverändernden Entscheidungen kommt an den Orten, wo nicht mehr geheilt werden soll, nicht vor.
Gut, daß Du schon im Bett liegst. Dann kriegs´te die harte Kost nicht kurz vor dem Schlafen. ;-)
Liebe Grüße,
Inken (die auch noch auf andere Gedanken kommen wird, ehe sie ins Bett geht)

Liebe Inken,

na da bin ich aber wirklich froh, dass ich schon im Bett lag ;-)! Aber ich denke, ich hätte trotzdem gut schlafen können, da ich im Moment eh wie ein Stein ins Bett falle!!!
KLar verstehe ich wie du das meinst. Sehr gut sogar! Hospiz ist sogar etwas , was ich total "schön" finde. Wenn man das so sagen kann. In Ruhe "Abschied" nehmen, möglichst gelassen den letzten Weg gehen, mit Familie und Freunden........
Das ist etwas was ich jedem Todgeweihten wünschen würde. Und vor allem auch den Angehörigen.
Die Mutter meiner Freundin ist im Herbst letzten Jahres verstorben (Krebs), sie sollte auch noch ins Hospiz, aber es war schon zu spät. Die Station hat zwar alles mögliche getan, aber es ist eben doch nicht dasselbe.
Ich denke auch, es ist im ganzen Leben so. Hat man eine Entscheidung erst einmal getroffen, geht es einem viel besser. Man wird viel ruhiger und gelassener. Unter Zeitdruck schnelle und lebenswichtige Entscheidungen zu treffen finde ich mehr als anstrengend und eigentlich gegen die Natur. Aber in eurem Job ist es ja nun mal so. Tauschen möchte ich eigentlich nicht mir dir ;-))!!
GLG Fibi

Guten Abend :-)

"Hat man eine Entscheidung erst einmal getroffen, geht es einem viel besser. Man wird viel ruhiger und gelassener."
Genau! Das ist eine gute Zusammenfassung.
Liebe Grüße,
Inken

Und weißt Du, was ich an "ER" zunehmend doof fand?

Das ist eine Serie, die realistisch sein will bzw. sein soll - und gerade deshalb macht sie sich mit hanebüchenen Drehbucheinfällen unglaubwürdig, weil es dann peinlich wird.
Aber ich habe das zugegebenermaßen schon ewig nicht mehr geguckt. Kann da nicht mehr mitreden. :-)
Liebe Grüße,
Inken

hhmm...

... da ich nicht so im Stoff stehe, fand ich es immer ziemlich realistisch ;-).
Bin eben Laie *ggg*.
LG Fibi

Na ja *lach*

Ich will Dir Deine Serie ja nicht madig machen! *ggg*
Aber ich meinte nicht nur die medizinischen Details. Zum Beispiel erinnere ich mich an eine Folge, wo ein geklauter Panzer durch die Stadt fuhr ... aber irgendwie muß man die vielen Folgen ja immer wieder mit etwas Neuem füllen. *ggg*

schaffste auch nicht *fg*

die Nebengeschichten finde ich auch nicht so spannend. Das spannende ist für mich immer die Handlung im KH, also mehr das medizinische ;-)!
Leider läuft sie schon seit längerer Zeit nicht mehr. Obwohl es geht auch ohne *lol*.
LG Fibi
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