Hallo Ute!

Ist sicher eine gute Sache und erleichtert das Benachrichtigen von Angehörigen.

Wobei ich immer noch finde, dass die Erstversorgung oberste Priorität hat! Nach Angehörigen kann man dann immer noch suchen, wenn der Patient sicher in der Klinik angekommen ist.

Wir übergeben das bei reanimationspflichtigen oder schwerst verletzten Patienten gerne an die Polizei, die dann sowieso persönlich zu den Angehörigen fährt.

Falls wir den Patienten identifizieren können (er also schon mal bei uns im Haus lag und dadurch gespeichert ist in der Patientenkartei) übernimmt das der Arzt, wenn der Patient entsprechend versorgt ist.

Denn bei allem Verständnis: es gibt nichts anstrengenderes, als aufgeregte Angehörige, wenn man eh gerade massiv mit lebenserhaltenden oder anderen intensivmedizinischen Maßnahmen beschäftigt ist. Der Drang zu seinem Angehörigen zu wollen ist verständlich, aber für uns im Notfall hinderlich, zeitraubend und kontraproduktiv.Wir müssen konzentriert arbeiten und können nicht nebenbei noch seelsorgerisch tätig sein (das machen wir dann danach) oder dauernd die Gegensprechanlage besetzen, weil die Leute nicht verstehen, dass sie im Moment nicht zu ihrem Angehörigen können.

Also von unserer Position aus gesehen mögen wir es eher, wenn Angehörige erst dann verständigt werden, wenn wir mit unserer Arbeit durch sind ;-) .

Aber natürlich ist das System oder vielmehr die Idee eine gute Sache.

GLG von Betsy

Hi Betsy,

in so schweren Fällen hast du sicher Recht, aber bei leichteren Fällen, bei denen nichts lebensbedrohliches vorliegt, da finde ich das schon sinnvoll. Hab jedenfalls Alex´ Nummer nun unter ICE im Handy :HELP:

Und ich denke, auch die Ambulanzfahrer werden zuerst den Patienten versorgen und dann nach Angehörigen fahnden, sonst haben sie den falschen Job :-D

LG, Nicole, die froh wäre, wenn alle Eltern gezwungen wären, bei der Schule eine Notrufnummer zu hinterlassen - das würde uns in der Kinderambulanz viel Zeit bei BG-Fällen ersparen...Du ahnst nicht, wie viele Tenager nicht mal wissen, WO ihre Eltern arbeiten, geschweige denn, wie man sie erreichen könnte!!!!!!

Bei leichten Fällen ist aber der Patient in der Lage zu sagen, wer verständigt werden soll ;-) .

GLG von Betsy, die bei sowas eigentlich nur von schweren Fällen ausgeht...

Soo leichte Fälle meine ich nicht! Aber es gibt ja schon auch Unfälle, wo das Opfer erst mal relativ platt ist oder verwirrt und dennoch nicht vital bedroht. Quasi die "goldene Mitte"...

Und wenn es ein so schwerer Unfall ist, wie du es erwähnt hast, freut sich sicher auch die Polizei über eine Telefonnummer zur Kontaktaufnahme. Nicht jeder, der verunfallt, hat ja auch unter seiner Adresse Familie oder einen Partner wohnen, die man vor Ort kontaktieren könnte.

LG, Nicole

Also, bei uns ist es oft so, dass Lehrer verunfallte Schüler begleiten, dann übers Sekretariat eine Telefonnummer der Familie ausfindig machen und das ist in der Regel der Hausanschluß.
Und mal ehrlich, in welcher Familie ist unter DER Nummer schon wer zu errreichen? Die meisten Leute sind nun mal in der Zeit, wo die Kids aus dem Haus sind, arbeiten bzw ich seh´s ja bei mir - ich geh dann einkaufen oder so, wenn Julie im KiGa ist!

Aber scheinbar ist eine Notfallnummer hier nicht Pflicht, denn sonst würden wir nicht manchmal stundnenlang versuchen, wen ans Ohr zu kriegen :DEVIL:

LG, Nicole