Ich schau nur alle paar Monate mal hier herein und fürs schreiben reichts leider noch viel weniger. Nun haben wir mit der Schule so unsere Schwierigkeiten und ich wollte mal sehen, wie ihr bzw. eure Kinder die Schule erleben.
Jetzt habe ich ein paar Seiten zurückgelesen und bin fassungslos. Habe ich da wirklich was verpasst? Sind unsere Schwierigkeiten mit der Schule womöglich meine Schuld?
Ich hatte bis anhin das Gefühl, dass wir unsere Jasmin ideal fördern. Sie hat etwa 30 Minuten Hausaufgaben pro Tag, die wir gemeinsam machen. In ganz kleinen Schritten löse ich mich seit Neujahr von unserem Küchentisch (wo Jasmin ihre Hausaufgaben macht) und sitze nicht mehr 30 Minuten daneben.
Das heisst, dass sie jetzt schon mal eine Zeile alleine schreibt und ich erst im Nachhinein kontrolliere.
Daneben fördere ich sie mit viel Singen, basteln, langen Spaziergängen im Wald, auf Berge, zu Ruinen, Höhlen und andern besonderen Orten, erzähle ihr unterwegs die Geschichte dazu, lese später zu Hause im Lexikon was nach...
Weil bereits im Kindergarten aufgefallen ist, dass Jasmin unsportlich ist (bin ich auch und litt immer darunter), besucht sie ein mal pro Woche ein Mädchenspassturnen.
Eigentlich nahm ich das Ganze bis jetzt ziemlich gelassen.
So, was lese ich jetzt? Eure gehen in den Theaterkurs, spielen Musikinstrumente, Ballett, Geräteturnen, Frühenglisch, Tennis, Reiten, Musical und was auch sonst noch alles? Dazu Mathe-Training, Rechtschreibetraining...
In die gleiche Kerbe schlug vor kurzem unser Kinderarzt. Fährt sie schon Fahrrad? Nein. Hatte sie ein Laufrad? Nein. Übt sie eine Sportart aus? Nein. Spielt sie ein Instrument? Nein.
...
Was meint ihr, fördere ich sie zu wenig? Sollte ein 6-jähriges Kind fahrradfahren können? Müsste man schon die Weichen stellen für ihr musikalisches Interesse, für Sport etc.?
Bei Leistungssportlern hört man ja immer, sie hätten mit 3 Jahren angefangen. Stelle ich sie vielleicht durch mein 70er-Jahre-Förderempfinden schon von Anfang an aufs Abstellgleis?
Bettina