Morgen Gaby,

ich bin bei sowas ziemlich empfindlich muss ich gestehen. Sicherlich bin ich interessiert an jede Art von Kritik an meinem Kind, aber wenn ich dann schon mal was höre (und es sind zur Zeit nur Kleinigkeiten), dann stichst es mir direkt ins Herz. Eigentlich müssten deine zwei Psychologen daran interessiert sein herauszufinden, warum ihre Tochter so lügt (das ist richtiges Lügen).

Ansprechen würde ich es, aber eben sehr liebevoll und mir vorher die Worte zurecht legen. Ich sag dir das jetzt nur, um dir wirklich Mut zu machen, ich habe vor ca. 2 Jahren die Kritik einer Freundin, mit der ich mit den Kindern ein paar Tage unterwegs war, nicht ausgehalten und für mich ist diese Gefühl geblieben, dass sie meine Tochter nicht mag. Bei uns ist es so passiert, dass sie mich nicht beiseite genommen hat und das Problem angesprochen hat, sondern es ist ihr in einer blöden Situation rausgerutscht. Ich habe mich dann von ihr komplett zurückgezogen, es ist eigentlich schade.

GLG Suzi

Hallo Suzi!

Klar sticht es wenn das Kind kritisiert wird... Aber sollte das - gerade bei FREUNDEN - nicht eher ein Grund sein, mal drüber nachzudenken, als sich zurückzuziehen? Bei Männes bestem Freund ist es tatsächlich so, daß wir sein Kind nicht mögen, weil er so dermaßen "falsch" erzogen ist (in unseren Augen). Das fing von klein an an und hat sich bis heute gehalten. Er ist 1 Jahr älter als Celina (also inzwischen 10) und wir mögen ihn absolut nicht. Wir waren mal vor 6 Jahren zusammen im Sommerurlaub, da war es eine Katastrophe, am Ende hatten wir uns alle gestritten nur wegen diesem Kind. Weil es Männes wirklich aller-allerbester Freund ist, fand Männe es seine Pflicht, das mal anzusprechen und ihn drauf hinzuweisen, was bei dem Kind in UNSEREN (unprofessionellen) Augen total falsch laufen würde... Die Mutter war auch total beleidigt *ggg*, aber der Freund war sehr dankbar über die Kritik und fand es gut, daß Männe das angesprochen hat. Er meinte dann aber sinngemäß: "Es ist unser Kind, was wir so lieben wie es ist. Wir kennen seine "Macken", sind aber nicht in der Lage, etwas daran zu ändern, weil wir dafür viel zu bequem sind, um das konsequent durchzuziehen.". Fand ich ne ehrliche Erklärung und wir konnten von da an mit der Konsequenz leben, nur noch ohne Kinder etwas zusammen zu machen. Irgendwann waren die Eltern mal in Therapie, weil der Kiga auch was von Auffälligkeiten gesagt hat und der KiA meinte sogar zu der Mutter, daß der Junge "normal" sei und die komplette "Schuld" bei den Eltern liegen würde, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist (mal unsensibel ausgedrückt, ich kenne natürlich den originalen Wortlaut nicht). Daraufhin machten sie einen Elternkurs und eine Familientherapie, fanden die Ziele/Entwicklungen da auch total gut und...... sind nach Ende wieder genau in die alten Erziehungsmuster gefallen und sind sich einig, daß SIE sich nicht ändern können/wollen.

Ich will nur sagen, daß eine wirklich gute Freundschaft solch eine Kritik aushalten können sollte - das beweist doch gerade, daß sich Freunde Gedanken machen. Ich find es viel schlimmer, wenn alle um mich herum tuscheln würden, wie "unmöglich" mein Kind ist und nur mir selber nix dazu sagen. Jeder will das Beste für sein Kind - logisch - aber sich ab und zu mal hinterfragen, wenn Kritik geäußert wird find ich gar nicht verkehrt.

GLG

Tina, die auch schon Kritik an den Kindern "ertragen" mußte, sich dann aber immer fragt, was da alles Wahres dran sein könnte