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Ich glaub ich hab heute angekloetert

Und zwar nur mit dem Gedanken im Kopf: "WAS BITTE GEHT IN DIESEM KIND GERADE VOR???"
Situation war wie folgt:
Wir sitzen beim Abendbrot, das heute in einer Hawaiipizza bestand. Leon wollte seinen Anteil in Häppchen. Bekam er. Wir sitzen, essen, alles ist gut. Er piekt ein Stückchen auf, das rutscht runter und fällt verkehrtrum auf den Teller. Und das war es dann.
L: BUAAAAHHH HEUL
M: dreht Stück Pizza um
L: völlig außer sich, heul, DU SOLLST WEGGEHEN!
M: bleibt sitzen und ißt.
L: HAU AB; DU SOLLST GEHEN!!!
M: innerlich GENERVT, guckt aus Fenster
L: DU SOLLST GEEEEEHEEEEN
M: ich esse. und nun hör auf!
L: tobt heult brüllt DU SOLLST ABHAUEN
M: steht auf und geht zur Wohnungstür, Tür auf, raus, Tür zu
L: dahinter ohrenbetäubendes Gebrüll, rennt zur Tür, reißt sie auf, brüllt: DU SOLLST REINKOMMEN!!! NICHT WEGGEHEN
M: Du hast doch gesagt, ich soll abhauen.
L: brüll ABER INS WOHNZIMMER! rennt in die Küche und brüllt und heult
M: bleibt vor ihm stehen und wartet, bückt sich, nimmt Kind auf den Arm
L: heult
M: macht "schscht" und schuckelt.
L: legt Kopf auf Schulter und umarmt M, läßt sich krabbeln.
M: soll ich dich mal füttern wie früher, als Du ein Baby warst?
L: ja
M: setzt L auf Hochstuhl und fängt an zu füttern.
L: labererzählquatschlächel
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich SCHWER beherrschen mußte, ihn nicht anzupampen. Mein Gefühl sagte mir einfach nur, egal welchen Pup er quer hat, das gibt ihm nicht das Recht mir an den Kopf zu knallen, dass ich ABHAUEN soll. In diesen Momenten ist er für NICHTS zugänglich, egal ob ich reagiere, nicht reagiere und wenn ich reagiere, wie ich reagiere.
Dass ich dann tatsächlich vor die Tür gegangen bin lag u.a. daran, dass ich den dringenden Wunsch verspürte, ihm eine zu scheuern und nicht wollte, dass das passiert (zumal er mich unter dem Tisch noch getreten hat *fauch*) und außerdem dachte, gut, wenn er will, dass ich gehe, gehe ich eben.
Als wir dann ins Badezimmer gingen, wollte er noch mal kuscheln und beschwerte sich, dass ich einfach vor die Tür gegangen bin. Wir haben auf dem Klodeckel gesessen und gekuschelt und ich hab ihm gesagt, dass ich ganz schön traurig war, weil er gesagt hat, ich soll abhauen.
L: Das hab ich gesagt, weil ich sauer war.
M: und warum warst du sauer?
L: weil die Gabel die Pizza umgeschmeißt hat
M: aber da kann ich doch nichts dafür, da mußt du doch nicht sauer auf mich sein
L: doch
AHA.
Ich muss schon sagen, dass ich mich ganz schön oft so als der "Mama-Arsch" fühle, der irgendwie immer für alles herhalten muss. Und darin war ich noch nie gut, für Dinge einzustecken, für die ich nüscht kann.
Außerdem verspüre ich in dem Moment den Drang, mich durchzusetzen. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, ich war in dem Moment froh alleine zu sein, weil ich sonst wahrscheinlich den Drang verspürt hätte, ihn in die Schranken zu weisen, mich "durchzusetzen" und ihm zu zeigen: SO NICHT MEIN FREUND!
Ich bin mir auch jetzt nicht sicher, ob das so richtig war. Weniger der pädagogische Hintergrund des vor die Tür gehens, als die Tatsache, ihm da irgendwie den "Willen" gelassen zu haben, was ich innerlich nicht richtig finde. Ehrlich gesagt hätte ich für so ein Ding damals von meinen Eltern einen Anschiss bekommen, der sich gewaschen hätte und ich hätte sowas definitiv nie wieder gemacht. Ich glaube, ich hatte eine ganz andere Mischung aus Respekt vor meinen Eltern, als Leon vor mir. Ich frag mich oft, ob er überhaupt Respekt hat. *hm* Die Kita meint allerdings, er habe Respekt und sei ein "konsequent erzogenes Kind".
Nur ich, ich stehe immer da und denke entweder: "Du bist viel zu streng und konsequent!" oder dann wieder "Du läßt Dir viel zu viel gefallen".
Nun ja. Das mein Beitrag zum Abend.
LG Conny mit hinterher friedlichstem Kind "wo gibt"
Bisherige Antworten

Ich glaub ich hab heute angekloetert

Jawoll, noch nix gelesen und schon Kloeterprofi *staun*... ;o)

Nee, aber im Ernst: Klingt gut und richtig für den Moment. Allerdings hängt das halt davon ab, wem es schlechter geht. Wenn Du einfach nicht trösten kannst, weil Du eigentlich schlecht drauf bis, dann solltest Du es nicht "durchgehen" lassen. Wenn aber (wie es jetzt so scheint auf die Distanz) Leon einfach in dem Moment sch... drauf war, dann war es super ok. Und da er dann auch so kuschelig war, gehe ich davon aus, dass das genau die richtige Richtung war. Es ist ja auch nicht so, dass er einfach DICH ärgern wollte, sondern er hat seinen Frust in der Situation so rausgelassen, dass es Dich leider in Mitleidenschaft gezogen hat (dass er das noch nicht hinkriegt ist ja klar, kann man ja als Erwachsener schon oft genug nicht).

GLG,

Susanne

Ich glaub ich hab heute angekloetert

"Wenn Du einfach nicht trösten kannst, weil Du eigentlich schlecht drauf bis, dann solltest Du es nicht "durchgehen" lassen."

Der Satz ist eigentlich nicht klöterig *g*. Ich will halt wieder auf das Prinzip des "Wer leidet mehr" raus.

LG,

Susanne

*grins*

Naja, mein Problem ist ja immer, dass ich einerseits in meiner persönlich impulsiven Art gerne PLATZEN möchte, weil mir das erst mal gut tut (immer raussss damit), aber dadurch natürlich die Situation eskaliert, was mir dann wieder nicht so gut tut.
Vom Prinzip merke ich gerade, dass ich in den meisten seiner Ausflippmomente einfach überhaupt nicht kapiere, was für ein Problem er da gerade hat und er auch an Dingen ausflippt, die man gar nicht einkalkuliert, dass sie ein Problem darstellen KÖNNTEN. (runterfallende Pizza z.B.) Und wahrscheinlich läßt mich dieses Unverständnis so unfähig sein, irgendwie adäquat zu reagieren.
Und es bleibt dieser Zwiespalt des durchgehenlassens oder nicht.
LG Conny

*grins*

Ich weiß nicht, ich hab aber irgendwie das Gefühl, dass, wenn sie so ausflippen, immer irgendwas wichtiges in ihrem Gefühlszustand ist, gegen das ich nur im Notfall angehen will. Ich glaube schon, dass man es merkt, wenn man ausgespielt wird (jedenfalls, wenn das öfter der Fall ist). Dann kann man ja immer noch ans Durchsetzen gehen.

LG,

Susanne

*grins*

*hm*
Das mag schon sein, aber Leons Ausraster verhalten sich am Tag proportional zur Anzahl der Finger an seiner Hand...
LG Conny

*grins*

wenn ich in der situation bin, nicht zu kapieren warum er so austickt, dann hilft es am meisten, so zu tun, als würde ich es verstehen :-)

ich tue dann einfach das, was er verlangt - meist reicht ein einfaches "willst du trösten?" oder ich schimpfe dann mit (in deinem fall wäre es halt "man du doofe pizza, du kannst doch nicht einfach umfallen, was soll das denn?"

lg katina

Jahaaaaaa

.... SOWAS kann ich machen, wenn er GUT drauf ist. Aber wehe ich spreche ihn an oder gucke oder atme, wenn er seine 5 Minuten bekommt.
Das Problem ist, dass alles falsch sein kann, was man macht. Auch das Nichtstun.
Ich hab den Eindruck, er benutzt mich dann als Sandsack für seinen Frust. Und ich weiß halt echt nicht, in wie weit man das zulassen soll.
LG Conny

Jahaaaaaa

zum letzten satz...

was machst du denn, wenn du wütend bist?

Was verlangt man denn von einem kind, der wütend ist? das es sich adäquat ausdrücken und reagieren kann?

der eine spruch, der mir dazu immer wieder einfällt: ein kind bindet sich die schnürsenkel und es klappt nicht. es fängt an jämmerlich zu weinen. für uns ist es nur ein schnürsenkel, für das kind war das gerade die ganze welt - und für das kind ist damit gerade eine ganze welt zusammengebrochen.

wie hast du reagiert als männe es mit dem alk nicht geschafft hat? ist da nicht auch eine ganze welt zusammengebrochen? wußtest du nicht auch manchmal nicht wohin mit deinen gefühlen?

wie gesagt, wir sind erwachsen, das sind kleine wesen, die müssen noch lernen. jetzt sind wir die einzigen, von denen sie wissen das wir zaubern können ( haben wir nicht immer das in der tasche, was sie sich wünschen? die schoki, das spielzeug ect.) warum sollen wir dann nicht auch die sein, an denen sie ihren frust ablassen können.

wenn fabi wütend ist, haut er auf mich ein. ich lasse es, weil ich weiß, das er nicht mich haut, sondern seine zusammengebrochene welt gerade untergehen sieht.

lg katina

Jahaaaaaa

Huhu Katina,
das finde ich problematisch und es wäre auch nicht mein Weg. Dass seine "Welt" zusammenbricht, das kann ich nachvollziehen. Aber deshalb würde ich nicht als Frustventil hinhalten. Meiner Meinung nach lernt er dabei, dass es in Ordnung ist, seinen Frust an anderen Menschen auszulassen. Für mich ein No Go!
Wenn er mich hauen will, dann sage ich z.B.: "Stop! Ich weiß, dass Du sauer bist, aber deshalb darfst Du mich nicht hauen!" und von mir aus kann er dann sein Kopfkissen verprügeln.
Ich unterstütze ihn gerne, Frust rauszulassen und wieder Frieden zu finden, aber ich finde, als Erwachsener sollte man seinen Kindern schon aufzeigen, wie man Frust loswerden kann ohne andere Personen zu beeinträchtigen.
LG Conny

Jahaaaaaa

UNd auch da würd ich wieder sagen: Nicht um des Erziehens willen, sondern nur um Deiner persönlichen Grenze willen. Wenn Du "nur" Angst hast, Du "verziehst" ihn, dann gib nach. Wenn Du wirklich in dem Moment findest (und nicht nur, weil Du auch grad geladen bist), dass es eine Grenzüberschreitung ist, dann finde ich persönlich es völlig ok, das auch deutlich zu machen.

Generell ist es ja auch ok, den Kindern beizubringen, dass man nicht andere Leute als Frustventil benutzt. Aber meinst Du im Ernst, dass Dir jemand in einem Jähzornanfall mit Erziehungsversuchen kommen könnte? Also, ICH würde dem was pusten... Dabei sollte ich doch erwachsen genug sein. Aber ich bin eben auch Mensch. Hinterher, gerne. Aber in dem MOMENT ist das, je nach Anfallsart *ggg*, nix *find*.

LG,

Susanne

Jahaaaaaa

Ja, in dem Moment bist du der Sandsack! Jolina macht das exakt so und egal, was man ihr anbietet, es bringt sie zum Weiterwüten. Mehr als für sie da sein und sich zum Hampelmann machen, kann da wohl nicht. Doch Kloeter sagen ja, wenn man das ne Weile macht, wird das Kind wieder normal!
In einem Brief stehen Beispiele für ganz extreme Situationen, wo sich die Mütter wirklich wochenlang unterwerfen mussten, danach hatten sie aber ein ganz tolles und frustfreies Kind! LG Zauseline

Jahaaaaaa

Hallo Zauseline,
tut es DIR gut, Dich Deinem Kind zu unterwerfen?? Ich meine, stehst Du dahinter, Deine Tochter wüten zu lassen und notfalls als Sandsack herzuhalten? Hast Du keine Angst davor, dass sie in zB einer Pubertätskrise mit 14 auch erst mal "ihre Mutter unterwerfen" muss, um wieder zu sich zu kommen?
Ich glaube, fast jeder Mensch ist "toll und frustfrei", wenn er seinen Kopf komplett durchsetzen kann, ev. über die Bedürfnisse anderer Menschen hinweg.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für ein Kind gut ist, wenn es seine Mutter "unterwirft". Und ich meine, auch wir als Personen lassen uns von keinem Mann, Chef, Behörde oder sonstwas "unterwerfen" (schon so ein blödes Wort), aber vor meinem Kind krieche ich dann zu Kreuze????????
*hm*
LG COnny

Nochwas

Also eigentlich hätte ich mich in der Situation gerne durchgesetzt, weil mir dieses Terrorzwergverhalten langsam so richtig auf die *äh* Nerven geht. Mein Innerstes schreit dann danach, die Supernanny in mir rauszuholen, ihn zu packen, ins Zimmer zu bringen und zu pampen: "Wenn du dich beruhigt hast, kannste rauskommen!"
Die weise Frau in mir sagt dann: "Kind, Du weißt genau, dass er sich SO nicht beruhigt (und Du in Ruhe zu Ende essen kannst)."
Der Teufel in mir sagt: "Du läßt Dich jetzt nicht ernsthaft von so einen 3jährigen Furz auf der Gardinenstange aus der Küche schmeißen???"
Mütterchen Sanftmut sagt: "Aber Du vergibst Dir auch nix, wenn Du ihn jetzt toben läßt. Immerhin wird er davon müde."
Und die ganze Conny steht da und wartet, wer jetzt Überhand gewinnt. Und ja, ich frag mich, ob er sich nicht doch merkt, dass er "seinen Willen bekommen hat".
LG Conny

Nochwas

Naja, das schöne beim Kloetern ist ja, dass man echt etwas ruhiger wird und dieses ständige schlechte Gewissen: "Er tanzt mir aber doch auf der nase rum" lässt echt nach. Einen Spruch zitieren sie, der mir sehr gefällt, wenn er auch natürlich realitätsfern ist in gewisser Weise. Aber er gibt eine Denkrichtung vor, die mir gefällt: "Bis zum 6. Lebensjahr muss ein Kind nur eines lernen: Ich bin lieb."

LG,

Susanne

Ja gut, das krieg ich hin.

Nochwas

Ich kenne den inneren Zwiespalt und ich komme mir auch manchmal vor wie ein Hampelmann, wenn ich kloeter. Aber wenn du die Briefe liest, dann weisst du auch, dass der Anfang schwer ist und man sich als Eltern auch nicht zu sehr unter Druck setzen darf. Wir packen das schon! Ich habe zumindestens schon vieles gelernt und gesehen, dass es tatsächlich funktioniert, da ich ja instinktiv schon lange Kloeter! *grins* Am WE werde ich mal einen Aufruf starten, wann wir mit dem ersten Brief anfangen sollen und welcher der 1. sein soll! LG Zauseline

Nochwas

Huhu!
Suse will mir ihre erst mal leihen. Ich werde erst mal punktuell reinlesen und mal gucken, ob es was für mich ist.. Ich zweifel daran nämlich gerade wieder ;)
LG Conny

Ich glaub ich hab heute angekloetert

Wenn ich mal total klugscheißern darf: könnte es sein, daß Du zu wenig mit ihm redest? Also von vorneherein, nicht, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist? Kann ich mir bei Dir ja nicht recht vorstellen *g*, aber zumindest in diesem Beispiel kommt mir das so vor. Z.B. hätte ich VOR dem Pizza-umdrehen mit Arne geredet, was das Problem ist, ob ich es umdrehen soll oder ob er das machen will, einen Vorschlag gemacht, wie es am besten geht usw. Und dann hast Du ja auch nach dem ersten "Hau ab" nichts gesagt, hättest Du nicht sofort reagieren können, ohne daß es so "ausartet"? Das war zumindest mein erster Eindruck von dem Gespräch, wie Du es hier aufgeschrieben hast.
Ich jedenfalls rühr bei Arne nix mehr an, ohne ihn vorher zu fragen *g* Ich glaube inzwsicehn echt, er ist schon ein besonderes Exemplar in Sachen "ich will das jetzt GANZ GENAU SO und NICHT SO!" Der bricht mir tausend mal am tag zusammen, weil er sich irgendwas anders vorgestellt hast. Aber da Malte genau das gegenteilige Problem hat und erst sehr mühsam lernen muß, genaue Vorstellungen davon zu kriegen, was er will und braucht, sehe ich das positiv und unterstütze das.
Womit ich ein echtes Problem hab, ist sozusagen Ungehorsam. Sprich, ich sag irgendwas und werd ignoriert. Oder zumindest wird's nicht gemacht (oder bleiben gelassen). Oder sie machen Unsinn, von dem sie genau wissen, daß es falsch ist. Da fühle ich mich persönlich angegriffen, respektlos behandelt und kriege regelmäßig meine fünf Minuten á la "das wird gemacht, weil ich das sage!". Insofern kann ich Dich voll verstehen, da so zwischen den Stühlen zu sitzen.
Aber nochmal zu dem Beispiel, war es nicht schön, sich am Ende umarmen zu können, sich sozusagen zu versöhnen und drüber reden zu können? Ich finde das jedenfalls immer sehr befreiend und schön und mich bestärkt es eher als daß es mich verunsichert. Und es zeigt doch eigentlich echt, wie verzweifelt er selbst ist, er ist doch nicht absichtlich so, für ihn ist die Pizza echt ein Riesenproblem, für Dich nicht und für mich auch nicht, aber für Arne ist ein Stau oder ein "ich-fahr-immer-60-egal-wo"-Fahrer auch kein Problem, aber für mich.
Verunsichern würde mich in dem Beispiel, wenn er weiterhin total sauer auf mich wäre und ich auf ihn. Dann wär das einfach ein scheiß Erlebnis, und wer will das schon.
In jedem Fall finde ich einfach, daß es total lange dauert, bis sich Erfolge einstellen. Einerseits, bis man selbst gelassener wird, andererseits, bis die Kinder anders reagieren. Ich hätte gerne einen Knopf, den ich umlegen kann, bei mir wie bei den Kindern. Jibtet aber nich. Und nur weil es einfach nicht gut gelaufen ist, kann es ja trotzdem irgendwann funktionieren. Wobei ich ja nach wie vor die Briefe nicht gelesen hab *g*. Ich rede allgemein eher von einer weniger autoritären Erziehung.
LG Franziska

Ich glaub ich hab heute angekloetert

*grins*
Ich mußte gerade lachen wegen "zu wenig mit ihm reden". *hihi* Nein, im Ernst. Ich habe zwar ohne zu fragen das Stück umgedreht, allerdings hatte er die Krise da ja schon, eben weil das Stück runtergefallen war. Ich glaube, ich hatte nach dem ersten "Hau ab!" gesagt, dass ich esse, das hab ich aber glaub ich nicht geschrieben. Ich bin immer nicht so gut drin, 2 Stunden später Dinge haargenau so wiederzugeben. Geschwiegen hatte ich, weil ich wußte, die Situation kann ich nicht retten, also hab ich aus dem Fenster geguckt *omm* Meine Alternative wäre echt brüllen gewesen, eben weil mir diese permanenten Raketenstarts aus dem Unerwarteten so richtig auf die Nerven gehen.
Ich denke im Gegensatz oft, ich rede zu viel mit ihm (was wohl auch eher vorstellbar ist *g*) oder lasse ihm zu viel Entscheidungsspielraum. Nicht auf die Pizzasituation bezogen, sondern so überhaupt im Leben. Nun ja, momentan zB muss er seine Anziehsachen selber aussuchen und verläßt das Haus daher oft wie bunte Kuh (was mir ja herzlich egal ist), problematisch wird es aber, wenn es eben zu kalt für kurze Hosen ist und er aus den von mir angebotenen Sachen nicht auswählen will, weil er die Hose will, die zu kalt ist. *grr*
Ungehorsam, ja das trifft es, wobei es eben so ein verpöntes altmodisches Wort ist.
Zu dem Thema ist Freitag was in der Kita passiert. Leons Erzieherin pinnt immer das Tagebuch an die Tür. Freitag hat sie wohl 15 Kinder mit Ohren auf Durchzug gehabt. Es wurde nicht aufgeräumt, als sie turnen gehen wollten, bekannte Regeln wurden nicht befolgt, Bitten nicht gehört und der Tischdienst hat das Tischdecken verweigert. Darauf hin hat sie "ich höre auch nicht mehr" gespielt. Nicht reagiert, nicht geholfen, nicht gemacht, was die Kinder wollten und das Turnen fiel eben aus. Als dann Mittagessen kam, hat sie sich einen Teller genommen, sich aufgetan und ist nach nebenan essen gegangen. 5 Minuten später war der Tisch gedeckt und alle Kinder saßen am Tisch.... Auf mein Nachfragen meinte sie nur, sie hätte selber Freitag nicht den Nerv zum diskutieren gehabt und vom Prinzip auch nur den Big Bang verhindern wollen. Nach dem Mittagschlaf ging es dann wieder.
Ich versuche ja, die Dinge bei denen er "gehorsam" sein muss so gut wie es geht klein zu halten. An der Hand über die Straße gehen ist eine davon. Aber wenn er dann darauf bockig reagiert, da muss ich echt an mich halten. Klar, ich erkläre ihm auch, dass es gefährlich ist und die Autos blabla, aber wenn er nicht will, interessiert ihn das nicht die Bohne.
Dass es dann so ausgegangen ist gestern, das tat mir gut, einerseits, weil wir nicht im "Bösen" auseinander gingen, andererseits, weil ich stolz war, nicht mitgebrüllt zu haben, was mir viiiiiel zu oft passiert. Mir ist bewußt, dass da viel mit meiner Tagesform zu tun hat. Aber diese unvorhersehbaren vulkanischen Eruptionen sind mir echt oft zu viel, einfach weil ich gar nichts tun kann, was es verbessert - in der konkreten Situation.
Das mit dem in den Arm nehmen hätte übrigens drei Minuten zuvor keinen Sinn gehabt. Eher hätte er mir wohl die Gabel an den Kopf geschmissen.
*omm*
LG Conny

Ich glaub ich hab heute angekloetert

Ok, das klingt ja schon anders ;-)
Wie oft macht Leon das denn? Wie gesagt, Arne macht das seit Monaten mindestens zehn Mal am Tag, und je müder er ist, desto heftiger wird es. Ich bin das shcon so gewöhnt, mich lockt es nicht mehr hinterm Ofen vor ;-)
Aber wie Du schon sagst, WENN ich auf was bestehe, dann auch wirklich und dann werde ich auch schnell sauer, insvbesondere, wenn sie sich dann gegenseitig hochschaukeln und mich ganz liegen lassen. dann fahre ich gerne mal die "ich bin hier der Boss"-Nummer auf, obwohl ich ganz genau weiß, daß es viel effektivere Sachen gibt, z.B. sich vor einen von beiden hinzuhocken, so daß er den anderen nicht mehr als Verbündeten hat. Aber das gibt mir eben nicht das "ich bin hier der Boss"-Gefühl, aber ist das nicht eher mein Problem? Wenn es auch anders geht?
Achja, warten muß ich auch öfter mal, kann ich auch. Und ich denke, ich kann inzwischen auch zwischen wirklicher Verzweiflung (wegen des blöden Pizzastücks) und eventuell daraus entwickelnder Wut (alle sind total doof und jetzt reichts mir und ich werf auch noch das Glas um und jetzt meckert die schon wieder aaaaah) unterscheiden. In ersterem Fall bin ich echt geduldig (und der ist bei Arne weitaus häufiger), beim letzteren kommt es auch vor, daß ich ihm sage, daß es mir einfach zu laut ist. Ist dann auch so. Naja, effektiver ist es, wenn Malte es sagt *g*
LG Franziska

Ich glaub ich hab heute angekloetert

*lol*
Oh ja, das mit dem "Boss"-Gefühl ist wirklich mein Problem. Ich wünsche mir irgendwie eine scheinbar nicht realisierbare Nummer aus
Regel Nr. 1: Alle Familienmitglieder haben gleiche Rechte und gleichberechtigte Bedürfnisse.
und
Regel Nr. 2: Im Ausnahmemoment ist Mama der Boss
und
Regel Nr. 3: Was Ausnahmemoment ist, bestimmt Mama.
;o)
Wie oft er das hat? Naja, wenn ich anwesend bin öfter. Gestern in ca. 3 h 2x. Am Wochenende können das auch 5-6x sein. Im alten Haus war ich cooler, da hat es ja keiner gehört. Hier fragen mich dann meine Exschwiegis, wer wen misshandelt, ich das Kind oder das Kind mich.
Auch so ein Beispiel: Leon hat neuerdings die Angewohnheit wie ein 10Zentner Nilpferd zu krabbeln (mit Betonknien). Also sage ich: Leon, das poltert zu laut, unter uns schlafen K. und A. noch! Steh bitte auf und laufe!
Brauchst doch nicht glauben, dass der hört! Nun frag ich mich, WAS soll ich tun? Mecker ich, eskaliert es. Hebe ich ihn auf, eskaliert es auch. Sage ich nix, poltert er weiter.
SCHREI!
LG Conny

Ich glaub ich hab heute angekloetert

Also, bei Jolina gibt es zwei Stimmungen. Einmal ist sie komplett aus dem Lot und dann habe ich das Gefühl, sie sucht die Reibung. Und ja, da gibt es Tage, da bin ich so erledigt, dass ich mich komplett unterwerfe. Ich erfülle ihr jeden Wunsch, weil ich ungelogen alle 10 min. etwas Neues diskutieren muss ohne Erfolg bzw. mit dem Erfolg, dass sie doch schreit. Das sind die ganz harten Phasen, die aber zum Glück ja nicht jede Woche vorkommen.
Dann gibt es die Phasen, die ähnlich wie bei Arne von Franzi sehr häufig vorkommen, da hat Jolina von allem und jedem eine exakte Vorstellung. Egal was man ohne zu fragen macht und sei es nur den roten Becher statt den gelben zu nehmen, dann flippt sie total aus. Leider aber sehr oft nicht direkt auf "mein Vergehen" bezogen, sondern für mich sieht absolut zusammenhanglos aus. Also, sie wirft nicht den Becher um oder feuert ihn in die Ecke vor Wut, sondern sie sagt oder macht etwas, was ich jetzt gerade nicht nachvollziehen kann. Mittlerweile weiss ich das und kann mich sehr schnell auf die Ursachenforschung begeben.
Noch ein ganz typisches Beispiel: Wir wollten am Sonntag nach Hause fahren und sie sollte in ihren Sitz steigen. Jolina war müde und kuschelig und urplötzlich verweigerte sie den Sitz. Sie erzählte sogar, die Oma Karin hätte verboten, dass sie im Kindersitz sitzt...so ein Schmarrn! Ein Theater und wir waren alle kurz vorm Explodieren, aber Jolina weigerte sich! Ich ahnte schon, um was es geht, hatte aber keine Lust nachzuhaken, weil ich selbst quer war. Naja, ich bin dann zu ihr, habe sie auf den Arm genommen und sie kuschelnd in den Sitz gesetzt. Als wir dann im Auto saßen, fragte ich sie, ob sie nicht in den Sitz wollte, weil sie nicht hinten alleine sitzen mochte. BINGO! Wir schlossen dann den Kompromiss, dass ich zwar vorne sitze, aber ihren Fuss festhalte und schon war Madame beruhigt.
Weisst du Conny, ich unterwerfe mich auch nicht gerne, aber da Jolina ja so ausdauernd ist und man wie bei der Fussnagelgeschichte mit körperlicher Konsequenz (festhalten, gegen den Willen anziehen) überhaupt nicht weiter kommt, war ich schon sehr lange und sehr oft gezwungen zu Kloetern, als ich nicht mal wusste, was das ist. Das haben auch sehr viele an mir kritisiert und sich wohl insgeheim gedacht, ich mache mich zum Narren. Aber für uns ist das der richtige Weg. Dass halbes Kloetern ist, weiss ich ja erst seit Kurzem und deswegen habe ich mir die Briefe bestellt. Und du wirst sehen, wenn wir mit dem Thema anfangen, dann tust du mit Leon auch schon teilweise kloetern.
Es funzt bei uns auch nicht alles, beim Schnullern bin ich ja kläglich gescheitert, wie viele andere bei der Sache mit den Süßigkeiten. ABER man kann sich unglaublich viel herausziehen, zumindestens ich! LG Zauseline

Ich glaub ich hab heute angekloetert

seien wir mal ehrlich: für uns "gute" Bücher (oder eben Briefe) sind Bücher, die zu 90% wiedergeben, was wir eh gut finden und auch so machen, zu 5% was neues bringen und zu 5% Unsinn schreiben. Oder so ähnlich.
Für mich sind die größtenteils Gedankenordner, wirklich neues gibt es nur bedingt, sonst hätte ich es schon längst so gemacht.
LG Franziska (die grade merkt, daß sie echt was falsch oder zumindest nicht gut genug gemacht hat, Änderungen zeigen schon Auswirkungen)
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