denn in erster Linie muß er, der wahrscheinlii suchtkrank ist, dies wollen. Habe täglich u.a. mit Suchtkranken der unterschiedlichsten Form zu tun. Ohne eigenen Willen ist da leider nichts zu machen.
Sie könnte event. mal online Kontakt mit einer Suchtberatungsstelle aufnehmen.
Letztendlich muß er aber derjenige sein, der wilig ist sein Problem zu lösen.
Seinen Chef würde ich auf keinen Fall informieren, auch nicht anonym. Das hat dann in meinen Augen auch nichts mit "sie mag ihn sehr" zu tun. Was soll das bringen?
Da tatsächliche Problem löst sich ja dadurch nicht.
Auch wenn es nicht die erwartete Antwort ist, aber in meinen Augen sieht das, leider aus der täglichen Erfahrung gesprochen, schlecht aus.
LG Ronny

Hallo Ronny,

siehst Du, genau deshalb frage ich ja hier nach- in der hoffnung, hier jemanden zu finden, der Erfahrung mit diesen Dingen hat. Ich habe sie nicht und meine Freundin hat sie auch nicht. Dass sie ihm nicht helfen kann, ahnt sie auch. Er blockt das Thema ja auch ab (hat am vergangenen Wochenende gesagt, er müsse Cola kaufen- und kam vom Supermarkt mit zwei Tüten zurück, von der er eine in seinen Koffer schmuggelte, in der Hoffnung, sie würde es nicht sehen. Hat sie aber doch. Waren zwei Flaschen Wodka drin. Als sie ihn drauf ansprach, hat er sich abgewand und nicht mit ihr geredet. Mir ist klar, daß gute Ratschläge ihrerseits zu keinerlei Veränderung führen. Wäre er in Deutschland, wäre ihr das zwar nicht egal, aber sie hätte ein besseres Gefühl. Aber ausgerechnet in Afrika, wo man (sorry) verrecken kann, ohne dass sich einer kümmert... vielleicht ist er ja genau deshalb dorthin gegangen. Vielleicht wurden ihm die Kommentare aus seiner Umgebung zu viel, wer weiß.

Oh mann, schwerer Fall. Aber danke für Deine Worte. Werde heute abend mit ihr telefonieren.

LG NIne

<>... an die Fachfrau :-)

<>Was kann sie denn Deiner Meinung nach jetzt grundsätzlich weiter tun? Hat sie im Prinzip nur die Möglichkeit, sich entweder mit der Sucht zu arrangieren und für ihn da zu sein, wenn er sie braucht- oder sich von ihm zu trennen?

Daß er in Afrika eine Suchtberatung kriegt, selbst wenn er sie WOLLTE, ist ja mehr als unwahrscheinlich. Die haben größere Probleme als Alkoholabhängige...

Was können denn Angehörige tun, wenn sie die Sucht bemerken?

LG Nine

Hallo,
ja, das ist wahrlich echt schwierig für Deine Freundin. Das Problem dabei ist, und sie ist m.Ansicht nach auf dem besten Weg, das die Familie oder eben der Partner zu Co Abhängigen werden. D.h. sie arrangieren sich mit der Sucht, versuchen Erklärungen zu finden und beschönigen alles gegenüber der Umwelt. Das sie ihm helfen will, ist völlig normal. Es besteht jedoch die große Gefahr, dass sie, ich drücke es jetzt mal als Helfersyndrom aus, sich dabei völlig selbst aufgibt, indem sie der Meinung ist, ihm unbedingt helfen zu wollen oder gar zu müssen.
Selbst wenn sie andauernd aktiv wird und nach Lösungen sucht, ohne seine Mitwirkung ist die Sache aussichtslos. Deine Freundin wird dabei sicher selber krank werden, nicht süchitg, aber Sorgen und Stress machen auch krank.
Das er dorthin gegangen ist um seine Sucht ausleben zu können, denke ich nicht. Viel eher liegt die Vermutung nahe, dass er mit dem was er dort erlebt nicht fertig wird und der Alkohol sein Ventil ist. Wenn dies der Fall sein sollte, ist das natürlich der Knackpunkt. Dann muß man dort ansetzen, jedoch kommt er ohne therapeutische Hilfe, vor allem im Entzugsbereich, nicht weiter.
Auch wenn es hart klingt, ich würde ihr schon raten, diese Beziehung zu beenden. Meine tägliche Arbeit zeigt mir, dass die wenigsten Suchtkranken auf Dauer wirklich trocken oder clean werden.
Aber als gute Freundin kann sie ihm sicher zur Seite stehen.
Ist ne völlig besch... Situation, Drücke aber die Daumen, dass sie eine für sich gute Lösung findet.
LG Ronny

Mal einmisch *sorry*

Ich denke, sie kann ihm nur helfen, indem sie ihm unmissverständlich klar macht, dass sie mit seiner Sucht nichts am Hut hat. Dass sie es weder akzeptiert noch zu vertuschen hilft.

Entweder er wird trocken, oder sie stellt den Kontakt ein.

Sanfte Wege helfen da nicht.

lg Pingu, deren Vater auch auf der Entziehungskur noch getrunken hat

Ja, ich hab einen Rat.

Sie soll ihre Beine in die Hand nehmen und RENNEN SO SCHNELL SIE KANN.

1. Kann einem Alkoholiker nur einer helfen, nämlich er sich selbst

und

2. ist das Leben als Co-Alkoholiker echt ziemlich beschissen.

Vielleicht ist die Tatsache, dass ihm dort keiner hilft, für ihn irgendwann die grosse Rettung. Nur so fühlt er sich für sich selber verantwortlich.

lg von Pingu - die ersten 20 Jahre ihres Lebens Co-Alkoholiker gewesen

Hallo Pingu,

danke Dir für Deine Antwort. Ich habe gestern abend mit ihr telefoniert und sie sieht nun etwas klarer. Anscheinend sind noch ein paar andere Sachen vorgefallen- er lügt sie wohl an und jetzt empfindet sie einfach nur noch Wut. Wahrscheinlich ist das das beste, was ihr passieren kann.

Dass er sich nur ganz alleine helfen kann, hat sie begriffen. Oh mann, die Gute ist nach Afrika gegangen um sich über ihr Leben klar zu werden und um Abstand zu gewinnen- und jetzt trifft es sie gleich nochmal. Das hat sie nicht verdient und es ist richtig, daß sie gucken muß, dabei nicht draufzugehen. Ich hoffe, das klappt. Blöd, so aus der Ferne zu urteilen...

Liebe Grüße

Nine, die damit noch keinerlei erfahrungen gesammelt hat (zum Glück)