Hallo Mädels,
mein Vater hilft uns bei der Badrenovierung. Also waren meine Eltern von Montag bis Freitag letzte Woche da und seit Montag sind sie wieder da. Meine Mutter hat gleich den Haushalt an sich gerissen. Wenn Franzi morgens noch bei mir kuscheln war hat sie sich drum gekümmert, dass sie sich wäscht, anzieht und was frühstückt. Fand ich ganz angenehm, da konnte ich etwas länger liegen bleiben. Außerdem übernimmt sie dann immer auch zu 90 % das Kochen.
Gestern war Franzi vormittags nicht im Kindergarten weil wir den Friseur da hatten. Dafür durfte sie dann nachmittags gehen. Heute wollte sie nicht in den Kindergarten. Ich hab gesagt, das ist ok., denn erstens ist sie verschnupft, zweitens hat sie ihre Omi nicht jeden Tag da und drittens bin ich selbst so erkältet, dass ich kaum zu den Augen raussehen kann.
Als ich zum Frühstück kam ging es los. Was ich mir dabei denke, das Kind nicht in den Kindergarten zu schicken. Das sollte so selbstverständlich sein wie das Aufstehen morgens. Er wäre sich sicher, dass würde jetzt einreißen, dass sie gar nicht mehr in den Kindergarten geht und wir dann nicht mehr vor Mittag aufstehen und das Kind gar keine Struktur im Leben hätte. Er würde es kommen sehen. Ganz bestimmt. Ich würde mich nicht richtig um Franzi kümmern und sie verlottern lassen. Außerdem was das denn für ein Armutszeugnis wäre, wenn das Kind die Mutter weckt und nicht umgekehrt. Ich hätte das Kind zu wecken und dann dafür zu sorgen, dass es gewaschen und angezogen ist, frühstückt und in den Kindergarten kommt.
Zur Erklärung. Franzi kommt meist zwischen halb 8 und viertel vor 8 in mein Bett. Dann kuscheln wir noch eine Weile und dann steht sie auf. Während sie sich wäscht und anzieht. Mach ich ihr das Frühstück und das Kindergartenvesper. Während sie mit Frank frühstückt zieh ich mich an. Dann fahren wir in den Kindergarten. Duschen tu ich meist erst wenn ich daheim bin. Ich mag so viel Hektik am Morgen nicht. Ich seh darin nichts verkehrtes. Bei uns klappt es so prima.
Aber das ist typisch für meinen Vater. Eigentlich ist er ein netter hilfsbereiter Mensch, aber wenn etwas anders läuft als er sich das vorstellt (und das war oft in meinem Leben der Fall) hat er nichts besseres zu tun as einen fertig zu machen! Mir geht's eh schon beschissen genug, da brauch ich nicht noch jemanden, der mich fertig macht. Er diskutiert dann auch nicht ruhig sondern fängt gleich an, auf einem rumzuhacken. Ich hab die Schnauze so voll. So läuft das jedes Mal, wenn ich seinen hochsgestochenen Erwartungen nicht entspreche. Bei meinen Geschwistern käme er nie auf die Idee, sich in ihr Leben oder ihre Erziehung einzumischen. Warum auch, schließlich ist meine Schwester Notarin und mein Bruder Diplomingenieur. Ich dagegen hab mein Studium im 8. Semester geschmissen und bin nur Buchhändlerin/Handelsfachwirtin geworden.
Ich könnte echt kotzen, dass ich mich immer noch so fertig machen lasse. Ich hab zwar ganz klar gesagt, dass es allein unsere Entscheidung ist, ob Franzi in den Kindergarten geht. Und dass es auch kein Beinbruch wäre wenn sie nicht ginge, Frank hat es schließlich auch nicht geschadet. Klar wird sie wieder in den KiGa gehen, sie geht ja auch gerne hin, aber es geht meinen Vater doch wirklich einen feuchten Kehrricht an, ob ich sie mal einen Tag daheim lasse.
Ich bin echt fix und fertig. Es ist wirklich nur zu deutlich, dass es von mir am allerwenigsten von seinen Kindern hält. Das einzige, was ich in seinen Augen in meinem Leben richtig gemacht habe, war Frank zu heiraten und Franzi zu kriegen. Wobei er dabei auch immer wieder sagt, ich soll ja aufpassen, dass ich gut für Frank sorge, nicht dass er es auch nicht mehr mit mir aushält.
Er hat uns zwar unheimlich viel geholfen aber immer wenn es nicht so geht, wie er sich das denkt bin nur ich schuld und er wird richtig fies!
Sorry für's Auskotzen aber das musste einfach raus. Ich bin nur noch am heulen.
LG Andrea