Suchen Menü

Helfen, aber wie?

Hallo,

wir machen uns um eine Nachbarin richtige Sorgen. Sie hat drei kleine Kinder, ist meist fast alleinerziehend, weil ihr Mann auf Montage zwei Wochen ist und dann ein verlängertes Wochenende hat. Sie ist total dünn (magersüchtig?) geworden, sieht auch als ob sie jeden Moment umkippen würde bwz. als ob irgendwas passieren wird. Die Mädchen (5 und 3) sind super anstrengend und fordernd und man hat den Eindruck, dass die die Mama komplett aussaugen. Der Kleine Mann (1) ist zwar ruhig, hat aber eine verkrüppelte Hand und sitzt meist im Kinderwagen.

Ich habe sie jetzt mehrmals angesprochen. Einmal ist sie sogar rübergekommen mit dem Kleinen, hat auch ein wenig erzählt über ihre Situation, aber es ist kein rankommen. Auf dem Nachbarschaftsfest hat sie geweint und ich meinte nur: Mensch, lass dir doch helfen und sie sagte: Uns kann keiner mehr helfen. Habe jetzt mit meiner anderen Nachbarin wirklich hin und her überlegt, was zu machen ist. Einerseits wollen wir ihr nicht mehr Druck aufbürden und das Jugendamt einschalten, aber diese Frau ist kurz vor dem Umkippen. Sie trinkt, erst war es nur ein kleiner Verdacht meines Mannes, als sie ein Mädel bei uns abgeholt hat letztes Jahr, aber obwohl ich sonst versuche nicht zu 'tratschen', habe ich diese eine andere Nachbarin angesprochen und sie hat es bestätigt, dass sie wohl trinkt und wahrscheinlich auch schon während der letzten Schwangerschaft getrunken hat. Die letzen Jahre hat sie viel zu verkraften gehabt: ihre Mama hat sie bis zum Tod gepflegt, ihren Vater auch, war aber bei der Todesstunde nicht da, ihre Schwester ist fast zeitgleich mit der Geburt ihrer ersten Tochter verstorben (??) und dann die Nachricht, dass mit ihrem Jungen im Bauch etwas nicht in Ordnung ist. GsD ist das nur die Hand und der Junge wird sich normal entwickeln können mit diesem Handicap.

Die Kinder sind meines Erachtens nicht vernachlässigt, die Frau ist so ausgepowert, dass wir uns richtige Sorgen machen, dass sie irgend was dummes macht.

Könnt euch vielleicht noch dran erinnern, dass meine Arbeitskollegin sich vor einigen Jahren erhängt hat und da war so ein ähnliches Gefühl, was ich damals hatte als ich sie das letzte Mal gesehen habe, dass da was nicht stimmt und dann habe ich mir den Fuss umgeknickt, bin ein Woche zu Hause geblieben und dann war meine Kollegin plötzlich tot und ich habe mir lange Zeit Vorwürfe gemacht, warum ich nicht bei unserem letzten Gespräch mehr nachgehakt habe:,(

Wir wollen den Weg übers Jugendamt scheuen. Eine reine Mutterkindkur würde ihr gut tun, allerdings weiss ich nicht, wie sie sich komplett drei Wochen lang (mindestens) von ihren Kindern wird trennen können). Von einigen Gesprächen, die ich mit besagter Nachbarin habe, weiss ich, dass sie auch schon mal bei Psychologen war und ich denke, sie nimmt zur Zeit was. Wenn wirklich irgendwas passiert, dann wäre wohl die Einweisung in eine Psychiatrie wohl das kleinere Übel.

Dieses Wochenende ist ihr Mann da und ich wollte nächste Woche hin.

Was würdet ihr raten? Meine Nachbarin ist auch grade am versuchen, dass sie das Jugendamt selber anruft und um Hilfe bittet. Es ist alles so verzwickt, weil egal welchen Weg man einschlägt, es wird Konsequenzen haben für die Familie.

Ist etwas lang geworden und danke, wer bis hierhin durchgehalten hat.

GLG Suzi

Bisherige Antworten

Helfen, aber wie?

Hallo Suzi!

Also ich würde mir auch erstmal an "unauffälliger" Stelle versuchen, kompetente Hilfe zu holen. Zum Beispiel selber mal bei pro familia oder der Kirche (?) vorsprechen, ohne Namen zu nennen, damit man vielleicht überhaupt mal Ratschläge kriegt, wie man das SINNVOLL anpacken kann.

Ich könnte mir vorstellen, daß manche Leute lieber "dran kaputtgehen" und wirklich zusammenbrechen oder Affekt-Taten (Selbstmord) begehen als sich helfen zu lassen, weil der Stolz einfach zu tief sitzt (oder die Verzweifelung?).

Vielleicht könnt Ihr auch in der Nachbarschaft einfach mal anbieten, die Kinder mal an Wochenenden mit zum Spielplatz zu nehmen, damit sie etwas zur Ruhe kommen kann?

Wenn sie tatsächlich ein Alkoholproblem hat, kommt sie da selber nicht heraus und ihr MUSS geholfen werden. Aber wie das bei Alkoholikern so ist... Da muß es selber klick machen sonst nützt es gar nichts - nur wenn so kleine Kinder mit dranhängen, mag man auch nicht drüber nachdenken, was noch passieren müßte, BIS es bei der Mutter klick macht oder sie sich tatsächlich irgendwas antut...

Geht mal zu caritativen Vereinen und fragt mal, wie man sich am besten verhalten sollte *vorschlag*.

GLG

Tina

Helfen, aber wie?

Huhu Tina,

muss leider die caritativen Vereine ausserhalb der Ortschaft wählen, weil ansonsten jeder wüßte, um wen es sich handeln würde.

Tja, der Vorschlag ist schon so oft gekommen von uns, dass wir die Kinder nehmen, aber sie spielt das immer runter, bietet dann widerrum mir ihre Hilfe an, dass sie unsere nimmt, wenn ich mal Ruhe brauche:-( , das ist so eine Mama bis zur Selbstaufgabe. Zum 40. Geburtstag hatten wir ihr eine Gesichtsbehandlung inklusive Kinderbetreuung geschenkt, aber bis heute ist der Gutschein nicht eingelöst worden. Das blöde ist wirklich die Arbeit ihres Mannes, der ist nie da und kann ihr gar nichts abnehmen, aber der muss doch auch sehen, wie sie sich fühlt.

GLG und Danke für die Antwort

Suzi

Helfen, aber wie?

Huhu,
würde mich Tina anschließen, hätte da auch an Caritas oder sowas gedacht. Bei uns findet man auch bei der Stadt solche Stellen, Familienberatung nennt sich das. Und klar kannst Du zu den Stellen im Ort gehen, die haben absolute Schweigepflicht, selbst, wenn sie wüssten, um wen es sich handelt. Und sie sollen doch ggf. auch helfen, da müssen sie dann doch eh wissen, um, wen es geht.
Wenn Du wüsstest, wer Ihr Allgemeinarzt ist, könnte man den vielleicht auch anrufen... nur so ne Idee, aber der würde da sicher auch vorbeikommen und die sind es ja auch gewöhnt, die seelische Seite mit zu behandeln.
Eure Kirche kenn ich jetzt nicht, wenn es eine einfühlsame Gemeindeschwester gibt, kann man die vielleicht auch fragen, ansonsten halte ich von der Institution nicht viel. Jugendamt ist ja eigentlich gar nicht zuständig, den Kindern geht es scheinbar (noch) gut, weil die Mama ihre ganze Kraft für sie aufwendet.
Ich finde es übrigens Klasse, dass Du Dir solche Gedanken machst und die Augen offen hältst, von solchen Menschen gibt es viel zu wenige!!! :IN LOVE:
LG
Anja
P.S. Berichte mal zwischendurch über den Stand der Dinge, ja???

... und Männe mal drauf ansprechen?

Moin,
gibt es denn niemanden, der Männe näher kennt und Männe mal ins Gewissen reden kann?
Das hört sich wirklich alles sehr verzwicht an, aber wenn sich jemand nicht helfen lassen will, was soll man da machen?
Vielleicht braucht Sie wirklich einen "Schlag ins Gesicht", das sie aufwacht.
Alkohol ist einfach furchtbar, ich habe Angst vor diesem Zeug, es zerstört so viel :o(
Ich bin auch keine Große Hilfe ich weiß.
Da ist guter Rat sehr teuer.
In diesem Sinne
LG
Bärlesmama Ratlos

... und Männe mal drauf ansprechen?

Hallo,

der einzige, der zu dem Mann Kontakt hat, ist der Mann von der Nachbarin (teilen sich eine große Garage), aber innig würde ich das Verhältnis nun auch nicht beschreiben. Und der ist ja kaum da:-(

Eigentlich habt ihr recht, das Jugendamt scheint nicht zuständig zu sein, sie braucht richtig Hilfe von anderen Stellen. Bin zwar katholisch, jedoch nicht sehr aktiv, gehe kaum bis nie in die Messe und habe keinerlei Kontakt zu Pfarrer oder Gemeindeschwester. Da muss ich mich kundig machen, aber vielleicht weiss die Seelsorge bei uns im Krankenhaus eine Stelle?

Montag nachmittag werde ich auf jeden Fall vorbeischauen bei ihr zu einer Tasse Kaffee, vielleich kommt mir dann noch die entscheidende Idee. Sie ist so ein Mensch, der nicht nein sagen kann. Ein Beispiel, ihre 5jährige hat zum Geburtstag 20 Kinder eingeladen:-| , sie hat es nicht geschafft, da Grenzen zu setzen, hat immer nur gemeint, wenn die Kleine sich das so sehr wünscht, dann mache ich es gerne.

Danke euch!

GLG Suzi

Helfen, aber wie?

Hallo Suzi!
Das klingt auf jeden Fall so, als wenn diese Familie dringend Hilfe benötigt.
Als ich auf der Suche nach einem Kurhaus war, hab ich bei einigen Einrichtungen wie z.B. Caritas u. Diak. Werk gesehen, dass die auch Onlineberatung haben - also auch für Notsituationen. Vielleicht googelst Du mal, ob es bei Euch in der Region eine Onlineberatung gibt, schilderst dann anonym den Fall und dann können die einem hoffentlich sagen, wie man am besten helfen kann oder an wen man sich wenden sollte. So ist die Sache auf jeden Fall erst mal anonym und Du musst Dir keine Sorgen machen, dass jemand weiß, um wen es geht!
GLG Denise

Helfen, aber wie?

Huhu Denise,

danke, werde es heute nachmittag mal machen. Wir möchten gerne helfen und nicht noch die Probleme verschlimmern. Die Onlineberatung habe ich grade gefunden und eine Telefonnummer, werde da nächste Woche anrufen, wie man am besten helfen kann.

Wir haben schon so oft angeboten, die Kinder zu nehmen, eingeladen, bis auf einmal, wo sie selber auf mich zugekommen ist, kommt fast gar nichts zurück.

GLG Suzi

Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen