Hallo "Kirsipu" (hast Du auch einen Vornamen?)!

Jeder kann ja denken wie er/sie will - aber man kann alles in normalem Tonfall/normaler Ausdrucksweise regeln - scheint Dir irgendwie nicht möglich zu sein.

Gut - Du magst Ahnung haben und Dich vielleicht gerade tierisch aufregen - aber halt den Ball mal flach und behandele andere so, wie Du selber gern behandelt werden möchstest!

Und nebenbei - ich als Laie mit absolut NULL Ahnung von allem finde Deinen Rat auch ziemlich "schwachsinnig", daß die Krankheit mit dem Kind leben soll und nicht das Kind mit der Krankheit!

Warum haben alle möglichen Leute so große Probleme damit, Kinder in irgendeiner Weise einzuschränken bzw. ihnen zuzutrauen, daß sie auch Schicksale annehmen können, ohne dabei seelisch zugrunde zu gehen?

Wie gesagt - mir sind medizinische Richtlinien vollkommen fremd - aber eines sagt mir schon mein gesunder Menschenverstand: ist es im Diabetes-Fall nicht viel wichtiger, möglichst viel durch angemessene Ernährung auszugleichen und zu erreichen, daß dadurch so wenig Insulin wie möglich künstlich zugeführt werden muß? Scheint mir irgendwie "gesünder" als andersherum - also essen was man will und "nachspritzen".

Gerade die Einstellung vom "armen Kind", was ja auf sooo viel schöne Sachen verzichten muß halte ich für superfalsch. Damit macht man es den Betroffenen viel schwerer - so denke ICH zumindest.

Aber ich schweife ab - ich fänd es jedenfalls netter von Dir, wenn Du mal etwas weniger persönlich in Deinen Formulierungen werden würdest...

LG

Tina

Huhu!

Sie spricht doch hier eigentlich niemanden an oder kennst du jemanden mit dem Nick Ernährungsguru? :-D

LG Petti

Hallo Tina,
ja ich habe einen Vornamen. Steht in meinem Profil.Schade, dass man hier nicht zitieren kann. Wenn du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hast, kann man dort auch einen wichtigen Satz lesen. Für Diabetiker gilt das gleiche, wie für normale Menschen auch: In Maßen nicht in Massen.
Auch wenn dir der Satz " Der Diabetes lebt mit dir-nicht du mit dem Diabetes" nicht plausibel erscheint, so ist es doch so ziemlich das erste was Eltern und Kinder von unserer Diabetesberaterin hören. Der Satz sagt eigentlich nichts anderes aus, als dass man sich nicht von der Krankheit sein Leben diktieren lassen muss. Es gibt Spielregeln, die zu beachten sind und dem Körper muss das fehlende Insulin zugeführt werden.
"Warum haben alle möglichen Leute so große Probleme damit, Kinder in irgendeiner Weise einzuschränken bzw. ihnen zuzutrauen, daß sie auch Schicksale annehmen können, ohne dabei seelisch zugrunde zu gehen?"
Wie soll ein Kind verstehen, warum es z. B. nicht mehr auf Kindergeburtstage darf, warum um die Eisdiele ein großer Bogen gemacht wird ect.??? Das Kind fühlt sich schuldig . "Ich war nicht lieb, ich habe zu viel und gern genascht und deshalb bin ich jetzt krank".
Das hat nichts damit zu tun, dass Kinder gemästet werden sollen, sich literweise Cola und Limo reinkippen sollen und sich nur von Pommes & Co ernähren sollen. Man kann, soll und muss normal weiterleben. Wie gesagt, es gibt ein paar Spielregeln.
Es ist nicht relevant, ob das Kind morgens 3 Einheiten spritzt oder 4 weil es heute zum Frühstück mal Lust auf einen Kaba hat. Der entscheidende Punkt ist: Das Kind muss spritzen, weil seine Bauchspeicheldrüse im Eimer ist. Es gibt bei Typ 1 keinerlei Produktion mehr. Ausgenommen die Anfangsphase. Da ist noch für eine gewisse Zeit eine Minimalproduktion vorhanden. Das ist die sogenannte Honeymoonphase. Da kann das zugeführte Insulin reduziert werden. Aber diese Phase ist irgendwann mal zu Ende. Bei ganz kleinen kann diese Phase schon mal bis zu 1,5 Jahren dauern.
Fakt ist: mit einer normalen Ernährung , und die schließt für mich auch Süßigkeiten und ungesunde Sachen ein, muss kein Kind dass Diabetes hat, sich einschränken. Es ist für Kinder nichts wichtiger, als normal zu sein, so wie alle anderen auch. Sie wollen kein Sonderstatus.
Wenn Kinder einen vernünftigen Umgang mit Süßigkeiten lernen, ist es allemal besser, als diese komplett zu verbieten. Und das alles nur um drei/vier Einheiten Insulin am Tag weniger zu spritzen. Lieber kommen sie zu uns/zu den Eltern und sagen, sie hätten jetzt so Appetit auf 10 Gummibärchen, eine Kugel Eis ect. Es findet sich dann immer eine Lösung, in dem man von der Zwischenmahlzeit 1 BE gegen Süßes austauscht. Verbiete ich, machen sie es heimlich und der Blutzucker ist am Abend leider sehr hoch. Machen die Kiddies das andauernd- dann kommt es auf lange Sicht zu einem schlecht eingestellten Diabetes und auch zur Insulinresistenz, welche aber nicht dauerhaft ist. Mit Disziplin lässt sich da dann wieder einiges gerade rücken. Was ich also damit sagen will: Verbote bringen hier gar nichts. Im Gegenteil: ich steigere den Reiz, verbotene Dinge heimlich zu tun. Und Kinder die wissen, dass sie auch mal außer der Reihe dürfen, gehen damit viel verantwortungsbewusster um. Die essen z.B. Kuchen, Bonbon von Kumpels nicht einfach so auf. Sie nehmen es mit heim, fragen Mama oder Papa wie viel BE`s das sind und tauschen es für eine Zwischenmahlzeit aus.
Diabetes kann viele Spätfolgen haben.Sicher ist ein schlecht eingestellter Diabetes ein Risikofaktor. Aber es gibt Kinder und Erwachsene die halten sich strikt an die Vorgaben und trotzdem macht der Blutzucker was er will. Es ist eben nicht nur die Ernährung, die da eine Rolle spielt, sondern Hormone und andere Krankheiten.
Ende vom Tread: Diabetes ist ein sehr komplexes Thema, welches hier nicht in allen Einzelheiten beleuchtet werden kann.Deshalb werde ich auch pampig, wenn sich sogenannte Ernährungsgurus hier wichtig machen und Eltern /Mütter die noch unter dem Schock der Diagnose stehen solche schwachsinnigen Tipps und Ratschläge erteilen und ihre Ernährungsweise als die einzig ware hinstellen. So nach dem Motto: Tja selbst schuld, hättest du dein Kind so ernährt , wie ich meins, dann wäre es jetzt nicht krank...Das hat Silke zwar nicht wortwörtlich geschrieben, aber wenn man die Postings zur Ernährung von ihr liest, kann man das jedesmal herauslesen. Und außerdem haben ihr hier auch schon viele bescheinigt, dass ihre Einstellung krankhaft ist. Ich habe es halt nur ein wenig direkter geschrieben. Wer im Glashaus sitzt , sollte eben nicht mit Steinen werfen. Gruß Kirsipu

hallo,
also zu der ernährungs ansich sag ich besser ncihts,da setz ich mich schnell in die nesseln *lach* und zu diabetis und co kann ich nichts sagen,denn da habe ich null ahnung und erfahrung mit.
aber,diese einstellung......die krankheit muss mit mir leben und ich nicht mit der krankheit!das habe ich auch in meiner rheumaklinik so mitbekommen und seitdem geht es mir viiiel besser psychisch.ich igel mich nicht mehr so ein und kabsel mich ab,sondern mach das worauf ich lust habe,auch wenn es oft eingeschränkt ist,aber ich TU wenigstens wieder was,ohne das mich meine krankheit vollkommen einnimmt.aber alleine die denkweise verändert viel.und ich denke auch das diese einstellung gerade für kinder sehr wichtig ist.wenn sie sich dauernd sagen "das darf ich nciht" ist das leben sehr schwer.....fragen sie vielleicht "hm,wenn ich das so und so mache,dann geht es" ....ich darf kein eis,ist doch schlimmer als zu überlegen was ich machen kann um doch ein eis zu essen und es geht mir trotzdem gut....also jetzt so von MEINEM denken her,würde ich etwas gaaaanz strenges wohl mal 6 monate durchziehen,dann über eine tafel schoki herfallen ohne über die konsequenzen nachzudenken....wenn ich aber weiß das ich da ab und an darf,indem ich eben vorher genug spritze (?) ,dann ist das doch ein ganz anderes gefühl,lebensgefühl und somit hab ich auch eine ganz andere einstellung zu allem.
liebe grüße petra

Hallo nochmal ;-)

Vielleicht meinen wir im Grunde dasselbe und drücken es nur anders aus... Ich sehe es so, daß Kinder einfach akzeptieren müssen, daß sie einen "Sonderstatus" haben (denn den haben sie, ob es ihnen nun gefällt oder nicht) - aber eher mit einer "Ja - ich habe einen Sonderstatus - NA UND?"-Mentalität als mit einer "Ich habe einen Sonderstatus - oh wie schrecklich!"-Einstellung. Das muß man schaffen, dem Kind zu vermitteln.

Und das meine ich damit wenn ich sage, das Kind muß mit der Krankheit leben. Vielleicht ist es ja auch nur eine Auslegungssache.

Ansonsten - was sollten Kinder mit heftigen Allgien denn machen, wenn sie keinen Sonderstatus wollen? Riskieren, daß sie einen allergischen Schock kriegen, nur weil das "arme Kind" ja nicht zuschauen soll, wenn andere Eis essen?

Warum müssen Diabetiker um Eisdielen einen Bogen machen? Wenn man ihnen vermittelt, daß sie halt nur eine Kugel essen oder es nicht schlimm finden, in einer Eisdiele auch mal was anderes als Eis zu bestellen (und das nicht als Nachteil/Einschränkung auslegen), das find ich viel wichtiger, so eine Lebenseinstellung zu vermitteln - egal ob man nun "anders" ist als andere.

Aber vielleicht meinen wir auch dasselbe und legen es nur unterschiedlich aus.

Logisch wollen Kinder nicht gern anders sein - aber ist es nicht genau diese Einstellung, die uns im Erwachsenenalter so oft nachhängt und uns oft viele Steine in den Weg legt? "Was könnten andere denken weil ich nicht so denke/so bin wie die meisten?" Da sollte man doch eher versuchen, selbstbewußt mit seiner Situation umzugehen und nicht auf andere zu achten.

LG

Tina

Hallo!
Ich bin zwar Nina und nicht Tina, aber was Du schreibst, klingt für mich alles sehr plausibel. Danke für die Erläuterung, war sehr interessant zu lesen!
Gruß, Nina

Huhu Tina,

hast du gerade ein anderes Posting gelesen als ich??? Ich kann hier nirgends lesen, dass man sich ungesund ernähren und nachspritzen soll.

LG Andrea

Huhu Andrea!

Mir geht es um die Einstellung und es war natürlich überspitzt formuliert - ich hab ja nicht gesagt, daß ich wen zitiere. Ich sehe es nur bei Freunden, die ihr Kind tatsächlich futtern lassen was er will und es "einfach" mit Insulin ausgleichen. Cola, Süßkram, Kuchen usw... immer und überall. Der Junge schaut total aufgedunsen aus und tut mir echt total leid.

Wenn es viele hier gefährlich finden, daß Silke ein "Pseudo-Wissen" verteilt, dann ist es meiner Meinung nach mit den Ausnahmen genau so gefährlich, weil nach meiner Erfahrung (in anderen Dingen) jeder Mensch ein "mal" oder ein "ab und zu" anders definiert... Wenn Du unsere Freunde fragen würdest, würden sie Dir mit Sicherheit hoch und heilig versprechen, daß der Junge doch nur "ab und zu" mal über die Stränge schlägt...

Ist alles nicht so einfach aber ich hoffe, Mandy wird den besten Weg für alle und natürlich im Besonderen für Justin herausfinden!

GLG

Tina

Hallo!
Ich finde Du schreibst hier echt klasse. Das muss ich einfach mal loswerden.
Und die Krankheit muss mit mir leben und ich nicht mit der Krankheit - werde ich mir mal hinter den Spiegel stecken. Das hätte von meinem Therapeuten kommen können. Lass die Krankheit nicht Dein Leben bestimmen - das muss ich mir auch immer wieder sagen wenn ich kurz davor bin wieder in ein tiefes Loch zu fallen und den Krebs mein Leben bestimmen zu lassen.
Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen das man trotz (normal) gesunder Ernährung und einem sehr gesunden Lebenswandel ganz gemeine Krankheiten bekommen kann.
Lieben Gruß
Dani

Hallo Dani,
danke für deine lieben Worte.Genau das war auch der Grund warum ich auf das eigentliche Ausgangsposting geantwortet habe. Da bekommt jemand eine Diagnose frisch an den Kopf geworfen und prompt kommt eine Antwort a la du mußt nur auf die Ernährung achten und alles wird gut. Da ist mir eben einfach der Gaul durchgegangen. Toll. Gerade bei Diabetes. Wo sich die Eltern eh oft die Frage stellen, ob sie ihr Kind falsch ernährt haben, ob es daran liegt, dass ihr Kind in letzter Zeit viel rumgeschleckt hat. Aber das alles ist Quatsch.Die genauen Ursache was zu Typ 1 bei Kindern führt kennt man noch nicht genau. Es gibt verschieden Untersuchungen und Studien, ohne konkretes Ergebnis.
Auch finde ich solche Äußerungen in Punkto Ernährung in Bezug auf Forinnen wie du und Toyota sehr unangebracht. Wenn es euch helfen würde, eure Krankheit in den Griff zu bekommen ,würdet ihr warscheinlich auch ein Jahr lang Saubohnen essen.
Mir wirft man einen rüden Ton vor.Ich werfe in diesem Fall totale Unsensibilität vor. Vorallem gegen Forinnen wie euch z.B. Die müssen sich nämlich bei solch unbedachten Aussagen, ganz schon vor den Kopf gestoßen fühlen.Alles Liebe für dich. LG Kirsipu

hi,

ich habe nie gesagt mit nur Ernährung bekommt man das hin...halllloooo...verdreh jetzt hier die Tatsachen nicht. Klar hab ich gesagt gehört das in ärztliche Hände und das es ohne Insulin nicht geht ist ja wohl klar. ABER man kann mit der richtigen Ernährung es erleichtern. Und auch bei Petra ist es so: sie ist ja von ganz alleine auf MB gekommen ohne das ich was dazu beigetan habe. MB ist sogar noch viel strenger und bei Dani hab ich nie was bezüglich Ernährung und Krebs geschrieben...da geht mir echt die Hutschnur hoch....Bei Typ2 da kann man sich schon einiges selber in die Schuhe schieben aber bei Mandy hab ich da auch nie was gesagt...da spielen leider die Gene eine große Schuld (und das ist wissenschaftlich fundiert!).

Booaahhh..immer das Wort hier im Mund umdrehen...neeee...das man da als wohlerzogene Person irgendwann die Krätze bekommt kein Wunder!

silke

Hallo Kirsipu,

auch wenn dein Start gestern hier etwas direkt und rauh war :-( war, man merkt, da steckt ganz viel Wissen und Erfahrung in deinem Beitrag. Also, vorgestellt bist du ja jetzt und ich würde mich freuen, mehr von dir hier in Zukunft zu lesen.

Ganz liebe Grüße Suzi

Hallo Suzi,
Das hatte ich eigentlich 2007 schon vor, mehr mitzuschreiben. Von Hause aus bin ich eigentlich sehr schreibfaul. Aber schauen wir mal wie es sich entwickelt. So viel wie heute habe ich schon sehr lang nicht mehr geschrieben. Aber schön, dass du dich freuen würdest. LG Kirsipu