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Hypermotorik

Hallo,
ja ich meld mich mal wieder wegen Marco. Eigentlich hab ich nicht wirklich ein Problem- glaub ich. Ich mach mir nur so meine Gedanken.
Marco hatte ja Anfang des Monats seine U8- alles war eigentlich sehr gut- er hätte wohl auch die U9 bestanden also kein Grund zur Besorgnis. Sogar seine Wirbelsäule sieht gut aus und ich geh davon aus, dass wir nach dem nächsten Besuch beim Orthopäden die KG einstellen können.
So jetzt meinte unsere KiÄ er wäre ein Grenzfall bezügl. Hypermotorik. Ich hab das so hingenommen, weil ich ja eben auch weiß, dass er sich viiiiel bewegt oft auch planlos, aber so ist er halt- er war noch nie anders.
So im nachhinein frag ich mich allerdings schon meint sie damit hyperaktiv oder gar auch ADS - die schlimmen drei Buchstaben vor denen sich alle Eltern fürchten? Was hat das für Auswirkungen auf den Schuleintritt- er ist ja jetzt schon oft gelangweilt im Kiga? Eigentlich würde ich dann sagen eher mit 7 vielleicht ist er dann etwas ruhiger- aber ich weiß jetzt schon wenn ich so lang warte langweilt er sich erst recht und macht nur Quatsch und zappelt rum. Die Wahrscheinlichkeit ist ja jetzt schon groß, dass er mal der zukünftige Klassenclown wird.
Gibt es Schulen die auf zappelige Kinder besonders eingehen? So ne Art Bewegungsschule vielleicht mit nem häufigen Sportangebot oder wo die Kinder zur Not auch mal rumlaufen können.
Und wenn ja wo finde ich die? Kennt jemand gute Literatur zu Hypermotorik?
Vielleicht weiß ja jemand was. Danke aber auf jeden fall schon mal im vorraus.
Lg nique
Bisherige Antworten

heute in der KG- viel neues

Hallo,
heute haben wir in der KG viel erfahren :-)
Unser therapeutin hatte ja bereits bemerkt, dass Marco ne Wahrnehmungsstörung hat, und hat aufgrund dessen nicht nur Kg sondern auch Ergo mit ihm gemacht.
heute wurde nicht nur das Ausmaß dieser Störung mir richtig bewusst (Marco hatte Schwierigkeiten wirklich große Teile aus einer schüssel Bohnen zu erfühlen) sondern wir kamen auch auf das Thema Essen und sie sagte, dass die Probleme mit dem Essen auch aus dieser Wahrnehmungsstörung resultieren. Er hat ne Überempfindlichkeit und lehnt deshalb auch so viel beim Essen ab , er muss also lernen sich zu konzentrieren aus den gesamten reizen bestimmte Reize herauszufühlen und vor allem auch zuzulassen, wenn ich sie richtig verstanden habe.
Zudem kommt also dass ihm bestimmte Nährstoffe fehlen, es so zu ner Unterzuckerung halt, kommt und er deshalb auch so viel naschen will und der Zucker im Süßkram unterstützt dieses zappelige,was ebenfalls durch diese Wahrnehmungsstörung kommt, noch mehr. Also irgendwie ein Teufelskreislauf den wir durchdringen müssen.
Mit diesen Erkenntnissen muss ich bald mal bei unserer KiÄ vorbei, damit sie das in der Akte festhält, und wir das ganze besprechen können. Unsere Therapeutin möchte uns nächstes Mal auch den namen eines Nahrungsergänzungsmittels mitbringen aus den USA, das angeblich sogar die Lust aufs essen wieder bringen soll. Das muss ich aber auch erst mal mit KiÄ besprechen was das genau ist, ob sie das kennt etc.
Ebenfalls habe ich heute mal im Kiga das mit dem hyperaktiv angesprochen und nachgefragt, wie es denn dort ist. Dort ist es unterschiedlich mal kann er ganz ruhig im Suhlkreis sitzen und manchmal springt er mal zwischendrin auf um sich zu bewegen. Sie sagte mir dass sie das jetzt mal mehr beobachten möchte um herauszufinden, ob es bestimmte Auslöser gibt dafür dass er dann aufspringt (Desinteresse, Langeweile, etc.)
Durch und durch ein sehr aufschlussreicher Tag heute mit dessen ergebnissen man durchaus arbeiten kann :-)))
LG nique

Hypermotorik

Hallo Nique,
ich kenne jetzt Euren medizinischen Hintergrund nicht so genau, Du schreibst was von Wahrnehmungsstörungen usw.
Aber ich möchte meinen Senf trotzdem mal ungefiltert dazugeben.
Ich finde es problematisch, wenn aktive bewegungshungrige Kinder als hyperaktiv bezeichnet werden, nur, weil sie im Kindergarten nicht beim Stuhlkreis sitzen oder sich einfach mehr bewegen als andere.
Mein Sohn ist mehr als lebendig, wird mit Situationen wie 2-Stunden-im-Wartezimmer-Sitzen, in-der-Kita-stille-sitzen usw. auch nur schwer fertig, er läuft dann bald die Wände hoch und wird super zappelig (und laut und verhält sich komisch). Ich würde trotzdem niemals denken, dass er hyperaktiv ist o.ä. Ich finde, ein knapp vierjähriges Kind strotzt nur so vor Energie (das eine baut diese mit Bewegung ab, ein anderes auf andere Art und Weise).
Es ist für Erwachsene, die ja nach einem bestimmten Plan leben (und zu denen muss ich mich auch leider zählen) und sich angepasst haben an unsere gesellschaftlichen Maßstäbe, immer sehr schwierig, mit solchen Kindern umzugehen. Ich beobachte das bei meinem Sohn sehr oft, wenn er eben genau nicht so reagiert, wie es erwartet wird. Er eckt sogar bei seinen Erziehern oft an deshalb und ich muss immer im Gespräch mit ihnen bleiben.
Ich habe ein sehr schönes Buch gelesen: Mit Kindern neue Wege gehen. Das hat mich sehr bestätigt und mir gut getan.
Bei der Lektüre ist mir der Gedanke gekommen, dass vielleicht viele Kinder, die mit dem Stempel Hyperaktiv versehen werden und möglicherweise sogar medikamentös "ruhiger" gestellt werden, einfach nur an unsere erwachsene Welt angepasst werden sollen - und dabei geht so unendlich viel verloren vom ganz tollen Wesen der Kinder, das Wilde und der unbändige Spass am Leben. Ich will damit nicht sagen, dass ein Kind hat, dass sich gut anpasst, nicht so toll ist. Ich meine nur, dass jedes Kind so ist wie es ist und wenn es nun mal nicht in unsere erwachsenen Vorstellungen passt, dann ist es nicht gleich krank oder "anders".
Liebe Grüsse von Susi

Hypermotorik

Hallo Susi,
ich kann mich dem was Du schreibst erst mal nur anschließen. Ich fange gerade erst an mich damit auseinanderzusetzen, denn bisher hatte ich mit dem Bewegungsdrang meines Sohnes keine Probleme.
Er ist so wie er ist und das ist gut so.
Und ich muss als Kind ähnlich gewesen sein, meine Mutter passt deshalb auch gern auf ihn auf, sie sagt es erinnert sie so an die Zeit früher, und ich bin heute eigentlich ein sehr ruhiger Mensch- das wurde damals mit dem Schuleintritt "besser".
Im Kindergarten ist es auch gar nicht mal so extrem, beide Erzieherinnen bestätigen mir dass er zwar durchaus solche kurze Phasen hat aber nicht immer und nicht so dass er stört, denn wenn er gebeten wird sich hinzusetzen, dann tut er das ohne Probleme. Beide bestätigen auch, dass er sehr weit ist, vergleichbar mit den Vorschulkindern und seine Auffasunggabe sehr schnell ist, er sich deshalb auch schnell langweilt, sie wollen deshalb jetzt beobachten ob diese Phasen wo er sich bewegen "muss" irgendwie damit zusammen hängen. Ob dass so ist kann ich schwer beurteilen- mal sehen, wir wollen auf jeden Fall Rücksprache halten.
Dass mit den Wahrnehmungsstörungen ist ja eigentlich nur per Zufall herausgekommen. Die Therapeutin sagt das hibbelige rührt von dieser Störung her, ich möchte beides jetzt erst mal weiterverfolgen und mit meiner KiÄ Rücksprache halten. Denn wenn das schlechte Essen auch darin seinen Ursache findet, dann wäre das für uns alle ein riesen Fortschritt. Und die ganze Essenssituation würden wir alle von einem anderen Standpunkt aus betrachten.
Den Titel des Buches habe ich aber auf jeden Fall notiert.
Danke für Deinen "ungefilterten Senf" :-))
LG nique

Hypermotorik

Gern :-).
Übrigens ist bei meinem Sohn auch das Problem, dass er den Erziehern nach (und ich merke es auch an allen Ecken und Enden) weit ist, allerdings fehlt ihm noch die sog. "soziale Kompetenz", in dieser Hinsicht ist er eher hintenan. Außerdem ist er ein furchtbarer Dickkopf und Egozentriker ;-)).
Langeweile oder Unterforderung kann natürlich auch zu Hibbeligkeit und/oder zu merkwürdigem Verhalten führen. Bei Alexander kommt momentan noch eine stets bleiernde Müdigkeit hinzu, da er in der Kita nicht mehr schläft (schlafen kann... er braucht absolute Ruhe zum Einschlafen, das geht da natürlich nicht), aber den Schlaf absolut noch benötigt.
Bei uns ist es leider (für mich) so, dass er "stört" in der Kita und leider nicht "so läuft" wie die Erzieher das hätten. So wie es bei Euch ist, läuft es für Dich ja relativ stressfrei ab - ich habe da schon immer so meine Probleme, mich gegen Erziehermeinung ("heute hat er gar nicht mitgemacht und auch nicht gehört") durchsetzen muss (wie wäre es mit: "Er hatte heute Schwierigkeiten und konnte sich nicht auf unsere Angebote einlassen...."). Naja, es sprengt hier den Rahmen.
Ich wünsche Dir viel Glück und dass Ihr einen guten Weg findet.
Susi
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