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HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Ich habe ja schon mal Internet davon gelsen, gestern war der BEricht vom kleinen Tim im TV.
Schrecklich!
Der kleine war eine Spätabtreibung, wegen Down Syndrom.
Ich habe jetzt nicht mitbekommen in welcher woche, war aber 33 cm groß.
Der kleine wurde knapp 10 stunden liegengelassen, bis man ihn endlich auf die Intensiv packte :...-(
Er wollte einfach nicht sterben, dieser kleine Racker. Echt Wahnsinn.
Seine Pflegeeltern sind echt taff!!
Die leibliche Mutter ist wohl dann mit 41 gestorben und wollte damals kein interwie geben.
Man, ich finde das alles so grausam.
Er ist nun schwerstbehindert, wenn er auf normalen wege geboren worden wäre, dann hätte er wohl nur das Down Syndrom.
Naja, mich hat das jedenfalls schon damals sehr bewegt und nun halt immer noch.
LG Serafina
Bisherige Antworten

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Ich hab ihn nicht gesehen, aber ein anderes Mal schon.
Es berührt mich auch, aber andererseits habe ich immer ein schlechtes Gefühl im Magen. Erstens, das ist immer derselbe Fall, immer ziemlich reißerisch aufgemacht, sowas finde ich immer bedenklich (ich bin einfach nicht der Bild-Zeitungs-Typ).
Zweitens kenne ich eine Familie sehr gut mit einem Down-Syndrom-Kind. Das Kind entwickelt sich sehr gut, ein wenig langsamer als gesunde Kinder, aber durchaus im Rahmen. Es hat nicht ganz so gute Augen, mußte einmal eine kleine Herz-Op mitmachen (per Katheter), sonst ist es aber ok. Down-Syndrom-Kinder sind ja oft mehrfach behindert. Dieses Mädchen ist wirklich süß, aber die Eltern sagen, wenn sie noch ein kind bekommen, lassen sie eine FU machen, weil sie die belastung mit zwei DS-Kindern nicht tragen könnten. Sie könnten dann keinem Kind gerecht werden. Sie gehen jetzt schon drei bis vier Tage die Woche zu irgendwelchen Terminen - Krankengymnastik, Frühförderung, DS-Gruppe etc pp. Sie wußten, worauf sie sich einlassen (Verdacht war in der SS schon), sie bereuen das nicht und lieben ihre Tochter, aber ein zweites würden sie eben nicht nehmen. So mag das ja für manche schon beim ersten sein. Und deswegen bekomme ich da auch ein schlechtes gefühl, zumal diese Situation (lebendes Kind wird lange liegen gelassen) sicher einmalig oder zumindest fast ist.
Nichtsdestotrotz finde ich es schlimm, und besonders schlimm finde ich die richtig spät abgetriebenen, die kurz vor der Geburt stehen und das pech hatten, daß noch keine Wehen eingesetzt haben.
LG Franziska

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Ich finde diesen Fall auch sehr traurig, aber den ganzen "Rattenschwanz" von der Kampagne, die jetzt angeleiert wurde, finde ich doch sehr - sagen wir - unangebracht.
LG,
Susanne

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

unangebracht, nein, finde ich nicht!
Das ist eine aufklärung!
Ich finde sie sogar sehr angebracht!
Das gibt vielen Frauen zu denken, was sicher nicht verkehrt nicht.
Ich finde es sehr schrecklich was passiert ist.
Wie man in der situation entscheidet, ok, sei jedem selber überlassen, ich persönlich habe keine FU machen lassen, weil ich mein Kind genommen hätte wie es ist. Aber ok, jedem das seine.
Aber das Kind dann dort liegen zu lassen, knapp 10 stunden, finde ich nun wirklich den Hammer!
Wenn ich mir das vorstelle, dieses kleine wesen liegt dort und keiner Kümmert sich, das doch Unmenschlich!! Das ist unterlassene Hilfeleistung und ich verstehe nicht warum das nicht bestraft wurde *kopfschüttel*
LG Serafina

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

In der dranhängenden Kampagne geht es nicht um diesen Einzelfall!!!!! Sondern darum, dass man das Gesetz verschärfen will (damit es generell weniger Spätaborte gibt). Und damit hab ich ein Problem. Denn ich tue mir schwer bei dem Gedanken, dass der STaat/die Gesellschaft einer Frau vorschreiben will, dass sie ein stark behindertes Kind bekommen MUSS.
Dass das Klinikpersonal in dem konkreten Fall verantwortungslos gehandelt hat, finde ich auch unglaublich und ich hoffe, dass man da rechtlich noch gegen vorgehen kann. Aber der Rattenschwanz da hintendran ist mir äußerst suspekt.
LG,
Susanne

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Naja, da kann man sich streiten ;-)
Ich persönlich finde es schon ziemlich den Hammer das Frau entscheiden kann wie Ihr Kind wird, irgendwann vieleicht ob Mädchen oder Junge etc.
Also ich persönlich finde schon sehr bedenklich ein Kind abzutreiben, weil es ein Down Syndrom hat.
Bei so krankheiten wo das Kind KEINE überlebungschancen hat, weil der Kopf zb. nicht geschloßen ist oder keine Lunge vorhanden etc, also wo das Kind aufjedenfall nach der Geburt sterben würde, da sehe ich schon eine notwendigkeit, aber bei einer Behinderung, ich weiß nicht, was maßen wir uns an darüber zu urteilen ob das Kind Leben DARF?? Haben Behinderte nicht auch ein recht auf Leben?? Das dürfen WIR entscheiden?? Tut mir leid, aber dsa sehe ich dann doch sehr stark anders!
Sie wird ja nicht gezwungen das Kind zu behalten!
Doch ist nun mal immer ein Risiko das man ein behindertes Kind bekommen, das liegt in der Natur!
LG Serafina

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Ich kenne auch eine Frau, deren erstes Kind das Down Syndrom hat. Und es ist wie in dem Fall, denn Franzi beschrieben hat: Sie hat beim zweiten Mal eine FU machen lassen, weil sie ein zweites Down Kind nicht geschafft hätte. Es war GsD gesund. Aber wenn man sie "gezwungen" hätte, das Kind auszutragen, wäre es vielleicht auch furchtbar schwer gewesen, es abzugeben. Vielleicht hätte sie es getan, vielleicht nicht, dann wäre die Belastung enorm geworden. Außerdem weiß man beim Down Syndrom nie, WIE stark die Behinderung ausfällt. Sehr oft haben die ja Mehrfachbehinderungen. Und ich will niemandem das Recht absprechen, das für sich zu entscheiden. Wenn man ein Kind nach der Geburt abgibt, dann leidet man auch ein ganzes Leben lang. Sicher ist das die menschlich bessere Entscheidung, aber aufzwingen sollte man sie niemandem.
LG,
Susanne

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

die Sache ist, ICH denke auch so, ich habe auch keine FU machen lassen, ich denke auch, das Kind hat ein Recht zu leben und völlig theoretisch würde ich auch ein Kind austragen, das keine Überlebenschance hat.
Aber ich habe zwei gesunde Kinder. Ich denke, ich KANN das einfach nicht entscheiden, niemals war ich in so einer Situation. Und grade, weil diese bekannte Familie, die ihre Tochter wirklich liebt und trotz auffälliger NFT-Messung keine FU gemacht hat, beim zweiten Kind anders entscheiden würde, merke ich, daß ich mich eben doch nicht in alle Situationen reindenken kann. Zumal ein DS-Kind ja wirklich viele Behinderungen haben kann, nicht nur geistig. Herzfehler sind recht häufig und viele andere Dinge. Mein herz sagt auch, die Kinder haben trotzdem das Recht auf Leben, aber trotzdem weiß ich, daß ich nicht urteilen kann, was ich mir nicht wirklich vorstellen kann.
Allerdings wäre ich für eine Begrenzung. Wenn das Kind außerhalb des Mutterleibes überlebensfähig wäre, das wäre für mich eine Grenze.
LG Franziska

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Ja Franziska, genau das denke ich ja auch, es ist ein unterschied ob lebensfähig oder nicht!
Auch meine Ärztin hat mir eine FU angeboten, habe ich abgelehnt, sie war ziemlich baff, als ich ihr sagte das es mir egal ist!
Du hast auch recht damit, das man in der Situation nicht steckt, ok, ist auch mein Motto.
Aber ehrlich, ich habe die situation gehabt das ich 4 mal Schwanger war ;-) von daher erlaube ich mir schon ein kleines urteil! Auch mich hätte es treffen können!
Ich habe sogar eine Freundin, die vor unserem kennenlernen einen spät abort hatte, auch wegen Down Syndrom. Sie hat nun eine gesunde Tochter bekommen, nachdem ersten kind. Sie war sogar sehr jung, unter 30 Jahre.
Sie hat mir ihre geschichte erklärt ich habe sie mir angehört. Sie kennt auch meine einstellung, das sowas für mich nicht in frage gekommen wäre, wir waren zu selben Zeit schwanger ;-) von daher weiß sie es sehr genau.
Naja, jeder soll machen was er für richtig hält, ich könnte es jedenfalls nicht, basta. Und es gibt viele Gesetze wo es verschiedene meinungen gibt, so soll es sein und so wird es bleiben.
LG Serafina

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

wann aber ist ein kind lebensfähig? nur, wenn es alleine atmen kann, oder wenn man es mittels beatmung retten kann? vor 15 jahren hätte man den kleinen tim wahrscheinlich gar nicht retten können. tim wurde in der 25.ssw abgetrieben. versteht mich nicht falsch, für mich ist das eine grauenvolle vorstellung. ich könnte mir das nicht vorstellen, ein kind zu gebären (!!!) und zu wissen, dass man es dadurch töten wird (wie schrecklich paradox).
lg,
susanne

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Vor 15 Jahren wäre so eine Abtreibung (legal) garnicht vorstellbar gewesen ;-)
So ändern sich die zeiten und die sitten.
Wenn man es mit beatmung noch einige zeit weiterbring und es dann auch alleine lebt, wie auch bei tim.
Nur denke ich mal gibt es krankheiten da kann man dem Kind garnicht helfen.
aber nun, wie auch immer,
lg serafina

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

hm, ich dachte, das Gesetz und die Praxis gäbe es schon länger? Lebensfähig dann, wenn man es retten kann, wie man ein (bis dahin) gesundes Kind retten könnte. An eine Herz-Lungen-Maschine oder so wird man ja auch gesunde Frühgeborene nicht anschließen, oder?
LG Franziska

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Echt, meinst Du, ehrlich gesagt so genau weiß ich das nicht, seid wann man spätaborte machen darf, hätte jetzt aber nicht gedacht das es länger als 15 Jahre erlaubt ist, schon alleine weil man ja so genau das noch nicht erkennen konnte,
habe hier bei 9monate mal von einer gelesen die leider die erfahrung machen musste das das Kind, das sehr schwer beschädigt hätte sein sollen, sich nach dem spätabort rausgestellt hatte das es gesund gewesen ist, was genau er haben sollte weiß ich nicht mehr, mir ist das nur noch so sehr in erninnerung weil der kleine auch Adrian genannt wurde. Ist ne sehr traurige geschichte, wo ich mich dann auch wieder bestätigt fühle.
auch mein neffe sollte ein Klumpfuß und nen wasserkopf haben, wurde meiner Schwester gesagt, sie machte sich natürlich total den kopf, und dann bekam sie doch einen total hübschen gesunden jungen. Er ist nun 5 monate älter als meiner und hatte niemals einen klumpfuß geschweige nen wasserkopf....nen dickkopf, ja *FG* aber das haben ja alle *hihi*
Naja, was solls, sowas wird es leider immer wieder geben, genau wie es sein wird das man sagt das Kind ist gesund und dann bekommt man ein schwer krankes :-(
LG Serafina

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

wahrscheinlich würde sich gesellschaftlich erst etwas ändern, wenn der umgang mit "besonderen" menschen einfach normal wäre. mehr integrative kigä und schulen würden da sicher schon einiges ändern und vorurteile abbauen, nähe schaffen.
mein mann wäre übrigens fast nicht geboren worden, wenn es nach dem fa meiner schwiegermutter gegangen wäre. 5. kind, sie über 40, da war die wahrscheinlichkeit für eine behinderung groß. meine schwiegermutter meinte nur zum fa, dass sie das kind im falle einer behinderung genauso lieb haben würde...
lg,
susanne

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

hab noch was gefunden. wenn das wirklich so ist, ist es DER OPBERHAMMER!
"Mit der letzten Neuregelung des § 218, am 29. Juni 1995, wurde die "embryophatische" Indikation abgeschafft. Diese Indikation stellte eine Abtreibung aus eugenischen Gründen, das heißt wegen einer vermuteten Behinderung des Kindes, bis zur 22. Woche p.c. straffrei.
Damit sollte, so die offizielle Wortregelung, der Forderung von Behindertenverbänden und Kirchen nachgekommen werden, behinderte Menschen nicht zu diskriminieren. In Wirklichkeit ist die embryophatische Indikation in der erweiterten medizinischen Indikation "aufgegangen." 1)
Schon in der Debatte vor der Novellierung des neuen Gesetzes stellte Heinz Lanfermann (FDP) fest: "Jede Spekulation, daß sich in der Praxis für die betroffenen Frauen, für die betroffenen Eltern etwas ändern würde, scheint meiner Ansicht nach falsch zu sein." Dem stimmte CDU Verhandlungsführer Reinhard Göhner mit dem Zwischenruf "Richtig!" zu. 2) (Plenarprotokoll 13/47 S. 3761 D)
Die "erweiterte" medizinische Indikation:
In der neuen Fassung des § 218 a Absatz 2 StGB heißt es jetzt:
"Der mit Einwilligung der Schwangeren von einem Arzt vorgenommene Schwangerschaftsabbruch ist nicht rechtswidrig, wenn der Abbruch der Schwangerschaft unter Berücksichtigung der gegenwärtigen und zukünftigen Lebensverhältnisse der Schwangeren nach ärztlicher Erkenntnis angezeigt ist, um eine Gefahr für das Leben oder die Gefahr einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren abzuwenden und die Gefahr nicht auf andere, für sie zumutbare Weise abgewendet werden kann." 3)
Was hat sich geändert?
Die Beratungspflicht, die sonst bei Abtreibungen gilt, fällt weg.
Gleiches gilt für den zeitlichen Abstand zwischen Beratung und Abtreibung (sonst 3 Tage).
Es gibt keine zeitliche Befristung für den Abbruch mehr: Eine Abtreibung kann bis zur Geburt durchgeführt werden."
lg,
susanne

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Hallo an alle. Also in Meinen Augen ist ein Kind abtreiben im 6 Monat wie im Fall Tim.Mord!!!!
An ein ungeborenes kind. Die ungeborenen kinder kriegen eine Spritze in Herz und sterben dann.Also ich war auch 35 als ich mit unserer Tochter schwanger war. Und mein arzt hatt uns auch die Risiken auferzählt aber ich hätte das nie gemacht jedes Down Sydrom Kind hatt ein Recht auf Leben.

Re: HAbt Ihr gestern den Bericht von Tim gesehen?

Tja,
das ist ja gerade der springende Punkt! Mord?? Es LEBT ja nicht ;-)
Ich sehe das auch so.
Als ich meiner Freundin von dem Bericht erzählt habe, hat sie gleich gesagt das Ihr die leibliche Mutter total leid tut, sie ist sicher daran zerbrochen, als ich ihr dann sagte das die Mutter dann 6 Jahre später gestorben ist, war sie bestätigt. Das hat mir zu denken gegeben, zuerst war ich noch ziemlich sauer auf die Mutter, aber nun denke ich auch, das meine Freundin tatsache recht hat.
Ich denke das viele Mütter sich garnicht darüber im klaren sind, wenn sie das machen und von den ärzten so vollgepumpt werden mit irgendwelchen sprüchen das sie nicht mehr auf ihr Herz hören, sondern nur noch auf den Verstand, schade. Und der Verstand würde vielen Menschen sagen, "mensch, das ist weder für das Kind noch für mich gut!" leider :-(
Wie auch immer, es ist ein heikles Thema und ich persönlich werde mich von der diskussion nun zurückziehen, meine Meinung habe ich deutlich gemacht, mich bewegen solche Geschichten immer sehr und ich bin auch froh das es noch eingige gibt die so denken wie ich :-)
LG Serafina
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