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Hat jemand Erfahrung mit sensiblen Trotzköpfchen? Sorry, lang

Huhu!
Seit einiger Zeit ist es soweit (ich konnte es ja kaum erwarten ;P), Lenny ist in der Trotzphase.
Sicher, es könnte durchaus schlimmer sein, er kriegt sich normal auch schnell wieder ein, nur er ist wirklich ein anderes "Kaliber" als Miriam.
So abenteuerlustig wie er auch sein mag, so sensibel ist er auch. Nicht weinerlich (obwohl, das manchmal auch *g*), er ist sonst ein sehr verkuscheltes Strahlekind. Aber es geht ihm unheimlich schnell unheimlich nahe wenn man mit ihm schimpft. Und dann macht er auch komplett dicht.
Normalerweise, wenn was ist, schmeißt er sich auf den Boden, mit oder ohne weinen, und vergräbt den Kopf. Nach dem Motto "Ich möchte jetzt nicht gesehen werden". Manchmal strampelt er auch dabei und zieht die ganze Trotznummer ab ;) Dann ignorieren wir ihn, denn wenn wir versuchen, ihn zu trösten oder hochzunehmen, wird es noch schlimmer. Wenn wir ihn ignorieren, geht es umso schneller vorbei und nach 2 Minuten ist die Welt wieder in Ordnung.
Gestern zB hat er gespielt und im Spiel hat er was in den Videorekorder gestopft (ja, sowas haben wir noch, wenn's auch nicht mehr benutzt wird *gg*). Wir baten ihn, es doch bitte wieder rauszuholen (in ganz normalem Ton), aber da hat er sofort dicht gemacht und sein momentanes Lieblingswort "Nein!" wieder und wieder gesagt. Nachdem alles bitten etwa 5 Minuten lang nichts gebracht hat, bin ich hin und hab mich zu ihm gesetzt, ihn auf den Schoß genommen. Da hab ich auch nochmal 5 Minuten immer wieder gefragt ob er es denn nicht rausnehmen möchte. Hab versucht, ihm einen Kompromiss schmackhaft zu machen. Er holt das Teil aus dem Videorekorder, ich halte die Schublade drunter auf, in die er es zurücklegen kann (direkt drunter haben sie zwei Spielzeugschubladen, und dass sie bespieltes wieder zurücklegen, darauf legen wir sehr viel Wert, machen sie auch normal sehr gut).
Er war dann aber auch wieder total trotzig, "Nein Nein Nein mach ich nicht". Nach fünf Minuten dann merkte ich aber, dass er es doch langsam einsieht, und siehe da, er holte das Teil raus und legte es in die Schublade. Dann hab ich ihn noch in den Arm genommen und Danke gesagt, danach war er glücklich und der Vorfall vergessen.
Nur, ich hab lange nicht immer die Geduld und den Nerv, mich zu ihm zu setzen und auf ihn ein zu predigen dass er bitte das und das macht oder sich wo entschuldigt wenn er was verbockt hat etc (wobei das bei uns sehr wichtig ist, und das tut er auch, wenns auch manchmal 10-15 Minuten dauert *seufz*).
Ich weiß ehrlichgesagt nie so recht, ob ich richtig reagiere wenn ich ihm während dem trotzen solche Aufmerksamkeit widme. Und Nein, er macht es nicht UM Aufmerksamkeit zu bekommen, da ist das hier wirklich sehr ausgeglichen, und da hab ich auch ein Auge drauf dass sowas nicht passiert. Es ist schlichtweg die so sehr geliebte Trotzphase, die ein sensibles Kind befallen hat, das selbst nicht weiß wie ihm geschieht, das merkt man ihm stark an. Und glücklich ist er damit auch nicht, das fällt wirklich auf.
Ich hatte vor ner Weile ein Schlüsselerlebnis wo ich dachte, oh ja, er *braucht* dann einfach, dass man ihn "stützt", so lange er einen "Trotzanfall" hat. Das war damals etwas, wo er wieder total getrotzt hat und geschrieen und gestrampelt und man hat ihm wirklich angemerkt, dass er nicht mehr weiß wie ihm geschieht. Ich hab ihn dann in den Arm genommen, geschaukelt und gestreichelt und ihm gesagt dass ich ihn lieb habe. So zwei Minuten später wurde er immer ruhiger, nach fünf Minuten war es vorbei und er meinte "Danke, Mama". Ich stand da wie vom Donner gerührt, und irgendwie war für mich spätestens da klar, dass er die Stütze braucht wenn er wieder bockig ist.
Aber momentan häuft es sich einfach unheimlich weil er mittendrin steckt, und es nervt, es kostet Kraft, und ich weiß nie, ist es wirklich genau das was er braucht?
Miriam war ganz anders, nicht übersensibel, einfach *nur* trotzig (wenn auch genauso nervig *gg*).
Hat jemand Erfahrung mit trotzigen, sensiblen Kindern?
LG,
Nina
Bisherige Antworten

Hat jemand Erfahrung mit sensiblen Trotzköpfchen? Sorry, lang

Hallo Nina,

hast du schon mal aktives zuhören praktiziert?

Ich weiss jetzt keine Seite, wo das gut und genau erklärt wird, aber googel mal danach. Weil gerade der Abschnitt, den du umschreibst, dass du das Gefühl hast, Lenny zu stützen, bringt so Erinnerungen hoch von meinem Kursus Elternführerschein. Es geht kurz darum, dass du Anteil nimmst, das Kind ernst nimmst, ihm aber keinerlei Lösungsvorschläge unterbreitest, noch mit Fragen löchern darfst.

Versuch es einfach mal beim nächsten Trotzanfall einfach Lenny z.B. nur zu sagen, Lenny, du bist jetzt richtig sauer, dass.... Wenn er dann drauf antwortet, besteht die Kunst, sein gesagtes in deinen Worten zu interpretieren... erklären kann ich das nicht richtig, aber bei uns hilft schon mal, seit ich die Methode kennengelernt habe, weil viele Situationen einfach nicht mehr so hochgeputscht werden.

Hoffe, du findest eine schöne Seite, ansonsten maile ich dir mal meine Kursunterlagen zu diesem Thema, wenn du magst. Lohnt sich wirklich!

LG Suzi

Hat jemand Erfahrung mit sensiblen Trotzköpfchen? Sorry, lang

Huhu Nina,
ja, Constantin war so (bzw. ist er immer noch). Er hat zwar verhältnismäßig selten "getrotzt" - da habe ich seinerzeit hier anderes gelesen ;-) -, aber wenn, war es jedesmal so, dass er einfach nicht wieder runterkam, an irgendeinem Punkt war immer klar, dass er unglücklich ist über sein eigenes Verhalten und sich dann deswegen noch weiter reinsteigert. Im Grunde ist das heute noch so. Er trotzt natürlich nicht mehr im klassischen Sinne, aber wenn er Mist macht und es dann merkt, dreht er regelmäßig total frei (mit Hauen, Kratzen, Beißen...) und anschließend muss man ihn definitiv nach allen Regeln der Kunst trösten. Es kostet echt Überwindung, ein Kind in den Arm zu nehmen, das einem vorher so in den Arm gebissen hat, dass man noch eine halbe Woche später einen Abdruck sieht, denn man hat ständig das Gefühl, so ein Sch***verhalten auch noch zu unterstützen, aber das ist (leider) genau das, was er dann braucht *seufz*.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich würde es an Deiner Stelle so weitermachen wie bisher, vor allem, wenn er sich dann schnell wieder beruhigt. Warum solltest Du ihn auch noch im eigenen Saft schmoren lassen, wenn er sich offensichtlich sowieso schon mies fühlt? Und ob es GENAU das ist, was er braucht, wirst Du in dem Alter wahrscheinlich sowieso nie so genau rausfinden - ich würde daher das machen, was ihn so schnell wie möglich wieder beruhigt und glücklich macht ;-)
GLG Eva
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