Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
Ich muss mal jammern! Josephine ist richtig anstrengend zur Zeit - sie testet ihre Grenzen so heftig aus, dass ich teilweise so agressiv bin, dass ich mich halten muss, ihr nicht eine zu kleben.
Sie stampft durch die Wohnung, dass man es drei Häuser weiter noch hören muss - wir waren deswegen schon bei der KG, um auszuschließen, dass es einen medizinischen Grund hat. Aber es stellt sich heraus, dass es wohl ein Tick ist.
Sie redet wie ein Baby - ihre Kiga-Freundin ist sprachlich nocht nicht so weit. Ich sehe den ein, dass sie es nachmachen will, aber das geht nun schon seit über einem halben Jahr täglich so. Ihre zweite Freundin spricht im übrigen gebrochenes Deutsch (ich erwähnte es ja schonmal) Die Mischung macht einen fertig!
Der Knaller kam Heute Abend - sie hat Grenzen ausgetestet, geschaut, wie weit sie gehen kann und... hat gewonnen :-(
Die Situation: sie saß am Tisch, aß schon furchtbar langsam und wollte am Ende kichernd, dass ich sie ins Bad trage, um Hände zu waschen. Ich hab ihr dann sachlich erklärt, dass sie schon groß ist und alleine gehen kann. Daraufhin hat sie mich böse angeschaut und betont, ich solle sie tragen. Ich wurde gereizt und begann auf drei zu zählen (das mache ich, wenn ich nicht mehr weiter weiss - schrecklich, ich weiss). Mittendrin merkte ich, dass ich keine Konsequenz angedroht hatte. Ich erklärte, dass es bei drei keine Gute-Nacht-Geschichte gibt (ich weiss, noch schlimmer). Ich zählte nochmal, sie grinste frech, ich packte sie etwas unsanft, um sie ins Bad zu bringen und hatte da schon den Gedanken "Na toll, nun hat sie, was sie wollte". So war es natürlich, sie lachte sich weg.
Ich fühl(t)e mich so hilflos, weiss und wusste nicht, wie ich mit ihr umgehen soll.
Solche Situationen spielen sich seit einigen Wochen täglich ab und bringen mich an den Rand meiner Nerven. Immer öfter merke ich, wie ich agressiv werde, einen heftigen Zorn entwickle. Das will ich nicht! Ich liebe sie über alles, aber momentan teste sie so sehr aus, ich weiss nicht mehr weiter!
Weiss jemand Rat?
Heulende Grüße
Manu mit zwei schlafenden Kindern
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
lass dich erstmal virtuell drücken. Ich glaube, jede von uns kennt die Situation, sich vom eigenen Kind in den Wahnsinn getrieben zu fühlen! ;-)
Aber mal konkret zu der geschilderten Situation: ich würde versuchen, mich gar nicht so weit darauf einzulassen, wie du es anscheinend getan hast. Wenn du eine Ansage machst wie Hände-waschen, dann gibts darüber keine Diskussion. Dann ist das Essen beendet und der nächste Programmpunkt kommt dran, ohne wenn und aber. Soll heißen, in der gleichen Situation hätte ich Margareta gesagt, dass jetzt Waschen dran ist und dass sie, je länger sie rummacht, sich die Zeit für ihre Gute-Nacht-Geschichte verkürzt und dass ich das schade fände, wenn wir jetzt wegen sowas Doofem Krach kriegen statt gleich gemütlich im Bett zusammen zu lesen. Und dann würde ich sie tatsächlich sitzen lassen, wenn sie nicht mitkommt und das Programm durchziehen, d.h. nochmal sagen, dass die Geschichte in weite Ferne rückt, je länger das Theater dauert und das unmissverständlich machen. Und natürlich dabei ruhig bleiben! ;-)
Möglichkeit zwei: du nimmst es mit Humor bzw. möglichst gelassen. Wenn getragen-werden, was ja ansich nichts Schlimmes und auch kein ungebührlicher Wunsch ist, gerade Thema ist, steig doch ein auf das Spiel und lad sie dir auf den Rücken. So eine bockige Eselmama, die einen im Bad "abwirft" kann auch mal lustig sein - für euch beide. Dann wäre die Situation garantiert entspannt, das Händewaschen würde einfach so passieren und du hättest dich nicht aufgeregt.
Was ich damit sagen will (du weißt, ich fasse mich selten kurz *gg*) ist, ich würde mir in so einer angespannten Grundsituation genau überlegen, was ich jetzt dringend durchsetzen will und wo es mir besser geht, wenn ich mal fünfe gerade sein lasse. Vielleicht würde das viel mehr Entspannung in eure Beziehung und in euren Alltag bringen.
Und was die Babysprache angeht: ignorier es! Ich glaube sicher, dass das das Beste ist. Erstens hört sie ja doch zu Hause und sonst überall, wie es richtig geht, zweitens verstärkt das Thematisieren das nur noch, weil sie merkt, sie kriegt damit eine Extraportion Aufmerksamkeit, wenn auch negative. Versuch, wegzuhören. Das Einzige, was du vielleicht machen könntest, wäre, ihr zu sagen, dass du sie nicht verstehst wenn sie so redet wie ein Baby. Aber ich würde vielleicht sogar das lassen. Das gibt sich von selbst, da bin ich ganz sicher.
Liebe Manu, mach dich nicht bekloppt, dein Kind ist ganz normal und will dich nicht fertig machen. Sie ist eben 3. Solche Situationen kennen wir alle mit unseren Kids und sie fordern unsere Kreativität, Gelassenheit und unser Überlegen-Sein als Eltern im Sinne von die Situation-im-Kopf-begreifen-können, um sie zu lösen.
Fühl dich umarmt,
GLG Anna
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
gleich am frühen Morgen und im "Morgenwahnsinn" eine kurze Antwort!
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Es tut gut, andere Ansätze zu lesen und ins Nachdenken zu kommen. Du hast ganz klar recht.
Das Problem wird wohl darin liegen, dass ich anders erzogen wurde (sehr streng im Verhältnis zum heutigen "autoritären Erziehungsstil"). Meine Mutter (mit der ich mich ja nicht so besonders verstehe) bekommt ab und an mal Situationen mit, die ich in meiner Dummheit am Telefon erzähle. Dann kommt sofort "Also nein! Ich weiss nicht, was machst du denn mit den Kindern? Das hättest du Dich früher nicht getraut. Da wären einmal die Fronten geklärt gewesen und gut."
Das sitzt ziemlich fest. Auch wenn ich mich nicht besonders mit ihr verstehe und ihre Ansichten in den meisten Fällen nicht teile. Aber es scheint wohl ein unbewusster Wunsch zu sein, es meiner Mutter Recht zu machen...
Aber ich hole zu weit aus...
Wie auch immer - ich werde Deine Tipps anwenden und ganz bewusst versuchen (wie es mein Mann auch immer rät) ruhig zu bleiben und notfalls klein bei zu geben - vor allem am Abend, wo die Kinder sowieso müde sind. Aber die Lösung, dass die Gute Nacht-Geschichte sozusagen zeitlich gebunden ist und dadurch kürzer wird ist auch nicht schlecht - vielleicht kann man beides mal unterbringen. Probleme wegen irgendetwas gibt es inzwischen ja schließlich jeden Abend :-(
Heute Abend darf mein Mann die Situation lösen - ich gehe erst zur Massage bei der KG und dann mit einer lieben Freundin zum Mexikaner *freu*. Ich bin sehr gespannt, wie er die Situation löst!
Wie gesagt - vielen lieben Dank, wenn Dir nochwas einfällt, nur zu! Es tut einfach gut, hier im Forum zu sein und so liebe Menschen zu kennen, die einen virtuell Umarmen und wissen, worum es geht !
Ganz liebe und vor allem dankebare Grüße !
Manu
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
erstmal wollte ich dir sagen, dass ich es mal wieder bewundernswert finde, wie offen du für konstruktive Kritik (oder den Versuch dazu... *gg*) bist. Ich glaube, viele andere wären das nicht, die meisten sind doch recht überzeugt von "ihrem" Erziehungsstil und suchen in der Regel nur eine Bestätigung dessen, was sie ohnehin schon machen. Ich empfinde das als eine deiner Stärken als Mutter: dass du dein eigenes Verhalten hinterfragst und nicht nur quasi-anklagend das Verhalten deiner Kinder kritisch anschaust. Dass du dazu fähig bist, zu einem selbstkritischen Blick auf dich als Mensch, macht dich in meinen Augen zu einer besseren Mutter, als wenn du nur starr versuchen würdest, deine Kinder zu "disziplinieren" und deinen Vorstellungen anzupassen.
Und noch ein Wort zu dem, was du über deine Mutter schreibst... Ich glaube, da ist sehr viel dran, und ich glaube auch, die meisten von uns, egal ob mit gutem oder schlechtem Draht zu den eigenen Eltern, fühlen bewusst oder unbewusst auch den prüfenden Blick der eigenen Mutter auf sich im Umgang mit den Kindern. Das halte ich für normal, aber natürlich nicht für unproblematisch. Du bist allerdings doch schon einen Riesenschritt weiter, weil du weißt, was die Mechanismen bei dir sind und du dich eigentlich vom Erziehungsstil deiner Mutter distanziert hast. Fehlt für die Psychohygiene und dein Selbstverständnis als Mutter höchstens noch der Schritt, ihr zu sagen, dass du ihren Erziehungsstil ablehnst, weil du als Kind selbst drunter gelitten hast und dass das im Umgang mit deinen Kindern für dich nicht in Frage kommt. (Aber das sagt sich so leicht, ich weiß... ;-) ) Und es wäre für dich vielleicht hilfreich, dich in kritischen Situationen mit Josephine daran zu erinnern, wie du es NICHT machen willst, also an den Erziehungsstil deiner eigenen Mutter. Vielleicht würde dir das ein bisschen Luft verschaffen.
Was die Gute-Nacht-Geschichte angeht: das verkürzen der Geschichte wegen Rumtrödeln oder Theatermachen beim Zähneputzen und Waschen war eine Idee von meinem Mann. Er hat für Margareta eine große Uhr gekauft und zeigt ihr darauf immer, wie die Zeit vergeht. Also zum Beispiel sagt er ihr abends: "Wenn der Zeiger hier ist, geht das Licht in deinem Zimmer aus, egal, ob wir gelesen haben oder nicht. Also überleg dir, ob du lieber schnell im Bad fertig werden willst, damit wir ganz viel Zeit für eine lange Geschichte haben." Er terminiert das recht großzügig, macht ihr also die Ansage z.B. um 19:40 und sagt, um 20:00 geht das Licht aus. So hat sie auch eine reelle Chance, es sich in Ruhe zu überlegen und auch den positiven Effekt einer Entscheidung für das schnelle Durchziehen des Badprogramms zu spüren, nämlich eine laaange Geschichte. Wenn sie nicht gleich einlenken will, lässt er sie in Ruhe, kommt nach fünf Minuten wieder und zeigt ihr auf der Uhr, wie der Zeiger gewandert ist, damit sie begreift, wie ihre Zeit für die Geschichte abläuft. Das hat er ein paar Mal gemacht und natürlich hat sie's auch einmal verspielt und es gab dann Tränen. Aber er war dabei wirklich super ruhig, hat sie nicht angemeckert, hat ihr Entscheidungsspielraum gelassen und sie hat wirklich draus gelernt. Auch dass sogar der liebe Papa diese Konsequenuz "Keine Geschichte" durchzieht. Ich glaube, das war auch ein kleiner Schock für sie, sonst ist er immer der Nachgiebige und ich die Strengere. ;-) Inzwischen brauchen wir die Uhr nicht mehr, das war nach ein paar Tagen erledigt und der Badgang ist automatisch entspannter geworden und läuft einfach so ab. Wenn sie heutzutage mal rumzicken will, braucht man ihr nur zu sagen, dass sie sich überlegen soll, was ihr lieber ist: Theater im Bad oder eine gemütliche Geschichte. Dann überlegt sie meist nur ganz kurz und das Ding ist durch.
So, das wollte ich dir doch noch mit Hintergrund schildern, vielleicht hilft dir das für solche Situationen ja tatsächlich ein bisschen. Ich gebe übrigens gerne zu, dass ich sehr dankbar für den Uhreinfall meines Mannes war, weil ich in der eskalierten Situation auch die schlechteren Nerven hatte. :-)
Ganz liebe Grüße und einen entspannten Tag wünsch ich dir,
Anna (heute 10+7!)
10+7?
*wow* :-)
LG emaille, die noch immer auf den Anruf wartet und langsam immer nervöser wird
Re: 10+7?
stimmt, irgendwie bin ich gerade verwirrt: die FÄ hatte mir das so gesagt und mir eben vor drei Wochen gesagt, ich sei 7+7. Ich hab erst zu Hause drüber nachgedacht und mich gewundert, jetzt bin ich irgendwie durcheinander und finde natürlich nirgends was darüber, wie die SS gezählt wird. +7 macht ja keinen Sinn, es sein denn man lässt dann in der neuen Woche +0 weg... Also bin ich dann heute so oder so 11+1... Weißt du noch genau, wie gezählt wurde??
GLG Anna
P.S.: Was macht das Herz und was macht der Zeh?
Re: 10+7?
also hier bei Qualimedic zumindest (und da habe ich diese Tagezählerei überhaupt erst her) haben wir immer nur bis +6 gezählt, dann fängt die nächste Woche an, z.B. bei 6+0 dann die siebte Woche. Könnte mir aber vorstellen, daß das je nach FA verschieden ist, zumal es sowieso ein bißchen albern ist, die einzelnen Tage zu zählen (wie man sieht, macht man sich dadurch regelmäßig unnötigen Stress, ob es sich nun um das erstmalige Erblicken des Herzschlags oder um den ET handelt!). Bei meiner FÄ wurde immer nur die SSW eingetragen, also z.B. "8", "12" etc.
Und soviel ich weiß, werden in Frankreich nur die Monate gezählt!
Mein Herz hat sich wieder ziemlich beruhigt, und mein Zeh auch - ich humple zwar immer noch rum und habe durch die Schonhaltung schon einen Muskelkater :-), aber es scheint rasant besser zu werden. Morgen fahren wir weg, in die schweizer Alpen, dahin, wo sie räthoromanisch sprechen. Zum Wandern werde ich wohl nicht so sehr kommen, aber mit den Kindern würden wir ja eh keine Gewalttouren unternehmen. Also freue ich mich einfach auf die Luftveränderung!
GLG emaille
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
jaaa, das kennen wir doch! Ich bin auch immer schnell auf 100 und vorallem wenn noch Brian am Bein hängt und auch noch was will;o)
Ich musste mir auch immer wieder sagen : keep cool;o)
Meine Mutter hat mir mal gesagt, dass ich immer ohne zu Ueberlegen Nein sage und das stimmt. Ich versuche nun immer zuerst nachzudenken bevor ich auf eine Frage von Celine Antworte. Die Situation von wegen"Mama bitte trag mich" kenne ich gut und ich habe mir auch überlegt: Warum eigentlich nicht. Treppen und so muss sie selber laufen, da ist sie zu schwer, aber mal ins Bett, ins Bad, Küche usw, warum nicht. Wir spielen dann Pferd und Reiter und haben Spass, Brian setzt sich dann noch auf Celines Rücken und so laufen wir durch die Wohnung. Auch sonst mach ich mal den "Spass" mit. So lockert sich meist die Situation, heisst nicht, dass wir nicht min. 2x am Tag am uns anschreien sind, aber ich bin mir bewusst dass sie wirklich Grenzen sucht und ich sie ihr geben MUSS. Sobald sie merkt woran sie ist geht es . Bei uns ist die "schlimmste" Phase vorbei und dafür kommen so blöde Sprüche, geht aber auch vorbei;o)
Wünsche die noch viel Kraft und Durchhaltevermögen
Es wird besser
LG Moni
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
ich hab es gerade schon Anna geschrieben, ich sollte ruhiger und gelassener werden, aber das fällt mir schwer. Gerade schon wieder eine solche Situation - wie fast jeden Morgen. Ich wollte hier posten, da kam sie und sagte in ihrem Babyhaften-Weinton, ich solle sie waschen. Ich habe sie aber bereits gestern und vorgestern gewaschen. Ich habe es nicht geschafft, wieder fünf gerade sein zu lassen und habe sie nun geschickt mit der Info, dass sie sich entscheiden kann, sich zu waschen und anzuziehen oder im Schlazanzug in den Kiga zu gehen.
Mist, wenn ich morgens schon so gereizt bin, wie der Tag dann wohl weiter geht? Da hab ich richtig Schiss vor... :-(
Trotzdem danke für die Tipps!
LG Manu
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
erstmal wollte ich erzählen, daß ich mich auch ganz schnell auf die Palme bringen lassen kann, zumindest wenn ich nicht so gut drauf bin, oder aus irgendeinem Grund nervös und ungeduldig. Da kann ich auch mal ziemlich aus der Haut fahren. Das ist zwar nicht schön, aber inzwischen denke ich, daß es auch nicht so schlimm ist, immerhin lernen auch die Kinder dabei, daß ihre Mama keine Maschine ist, und in bestimmten Situationen eben schneller gereizt ist. Ich glaube mittlerweile wirklich, daß sie das ganz gut einsortieren können. Der beste Beweis ist, wenn sie mir schon einen halbe Stunde später sagen (wenn sich die Wogen geglättet haben), wie lieb sie mich haben.
Wegen der abendlichen Situation wollte ich schon sowas ähnliches wie Anna schreiben. (kann ich mir ja dann sparen :-)). Mir fiel dazu noch unsere Après-Kiga-Situation ein, wenn Josepha völlig fertig ist und ganz schnell jähzornig wird. Da fahre ich ganz gut (sofern ich gerade Zeit und Geduld habe :-)), wenn ich mich einfach auf das "Affentheater" einlasse und alles mache, was sie will. So ungefähr eine halbe Stunde lang, bis Josepha sich mit was anderem beschäftigt, sonstwie abgelenkt ist bzw. wieder runtergekommen ist. Das ist dann für alle Beteiligten nervenschonender und man erspart sich Geschrei auf beiden Seiten *g*.
LG und ich hoffe, Du weinst nicht mehr!
emaille
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
DU lässt Dich auf die Palme bringen? Das hätte ich nicht erwartet!
Aber hier geht es gerade weiter wie es gestern aufgehört hat. Bei jedem Posting, dass ich tippe gibts irgendeinen Zwist und ich bin schon wieder auf 180. Sie will sich nicht waschen, sie braucht für jeden Mist stundenlang, sie nimmt ihrem Bruder Spielzeug weg und hält es ihm dann unter die Nase, etc.
Hoffentlich komme ich bald aus dieser Gereiztheit raus.
Ich hab es eben schon Moni geschrieben, sie wollte, dass ich sie wasche, ich hab sie wieder ins Bad geschickt, sich zu waschen und anderenfalls im Schlazanzug in den Kiga zu gehen. Wie blöd muss man sein? Ich weiss genau, dass sie nicht fertig ist... Wie soll ich das praktisch durchführen? Ich will sie doch gar nicht im Schlazanzug weglassen.
Tja, da heule ich schon wieder - morgens kurz vor Acht! Was für ein Start in den Tag. Sagen würde ich es nie, aber schreiben kann ich es ja, oder: ich könnte kotzen! Alles ist so verfahren, wir giften uns nur noch an.
Hoffentlich kann ich Deine Tipps beherzigen und lockerer werden!
Danke dafür !
LG Manu
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
jetzt mal was ganz anderes, ich hoffe, das bringt Dich nicht noch mehr auf die Palme, ist auch nicht vorwurfsvoll oder so gemeint, aber das z.B., was Du gerade schilderst, läuft bei uns echt anders. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, an einem Kiga-Morgen Josepha sich selbst waschen zu lassen, es sei denn, sie will es unbedingt! Selbst Helena, bei der als Schulkind ja jede Minute zählt, helfe ich noch! Also da habe ich überhaupt keine Erziehungsprinzipien, am Morgen sehe ich wirklich nur zu, daß alles möglichst flott über die Bühne geht. Was natürlich nicht heißt, daß wir dann nicht auch manchmal solche Trotz-Situationen haben, weil sie sich nicht die Zähne putzen lässt oder ähnliches. Vielleicht kann man das überhaupt nicht vergleichen, weil Ihr es sowieso anders gewohnt seid und Josephine im Prinzip weiß, daß sie sich selber waschen soll... Nur, wie gesagt, am frühen Morgen schon...
Und nochwas (auch kein Vorwurf, nur eine Feststellung, weil es mir ganz genau so geht): solange ich nicht selber auch bei der Sache bin und zwischendurch hier im Forum hänge, läuft auch der "Kinderladen" nicht!
Ja, Josephine ist eben eine große Schwester (im Gegensatz zu meiner Josepha), da erwartet man automatisch mehr. Das ging uns mit Helena auch so. Vielleicht erwartest Du doch noch zu viel? Manchmal bin ich selber erstaunt, wenn ich daran zurückdenke, was wir bei Helena alles vorausgesetzt haben, als sie so alt war wie Josepha jeweils "jetzt" (falls Du verstehst, was ich meine...).
Ach, wünsche Dir einen ruhigen Morgen und baldige Lösungen!
GLG emaille
Oje,...
Ne, im Ernst, Du hast wohl recht. Ich sitze viel vorm Rechner - das könnte man durchaus ändern. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass die Kinder darunter leiden. Das "vorm Rechner sitzen" beschränkt sich in der Regel auch darauf, dass der PC an ist und mein Mailprogramm offen ist. Daher antworte ich auf mails oft recht schnell... Lediglich Mails, auf die ich ausführlich antwrotenwill, bleiben öfter mal liegen *zwinger*.
Das mit dem Waschen ist eigentlich schon so. Sie weiss es und vor allem: sie kann es! Aber auch hier: einen Gedanken könnte man dahingehend schon verschwenden, dieses Ritual abzuändern und die Selbständigkeit ein wenig zu vertagen...
Danke und liebe Grüße
Manu
P.S.: Bin sehr gespannt auf das EKG. toi, toi, toi, dass der Zeh nicht so wehtut *grusel*
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
ich hab zwar oben nochmal geantwortet, aber zu emailles Posting fällt mir auch noch einiges ein, also lass ich es einfach mal raus... *ggg*
Viel von dem, was du schreibst, liebe Emaille, trifft genau den Kern dessen, was ich gestern meinte mit "nimm es mit Humor /gelassen". Und mir drängt sich noch ein Eindruck auf: wenn ich lese, dass Josephine gestern getragen werden will, heute gewaschen werden will usw. dann könnte das (neben einigen anderen Dingen wie Lustlosigkeit oder Müdigkeit usw.) auch den Grund haben, dass sie in direkten Kontakt mit ihrer Mama treten will. Getragen werden, gewaschen werden, versorgt werden - wie ein eigentlich kleineres Kind, wie Marlon? Ich weiß nicht, aber Emaille schreibt auch davon, wie man dazu neigt, das "große" Kind zu fordern, seine Selbständigkeit vorauszusetzen. Natürlich kann Josephine das alles, das heißt aber nicht, dass sie es auch immer will. Etwas zu können und etwas zu müssen sind ja zwei verschiedene paar Schuhe. Vielleicht wäre es schon ok für sie, wenn du ab und zu drauf eingehst, ihrem Wunsch ab und zu nachkommst. Damit meine ich nicht "klein bei geben" oder inkonsequent sein in wichtigen Erziehungsfragen. Aber in den Kleinigkeiten des Alltags vielleicht ein bisschen großzügiger sein, ihr ein bisschen "Kleinsein" gestatten und ihr gönnen, auch ab und zu so richtig "versorgt" zu werden. Ich bin gespannt darauf, wie es wird, wenn mein Gretchen dann nächstes Jahr die "Große" sein wird, dann werd ich sicher öfter hier im Forum bei euch Mehrfachmamas nachfragen, auch wenn sie natürlich dann schon wieder ein ganzes STück größer ist als jetzt. Aber sie hat eben auch regelmäßig das Bedürfnis, gefüttert zu werden, getragen zu werden, an meiner Hand zu laufen, angeschaukelt zu werden usw. Ich interpretiere das nicht als die Ablehnung ihrer eigenen Selbständigkeit sondern als den Wunsch, "umsorgt" zu werden. Und dem komme ich gerne ab und zu nach. Mit zwei Kindern ist die Situation natürlich anders, das werde ich dann noch lernen, wie ich damit umgehen werde... Übrigens, Gretchen stellt das immer ganz lustig an, wenn sie zum Beispiel abends mal beim Essen meine Assistenz möchte, lässt sie beide Hände vorne hängen und sagt: "Mama, guck mal: beide Händchen sind kaputt, ich glaub, du musst mich mal füttern." Und dabei grinst sie mich von schräg unten an. Da kann ich eh kaum wiederstehen, weil ich ihren Humor dann umwerfend finde. :-)
Soweit noch meine Gedanken dazu. Und jetzt spar ich mir meine erziehungstechnischen Überlegungen und koch mir n Tee. :-)
GLG an euch zwei, Anna
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
dankeschön ihr beiden. Manchmal hilft die Sicht von Aussenstehenden doch sehr... Ich denke, ich werde versuchen, die Situationen gelassener zu nehmen und ihr offensichtliches Kontaktbedürfnis mehr stillen als bisher. Wir haben shcon immer recht viel gekuschelt, aber vielleicht sucht sie "anderen" Kontakt... Mal sehen, ob das etwas erleichterung schafft.
Sie brachte mich in den letzten Wochen einfach oft an meine Grenzen, ich begann laut zu werden - und das oft - und musste auch mehrfach aus der Situation raus, weil ich sonst evtl. handgreiflich geworden wäre. Kennt ihr das Gefühl - körperliche Agression dem eigenen Kind geenüber? Ein ganz schreckliches Gefühl und auch sehr irritierend für mich...
Eine Uhr hat uns übrigens meine beste Freundin und Patentante beide Kinder schon gebastelt - eine tolle Korkplatte in Blumenform, worauf zu den verschiedenen Zahlen auch noch grob der Tagesablauf gezeigt wird. Ganz oben und ganz unten sind jeweils Geschirr und Besteck angepinnt, Morgend und mittags ein Haus mit Kindern für den Kiga, nach dem Mittagessen Marlons Bett für seinen Mittagsschlaf, etc. Lediglich das Uhrwerk war schon älter und ging kaputt.Nun bin ich auf der Suche nach einem Neuen, finde aber keines, da die Korkplatte 1cm dick ist und die "normalen " Uhrwerke nicht groß genug sind bzw. die Zeigerwellenlänge nicht lang genug ist *gruml*. Jetzt, wo mir diese Lösung mit der abendlichen Uhr im Kopf ist, hätte ich das uhrwerk gerne spätestens gestern hier ;-) Na, vielleicht findet sich noch eines... Bei Conrad Elektronik hatte ich übrigens eines gefunden: für 12,95 + 4,95 Versand *großeaugenmach*!
GLG an Euch beide !
Manu
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
gerade wenns auf den Abend zugeht lassen meine Nerven manchmal auch stark zu wünschen übrig. Gerade dann muss ich aber versuchen NOCH MEHR als sonst auf die Kinder einzugehen, denn die sind dann vom Tag so fertig, dass sie einfach für logische Erklärungen nicht mehr zugänglich und auch kaum noch kompromissbereit sind. Melissa ist übrigens auch so ne faule Kröte, die sich immernoch sehr gern rumtragen lässt :-) In diesem Falle hätte ich sie vermutlich wirklich geschnappt, mir auf den Rücken gesetzt und ins Bad getragen, da wäre mir das Waschen der Klebefinger vermutlich wichtiger gewesen als das Laufen. Dieses bis-3-zählen finde ich persönlich gar nicht schlimm und mache das bei den Kindern auch oft. Ich kündige eine Konsequenz an, zähle dann betont langsam bis 3 und gebe den Kindern damit nochmal kurz Gelegenheit über die Situation und ihre eventuellen Folgen nachzudenken. Was ist daran schlimm ?
Bei Melissa nervt mich momentan am meisten, dass sie wieder so eine extrem anhängliche Phase hat, sie klebt quasi ständig an mir, auf mir, neben mir, folgt mir aufs Klo, will bei Dingen, die sie schon längst kann wieder von mir geholfen bekommen usw. Das geht mir tierisch auf den Keks, aber bis zu einem gewissen Punkt mache ich es trotzdem mit, weil ich ja weiss, es ist nur eine PHASE *ommmm* :-)
LG Uta
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
Das sollte ich mir wohl öfter mal sagen - es nur eine Phase !!!
Das zählen hat sich in letzer Zeit etwas verschärft. Ich zähle viel zu schnell und oft merke ich erst während des zählens, dass ich die Konequenz weder angekündigt habe, noch überhaupt schon darüber nachgedahct habe :-( Vielleicht sollte ich den Ansatz mal verändern und wieder bewusster "zählen"...
Danke für Deine Ansätze - sie stimmen mit den anderen ja überein:lockerer werden! Ich hoffe, ich schaffe es...
LG Manu
Re: Hilfe - was ist mit meinem Kind los?
Die Situation abends kenne ich auch, wir drohen den Wegfall der Geschichte an und wenn er dann immer noch nicht hört, dann wird sie auch gestrichen. Ich finde den Weg nicht falsch, es kommt auf die Erklärung an. Ich sage Felix, dass seine Trödelei Zeit kostet und wir dann keine Zeit mehr für die Geschichte haben. Es ist dann keine direkte Erpressung mehr, eher eine logische Konsequenz.
Die Kinder in dem Alter sind schwierig, versuche die Nerven zu behalten und streiche notfalls Vergünstigungen, das verstehen dann auch die bockigsten Kinder :-)
LG Kim
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