Hallo Petti,

Beißen, Kloppen und Kratzen wird immer wieder vorkommen. Ich könnte mir vorstellen, dass das sicherlich indirekt mit dem Kindergarten zusammenhängt. Eine Erzieherin meint letztens zu mir, dass es für Elena ja auch sehr schwierig ist, weil sie 1. fast einer der jüngsten ist und 2. sich konstant zwischen 74 Kindern in jeder Situation neu behaupten muss.

Tja und zu Hause hat Felix nun ein jüngeres Kind, wo er sich vielleicht auch mal besser durchsetzten kann als im Kindergarten, dazu noch die normale Geschwisterrivalität, da kann man als Eltern immer nur erklären, dass man nicht schlägt, kratzt, Haare ausreißt, beißt, tritt, kneift, ect., in der Hoffnung dass es Früchte trägt.

Ob du mit einem Gespräch im Kindergarten wirklich was änderst, halte ich eher für unwahrscheinlich. Habe mich übrigens auch immer mit meiner Schwester gehabt, obwohl ich das ganz bestimmt nicht vom Kindergarten hatte.

GLG Suzi

ERstmal schick ich dir eine Portion Trost. Ja, Geschwisterliebe ist etwas sehr skurriles. Sie hassen sich, quälen sich und ist mal einer nicht da, vermissen sie sich bis zum Umfallen.

Zu deinem Fall im Kindergarten kann ich wenig sagen. Bestimmt ist es wirklich am Besten, dort mal nachzufragen. Benni hatte auch so einen "Kameraden", der ihn ordentlich getriezt hat und daheim hat er dann entsprechend ausgeteilt. Sonderbarerweise hat er sich im Kindergarten gar nicht gewehrt. Einmal bin ich dazugekommen, als der Bengel Benni absichtlich die Schaukel ein paar Mal an den Kopf geknallt hatte und ihn mir ordentlich vorgeknüpft. Inzwischen ist es besser geworden.

Zum anderen hat mir aber auch ein Buch sehr gut geholfen. "Kinder fordern uns heraus" von Rudolf Dreikurs. Das Buch ist schon ziemlich alt und die Beispiele entsprechend haarsträubend. (Damals war prügeln noch normal.) Aber er schreibt sehr einleuchtend, dass Kinder sehr gut lernen, mit dem Triezen ihrer Geschwister die Aufmerksamkeit der Mutter zu sichern. Mit ihren Streitereien erreichen alle beide auf ihre Weise, dass die Mutter sich kümmert. Sobald man ihre Streitereien ignoriert, nehmen sie ab. Bei uns war es beispielsweise so, dass Benni seinen grossen Bruder richtig getriezt hat. Und der hat gebrüllt wie ein Baby. Als ich begann, nicht mehr darauf zu reagieren, hat sich Benni ein paar ganz heftige Kratzer eingefangen. Aber danach war es viel besser. ;-)

Natürlich kann man nicht immer zusehen, aber zu wissen, was die Kinder damit bezwecken wollen, hilft einen, die Reaktion angemessen ausfallen zu lassen. Lieber ablenken, als auf die Streitereien einzugehen.

Ich bin ja inzwischen sehr allergisch gegen Erziehungsratgeber, aber dieses Buch werde ich mir behalten. :)

Gute Nerven und lg, Pingu