Hallo Ioana,

ganz ehrlich... mir sträuben sich die Haare, wenn ich sowas lese. Pädagogisch finde ich es bedenklich. Es ist weder motivierend noch diszipliniert es irgendwie, es führt höchstens zu gegenseitiger Anscheißerei, zum beispiel wenn man der Lehrerin helfen soll, die Klasse zu beruhigen oder den anderen Kinder auf der Toilette hinterher zu schnüffeln... na Hallo, geht's noch?! =-O Und ja, ein Kind redet mal, auch und gerade im Unterricht, weil es irgendwas lustig findet, sofort mitteilen muss oder auch gerade den neuen Stift des Banknachbarn entdeckt hat. Dann kann man ermahnen, okay, auch mal ein Minus (oder Ähnliches) verteilen aber woh bleiben die Lobe für gutes Verhalten, für tolle Leistungen. Warum wird da zum petzten erzogen und nicht zu Gerechtigkeit? Warum wird dort offenbar so stark gemeckert, dass Kinder völlig verängstigt sind wie Dein Sohn, der nun auch zu Hause gleich verängstigt reagiert.... ich glaube ich würde wirklich wütend werden und ich würde da auf jeden Fall was sagen obwohl ich zugeben muss, dass es wohl schwer sein wird, die passenden Worte zu finden. Sicherlich wird diese "Lehrerin" (und ich setzte sie bewusst in Anführungszeichen) sofort angepi... fühlen bei Kritik und sagen, dass sie es schon immer so macht und das bisher immer gut gelaufen ist und so weiter und so fort.

Auf jeden Fall würde ich das aber nicht auf mir beruhen lassen. Hospitiere doch mal im Unterricht, guck Dir das an. Sie kann sich nicht so verstellen, dass es dann plötzlich ganz anderen Unterricht gibt. Notfalls würde ich auch mal die Elternvertreter ansprechen oder im Extremfall auf die Schulleitung zugehen (allerdings erst als Notlösung, wenn nichts mehr geht). Mensch, so wird doch jedem Kind der Spaß an der Schule genommen, wie kann man nur sowas machen und gestatten???

Liebe Grüße und setz Doch durch!

Ilka

hallo ioana,
das hört sich ja wirklich etwas sonderbar an. und ich würde in jedem fall ein gespräch mit der lehrerin suchen. sicherlich wird es nicht einfach, denn wenn sie schon so sonderbare "erziehungsmethoden" anwendet, wird ihr wahrscheinlich auch die kritik daran nicht gefallen.
aber wenn du erstmal arthurs frust schilderst und abwartest was sie selber dazu zu sagen hat?
leider denke ich aber trotzdem, dass sie sich wahrscheinlich kaum ändern wird? wie alt ist sie denn? wie lange bleibt sie arthurs lehrerin?
lg kati

Hallo zusammen,

also heute hatte ich kurzfristig ein Gespräch mit der Lehrerin bekommen. Sie hat uns nochmal das System erklärt, das sie mittlerweile etwas abgeschwächt hat. Es werden nicht sofort Verweise in den Farben rot, gelb, grün vergeben sondern es gibt Zwischenstufen, bis man sich zum "Tages-Endergebnis" hinwurschtelt. Und Arthur hat tatsächlich wegen des Quatschen und Träumens diese Einträge erhalten, denn er hat Schwierigkeiten anzufangen - es dauert ca. 15 Min. bis er mit der Baerbeitung eines Auftrags anfängt. Das will sie ihm abgewöhnen, weil es später schon deswegen zu einem Leistungsabfall kommen wird. Good - Job Tickets gibt es nicht fürs "Schnüffeln", aber fürs Strebertum, obwohl sie trotzdem guckt, dass alle Kinder zum Ende des Monats so in etwa gleichviele Tickets haben. Hier wird die "Anstrengung" des Kindes belohnt und nicht im absoluten Maße irgendwas belohnt. Demnach würde der Arthur so ein Ticket bekommen, wenn er mal als 1. arbeitsfertig in der Bank sitzt und mal keine Extra-Einladung dazu braucht. Es sind aber immer derselbe Kreis an Verdächtigen, die eben als erste mit gespitzem Bleistift und Ohr arbeitsbereit da sitzen - die bekommen für sowas natürlich kein Ticket. ;-)

Kurzum, ich glaube die geht ziemlich strukturiert an die Sache ran, vielleicht ist es mir etwas zu streng, aber so rasterhaft wie der erste Eindruck war, ist es in der Umsetzung nicht.

Die anderen Eltern begrüßen diese Vorgehensweise, eine Mutter, die bei einer Exkursion dabei war, meinte, es wäre genau die richtige Handhabe. Es gibt 2-4 Jungs in der Klasse, die grundsätzlich und ausschliesslich auf Aufmischen bedacht sind und die verstehen nur durch Strenge!

Mal sehen wi es weiter geht!

LG,

Ioana.

Hallo Ioana,

das hört sich ja jetzt schon etwas besser an, wenn es denn wirklich so ist, dass die Punkte am Ende des Tages vergeben werden und der Tag im Gesamten gesehen wird.

Bei Paul hab ich jetzt auch ein Belohnungssystem eingeführt ;) Letzte Woche hat er nämlich für 1 Mathe-Arbeitsblatt ganze 3 Tage (also pro Tag eine Stunde Mathe) gebraucht. Zu Hause schafft er eins in 20-30 min.

Beobachte mal, wie es bei Arthur in der Klasse läuft, vielleicht trägt es ja Früchte. Allerdings finde ich es schon seltsam, wenn Arthur so "verstört" reagiert.

LG

Christin