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Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

OK, das klingt vielleicht hart, ist aber so.

Unsere "neuen" Nachbarn haben 2 Kinder. Ein Junge, 3,5 Jahre und das Baby von 6 Monaten.

Anfangs dachten wir, dass es recht "späte" Eltern wären; sie schätzten wir auf etwa Mitte 40 und ihn auf Mitte 50. Naja, eigentlich ist sie jünger als ich :-[ und er erst Mitte 40. Trotzdem haben die so einen eigenartigen Erziehungsstil, dass es uns auf der Terrasse und im Garten regelmäßig graut und wir den Kopf schütteln.

Er redet mit dem Jungen in genau demselben Ton wie mit seinem Hund; und das in so abgrundtief, grottigem Dialekt, dass es einem die Fußnägel hochrollt! Keine Grammatik, klingt wie Hundegebell. Da kommt kein Bitte oder Danke vor, da kommen nur Kommandos und Ansagen wie im Bootcamp. Dem Jungen wird nichts erklärt, nur Fakten dargelegt (z.B. "du gehst jetzt sofort rein!" statt " wir möchten gleich zu Abend essen, deshalb gehen wir jetzt gleich rein")

Sie ist eigentlich Montessori-Lehrerin, aber wahrscheinlich - da im Erziehungsurlaub - momentan in dieser Richtung ziemlich schmerzfrei.

Der Große geht von 7:30 bis 16 Uhr in den Kindergarten, obwohl sie zuhause ist und er als Postbote oft auch schon gegen 15 Uhr daheim ist. Sobald das Kind dann zuhause ist und wir in unserem Garten sichtbar sind, kommt auch schon die Frage: "Frau J./Herr J., kann der Jonas ein bisschen zum Spielen zu Silas kommen?"

Und wenn das Kind da ist, dann bekomme ich alle Zustände! Der will gar nicht mit Silas spielen! Die wollen ihn loswerden und hier macht er in einer halben Stunde ein Chaos; da braucht Silas den ganzen Tag für! Der kommt hier rein, reißt alle Schränke auf, schaut in alle Schubladen und kramt drin rum. Nimmt sich ungefragt Silas' Spielsachen und geht damit um =-O . Ich schau schon, dass ich ihn gar nicht mehr ins Haus lasse! Gestern musste er dann aufs Klo. Ich geh mit und der Zwerg besteht doch tatsächlich drauf im Stehen zu pinkeln! Er macht das immer so (ja, kann ich mir lebhaft vorstellen; passt genau zum "männlichen" Erziehungsstil des Vaters!). Der konnte seinen kleinen Penis gar nicht richtig über die Schüssel halten und hat mir alles vollgepinkelt :DEVIL: . Dabei ging sein Kopf dann noch wie ein Brummkreisel durchs Bad, was die Treffsicherheit auch noch verringert hat ("was ist denn da drin?" "mach mal die Dusche auf!" usw.)

Danach hat er auch noch das Händewaschen verweigert ("das darf ich nicht; das vertrag ich nicht!" :-| ) und wollte direkt wieder an das Obst und die Naschsachen greifen.

Ich hab ihn wieder nach drauße bugsiert und nach 10 Minuten heimgeschickt mit der Ausrede, dass wir zu Abend essen :-[ .

Natürlich weiß ich auch, dass der Junge primär nicht allzu viel dafür kann, dass er ist, wie er ist. Die Eltern haben keinerlei gemeinsamen Stil; er brüllt nur rum und sie schwebt immer völlig durchgeistigt und dauergrinsend durch den Garten. Von ihr kommen keinerlei Ansagen ans Kind.

Trotzdem kann ich den Kleinen nicht abhaben :-[ . Ich mag einfach seine Art nicht und finde ihn einfach nur anstrengend.

Silas möchte zwar schon mit ihm spielen, ist dann aber immer enttäuscht, weil der ja gar nicht wirklich mit ihm spielt, sondern einfach nur von A nach B rennt und alles durcheinander bringt und ihn gar nicht mehr registriert neben sich.

Mir würde es auch nichts ausmachen, den Leuten zu sagen, dass ich nicht will, dass Jonas weiterhin zu uns kommt. Aber dann denke ich halt immer dran, dass wir halt doch nebeneinander wohnen und das für wahrscheinlich noch sehr lange Zeit. Und Nachbarschaftsstreits mag ich halt überhaupt nicht! Und so sitze ich das eben aus.

Allerdings ertappen sich mein Mann und ich schon dabei, dass wir wirklich schon wegducken, wenn wir sie im Garten flanieren sehen und uns auf unserer eigenen!! Terrasse dann still verhalten, in der Hoffnung, dass sie uns nicht bemerkt.

Das kann es ja auch nicht sein, oder?

Mit ihm kann man gar nicht reden (der ist irgendwie grundaggressiv und immer laut und sehr, sehr schnell auf 180) und sie ist wirklich irgendwie total weltfremd. Kann man schlecht beschreiben.

So, jetzt habt ihr das mal abbekommen ;-) !

Zum Glück haben wir eine recht hoch wachsende Hecke und ein paar Bäume, die uns etwas Sichtschutz geben, aber ich will mich eigentlich nicht im eigenen Garten verstecken müssen.....

ratlose Grüße von Betsy

Bisherige Antworten

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Hallo Betsy,

sowas kenne ich auch, mit einem Jungen aus Auris Kiga, der ist so gruselig. Der stinkt immer ganz doll nach Zigarettenqualm und hatte früher immer die Finger im Mund und wollte mich dann anpacken und so. Igitt! Gut ich habe jetzt gehört das der Junge etwas behindert sein soll, aber egal, ich mag ihn trotzdem nicht oder muss ich ihn nun mehr mögen, weil er geistig zurück geblieben ist?!

Ich würde aber ganz klar sagen, das der Junge jetzt nicht rüber kommen kann oder sagen, das Du Silas ja mal rüber schicken kannst. ;-)

Liebe Grüße und starke Nerven rüberschick Stefi

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Oh, noch graut mir ein bisschen davor Silas rüber zu lassen. Einmal war er bisher bei denen im Garten, aber da hatte ich ihn im Blick. Die Art des Vaters schreckt mich doch sehr ab, Silas da hin zu lassen. Ich glaube, der könnte mit dieser Mischung aus Gossen-Slang und Kasernenhof-Ton noch nicht wirklich gut umgehen :-( .

GLG von Betsy

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Hallo Süße! Na das klingt ja toll. Wo wohnen die denn? Aber eins mus ich schnell los werden. Lukas will jetzt auch immer im Stehen pinkeln :DEVIL: Und das hat er mit Garantie nicht von Ronny, denn der sitzt immer!!! Ich denk das machen die auch manchmal im Kiga und schauen sich das dann da ab @= Aber ich bin am arbeiten das er sich wieder setzt. Denn wie du schon sagst geht da auch immer mal was daneben.

Tja das ist schon `ne verzwickte Situation. Da wüsste ich auch nicht wie ich reagieren sollte. Wenn wir in das eine Haus gezogen wären bei meiner Schwiegermutter auf der Straße hätten wir wohl auch ein kleines Problem bekommen. Da wohnt der kleine Finn und das ist echt auch ein richtiger Rabauke. Aber da ist wenigstens das Elternhaus ok. Den hätten wir wohl 7 Tage die Woche bei uns gehabt. Kannst vielleicht nur freundlich sagen das ihr da und da keine Zeit habt und es nur einmal die Woche geht. Vielleicht kannst du das ja dann aushalten. Nur was im Winter. Jetzt können sie ja noch draußen spielen. Aber im Winter nimmt er dir dann das ganze Haus auseinander =-O

Meldest dich heute noch wegen nächster Woche? Damit ich etwas planen kann?

:KISSING: Klaudi

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Huhu!

Sag mal, würde Euch Donnerstag passen? Wäre mir persönlich am liebsten! Wann würdet ihr denn dann kommen? So gegen 9:30 Uhr? Oder später?

Das mit dem im Stehen pinkeln ist schon komisch. Silas will das nie. Sicher sind da im KiGa einige Jungs, die das machen. Da geht es ja auch, die Klos sind ja kleiner, aber trotzdem hat er bisher keinen Drang dazu gehabt es zu tun (zum Glück; da gäb es hier ne Grundsatzdiskussion!).

Am Schlimmsten aber war für mich, dass der Kleine sich danach die Hände nicht waschen wollte :-! . Das geht für mich gar nicht! Widerlich! Und dann an meine Äpfel grapschen wollen :DEVIL: .

:KISSING: , Betsy

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Ja Donnerstag wäre gut und 9.30 Uhr auch wenn es euch passt. Na dann sei froh das Silas sich immer fein setzt. Was denkste wie cuh geschaut hab als ich Lukas das erste mal vor`m Klos stehen sah =-O Ja klar Hände waschen muss sein, wobei ich Lukas da auch immer wieder dran erinnern muss %)

Na fein. Da freuen wir uns auf Donnerstag. Vielleicht haben wir ja auch schönes Wetter. Hier scheint nun endlich auch mal wieder seit längerer Zeit die Sonne und es hat den ganzen Tag nicht geregnet [:-}

:KISSING: Klaudi

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Ui, schwierig - das ist eine echte Gradwanderung!

Ich würde es allerdings in soweit eingrenzen, dass der Bub sich bei euch an eure häuslichen Gewohnheiten anpassen muss:

Sprich: der fasst die erste Schranktür oder Schublade an und es ertönt sofort ein lautes "NEIN, das bleibt zu, da hast du nichts dran verloren."

Dito WC: das ist ja ein Greuel :-! Entweder er pieselt im Sitzen oder er geht rüber zu Mama und pinkelt deren Klo voll!

Ich würd´s ihm halt so unbequem wie möglich machen, vielleicht mag er dann bald nicht mehr kommen.
Aber vielleicht rallt die Mutter ja mal was, wenn er schon mal zum Pieseln heim kommt, weil er dann ja sagen muss, dass er bei euch nicht zur Toilette "darf".

Ich bin auch für friedliche Nachbarschaft, aber darauf hätte ich auch keine Lust!

LG, Nicole

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Huhu Nicole :-) !

Weißt Du, eigentlich möchte ich den Jungen gar nicht da haben (siehe mal mein Post an Andrea); und gar keine Energie darauf verschwenden müssen, ihm unsere Regeln und Grenzen nahe zu legen.

Ich merke eben, dass es dem Jungen nicht auf Silas' Gesellschaft ankommt. Dem ist es vollkommen egal, ob er hier ist oder nicht. Der macht sein Ding. Sicher bin ich nicht kompetent genug, irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten zu verifizieren. Aber mit Sicherheit hat er Probleme mit sozialen Kompetenzen. Vielleicht hat er auch eine Form von Autismus *ganzvorsichtigindenraumwerfe*, denn er nimmt ja wirklich seine Umwelt gar nicht richtig wahr, wenn er hier wie ein Tornado durchfegt.

Aber ich werde den Teufel tun, DAS bei seiner Mutter anzusprechen! Erstens steht es mir gar nicht zu und zweitens müsste sie es ob ihrer Qualifikation zur Montessori-Lehrerin ja eigentlich erkennen, dass da irgendwas im Argen liegt.

Vielleicht arbeiten sie ja schon dran - keine Ahnung! Der Vater trägt mit seiner Art jedenfalls nicht besonders dazu bei, das Verhalten des Kindes etwas zu ändern; die ist wohl eher kontraproduktiv.

Aber mir bleibt wohl nichts als demnächst einfach mal ein deutliches Wort zu sprechen :-X .

GLG von Betsy

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Hallo Betsy,
ich kann Dir gut nachfühlen! Nicolas hat einen Freund im KiGa der sich auch grenzwertig benimmt. Glücklicherweise wohnt er nicht in der Nachbarschaft aber ab und zu möchte ihn Nicolas halt zum Spielen bei sich zuhause haben. Ich versuche es immer soweit wie möglich hinauszuzögern. Am Anfang hab ich noch über vieles hinweggesehen, wenn auch zähneknirschend. Er geht mit den Spielsachen richtig schrottig um und muss alles zerlegen, er ißt ziemlich eklig und ist einfach immer eine Spur zu laut. Mittlerweile werde aber auch ich laut wenn es zu bunt wird. Wir haben in unserem Haus bestimmte Regeln an die er sich zu halten hat (kein Spielzeug rumschmeißen, das Fahrrad nicht einfach auf der Straße liegenlassen etc.) und das erkläre ich ihm vorher jetzt immer, mit der Androhung, dass er sonst nicht mehr kommen darf. Es klappt so einigermaßen :-|
Ich würde diesem Jungen ganz klar und bestimmt sagen dass er keine Schränke öffnen darf, sich die Hände nach Pipi waschen muss! etc. Und wenn er sich nicht an Eure Regeln hält, schick ihn nachhause. Auch wenn es die Nachbarn sind, sie sind Euch ja eh nicht symphathisch, warum also auch noch den Sohn im Haus dulden der sich nicht zu benehmen weiß. Dein Mann und Du seit doch jetzt auch in einem Alter, wo man wegen der Nachbarn sowas doch nicht mehr hinnehmen muss, verstehst wie ich mein? Und dann noch der arme Silas, dem macht das so doch bestimmt auch keinen Spaß?!
Solche verklärten und vergeistigten Mütter kenne ich auch zur Genüge bei uns im Kinderturnen, die Kinder sind frech, schubsen andere von den Recks und die Mütter lachen dazu nur beseelt, da könnte ich ausflippen.
VLG Andrea

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Hallo Andrea!

Das ist aber schön, Dich mal wieder zu lesen! Warst lange nicht hier.

Ach weißt Du, im Prinzip habt ihr alle ja recht, dass ich eben Grenzen setzen müsste usw.

Der Casus knaxus ist aber halt: ich will ihn einfach GAR NICHT dahaben! Es klingt furchtbar grausam, aber ich kann den Jungen einfach nicht leiden! Wenn ich ihn sehe, nehme ich schon Abwehrhaltung ein. Das geht mir bei erwachsenen Menschen auch manchmal so: ich sehe jemanden und kann ihn nicht ab. Obwohl derjenige mir überhaupt nichts getan hat :-X . Ist aber halt so.

Auf der anderen Seite tut mir der Junge unwahrscheinlich leid, denn er wird wirklich vom Vater fast nur angpflaumt. Vielleicht hat er sich an diesen Ton so gewöhnt (er kennt es ja nicht anders), dass es für ihn "normal" ist. Aber er weint viel, wenn er draußen ist. Ich kenn das halt nicht so; WIR sind nicht so, brüllen Silas nie an oder zerren ihn am Arm, dass er reinkommt usw. Diese Form der Erziehung lehnen wir grundsätzlich ab.

Natürlich hab ich dem Jungen auch schon gesagt, dass er nicht in meine Schränke schauen und drin rumkramen darf und sich nicht einfach Silas' Spielsachen nehmen darf, ohne ihn zu fragen. Aber der Junge ignoriert das einfach; der schaltet auf Durchzug! Wenn der in seinem Element ist, dann nimmt der um sich rum nix mehr wahr! Ich sag: hör auf damit, ich mag das nicht! und er fragt schon mitten in meinen Satz: was ist da drin? und rennt zum nächsten Schrank/ Schub/ Zimmer....

Wahrscheinlich würde es nur helfen, wenn ich ihn festhalten würde um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, aber natürlich darf ich das nicht und würde es auch nie machen.

Ich denke, ich werde ihr bei Gelegenheit sagen, dass ich glaube, dass zwischen unseren Kindern die Chemie einfach nicht stimmt und ich deshalb derzeit nicht möchte, dass sie zusammen spielen. Falls sie dann irgendwie nachfragt, werde ich ihr eben auch die genannten Beispiele aufführen.

Was anderes wird mir wohl nicht übrig bleiben :-X .

GLG von Betsy

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Liebe Betsy,

das ist wirklich eine verzwickte Situation. Aber ich würde auch versuchen, in meinem Haus, meine Regeln durchzusetzen. Und wenn er einfach nicht im sitzen Pipi machen will, würd ich mit ihm zusammen zu seiner Mutter gehen, und ihr erklären, dass das bei Euch eben nicht geht, und wenn ihr Sohn das nicht einsieht, er eben nur noch zu Hause aufs Klo gehen darf. Auch mit dem Händewaschen würde ich es genauso halten. Das Kind kann einem ja schon leid tun bei den Eltern, aber ich denke man tut ihm auch keinen Gefallen, wenn man alles durchgehen lässt, mit so einem will doch auch später niemand was zu tun haben. Und das Versteckspielen im eigenen Garten würde ich auch nicht unbedingt wollen - könnt Ihr denen nicht wenigstens ab und zu sagen, nein, er darf jetzt nicht zu uns kommen, weil wir Ruhe brauchen o.ä.

Wir haben das umgekehrte Problem. Bei uns wohnt ca. 50 m entfernt eine Familie mit 4 Kindern, von denen die jüngste 2 Monate älter ist als Christine und bei Christine im Kindergarten in der gleichen Gruppe ist. Solange die Kleine allein zu uns kommt, hab ich kein Problem damit, dann spielen die echt schön miteinander. Wenn die 1.5 Jahre ältere Schwester dabei ist, wird es schon schwieriger, weil die sich auch ziemlich unmöglich benimmt, aber die schick ich halt notfalls heim, weil Christine schliesslich mit der Kleinen spielen will. Seit neustem will Christine aber unbedingt aber auch mal zu denen zum Spielen gehen, und da hab ich absolut was dagegen. Die Kinder dürfen zu Hause einfach alles und es kümmert sich niemand um sie. Selbst die jüngste rennt häufig noch abends um 21.00 Uhr allein auf der Strasse rum, wenn unsere schon längst im Bett liegt. Wir wohnen zwar in einer Spielstrasse, aber da ist einfach zu viel Verkehr, als das ich Christine allein auf der Strasse spielen lasse, ohne nicht wenigstens ab und zu mal nach ihr zu sehen. Und besonders der Vater dieser Familie, der tagsüber meist für die Kinder zuständig wäre, weil sie arbeitet, lässt einfach alles durchgehen, bzw. ist selbst auch überhaupt kein gutes Vorbild. Neulich hab ich ihn dabei gesehen, dass er mit der ganzen Kinderschar 10m neben der Ampel über die Bundesstrasse gelaufen ist, um zur Eisdiele zu kommen. Das kann ja wohl nicht sein, oder? Da hab ich halt echt Angst, dass Christine was passiert - mit 4 ist ein Kind in meinen Augen einfach noch nicht reif genug, um Gefahren abschätzen zu können und stundenlang ohne Aufsicht um die Häuser zu ziehen. Bisher konnte ich das zum Glück immer noch irgendwie vermeiden, dass sie da zum Spielen hingeht, aber ich bin auch irgendwie ratlos, wie ich das langfristig regeln soll.

Liebe Grüsse

Sanne

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Hallo Sanne!

Irgendwie beruhigt es mich fast, dass fast jeder hier solche oder ähnliche Situationen kennt ;-) . Euer Fall ist ja auch nicht ohne. Jede Familie hat eben einen anderen Erziehungsstil und vermittelt andere Werte; es ist schwer so halbwegs auf einen Nenner zu kommen.

In mir sträubt sich aber auch irgendwie alles, solch eine Mutter zu sein, die immer nur sagt: nein, mit dem darfst du nicht spielen und den darfst du nicht einladen und dort darfst du nicht hingehen, usw.

Ich selbst bin eigentlich sehr "liberal" erzogen worden. Ich hatte Freunde aus der (saublödes Wort) sozial schwachen Schicht genauso, wie Freunde, deren Eltern zur (genauso blöd) "gehobeneren" Gesellschaft gehörten. Wir selbst waren einfach "Mittelschicht"; 3 Kinder, Häuschen mit Garten, Papa ging arbeiten, Mutti ging Teilzeit arbeiten, alles normal eben. Natürlich hat meine Mutter bei manchen Kindern auch genauer hingesehen, aber ich finde es heute noch gut von ihr, dass ich auch zu den Leuten durfte, die von den meisten eher geschnitten wurden, weil sie eben einen "asozialen" Ruf hatten. Meist hat sich das nämlich bei genauerem Hinsehen ziemlich relativiert. Ich wurde dort immer gut behandelt; anders als ich es kannte, aber gut.

Beispiel von uns derzeit: In der Nebenstraße wohnt eine türkische Familie (5 Kinder), die ähnlich "locker" mit der Erziehung umgeht, wie Du es beschreibst. Die Kinder sind mit 2! Jahren schon alleine draußen und bleiben im Sommer oft bis in die Nacht auf der Straße. Ein Sohn von denen kommt manchmal zu Silas zum Spielen. Er ist schon 9 Jahre alt, aber er spielt so super und lieb mit Silas, dass ich ihn gerne dahabe. Er kickt stundenlang mit ihm Fußball oder sie sitzen um sein Playmobil. Der Junge ist sehr intelligent, hat mir ein tolles Halbjahreszeugnis gezeigt und weiß absolut sich zu benehmen. Er zieht immer unaufgefordert die Schuhe aus, wenn er reinkommt und fragt immer sehr höflich, ob er mal zur Toilette kann, etwas zu trinken haben kann, usw.

Natürlich hätte auch ich ein paar Bedenken, Silas dorthin zu lassen (bisher kam der Wunsch von beiden noch nicht). Aber ich denke, manchmal muss man auch ein bisschen über seinen Schatten springen können. Momentan kann ich es auch noch nicht, aber ich hoffe sehr, dass ich es lerne! Meine Mutter konnte es schließlich auch :-) .

GLG von Betsy

P.S.: :IN LOVE: lichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und alles, alles Gute!

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Hallo Betsy,

danke für Deine Glückwünsche - nachdem die ersten 3 Monate mit dauernder Uebelkeit vorbei sind, kann ich die Schwangerschaft auch richtig geniessen, ich hoffe es bleibt so.

Es ist schon so, wie Du schreibst, man sollte da relativ liberal sein, was die Wahl der Freunde der Kinder angeht. Von der sozialen Schicht her, ist mir das sowieso egal - auch sog. "asoziale" können herzensgute Menschen sein. Wobei der Begriff "asozial" ja sowieso manchmal sehr voreilig benutzt wird, wie Du schon sagst, bei näherem hinsehen relativiert sich das. Und im Prinzip ist mir so ein "lockerer" Erziehungsstil sogar noch lieber, als wenn die armen Kinder nur angeschrien und evtl. sogar geschlagen werden. Klar, tun mir auch die Kinder leid, wo die Eltern so wie in diesem Fall, so mehr oder weniger gar kein Interesse zeigen und die Kinder so völlig sich selbst überlassen bleiben. Und wenn jetzt Winter wäre und die Mädels drinnen bei denen spielen würden, fiele mir das auch nicht ganz so schwer, da über meinen Schatten zu springen. Dann würde Christine dort zwar vermutlich den ganzen Nachmittag nur Süsszeugs in sich reinstopfen und vorm Fernseher hängen, was ich beides nicht toll finde, aber sie wäre doch irgendwie im "geschützten" Raum. Aber 4-Jährige allein auf der Strasse rumrennen lassen bzw. vermutlich noch zusammen mit der fast 6-Jährigen grossen Schwester, die nur Unfug im Kopf hat und überhaupt keine Grenzen kennt - nee, also da kann ich zumindest momentan noch nicht zu ja sagen. Da ist Christine mir auch noch viel zu "abhängig", von der Meinung grösserer Kinder, was in dem Alter irgendwie doch sehr verständlich ist. Wenn halt die grossen sagen, da ist doch nix dabei, das machen doch alle so, dann macht sie selbstverständlich mit, auch wenn sie eigentlich ganz genau weiss, dass das nicht OK ist. Da kannste Ihr noch so oft erklären, dass sie im Strassenverkehr vorsichtig sein muss, und grössere Strassen an der Ampel überqueren muss, etc. Wenn dann die anderen 10m über die Strasse rennen, würde sie mitrennen - kannste auch gar nicht anders erwarten. Und wenn was passiert, würde ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen.......... Vielleicht bin ich auch nur zu überängstlich, keine Ahnung, aber zum Glück sieht mein Mann das in Bezug auf diese Familie genaus so.

Liebe Grüsse

Sanen

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Hallo Betsy, na, ich möchte nicht in Deiner Haut stecken. Wenn Ihr nicht Nachbarn wärt könnte man die ganze Geschichte ja unter den Teppich fallen lassen aber so ist es in der Tat schwierig. Ich hatte sowas ähnliches mit einer Mutti aus meiner Geburtsvorbereitung mit Jean. Sie hat sich irgendwie von Anfang an an mich gehängt. Zuerst hatten wir eine Fahrgemeinschaft zur Geburtsvorbereitung und als dann unsere Kinder da waren kam sie mich fast jeden Tag zum gemeinsamen spazierengehen abholen. Da ich damals mit nur einem kleinen Kind auch massig Zeit hatte war das eigentlich OK. Aber sie nervte mich doch zusehends. Also sie war im Prinzip lieb und nett aber mit ihrem Erziehungsstil war ich auch nicht einverstanden. Hatte aber auch nicht den Nerv mich mit ihr deswegen auseinanderzusetzen. Sie hatte halt auch einen völlig anderen Lebensstil als ich. So habe ich also irgendwann aufgehört den Kontakt zu pflegen. Sie meldet sich noch gelegentlich aber Treffen sind doch sehr selten geworden. Aber in der Nachbarschaft ist das natürlich schwieriger. Bei Freunden habe ich sowas mal miterlebt, da ist es so dass die Nachbarstochter seit nunmehr zwei Jahren die beste Freundin der Tochter meiner Freunde ist. Aber dieses Mädchen benimmt sich einfach nur unmöglich. Ähnlich wie Du es auch beschreibst: Sie nimmt der Tochter meiner Freunde ständig das Spielzeug weg, kommandiert sie herum etc. Dennoch hat das Mädel einen Narren an diesem Mädchen gefressen und lässt nichts auf sie kommen. So tolerieren meine Freunde zähneknirschend die fast täglichen Besuche der Freundin. Umgekehrt habe ich es selbst in der Kindheit erlebt dass ich die zwei Töchter der Nachbarn vergöttert habe obschon diese zwei Jahre älter waren als ich und auch in den Augen meiner Eltern unmögliche Gören. Ich hab sie sehr gerne gemocht und es hat mich traurig gemacht wenn meine Eltern sich abschätzig über sie geäußert haben. Und ich habe es auch umgekehrt erlebt: In meiner Grundschulklasse war die Tochter eines angesehenen Rechtsanwaltes der erst kürzlich in unser Dorf gezogen war und offenbar ziemlich viel Geld hatte - zumindest im Verhältnis zu uns anderen Dörflern. Mit diesem Mädchen habe ich auch oft gespielt und habe sehr deutlich gemerkt dass die Mutter des Mädchens mich abschätzig beurteilte. Das hat mich damals so nervös gemacht dass ich mich oft "daneben benommen" habe aus lauter Panik ich könnte irgendwie was falsch machen.
So, und zum Schluß meiner Litanei noch zu Jeans Freunden: Manchmal rollen sich mir auch die Fußnägel hoch je nachdem was die Freunde von Jean hier schon mal so an Manieren an den Tag legen. Andererseits versuche ich dann auch immer einigermaßen objektiv zu sein bzw. mir vor Augen zu halten dass die Kleinen zwar im Prinzip schon wissen was sich gehört, es aber nicht immer anwenden, vor allen Dingen wenn sie in Gesellschaft ihresgleichen sind und sich dann auch gegenseitig mit schlechtem Benehmen irgendwie imponieren wollen. Da schreite ich dann zwar ein und erkläre ruhig und freundlich dass wir uns hier die Hände waschen nach dem Pipimachen oder die Schuhe im Haus ausziehen etc. aber ich nehme es den Jungs nicht weiter übel. Andererseits gebe ich gerne zu dass es mir bei Freunden deren Eltern mir symphatisch sind wesentlich leichter fällt als bei Kindern deren Eltern ich nicht mag. Das ist wohl normal. Naja, lange Rede kurzer Sinn: Aus meiner Sicht kommst Du wohl nicht drum rum es weiter so laufen zu lassen wenn Du keinen Krach mit den Nachbarn haben willst. Ich würde dann an Deiner Stelle dem Jonas schon sagen was Dir nicht passt. Manchmal brauchen die Kleinen auch einfach mal einen Hinweis von anderer Seite um zu erkennen dass sie was falsch machen. Es gibt ja dieses alte Sprichwort: Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen ... LG von Sissi und halt' uns mal auf dem Laufenden!

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Hallo Sissi!

Der Kleine tut mir ja wirklich sehr leid. Natürlich weiß ich, dass er nichts dafür kann, dass er ist, wie er ist. Trotzdem ist halt diese Abneigung gegen seine Art da; da kann man nichts dran ändern. Niemand kann aus seiner Haut, auch ich nicht!

Ich würde ein Kind ganz sicher nicht spüren lassen, dass ich es nicht mag. Wenn er da ist bekommt er selbstverständlich zu Trinken, auch mal etwas Süßes oder Obst. Ich unterhalte mich auch in normalem Ton mit ihm und raunze ihn nicht an oder so. Ich versuche ihm *unsere* Grenzen aufzuzeigen indem ich immer und immer wiederhole, dass er nicht an die Schränke und Schübe gehen soll, dass er fragen muss, wenn er etwas haben möchte, usw.; aber da kommt nichts an. Die Mühe könnte ich mir echt sparen. Und natürlich habe ich noch nie Silas gegenüber meine Antipathie gegen den Jungen erwähnt; das macht man einfach nicht.

Bei anderen Kindern, die zum Spielbesuch kommen, ist die Situation immer irgendwie anders. Freilich machen die auch mal Mist. Aber dann sagt man was und das fruchtet auch. Einer von Silas' Freunden ist auch ein seeeeehr lebhafter Kerl, der hier schon die Bude zum Wackeln gebracht hat. Trotzdem mag ich den gerne, weil er kommt um zu spielen und Spaß zu haben und weil er Silas gerne mag.

Ich werde sehen, was sich ergibt. Zum Glück sind wir im Sommer an den Wochenenden (wenn er schön ist) kaum zuhause und viel unterwegs.

Letzthin hat die Dame Jonas um kurz vor 18 Uhr hochgeschickt. Ich habe ihr gesagt, dass wir gleich essen wollen. Sie hat dann daraufhin gemeint, dass Jonas ja so lange bei UNS im Garten warten könne, bis wir fertig sind :-| . Ich sagte ihr daraufhin, dass das nicht geht und ich es auch Jonas gegenüber sehr komisch finden würde. Bei der Gelegenheit habe ich auch noch die Bemerkung fallen gelassen, dass Spielbesuch bei uns immer spätestens um 17:30 endet (stimmt zwar nicht, aber was geht sie das an :-P ?).

GLG von Betsy, mit ersten Ansätzen zur Lösung des Problems ;-)

Ich mag das Nachbarskind nicht hier haben!

Hallo Betsy, Mensch das sind ja echt komische Leute Eure Nachbarn. Wollen ihr Kind bei Euch im Garten auf Silas warten lassen? Armer Kerl. Ich verstehe Deine Einstellung da vollkommen. Man kann ja freundlich zu solchen Leuten sein aber es kann ja nicht sein dass man selbst das bei der Erziehung übernehmen soll was die nicht oder nicht richtig hinkriegen. Freut mich zu hören dass sich erste Erfolge abzeichnen. Hoffentlich kriegt Ihr das arrangiert.
Viele Grüße von Sissi
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