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Gedanken zum Tod

Liebe Forumsfrauen,
wir kriegen unsere PC-Situation langsam in den Griff. Spätestens ab X-Mas haben wir einen neuen. Bis dahin hält uns sporadisch der Firmen-Laptop meines Mannes abends online...
Ich bin heute Abend sehr traurig.
Eine Freundin unserer Familie ist letzten Samstag gestorben. 35 Jahre alt, mit 4,5-jähriger Tochter und 7-monatiger Tochter. Sie hat an einer MANDELENTZÜNDUNG herumgedoktert, wollte wegen Stillens kein Antibiotikum nehmen, bzw. hat es unter stationärer Klinikaufsicht zu kurz genommen. Ein Heilpraktiker mischte auch noch mit... Es bildete sich ein (noch erkannter) Abszeß mit Todesfolge (warum, das teilt dem Ehemann aus angeblichen Schweigepflichtsgründen niemand aus der Klinik mit, vielleicht eine Sepsis?). Ihr ging es nachmittags noch gut - nachts stand die Polizei samt Sozialarbeiterin mit Säugling (der war zum Stillen mit im KRankenhaus) bei unserem Freund vor der Tür und teilte ihren Tod mit.
Ich bin total geschockt. (Auch ich habe schon mal eine eitrige Mandelentzündung mit Homöopathie weggekriegt, war mir aber nicht bewusst, dass das auch solche Konsequenzen haben kann). Ich bin ja total naturheilkunde-affin - frage mich nur, ob es so einfach ist, die Grenze richtig einzuschätzen.
Und dann der Ehemann, unser Freund. Die Kinder, die zum Teil kaum Gelegenheit hatten, Ihre Mutter kennen zu lernen, sie zu erleben, Urvertrauen zur Mutter zu entwickeln, eine feste Mutter-Kind-Bindung...
Dann ist heute noch der Ehe-Mann einer mir allerdings nicht so vertrauten Cousine von einem Baum bei Waldarbeiten erschlagen worden. Er hinterlässt 4 Kinder zwischen 10 und 20...
Ich frage mich, wieviel Zeit habe ICH noch? Wieviel Zeit bleibt meinem Geliebten, meinen geliebten Kindern? Nutze ich / nutzen wir unsere Zeit im Moment sinnvoll? LEBEN wir?
Ich trage ein neues Leben im Bauch und fühle mich mit meiner Rasselbande und der Herausforderung hier auf dem Land Fuss zu fassen im großen und ganzen sehr lebendig. Doch wie oft habe ich Phasen der kleinen Tode im akuten Leben. Nicht die normalen Durchhängerphasen, die nicht gelebten Momente, die bösen Worte, die miesen Verhaltensweisen, die Undiszipliniertheit, aus der Leid entsteht. Auch das gehört zu meinem Leben und es macht mich gerade besonders traurig, dass ich meinen Gedanken zum Leben oft so dermaßen wenig und unvollkommen gerecht werden kann.
Heute morgen hatten wir hier absolute Nebelsuppe, Sichtweite unter 30 Meter, erst gegen Mittag brach so etwas wie eine goldene Oktobersonne durch. Beides gehört wohl zum Leben dazu, doch heute macht mir der Schleier vor Augen Angst, prägt meine Gefühle zum Herbst, zu Allerheiligen.
Weinende Grüße
Kathrin
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Gedanken zum Tod

Liebe Kathrin,

aufgrund meines Berufes sind das Fragen, die ich mir schon oft gestellt habe und die mir immernoch häufig begegnen - wie lange habe ich noch, wie lange haben wir noch? Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich mir diese Gedanken machen muss(te), denn sie haben viel an meiner Einstellung zum Leben, an den Prioritäten, die ich im Alltag setze, geändert.

Keine Ahnung, ob ich morgen noch am leben bin - aber wenn ich heute sterben sollte, dann weiss ich, dass ich mein Leben sehr genossen habe, dass ich versucht habe, glücklich zu leben, und - darauf bin ich besonders stolz, auch wenn es sich vielleicht komisch anhört - dass ich in unglücklichen Zeiten nicht einfach ausgeharrt habe und zugelassen habe, das Glück auf später zu verschieben, sondern Konsequenzen für mich gezogen habe.

Gestern musste ich in Vertretung für eine Kollegin in die Tumorkonferenz in der Kinderklinik - da wurde mir wieder sehr bewusst, was mir manchmal im Alltag fehlt. Dass wir und unsere Liebsten gesund sind, am Leben sind, ist keine Selbstverständlichkeit. Und so habe ich meine Tochter dann abgeholt mit der gleichen Freude wie immer, aber auch mit ganz viel Dankbarkeit für dieses Geschenk.

In unserem Alltag geht viel zu oft die Schönheit und Vollkommenheit des Augenblicks unter. Solche Verluste, wie Du sie gerade erlebst, schärfen den Blick dafür, denke ich.

Ich wünsche Dir, dass Du Zeit und Kraft finden wirst, für Euren Freund und seine Kinder da zu sein. Und alles Gute für Deine Schwangerschaft, darüber freue ich mich ganz besonders, dass hier 6 Jahre nach unserer ersten (und meiner letzten) Schwangerschaft noch immer neue Leben Einzug halten.

Liebe Grüße,

Rhea

Gedanken zum Tod

Liebe Rhea,
Danke für Deine Zeilen. Du bist in den letzten Monaten wohl das lebendige Beispiel dafür, dass man sein Glück in die Hand nehmen muss. Ich halte Dir die Daumen, dass Du diese Energie behältst und hoffe, dass für mich dieses Aufrüttel-Erlebnis auch langfristig wirkt.
Den ganzen Tag stelle ich mir Fragen, wie eine Mandelentzündung innerhalb von 6 Stunden von absoluter geistiger Präsenz und guter Laune des Patienten den Tod zur Folge haben kann. Und das zu Zeiten der sogenannten modernen Medizin...
Bei allem Positiven, das man einem schnellen Tod ohne langes Leid abgewinnen kann, bin ich trotzdem geschockt. Keine Zeit, um Abschied zu nehmen... Ein vollgestilltes Kind... Plötzlich ist alles anders. Und es ist keine fremde Familie. Es ist eine Familie, mit Menschen wie Du und ich - aus unserem Freundeskreis, jemand, mit dem man Freude und Leid geteilt hat, Hochzeiten, Geburten, Gespräche über Gesellschaft, Beruf, Familie, Frauenbild, alternative Geburten, Mode, ein ähnlicher Stil, ähnliche Lebenseinstellung. Mit Tod konfrontiert vor der Tür.
Und ich kann gar nicht so viel beistehen, denn sie wohnen 700 km entfernt von uns. Das ist der Preis des "Herumgereises und Umherziehens". Freundschaften bestehen - aber können praktisch und physisch nicht mehr so intensiv gepflegt werden. Wie gerne würde ich mal die Kinder nehmen - doch sie kennen mich viel zu wenig, da der intensive Beginn unserer Freundschaft älter ist als sie.
Liebe Grüße und gute Nacht
Kathrin

Gedanken zum Tod

ach kathrin,
das sind gedanken, die zum leben dazugehören - genauso wie leider auch der zu frühe tod. die eltern zu verlieren ist furchtbar - daran trägt man sein ganzes leben. aber es gib timmer auch schöne erinnerungen. und die sind tröstend, auch wennsie trotzdem wehtun.
die mutter meiner mutter ist auch an mandelentzündung gestorben - nun ja - meine mutter war 12, in salzburg während des krieges. es gab kein penicillin für zivilisten. und schon gar n icht für deutsche. eiter floß ins hirn. sie hätte vielleicht überlebt, wenn auch sehr "geschädigt". da wurde sie kurzerhand eingeschläfert. meine mutter hat das nie überwunden. ihr vater war in gefangeschaft. nur eine alte oma hatte sie, um die sich kümmern musste, als sie dann kurze zeit später bei kriegsende ausgewiesen wurden. ihr vater wurde dann viel später freigelassen, weil er krebs hatte und ziemlich scnell starb.
ein furchtbare kindheit denke ich immer. verlassen von allem was trost bringen könnte.
die kinder deiner freundin habe noch ihren vater, der sie liebt und nach dem schock auch wieder für sie sorgen kann.
gestern war die nacht, an dem der vorhang sehr dünn ist. da sind all soclhe gedanken schnell da. bei uns auch. und der mops hat ein bild gemalt, mit seelen, die uns besuchen und elfen auf dem dachboden. ich war sehr berührt!
ich drück dich ganz dolle, wein dich nur richtig aus, das ist wichtig! ich spreche da aus erfahrung, denn ich ersticke seit seit jahren an eminen ungeweinten tränen....... zaches

Gedanken zum Tod

Oh, Frau zaches,
ohne Weinen geht bei mir gar nichts. Das ist mein Ventil, es baut meinen inneren Stress sofort ab und bringt mich danach wieder in meine Mitte. Ich praktiziere das gelegentlich, wenn mir danach ist. Ich wünsche Dir das auch - ich hatte das gar nicht von Dir gedacht, da Du doch auch eher die emotional Überbrodelnde bist. Ich lasse meine Gefühle gerne raus, werde dafür auch mal lauter oder weine (aber alleine), meine Familie hat sich daran gewöhnt, bzw. macht mit, wenigstens werden die Gefühle so auch ausgelebt. Hinzu kommt, dass ich im Moment ja wieder ein kleines wandelndes Hormonmonster bin.
Du bist doch auch so eine alternative Gesundheitstante. Ich bin ja auch eine Vertreterin dieser Richtung, musste heute mehrmals an Dich denken... Jedenfalls habe ich mich bestimmt schon zwanzigmal gefragt, was passiert wäre, wenn sie das gelobte Antibiotikum genommen hätte. Kein Scheiss-Still-Wahn, keine Diskussion über eine blöde Darmsanierung, dafür eine lebendige Mama und Geliebte. Es zerfrisst mich.
Der Vorhang in diesen NÄchten ist wirklich dünn - das habe ich gemerkt. Selbst tagsüber bin ich nicht ganz anwesend. Ich entwickel wieder ein Gespür für solche Dinge, aber meine Rationalität ist ganz sicher aktiviert und ich bin mir nicht sicher, wie sich mein alternativer Gesundheitstrip durch dieses Erlebnis entwickeln wird...
Sei ganz fest gegrüßt. Wir haben der Trauer heute bunte Laternen entgegengesetzt.
Kathrin

noch etwas...

...ich habe Dich nicht nur als alternative Gesundheitstante abgespeichert sondern auch als wunderbare Köchin. Musste am Sonntag wieder an Dich denken, als ich Deinen Wirsing-Eintopf nachkochte. Den mache ich jetzt ohne Rezept im Schlaf. Hast Du vielleicht ein Rezept für eine Martinsgans? MÖglichst einfach und ohne Schnickschnack?
Ich würde gerne die Großfamilie einladen.
K.

noch etwas...

Gans? Habe ich shcon ewig nicht mehr gemacht. weil eine Gans den ganzen backofen blockiert, aber nicht für 18 leute reicht.... sehr doof ;o)
aber ich habe die erfahrung gemacht, daß sie im blöden plastikbratschlauch saftiger wird! und daß die bio-gänse bei weitem besser schmecken!
die ganz wurde mit apfel, maronen und noch was gefüllt. dazu gab es maronenpüree, rotkohl und klöße. hjam. ich stellle fest, ich könnte das durchaus jetzt zum frühstück essen ;o)
lg, zaches

gesundheitstrip....

nun ja - ich sehe mich nicht auf einem alternativen gesundheitstrip. trip - das klingt, so als wäre das eine reise, von der man schnell zurrück kehren muss. alternativ - nun ja, eher: schon vor der schulmedizin erfolgreich (oder eben auch n ic ht.)
was deine freudin angeht: keine ahnung, ob ihr ein ab geholfen hätte. wer weiß das schon? irgendwann ist es auch für ein ab zu spät, denke ich. ich weiß nur: mir hätte man schon klar mit dem tode drohen müssen, als das ich in ihrer situation ein ab genommen hätte. wenn da ein arzt zu mit gesagt hätte: sie haben da aber bald/jetzt ne eitelbeule, die sie töten wird, wenn wir die n icht mit ab behandeln, dann hätte ich wahrscheinlihc ein ab genommen.
selbst mein arzt hier, der ja naturheilkunde auf seinem schild stehen hat, hat schulmedizinische geräte in der praxis und auch ab auf seinem zettel, wenn sonst nix mehr hilft. ich bin nur dagegen (der arzt ebenfalls) bei jedem pups gleich zu ab zu greifen. das kann einfach nicht die lösung sein, dafür macht das zeug viel zu viele andere probleme. und stillen kann man aussetzen und hinterher wieder anfangen. auch das geht. hat meine schwägerin gemacht. ist anstrengend mit der abpumperei, aber es geht.
was die weinerei angeht: nein, weinen für andere kann ich gut. aber nicht für mich. überbrodelnd? ja allerdings, aber da ist mehr wut das thema! das grenzt manchmal schon an mordlust. und da merke ich auch, daß der vorhang dünn ist, denn oft frage ich mich hinterher: WARUM hat mich das jetzt so aufgeregt???? sehr seltsam ;o)
halt die ohren steif! so gut es eben geht..... lg, zaches

Gedanken zum Tod

liebe kathrin
ich bin nicht naturheilkundlich geprägt,aber solche unglücksfälle kommen einfach vor.ob bei einer op,oder ein unfall...quälend sind die gedanken wenn man retrospektiv sich immer wieder fragt,ob man diesen tod nicht ganz einfach hätte verhindern können.aber in der zukunft ist es leicht die vergangenheit zu beurteilen.
ich fürchte mich wenig(er) vor dem tod als vor dem sterben.für mich wäre es schlimmer gewesen halbtot zu überleben.es gäbe eine reihe von dingen die ich schlimmer empfände als mein tod.
der kummer und die trauer der kinder und des mannes kann nur tieftraurig machen.es tut mir von herzen leid.
die gedanken von lina haben mir gut gefallen,dass man versucht sein leben glücklich zu leben,die momente wertvoll zu erleben etc. in der hektik des familienalltags,der jagd nach geld und der materiellen sicherheit für die familie vergisst man einfach die begrenzheit des lebens,manchmal einfach auch die schönen momente wahrzunehmen
ich hatte vor kurzem ein gespräch mit einem flieger über nahtod-erlebnisse,er meinte wie ruhig und geistig wach man sei,ganz klar aber ohne angst.ich fand das sehr beruhigend
lg
merline

Gedanken zum Tod

Liebe Merline,
ich glaube auch nicht daran, dass Tod etwas Schlimmes für den Betroffenen ist. Aber für die Angehörigen, für den Geliebten und ganz besonders für die Tochter, die abrupt nicht mehr gestillt wird, keine Baby-Mutter-Bindung hat, und für die große Tochter. Wie gerne hat sie vermeintlich das Beste gegeben und das Schlechteste daraus gemacht, nicht frühzeitig ein Antibiotikum zu nehmen. Ich bin echt fertig.
Was ist denn ein "Flieger"? Jemand, der ein Nahtod-Erlebnis hatte, der sozusagen geistig entflogen ist?
Liebe Grüße, Kathrin

Gedanken zum Tod

Hallo Kathrin,
erstmal tut es mir sehr leid, dass es bei Euch im Freundes- und Bekanntenkreis gerade solche Schicksalsschläge gibt. Und ich denke, es ist normal, dass man sich dann Gedanken um das eigene Leben macht, dass man plötzlich erkennt, was wichtig ist und was nicht. Trotzdem sind es bald wieder kleine Dinge, die einen auf die Palme bringen.
Aber jetzt wünsche ich Euch ertsmal eine dicke Portion Kraft um das Erlebte zu verkraften und den direkt betroffenen Familien beistehen zu können.
Grübel nicht zu viel, sondern versuche Deine Familie und die Schwangerschaft zu genießen,
schöne Grüße,
Silvia

Gedanken zum Tod

Liebe Silvia,
Danke für Deine Worte. Ja, das sind echt Schicksalsschläge in unserem Wirkungskreis. MEine Hormone tun das Übrige zum Gefühlsüberschuss. Auf irgendeine Weise schätze ich es aber auch sehr, wachgerüttelt zu werden und über die wirklich wichtigen Dinge nachzudenken.
Alles Liebe, Kathrin

Gedanken zum Tod

liebe kathrin,
dein posting hat mich sehr berührt. es ist einfach furchtbar, wenn junge menschen, eltern sterben. glücklicherweise mussten wir das noch nicht im engeren bekanntenkreis erleben.
ansonsten kann ich jeden satz deines postings unterschreiben. auch ich denke oft an den tod/an meinen, den meiner kinder oder meines mannes. unser glück hängt sprichwörtlich an einem seidenen faden.
doch solche gedanken führen zu nichts und auch ich scheitere oft daran, mein wunderbares glück zu genießen, weil ich mit nebensächlichkeiten unzufrieden bin, meine kinder unfair beschimpfe und meinen mann ebenso.
dann gibt es wieder momente, die kann ich gar nicht beschreiben, tief empfundenes glück, einfach so, alles ist wunderbar genau so wie es ist und ich habe keine angst vor der zukunft.
auch hier ist jetzt erst die sonne rausgekommen.
ich wünsche dir alles gute für deine schwangerschaft, beneide auch bißchen deinen mut und wünsche dir trotz allem einen schönen herbst mit deinen beiden kindern!
lg kati

Gedanken zum Tod

Liebe Kati,
wie schön, von Dir zu lesen! Es hat mich ungemein berührt, diese Todeserfahrung im Freundeskreis. Weil diese Familie uns so ähnlich ist - in Weltanschauungen, in der Freizeitgestaltung, im Stil, gleiches Alter... Es hätte ICH sein können - oder mein Mann. Das macht das Ganze so unerträglich beim Nachdenken. Heute morgen haben wir alle extra lange zusammen gekuschelt im großen Bett. Ohne große Worte und ich dachte mir nur, wenigstens habe ich schon 3,5 lange Jahre mit unserem Kleinen intensiv gekuschelt. Das kann ihm niemand mehr nehmen. Mir kommen jetzt beim Schreiben schon wieder die Tränen.
Natürlich bin ich auch hormonell aufgewühlt. Wir genießen wirklich trotzdem den Herbst, haben heute Laternen gebastelt und Blätter gesammelt. Habt Ihr schon mit den Kindern abgeschlossen? Wie alt ist Euer Jüngster jetzt eigentlich? Und wie geht es Dir in Eurem Haus auf dem Land?
Liebe Grüße, Kathrin

Gedanken zum Tod

liebe kathrin,
ja die schönen momente, die wir mit unseren lieben bisher hatten, kann uns niemand und nix mehr nehmen.
doch sieht frau das ja auch meist nur, wenn die grundeinstellung positiv ist...
unser jüngster ist nun gut 15 monate und bei der familienplanung schwanke ich total.
geburt und schwangerschaft waren beim letzten gut, wenn auch die symphysenschmerzen nicht zu verachten waren, tja, trotzdem wird frau ja nicht jünger.
auch sind die durchwachten (wirklich grauenvollen) nächte einigermaßen vergessen.
platz hätten wir hier auch.
eigentlich sprechen nur zwei sachen dagegen:
wir bräuchten ein neues auto (was für uns wirklich extreme einschränkungen am haus bedeuten würden - wir sind ja noch mitten drin).
und mein mann ist zwar ein liebevoller vater, der die windeln wechselt auch nachts aufsteht und meist einmal in der woche homeoffice macht.
nur kann es sein, dass er ansonsten von 6 bis 19 od. auch 20 uhr weg ist und an solchen tagen reichen mir wirklich zwei kinder.
auch bleiben sämtliche arztbesuche, kindergartentermine einfach alles an mir hängen und ich weiß nicht wie man das mit 3 od. mehr kindern hinkriegt.
meine eltern wohnen zwar in der nähe, sind aber keine "aufopfernden großeltern". abends würden sie nie babysitten, linus werden sie erst nehmen wenn er nicht mehr so fremdelt, nicht mehr gewickelt werden muss und im allgemeinen sich wohl etwas besser äußern kann. dann bestünde aber sicher die chance mal beide kinder dort abzugeben (wenn auch nur für einen halben od. ganzen tag), aber drei kinder??!
außerdem könnte ich hier in der pampa ohne gute kinderbetreuung jemals wieder irgendeiner art von arbeit nachgehen? (was vielleicht mit zwei kindern noch möglich ist)
ach ist das lang geworden, du siehst das ist ein thema, bei der ich mir wirklich den kopf zerbreche.
aber solange der bauch keine direkte sehnsucht meldet (so wie ca. 2 jahre nach oskars geburt) wir sowieso nix unternommen...
wie war die entscheidung bei euch?
und in unserem haus fühle ich mich s**wohl, nur vermisse ich nachwievor meine freunde und finde hier kaum anschluss, bzw. finde keine menschen, die ähnliche ansichten haben oder interessante gespräche mit mir führen würden...
tja.
so nun gibts gleich ein verspätetes mittagessen, dann wollen wir ausnahmsweise mal in die nächste stadt (ingolstadt, warst du da schon mal?) zum bummeln - ansonsten sind an arbeitsfreien tagen (mann hat urlaub) immer arbeit in haus und garten angesagt gewesen, jetzt ist aber mal schluss.
ich wünsche dir nochmals alles gute!
lg kati

Gedanken zum Tod

Guten Abend liebe Kathrin,
oh ja, Deine Gedanken kenne ich! Habe ich auch gelegentlich.
Das Sterben ist manchmal schlimm, der Tod eigentlich nicht. Manchmal überkommt mich aber doch eine Erschütterung, wenn ich Totenscheine ausstelle und den Personalausweis anschaue - wie der Mensch aussah, bevor er krank war. Aber das Allerschlimmste, was mich immer schreckliche Überwindung kostet, ist das Überbringen der Todesnachricht an die Angehörigen - dieser erste, ungläubige "Nein"-Schrei, der mir durch Mark und Bein geht.
Es sind Momente, wo ich meine kleine Familie ganz fest beschützen möchte. Wo ich es kaum erwarten kann, meinen Sohn vom Kindergarten abzuholen und das ganz einfache, aber ganz schöne Leben zu leben.
Der Mensch ist nicht für ständige Ehrfurcht geschaffen. *g* Darum vergehen auch bei mir viele, viele Stunden im Alltagsgeplänkel...
Aber doch überkommen sie mich immer wieder, die tiefe Dankbarkeit für das, was ich habe und das Bewußtsein, daß nichts ewig so bleibt, wie es ist...
Interessant, was der Nebel in Dir auslöst.
Das ist bei mir anders. Ich empfinde Nebel als tröstlich, weil einhüllend, vor zu vielen Blicken schützend, sanft - genauso wie ich den Mantel der Dunkelheit schätze, wenn ich mit meinen Gedanken mal allein sein möchte.
Viele liebe Grüße,
Inken

Gedanken zum Tod

Liebe Inken,
Du überbringst Angehörigen manchmal die Todesnachricht? Das ist ja ein grauenvoller Job! Allerdings auch ein hochverantwortungsvoller und ich bin sicher, dass Du dafür wie geschaffen bist! Ich glaube, ich könnte das im Endeffekt auch. Hätte allerdings große Schwierigkeiten, mich davon persönlich abzugrenzen.
Das Alltagsgeplänkel. Ich steige aus, wenn ich mich auf meinem spirituellen Weg befinde. Leider verliere ich ihn hin und wieder, insbesondere hier auf dem Land ist es schwierig und die Organisation der Kinder macht es nicht leichter, dabei zu bleiben. Deshalb bin ich sogar dankbar für Gedanken wie die gestrigen und heutigen, die aus einem absolut undenkbar traurigen Ereignis resultieren.
Inken, ich hasse Nebel! Hier im Sauerland besonders, denn er hängt sich tagsüber stundenlang in die Täler und zieht kaum nach oben. Der Blick ist verstellt, ich fühle mich wie gefangen, wie unter einem erstickenden Schleier. Eingeengt. Schrecklich. Klaustrophobisch.
Ich habe mal ein halbes Jahr in Irland gelebt. Dort war es auch oft neblig, aber der Nebel hing nicht in Tälern, sondern über dem weiten Land. Das hat mir nicht so viel ausgemacht wie hier.
Die Dunkelheit liebe ich auch. Sie war seit meiner Kindheit mein Freund. Ich habe nichts gegen Alleinsein, Dunkelheit, fühle eher, dass ich dadurch in meine Mitte gestupst werde und zu mir komme.
Meine beiden Jungs haben das leider nicht geerbt. Sie brauchen nach Möglichkeit ein Nachtlicht.
Alles Liebe, Inken,
Danke für Deine Zeilen

Nebel...

...genau das wollte ich auch schreiben, ihr 2.
hier am am niedderrhein ist der nebel so schön, im sauerland war er einfach gräslich.
muss mich jetzt um krankne mops kümmern. der ist mir letzte nacht fast erstickt. pseudokruppanfall und mama hat es nicht begriffen. erst im bad auf dem klo sind mir seine blauen lippen aufgefallen, weitaufgerissen augen, die stillen tränen, das totenbleiche gesicht, der bellende husten. denn ich gehe immer im dunklen an die kinder betten, mache nie licht an....
das letzte mal hatte er das im jahr von murmels geburt - 2004. aber das wetter war danach.
lg, zaches

Nebel...

weiß weder wie der nebel am niederrhein noch im sauerland ist,
hier gibt es aber verschiedene arten von nebel.
manchmal sind nur die felder im nebel verborgen, es blitzt auch manchmal ein sonnenstrahl durch - wunderschön.
gestern sah ich nicht mal unseren garten, alles in nebel verhüllt.
solch einen nebel hatten wir im ersten herbst hier im haus, ich habe wochen keinen himmel und die nachbarn gesehen. da dachte ich allerdings, dass ich gleich verrückt werde - total klaustrophobisch solch ein nebel.
lg kati
ps @ zaches: hoffe, es geht mops wieder besser!

Gedanken zum Tod

Liebe Kathrin,
Dein Beitrag hat mich sehr berührt und ich kann Deine verschiedenen Gedanken gut verstehen.
Es ist schrecklich so ein völlig 'sinnloser' und plötzlicher Tod, ohne Vorwarnung. Aber doch passiert es eben. Und es bleibt einem nichts anderes übrig, als das so hinzunehmen.
Ich habe vor meiner Erkrankung öfter an Tod gedacht als ich es jetzt tue. Ganz komisch.
Wie gut, dass wir nicht wissen, wieviel Zeit uns bleibt. Und wie gut trotzdem, dass uns in solch schwierigen und traurigen Momenten bewusst wird, was es heißt, zu leben. Aber leider kann man weder Leben auf- noch nachholen, also man kann nicht schon 'im voraus leben', weil einem evtl. nicht mehr viel Zeit bleibt. Und in der Vergangenheit schon gar nicht. Eigentlich kann man immer nur versuchen, das Beste aus dem Moment, der Gegenwart, der Stunde, maximal dem Tag zu machen.
Aber das gelingt nicht immer, weswegen es zu solchen Dingen kommt, wie Du sie in Deinem vorletzten Absatz beschreibst ("...Phasen der kleinen Tode im akuten Leben..."). All das ist Leben.
Ach Kathrin, weine, das tut gut!
Ich drück Dich!!!
Krieg aufgrund der späten Uhrzeit irgendwie nicht mehr hin, obwohl ich dazu ganz viel schreiben könnte.
Alles Liebe
Claudia
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