Geschwisterspiel: einmischen oder nicht?
Ich hab ja schon öfter mal geschrieben, dass Linus und Flurin eigentlich total schön miteinander spielen können, und auch total lange. Sie sind oft eine halbe Stunde oder auch mal länger miteinander beschäftigt. Aber wenn man ihr Spiel dann genauer anschaut, sieht man, dass Flurin eigentlich ständig den Kürzeren zieht. Wenn er sich nicht zurückhalten würde, hätten die beiden wohl ständig Streit. Linus gibt den Ton an, er befiehlt, was Flurin tun darf und was nicht, und oft darf er nicht allzuviel und guckt dann halt einfach Linus zu. Natürlich kommt es vor, dass Flurin ein Spiel beginnt und Linus sich dann einklinkt und sie wirklich einträchtig spielen, aber oft ist es halt so, dass Flurin sich zu Linus setzt und der gibt dann den Ton an. Beim Spielen mit der Brio-Bahn bei Oma sieht das dann so aus, dass Linus mit seiner neuen Lok und 8 Anhängern spielt, während Flurin eine uralt-Lok hat mit einem einzigen kleinen Wagen dran (wenn überhaupt). Wenn er dann irgendwo fahren will, heisst es "Neiiiin! Nicht hier!" oder "nicht jetzt, warte!" usw. und zuletzt guckt er dann zu. Er ist aber interessiert am zugucken, nicht gelangweilt, und er macht es "freiwillig" - ich meine, er könnte auch jammern und heulen und weinend zu mir kommen. Heute nun hat sich die Oma eingemischt und Flurin eine eigene kleine Anlage gebaut (die guten Teile waren alle bei Linus eingebaut, aber er hat sich trotzdem sehr gefreut). Wir haben Flurin dann drei Anhänger an seine Lok gehängt. Das war dann die Katastrophe für meinen grossen Sohn *tsts*, er war total blockiert, konnte nicht mehr spielen und zuletzt haben sie sich verklopft. Hätten wir uns nicht eingemischt, wären sie selber zurecht gekommen. Aber ich hab irgendwie Angst, dass Flurin zu kurz kommt? Er ist jetzt 22 Monate alt - sollte ich ihm vermehrt zu seinem Recht verhelfen? Oder kann ich darauf vertrauen, dass er sich schon wehren wird, wenn er soweit ist? Er kann es nämlich schon, er haut dann und weint und er kann auch beissen (wovor Linus total Angst hat). Wenn sie so sind, hab ich am Schluss zwei heulende Kinder im Arm *ächz*. Was nun - mich heraushalten und die Ruhe geniessen oder meinem Jüngeren zu mehr Recht verhelfen??? Was haben die Mehrfachmamas hier gemacht?
GLG, brigitte, heute etwas ratlos
PS. bei seinem Cousin zieht Linus dann selber den Kürzeren - er kennt es also. Und nimmt es ebenso klaglos hin. Ist das normal?
Geschwisterspiel: einmischen oder nicht?
Hallo Brigitte!
Wir haben ja hier dasselbe Spiel und ich bin hin- und hergerissen. Einerseits finde ich "such is life" und so wie Du sagst, ziehen die Größeren bei anderen auch mal den Kürzeren und sind es gewohnt und wollen das dann auch ausprobieren. Und es ist so, daß die Kleinen ja oft auch durchs reine Zuschauen fasziniert und "dankbar" sind - also daß sie es überhaupt dürfen - so daß man sich eigentlich nicht einmischen sollte. Mir tut Silvana auch immer total leid und ich habe wohl schon viel zu oft für sie Partei ergriffen - denn Celina wirft mir eh vor, ich würde immer nur zu Silvana halten *seufz*. Andererseits find ich 5 Jahre Unterschied schon so viel, daß ich Celina wohl viel mehr Vernunft unterstelle, als sie tatsächlich besitzt.
Theoretisch sollte man wohl nur eingreifen, wenn der/die Jüngere tätlich angegriffen oder unterdrückt wird - ansonsten regeln die das schon unter sich. Und bei uns ist es z.B. so, daß Silvana auch oft Petzen kommt, wo sich dann Celina gemein behandelt fühlt. Ist wohl irgendwie doch ein Ausgleich.
Silvana ist aber auch so drauf, daß sie lieber den Mund hält und bei den Größeren zuschaut (also wenn Celina ne Freundin zu Besuch hat) anstatt mit mir oder sogar alleine zu spielen *ggg*. Scheint trotzdem faszinierend genug zu sein - alleine vom Zuschauen her.
Und letztens wollte ich mal wissen, was die beiden gegenseitig jeweils am anderen gut finden, da meinte Celina "Daß man immer so toll mit Silvana spielen kann!" und das fand ich ein schönes Lob.
GLG
Tina, die einfach davon überzeugt ist, daß bei Kindern eben meistens noch die Alters-Hackordnung zählt und Kinder sind eh gemein *find* in Erwachsenenaugen
bei uns ist es genau anders herum
was mir bei euch auffälltist dass der jüngere jeweils "den kürzeren" zieht.... bei uns ist es genau andersherum...
vielleicht auch deshalb weil elaine sich mit ihren fast zwei jahren gegen zwei fast 4-järige brüder durchsetzen muss???
elaine weiss sich zu wehren, weiss wie sie ihren willen bei den jungs durchsetzt, weiss wie sie sie ärgert, wenn sie nicht nach ihrer pfeife tanzen.... und wenn garnichts geht weint sie jämmerlich als wenn sonstwas wäre *lach*
die jungs kommen mindestens 1x täglich zu mir - weinend! - elaine hat dies und jenes gemacht...
wie sie das gemacht hat - kann ich garnicht so sagen - wes kam nach und nach... ich habe mich bei lapalien nicht immer eingemischt und auch wenn elaine ein wenig kleiner war und meinte die jungs zu ärgern und wurde zurück geärgert habe ich nicht eingegriffen - denn wer austeilt muss auch einstecken... wollte sie ned als prinzessin auf der bohne haben.... nun hab ich nen mannsweib *lol*
wo ich einschreite sind sachen was mit gewalt zu tun hat - sprich wenn sie hauen - das mag ich überhaupt nicht.. wenn ich dann dazwischen gehe - hbe ich meistens nicht gesehen wer angefangen hat - also bekommen alle von mir zu hören dass man es nicht darf - denn schau ich einen dabei ne sekunde länger an heisst es... aber der der die hat gehauen.. wenn ich dann frage warum... weil ich gehauen hab.. und warum hast du gehauen? weil sie geknippt hat.... sowas kann sich endlos dann hinziehen ...
hin und wieder versuche ich se auch aus der situation zu holen, biete an dass sie mir gerade helfen könnten... im haushalt z.b., beim kochen, backen etc... oder frag se ob se nicht lieber ne runde memory spielen wollen etc.
wenn ich immer eingreifen würde.... dann wäre ich ständig dabei *G*
sie spielen richtig schön miteinander - und elaine darf selbst sachen mitsielen, was eigentlich noch ncihts für sie ist ... memory muss man ihr sehr helfen, sie deckt immer gleich alle karten auf - bei brettspielen ist sie nur am würfeln und am setzen ohne dass sie dran ist... obwohl das setzen einigermassen geht... sie zählt mittlerweile bis zehn und ich denke und vermute dass sie dadurch besser da zurecht kommt...
womit ich nur immernoch nicht umgehen kann ist mit der petzerei.
elaine petzt seeehr selten - meistens sind es die jungs - und meistens wenn elaine etwas macht was sie nicht darf... sofort.. mama? elaine macht dies und jenes oder hat gemacht.......
bei sachen die gefährlich werden können bin ich ja froh *eingesteh*
aber eigentlich finde ich petzen nicht so toll... wenn ich sage dass man eigentlich nicht petzt dann verstehen sie es nicht... sie denken... elaine macht etwas was sie nicht darf und mama reagiert nicht obwohl ich es sage? dann mache ich es doch auch - wenns plötzlich "erlaubt" ist.... also so in etwa muss dem handeln nach gedacht werden... und das ist ja auch falsch....
also wenn jemand nen tip hat wie man mit petzen umgehen kann oder es erklären kann dass sie es versehen bitte gerne tips an mich!!! ;)
lg yvonne
bei uns ist es genau anders herum
Hallo Yvonne!
Petzen tun meine auch beide - und ständig fühlt sich immer einer benachteiligt *augenroll*. Ich versuch das zunehmend zu ignorieren und sage dann "Macht das unter Euch aus!" - Deine Tochter ist aber wohl noch zu klein dafür.
Hab auch keinen klugen Rat.
LG
Tina
bei uns ist es genau anders herum
ja es ist schwierig... und dann kommt noch zu das mein kleines "biest" dinge tut die absolut nicht gehen - sie weiss z.b. sie soll nicht zu henry in den laufstall - denn schliesslich lege ich ihn da hinein, damit er in sicherheit ist (undzwar vor den anderne kindern *GG*) ... wenn ich dabei bin liegt er auch auf der krabbeldecke... da seh ich aber und kann einschreiten falls sie zu wüsst sind....
wenn dann die jungs petzen und sagen: mama... die elaine ist im laufstall... dann hab ich nen prob mit ignorieren... so mal als beispiel..
ist schon schwierig mit dem petzen...
lg yvonne
Geschwisterspiel: einmischen oder nicht?
Ein Wort: Lass sie machen ...
Flurin ist glücklich, dass er mit dem Grossen spielen darf und profitiert eine Menge. Linus ist glücklich, dass er ENDLICH MAL der Chef ist in seinem kleinen Leben.
Flurin wird bald in ein Alter kommen, wo er selber entdeckt, dass er nicht zum Mitläufer geboren ist und dann explodiert der Laden eh. Bei uns war das ziemlich genau dann der Fall, als Lina geboren wurde. Benni entdeckte sein Selbstbewusstsein, Felix fand Lina putziger als Benni und der Kampf begann. Jetzt langsam beginnt Benni zu profitieren, dass er 1. einen grossen Bruder hat, mit dem er oft schön spielen kann. Und 2. eine kleine Schwester hat, wo er beizeiten den Ton angeben kann. Und nicht immer überfordert ist. Gerade das ist ja das spannende an mehreren Kindern, dass sie ständig ihre Rangordnung auskämpfen können, ohne dass Freundschaften daran zerbrechen. Keiner kann kneifen, und auch die Grossen müssen mal einlenken, sonst spielen die Kleinen nur noch zusammen und sie stehen aussenvor.
Es geht rund, aber je mehr man sich einklinkt, desto mehr spannen uns die Kinder vor ihren Wagen. Besonders aufschlussreich fand ich dazu das Buch von Richard Dreikurs "Kinder fordern uns heraus". Ich hab das schonmal irgendwo empfohlen, auch dazugesagt, dass es zum Lesen gewöhnungsbedürftig ist. (Oft kommen in den Beispielen Prügel vor. Aber Dreikurs selber ist völlig fürs gewaltfreie, insofern muss man die schlechten Beispiele einfach nur schlucken.)
Was du aber machen kannst, ist Linus in einem abendlichen Gespräch darauf hinweisen, dass es schöner wäre, wenn er Flurin auch mehr überlässt
lg Pingu
PS: Gehts dir schon besser? Muss oft an euch denken.
RUDOLF Dreikurs heisst der Typ, nicht Richard
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