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Ich kann ja jede Meinung zum Thema HB verstehen...

...deshalb möchte ich mich doch noch einmal einmischen, da ich denke, dass jede von Euch in gewisser Weise recht hat.
Ich bin der Meinung, dass jeder Mutter eingeräumt werden sollte, sich Gedanken über die Entwicklung ihres Kindes zu machen.
Ob es nun vermutlich hochbegabt ist oder entwicklungsverzögert.
Ich habe hier zwei völlig unterschiedliche Charaktere Zuhause und damit vermutlich beides:
Nico, bei dem vieles ebenfalls für eine Hochbegabung sprechen würde und der ganz anders ist vom Typ als
Corvin, der ja als entwicklungsverzögert gilt.
Und wie sollte es auch anders sein? Wir haben in unseren Familien vermutlich auch Hochbegabte (Stefans Opa z.B. ist "selbstgemachter" Musiker) und ganz sicher Lernbehinderte (meine Schwester war z.B. Sonderschülerin, meine Eltern Analphabeten), also beide Gegensätze.
Natürlich würde niemand (vermutlich aus Bescheidenheit) zugeben wollen, dass die Hochbegabung seines Kindes etwas Besonderes sei. Genau dies ist aber der Fall, wenn man bedenkt, dass wirklich nur ein ganz geringer Teil der Kinder tatsächlich hochbegabt ist.
Dadurch wird ein hochbegabtes Kind ja zwangsläufig zu etwas Besonderem. Also warum um den heißen Brei diskutieren. ABER nicht NUR dadurch zeichnet sich ein Kind besonders aus!
Ich muß sagen, dass ich stolz bin auf meinen komischen Kauz von Nico, der uns immer in irgendeiner Weise erstaunt, ABER das kann unser entwicklungsverzögerter Corvin ganz genauso! Der spricht jetzt sogar! *freu* Da heißt jede Person "Mama" und selten heißt es "Bapa". *lach* Dabei ist er jetzt schon 20 Monate alt.
Und auch Corvin hat mich immer mit "Stolz" erfüllt, indem er irgendwann wieder etwas Neues gelernt hat, auch wenn es bei ihm immer etwas länger gedauert hat. Ich habe mich genauso darüber gefreut und gebe es offen zu, dass mich beide Kinder mit Stolz erfüllen. Denn beide sind auf ihre Art für mich etwas ganz Besonderes, um es beim Namen zu nennen.
Schließlich stimme ich Steffi in einem Punkt auch zu, dass die Intelligenz sich (sicher nur bis zu einem gewissen Grad) durch die bewußte Beschäftigung mit den Kindern fördern lässt. Der Rest liegt vermutlich doch in den Genen.
Beispiel:
Nico weiß nicht, dass sein Uropa Musiker ist, weil wir es in der Familie nie zum Thema gemacht haben. Nun spielt dieser Akkordeon, was Nico auch nicht weiß!
Und? Nico hat seit einiger Zeit eine große Vorliebe für Akkordeons. Witzig, oder? Die Akkustik scheint bei ihm schon seit der Schwangerschaft mit ihm eine große Rolle zu spielen (ist sehr lärmempfindlich, hält sich andauernd die Ohren zu, interpretiert Gefühle, Geschichten in Melodien usw.) Wir sind am Überlegen, ob wir ihm überhaupt mal ein Akkordeon schenken werden, denn er hat uns schon angedroht, dass er dann "den ganzen Tag und die ganze Nacht" darauf spielen würde! ;o)
Außerdem malt er *wie sollte es anders sein* sehr gerne, um es mal milde auszudrücken. In Wirklichkeit ist er schlimmer als ich damals!
Man kann oft nicht loskommen, weil er lieber stundenlang malen möchte. Dementsprechend gibt es oft Krach. Außerdem ärgert er sich, wenn er etwas nicht so gemalt kriegt, wie er es gerne möchte. Das gibt Gebrüll und Wutausbrüche! Er malt meiner Meinung nach altersgerecht (kindlich, naiv), aber auch sehr, sehr detailliert! Nico malt Dinge aus dem Alltag, Dinge, die er erlebt oder gesehen hat und malt diese Dinge umfangreich aus. Er war heute nicht im Kiga und was macht er gerade? MALEN! "Mama, kann ich malen?" ist das Häufigste, was er mich fragt...
Und da ich selbst schon immer gerne gemalt habe, sehe ich sehr viele Ähnlichkeiten. Klar, bin ja auch seine Mama. Dazu muß ich sagen, dass ich ihm das Malen zwar ermögliche, indem ich ihm Stift und Papier zugänglich mache, ihn aber nicht darauf drille! (Meistens malt er eh allein und wenn ich mal mit ihm male, dann interessiert er sich für meine Bilder - Blumen, Tiere, Herzen - nicht besonders. Interessant sind Müllldeponien, Schiffe, Feuerwerk, Vulkane usw.)
Denn genauso gut kann er kneten, basteln, spielen oder sonst irgendetwas machen, wozu er gerade Lust hat. Aber er wählt immer das Malen, weil es ihm am meisten Spaß macht, also fördert er sich selbst dadurch. Ich finde es okay, auch wenn man mich vermutlich in die "Drillecke" abstempeln wird, aber das Malen ist nun einmal für die weitere Entwicklung der Fantasie, wie auch das Feingefühl (Schreiben etc.), des Gedächtnisses usw. förderlich, also sollte ich ihn nun daran hindern?
Ich halte mich da eher zurück, greife aber nur insofern ein, wenn es mal wieder zuviel wird und er stundenlang davor sitzt. So kam es, dass er mir (Hahaha) vorgeworfen hat: "Mama, Du malst viel zu wenig." Sehr witzig... Hab nämlich genug Aufträge in letzter Zeit... ;o) Aber auch das geht bei mir bis auf ein zwei Ausnahmen, die mal gewesen sind, ausschließlich abends, wenn die Kinder schlafen.
Natürlich lobe ich ihn für seine Bilder, aber ich lobe ihn auch in anderen Bereichen, was seine Vorliebe für das Malen in keinster Weise hervorheben würde.
Es scheint einfach auch Veranlagung zu sein, deshalb muß man mit solchen "Drillvorwürfen" vorsichtig sein.
Ich finde es für die Eltern-Kind-Beziehung sehr wichtig, gemeinsame Dinge zu unternehmen, wie auch Waldbesuche etc. Deshalb muß ich Steffi ebenfalls zustimmen, dass ich von diesen Spielekonsolen usw. insofern auch nichts halte, wenn diese tagesfüllend sind. Alles in Maßen - okay. So auch das Malen, um auch mal etwas anderes unternehmen zu können...
Nico ist ja introvertiert und leider bleibt so das Zwischenmenschliche echt auf der Strecke... Er ist sehr distanziert (selbst zu seinen Großeltern) und kriegt selten mal ein "Hallo" über die Lippen. Ich glaube, dass viele merken, dass Nico sich in gewisser Weise hervorhebt, darauf wurde ich schon oft angesprochen. Corvin hingegen ist "Everybody's Darling", der offen auf jeden zugeht und wird später sicher weniger Schwierigkeiten haben, Kontakte zu knüpfen.
Ich erkenne mich in Nico total wieder, was das angeht.
Sollte sich irgendwann mal eine "Hochbegabung" herausstellen, dann heißt es, dementsprechend darauf einzugehen. Genauso, wie wir Corvin durch die Ergotherapie in seiner Entwicklung gefördert haben.
Ist das denn so falsch?
Ich finde es wichtig, den Kindern ihren Wissendurst kindgerecht zu stillen, sofern es wirklich nur von den Kindern selbst ausgeht! Dazu gehört eben auch, dass man sich mit den Kindern beschäftigt, sofern die Zeit dazu da ist.
Bei Nico hatte ich zwar mehr Zeit, Corvin aber genießt alleinige Aufmerksamkeit an den Vormittagen, wenn Nico normalerweise im KiGa ist. Außerdem lernt er viel von seinem großen Bruder, dem er total nacheifert (leider auch im negativen Sinne...).
Aber auch das ist nicht allein entscheidend für besonderes Können, denn was nützt einem Training und Studium, wenn man z.B. kein Talent zum Malen oder Musizieren hat?
Also ist es nicht richtig, Hochbegabung oder Können oder wie auch immer man das bezeichnen möchte, nur auf gemeinsame Beschäftigung oder Spielen abzuschieben.
Insofern habt Ihr ja alle irgendwie Recht!
LG Nuray
:ROSE:
Bisherige Antworten

Joshua ist auch malsüchtig....;-)

Hallo Nuray,
also Joshua ist auch total Malsüchtig...sollten sie mal zusammenbringen ;-)
Bei der 4.5 j. voruntersuchung sollte er ein gemaltes Bild mitbringen,wo ein Baum,Mensch und haus drauf sein sollte. Was malt er: ein brennendes haus und Feuerwehr,einen Apfelbaum und einen MEnsch....
Bei der Hochzeit meiner Schwägerin im Oktober hat er 6std.fast am stück nur gemalt! und am morgen war sein erster Satz: "darf ich runter malen?"..Und vor einem Jahr hat er erst angefangen überhaupt eine stift in die hand zu nehmen...er hat liebendgern und std. lang mit der zaubertafel gemalt...
also an alle,die Nichtmaler daheim haben...es kann rasend schnell ändern ;-)
Finde es aber auch nicht ok,wenn manche behaupten,dass das Kind kein Kind mehr sein darf,nur weil es die Buchstaben kennt.... Wenns doch intresse dran hat.... Meine Freundin ist Grundschullehrerin und ich hab sie deswegen gefragt und sie hat auch gesagt, den wissensdurst nicht unterdrücken und wenn sie die buchstaben lernen wollen,oder die zahlen,dann soll man das auch machen...dafür lernen sie in der schule dann die Schönschrift ;-)
Joshua ist aufjedenfall noch Kind und darf immer Kind sein...er ist halt ein Feinmotoriker und kein Grobmotoriker...dort hängt er ziemlich hintendran...aber was solls, jeder hat andre Intressen und im Garten mit den andren Kids toben, spielen...das macht er alles auch und in den KiGa geht er erst im Aug..in der Schweiz ist das eben anders...eingeschult wird mit 7.
Und meine 2.5j.Tochter lässt sich auch anstecken mit malen,ABC kann sie fehlerfrei aufsagen und auch viele erkenne,doch gelernt hat sie es von Joshua,sicher nciht von mir..auch das zählen bis 10 kann sie seit dem Sommer (da haben die Kids immer verstecken gespielt und wenn so eine kleine Maus das nunmal 30mal pro tag hört....)
Solange die Kids ausgeglichen und glücklich sind,solange dürfen sie Kinder sein und man überfordert sie sicher nicht...und schon garnicht,wenn sie von sich aus einen nerven und was wissen wollen....
ich denke alle Kinder hier dürfen Kinder sein...im gegenteil,wissendurst bremsen ist das verkehrteste! damit kann man viel mehr schaden anrichten. Das ist meine Meinung und auch in vielen Büchern und Ratgebern beschrieben...wir sind schliesslichdafür da,die Fragen der Kids zu beantworten.
lg.Dani

Ich kann ja jede Meinung zum Thema HB verstehen...

Hallo Nuray,
ich finde eigentlich nicht das du Nico mit dem Malen drillst, ist doch toll das er es so gerne mag.
Wie du schon gesagt hast, Malen ist sehr wichtig für die Entwicklung und da ich dich ja ein wenig kenne, weiß ich das du Nico sicher nicht drillst.
Das Corvin nicht so weit ist wie Nico, hat sicher auch was mit dem Erstgeborenensyndrom zu tun.
Die Ersten bekommen doch die uneingeschränkte Aufmerksamkeit und das oft über Jahre hinweg.
Klar das die dann einfach schneller sind, war bei Jana und Tom genauso :-P
Was nicht heißt das Tom nicht das gleiche Potential wie Jana hat, man achtet aber auch einfach nicht mehr drauf so.
Dafür sind die ersten Kinder oft auch die schwiergeren Typen.
Du machst es schon richtig und ich finde du hast auch eine gesunde Einstellung zu dem Ganzem.
Gruß Steffi
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