Hallo Britta,
Liam hat auch vor ein paar Wochen ein neues Fahrrad bekommen. Das alte passte gar nicht mehr und er hat ja auch erst im September Geburtstag. Wenn es nach ihm gegangen wäre und er die Wahl gehabt hätte, hätte er viel lieber ein Cars-Auto für 8.-€ geschenkt bekommen und so haben wir das Fahrrad (20" gebraucht, aber wie neu von Puky aus dem örtlichen Kleinanzeigen-Blatt) gar nicht als "Geschenk" bezeichnet. So viel Undankbarkeit hätte mich sonst nur geärgert :,(
Aber daran sehe ich, dass er den (Geld-)Wert der Dinge noch gar nicht richtig einschätzen kann. Er hat das Fahrrad trotzdem bekommen, weil ich finde, dass Fahrradfahren für die motorische Entwicklung sehr wichtig ist (genau wie Inliner u.ä.) und deshalb lasse ich ihn den Sommer dafür nutzen, denn da macht es doch am meisten Spaß sich an der frischen Luft zu bewegen.
Ich seh in der Schule so viele Kinder, die Bewegungsdefizite haben und bei uns ist es ja auch keine Frage des Geldes, sondern eher, dass ich mir Gedanken mache, ob man damit nicht eine ausgeprägte Konsumhaltung unterstützt.
Wir haben uns deshalb dafür entschieden, dass er Taschengeld bekommt (jede Woche 1,25€, also im Monat 5€ - weil er 5 Jahre alt ist) und ihm bis auf wirkliche Kleinigkeiten nichts mehr zu kaufen (wie gesagt, von Dingen die er wirklich braucht, wie Fahrrad oder Schulranzen mal abgesehen). Wenn er was will, soll er darauf sparen und die teureren Sachen kann er sich ja gerne zum Geburtstag oder zu Weihnachten wünschen. Das hat er ganz gut verstanden, ist stolz wie Oskar und man kann ihm die Dinge, die mit Geld zusammenhängen auf einmal viel besser erklären, weil es nicht mehr bei jedem Einkauf auf Gejammer und Gebettel und "haben wollen" hinausläuft, sondern er hat kapiert, dass das Geld nicht vom Himmel fällt, dass wir dafür arbeiten und es auch zusammenhalten müssen. Er erkennt plötzlich ganz lebenspraktische Zusammenhänge, fragt viel nach und zählen tut er sein Geld auch ständig (was ja nicht verkehrt ist, da er diesen Sommer in die Schule kommt).
Lange Rede, kurzer Sinn: ich bin ganz deiner Meinung.
LG von
biberli mit Liam (19.09.04) und Noah (14.12.07)

Hallo :-)

Ich denke auch, dass Leonard noch nicht einschätzen kann, dass ein Fahrrad relativ viel Geld kostet. Mein Mann hat schon zugestimmt - er hat einfach Sorge, dass die Kinder zu viel bekommen und sich dann eben nicht mehr über Geschenke freuen.

Leonard wird jetzt ein 18-Zoll-Fahrrad bekommen, wahrscheinlich ein Neues, denn es kommen ja noch zwei Geschwisterkinder hinterher, die Anschaffung lohnt sich also :-) Emil bekommt dann zu seinem Geburtstag im August das kleine Fahrrad mit Stützrädern. Dann kann er abwechselnd Laufrad oder Rad fahren.

Ich finde so wie du wichtig, dass Kinder sich gerne bewegen. Und das tun sie eben mit den richtigen Geräten.

Taschengeld machen wir noch nicht. Leonard will allerdings auch so gut wie nie irgendwas. Ich kann gut mit ihm einkaufen, ohne dass er bettelt. Wir schauen uns die Sachen immer genau an, wenn ihn etwas interessiert. Letztens z.B. im Baumarkt gab es Schleichtiere, da hat ihm das Krokodil gefallen. Er ist aber damit zufrieden, wenn wir alle es eingehend betrachten, für schön befinden und dann nicht kaufen.

Lieben Gruß!

Britta