Frage zu kloetern und Jesper Juul
Heute habe ich mal eine Frage an Euch!
Also, da hier im Moment nicht immer alles so rund läuft, wie ich es gern hätte, die Lautstärke hier manchmal einfach zu hoch ist und ich grad mal wieder ein wenig reflektiere, wie wir als Eltern etwas ändern könnten, wollte ich mal fragen, ob mir irgendjemand was zum Kloetern sagen könnte. Ich meine mich zu erinnern, dass hier einige von euch mal gekloetert haben. Vorteile? Was ist sinnvoll? Vielleicht nur ein paar Gedanken? Was habt ihr draus gezogen?
Und welches Buch würdet Ihr von Jeser Juul empfehlen? Wir hatten mal das "kompetente Kind", aber ich finds grad nicht wieder... :-(
Als wir nur Faya hatten, lief es hier noch so manches Mal anders. Die Theorie war einfacher umzusetzten, meine Vorstellungen von Erziehung, ideale....Aber seit wir hier nun zu fünft sind, werde ich so einige Male mehr herausgefordert. In der Theorie sieht so maches einfacher aus.
Da fällt mir noch eine Zusatzfrage ein! Wie setzt ihr euch durch bei Dingen die sein müssen! Z.B. anschnallen im Auto?
Wo beginnt für Euch "Gewalt"?
Also her mit euren Tips und Gedanken! Würde mich riesig freuen!
Liebe Grüße!
Janne mit 3 schlafenden Kindern
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Von Juuls kann ich immer wieder das "kompetente Kind" empfehlen und uns liegt diese Art von Erziehung einfach am Besten. Sie passt am Besten zu unserer Situation, gerade die Sache mit dem "eigene Grenzen definieren und die auch setzen". Eigentlich haben wir unseren eigenen Erziehungsstil gefunden, aber wenn ich es mit Kloetern und Co. vergleichen müsste, dann würde ich sagen wir definieren unsere Grenzen und setzen die auch durch. Jolina hat das Recht darüber wütend zu sein oder auch traurig und das wiederum müssen wir aushalten! Trotzdem schaue ich auch immer wieder a la Kloetern, wer leidet in der akuten Situation mehr. Wobei ich lernen musste auch wirklich uns Eltern dabei mitzuberücksichtigen.
Es ist schwierig Tipps zu geben, denn Kinder sind unterschiedlich, Eltern sind unterschiedlich und dann kommen noch die äusseren Umstände dazu. Bei 3 Kindern treffen ja einfach noch mehr Charaktere aufeinander. Ich muss mich nur auf einen Charakter einstellen und das ist schon schwierig genug, da uns Jolina immer wieder vor neue Aufgaben stellt.
In den letzten Monaten haben wir gelernt einen Weg zu gehen, der uns eigentlich nicht liegt. Aber weil ich nach einem langen Gespräch mit einem Freund ein Aha-Effekt hatte, fällt es mir leichter diesen Weg zu gehen. Und seitdem läuft es hier besser.
Für uns heisst das in schwierigen Phasen:
1. Keine Diskussionen!
2. Weniger Wahlmöglichkeiten fürs Kind!
3. Konsequentes Durchsetzen!
Und damit kommen wir auch schon zu deiner Zusatzfrage. Gewalt beginnt bei mir schon damit, dass ich mein Kind körperlich dazu bringe etwas gegen seinen Willen zu tun! Deswegen tun wir uns so schwer mit diesem Weg! :-( Aber wenn wir etwas Unvermeidliches durchsetzen müssen, bleibt uns in schwierigen Phasen nichts anderes übrig als Jolina zu packen und mitzuschleppen. Und das ist gar nicht so einfach bei einem Kind, das körperlich kämpft wie ein Löwe mit 19 Kilo Lebendgewicht. Natürlich versuchen wir es gerade in schwierigen Phasen aufs absolut Notwendige zu beschränken. Wir geben ihr immer vorher die Wahlmöglichkeit freiwillig mitzumachen oder sie wird getragen! Denn da sie sich so wehrt, tun wir ihr zwangsläufig weh dabei! :,(
Du siehst, ich bin dir da keine grosse Hilfe, denn die für mich ideale Lösung ohne körperliche Gewalt funzt hier nicht!
In guten Phasen erziehe ich kaum - ist überhaupt nicht nötig! Dann ist es eher ein gleichwertiges Miteinander, bei dem natürlich auch gestritten und diskutiert wird, aber dann finden wir gemeinsam eine Lösung. LG Zauseline
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Danke für deine Antwort! Du hast mir schon sehr geholfen! Euer neues Konzept scheint unserem zur Zeit ähnlich zu sein.
"Gewalt beginnt bei mir schon damit, dass ich mein Kind körperlich dazu bringe etwas gegen seinen Willen zu tun! Deswegen tun wir uns so schwer mit diesem Weg! smiley Aber wenn wir etwas Unvermeidliches durchsetzen müssen, bleibt uns in schwierigen Phasen nichts anderes übrig als Jolina zu packen und mitzuschleppen. Und das ist gar nicht so einfach bei einem Kind, das körperlich kämpft wie ein Löwe mit 19 Kilo Lebendgewicht."
Genau damit habe ich auch so mein Problem! Aber Mila ist auch dermaßen willlensstark und kämpft wie ein Tiger! Und einige Dinge müssen einfach sein! Wir kündigen vorher auch immer an , dass wir sie sonst mitnehmen o.ä. und das evt. weh tun könnte. Aber es ist ja irgendwie schon eine Drohung und damit fühl ich mich einfach nicht wohl. Ich drohe ja irgendwie mit "Schmerz", "Gewalt".
Mein Mann und ich fragen uns inzwischen aber auch manchmal ob Gewalt (also klares Durchsetzen mit Anfassen) denn überhaupt schlimm ist. Zeigen wir unseren kInder nicht auch so, welche Konsequenz ihr Verhalten hat und bereiten sie so auf die Welt vor? Hach klingt irgendwie blöd und nicht so ganz wie ich meine... :-(
Oh man, ich hab heute abend nur noch wirre Gedanken, bin schon so müde.... hoffe du verstehst irgendwas davon.... lieber morgen mehr!
Na, da hoffe ich mal, dass ich mein "kompetentes Kind" noch wieder finde, ansonsten muß ein neues her.....
Liebe Grüße und gute Nacht!
Janne, die aber schon mal etwas beruhgt ist, dass nicht nur sie so einen Kampftiger hat. Gar din den letzen Wochen mußten wir immer wioder feststellen, dass die Methoden, die bei Faya super waren bei Mila überhaupt nicht wirken... und so wird wieder alles auf den Kopf gestellt.... denn wie alle Kinder geloch behandeln wenn sie etwas unterschiedliches brauchen und fordern :-X
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Das Schwierige bei Jolina ist aber, dass wir das nur in schwierigen Phasen machen dürfen bzw. müssen. Ansonsten braucht sie unbedingt Mitspracherecht, das Gefühl gleichwertig zu sein, die Möglichkeit zur Selbstverantwortung und Selbstbestimmung, lebhafte Diskussionen. Würden wir das dann auch so machen, würden wir sie brechen! Und das wollen wir auf keinen Fall! Sie ist so ein selbstbewusstes, verständiges und diskussionsfreudiges Kind, das einen enormen Gerechtigkeitssinn hat. Das kaputt zu machen, würde ich mir nie verzeihen! Deswegen ist unser Weg halt etwas steinig und deswegen mache ich mir so viele Gedanken über Erziehung!
Ich schicke dir mal eine grosse Portion Kraft rüber, die wirst du brauchen mit so einem kleinen Kampftiger!
Meine Nachbarin (4 Kinder, 2 schon erwachsen) sagte mir mal, ihr Ältester war auch so ein Kind. Sie sagte, es war oft hart und manchmal zum Verzweifeln. Aber er geht auch jetzt als Erwachsener ganz klar seinen Weg. Sein Selbstbewusstsein und sein starker Wille helfen ihm dabei. Er weiss genau was er will und er zieht das auch durch. Ein ganz toller Mensch ist er mit seinen 23 Jahren! LG Zauseline
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Vielen Dank für deine lange Antwort!
Ja, so ähnlich ist es bei uns mit Mila auch. Wir haben auch das Gefühl, dass sie diese klaren Grenzen mit Konsequenz braucht. Sie fordert es richtig heraus. Ja, und du has recht, es hat eben auch was mit körperlicher Begrenzung zu tun. Ich mußte es für mich jetzt erst mal klar kriegen, dass es auch völlig ok ist, sich so zu verhalten.
Bei Faya war es früher nie so nötig. Inzwischen guckt sie sich aber auch einiges von unserem Kampftiger ab. ;-)
Was uns hilft ist z.B. auch viel mit ihr Toben, damit sie Energie ablassen kann und ihr albern und "kindlich" gegenübertreten.
Bei der Kiga Eingewöhnung war auch deutlich zu merken, wie sehr sie die klare Entscheidung und somit Stärke von uns braucht. Da ga es keine Möglichkeit ihr Entscheidungsfreiheit zu geben. In manchen Dingen entlastet eben auch die Kinder, wenn man ihnen keine Wahl läßt.
Der Festhaltetherapie stehe ich auch etwas skeptisch gegenüber.
Vielen Dank für die große Portion Kraft! Die nehme ich gerne an! :-)
Nochmals vielen Dank fpr deine Worte!
LG Janne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Von Jesper Juul habe ich "Das kompetente Kind" gelesen und leider verliehen und bis jetzt nicht wieder bekommen *zu Peanut wink*. Ansonsten finde ich "Grenzen, Nähe, Respekt" sehr prägnant. Das neue von ihm hab ich noch nicht gelesen.
Muss los, Ella weint.
LG,
Susanne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Danke für deine Antwort!
Also muß ich mich mit dem Klötern erst gar nicht intensiv beschäftigen. Das Frage" wer leidet mehr" hilft aber schon mal etwas.... Danke!
Und Danke für den Buchtip! Das Buch "die kompetente Familie" klingt auch gut. Das kennst du aber nicht, oder?
LG und Nacht!
Janne, die sich gleich zur Keuchhusten- Lynna ins Bettt legt..... :-( (aber zum Glück geht es ihr schon wieder viel besser)
Frage zu kloetern und Jesper Juul
zum thema klöters: es hat mir in soweit geholfen, als das ich doch mehr reflektiere, warum ich dinge tue. auch beim durchsetzen der dinge überlege ich, wer in der schlechteren verfassung ist und ob ich es wirklich umsetzen muss (*gack* mein dritter vorname ist inkonsequenz)
grundsätzlich danach arbeiten geht aber nicht, weil er schon feste strukturen bruacht und ansonsten durcheinander kommt.
beim essen hat klöters versagt, lasse ich ihn so, wie sie es empfehlen, verhungert er mich am gedeckten tisch.
Juul hat sich bei mir einfach festgesetzt als "WIR sind die erwachsenen, du kannst mitbestimmen, aber WIR entscheiden entgültig" Seine Vorträge sind einfach gold wert und sehr kurzweilig und informativ.
anschnallen im auto *gg* da bin ich das trotzige kind und setz mich mit verschränkten armen hin und sage "wir fahren nicht eher los, bis du angeschnallt bist - und wenn wir hier drin schlafen müssen - mir doch egal. ich halte das aus" naja und wenn er merkt das es mir sooo ernst ist, gibt er immer fluchend nach *lol*
lg katina
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Vielen Dank für deine Antwort!
Also muß ich wohl nur mal wieder ein paar Seiten Juul lesen. Das habe ich mir schon gedacht. ;-)
Naja, das mit dem Auto anschnallen ist ja nicht immer so leicht. Manchmal habe ich es auch einfach eilig und keine Zeit zu warten oder Lynna wacht auf und brüllt und brüllt. Da habe ich dann einfach keine Geduld ewig auf sie zu warten. Und sie wissen auch wie wichtig das Anschnallen ist. Im Moment will Mila sich immer alleine anschnallen und das kann dauern.... puh, und wenn es dann nicht klappt. %) :-X :,(
LG Janne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
ich habe von beiden Dingen keine Ahnung. Charlotte ist aber auch ein sehr willensstarkes Kind, dass mit 18 Kilo kämpft wie ein Tiger.
Seit 2 Fagen haben wir vor allem Abends schlimem Phasen. DA muss ich auch körperlich deutliche Grenzen setzen. Zum einen damit Sie sich selbst nicht verletzt und zum anderen damit sie dei Grenze erfährt, die sie offensichtlich braucht. Danach weit sie herzzerreißend und ich muss sie dann lange halten und kuscheln.
Mir fällt es nicht leicht ihr (so ist es für mein Erziehungsverständnis) Gewalt anzutun. Zudem braucht sie in diesen Phasen viel Zuwendung. Die Zeit dafür hab ich eigentlich überhaupt nicht, da ist ja schließlich noch ein Kind.
Ich versuche deutliche Grenzen zu setzten, aber ansonsten will Charlotte viel mitentscheiden. Das ist auch o.k., wir suchen dann gemeinsam nach einer Entscheidung.
Anschnallen ist bei uns auch ein *beliebtes Thema*. Aber seit dem ich sie mal wieder so lange auf die Straße gestellt habe bis sie versprochen hat sich anzuschnallen funktioniert es besser. Sie weiß dass sie nicht einsteigen darf, wenn sie sich nicht anschnallt.
Vorgestern hat Sie mir fast das Haus abgefackelt, weil Sie in der Zeit als ich mit Fheresa in der Küche was gemacht habe mithilfe von Stuhl aufs Regal geklettert ist udn dort die Streichhölzer runtergeholt hat. Damit wollte sie dann Kerzen anzünden und hat sich dabei *zum Glück nur* die Finger verbrannt.
In solchen Situationen muss ich mich echt zusammenreißen, zumal sie genau weiß dass Streichhözer und Feuerzeug absolut Tabus für sie sind.
Wie sie da drangekommen ist, ist mir immer noch ein Rätsel.
Momentan haben wir wieder eine akute *ich kann das auch schon* Phase. Ich bin mal gespannt was als Ende dabei herauskommt.
LG und viel Kraft
Kiki
Frage zu kloetern und Jesper Juul
darf ich was zu der Streichholz-Sache sagen?
Laß sie die unter Aufsicht benutzen. Zeig ihr, wie das geht und lasse sie regelmäßig Kerzen anzünden usw. Das kann sie schon! Arne kann auch mit einem Feuerzeug umgehen und zündet im KiGa auch regelmäßig das Lagerfeuer an.
In dem Fall ist es wirklich so, daß ein Verbot die Sache viel zu interessant macht. Bei uns liegen die Streichhölzer auch oben (damit sie nicht aus langeweile und nebenbei genommen werden), aber im Zweifelsfall würden sie mit etwas Energie auch rankommen. Aber sie kommen eben zu mir und fragen, ob sie eine Kerze anmachen oder einfach ein Streichholz anzünden können, sie wissen ja, daß ich das nicht verbiete. Sie haben zur Genüge erlebt, wie heiß Feuer ist und wie schnell es sich ausbreitet (wenn man am Lagerfeuer oder Terrassenofen ein Blatt Papier oder einen dünnen Zweig anzündet).
Ich vertraue den beiden da sehr und das wissen sie auch uns das schafft auch Verantwortung.
So, und jetzt gucke ich, ob mein langer Beitrag zu dem Ober-Thema wirklich weg ist :HEADSHOT:
LG Franziska
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Vielen Dank für deine Antwort!
Es ist ja schön zu hören, dass mit mit so einem kleinen Kampftiger nicht alleine ist! ;-)
Wir haben einfach auch das Gefühl, dass Mila diese klare Grenze, auch körperlich einfach brauch. Anders als Faya das eingefordert hat.
Und so langsam komme ich auch einfach damit klar, dass es eben so ist und durchaus auch ok so ist.
Puh, Finger verbrennen reicht ja aber auch schon. Aber so hat sie vielleicht mal gespürt, was Feuer bedeuten kann. Ich sehe es mit Feuerzeug und Streichhölzern ähnlcih wie Franziska, aber in dem Punkt sind mein Mann und ich uns noch nicht einig. ;-)
LG Janne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
wir sind ja auch zu 5t - und es ist wirklich schwer mit drei Kindern konsequent zu sein! Ich meine IMMER konsequent sein, geht einfach nicht...
Klötern und Juul kenn ich nicht - also kann ich dazu nix sagen.
Aber wenns bei uns mal wieder so richtig rund geht - dann gibts "Zimmerarrest". Und das aber ganz konsequent - und wenn ich sie ins Zimmer schleppen muss *lach* (Soviel zur Gewalt). Ansonsten Fernsehverbot - nach mehrmaligen Warnungen. Alle anderen Drohungen/Strafen wirken nicht...fällt mir noch ein - wenn sie wieder mal trödeln beim ins Auto steigen, hilft auch immer, das Auto zu starten und so tun, als ob ich losfahre...
Maximilian ist da aber so ein Spezialfall - der lässt sich durch keine Drohungen oder auch Strafen beeindrucken - da kanns dann auch schon mal sein, dass ich ihm eine auf den Deckel geb - leider hab ich auch nur ein gewisses Maß an Nerven pro Tag...und da bin ich alles andere als stolz drauf, das kannst du mir glauben!
Anschnallen im Auto ist bei uns kein großes Thema - das wird von mir gemacht - und da hats auch noch nie eine Streiterei drum gegeben. Und wenn das doch mal vorkommen wird - dann werd ich wohl auch einfach trotzig sein, bis derjenige sich dann doch anschnallt.
LG Uschi&3
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Und immer konsequent muss man doch auch nicht sein! Natürlich bei den Dingen, die einem extrem wichtig sind oder die mit Gefahren zu tun haben wie z.B. das Anschnallen. Aber ansonsten kann man durchaus auch mal 5 Grade sein lassen. Ist zumindestens meine Erfahrung! LG Zauseline
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Und hinterher denke ich dann, ich hätte das doch ruhig mal passieren lassen können.
Schon komisch, dass es zwischen kleinlichem Konsequentsein/Grenzen setzen und Desinteresse/Ignoranz/Laissez Faire wohl kaum etwas dazwischen gibt, wenn man die Verfechter beider Seiten so liest oder hört. Wir haben am Montag einen Elternnachmittag, wo jemand von der Diakonie über Grenzen spricht. Erst wollte ich nicht hin, weil ich es nicht mehr hören kann. Jetzt gehe ich doch, vielleicht gibt es ja doch eine interessante Diskussion hinterher...
LG,
Susanne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Ich finde auch, es gibt durchaus ein dazwischen und auch, daß dieses dazwischen bei jedem anders aussehen kann (ich finde z.B., daß Zauseline und ich durchaus sehr ähnliche Ansichten haben, aber aufgrund unserer Kinder unterschiedlich reagieren).
Aber ich finde nicht, daß man einfach so sagen kann "ach, ich hör nur auf mein Bauchgefühl", denn ich denke, das sollte doch sehr reflektiert werden. Das Bauchgefühl kommt halt oft aus der eigenen Erziehung, was man da normal gefunden hat. Aus dem Bauchgefühl heraus würde ich meinen Kindern auch gerne mal eine Backpfeife verpassen oder "hier mal andere Saiten aufziehen", aber wenn ich dann reflektiere, finde ich manchmal geradezu lächerlich und kindisch.Andererseits zeigt mir mein bauchgefühl auch manchmal, daß ich an diesem oder jenem Punkt nicht kategorisch und aus Prinzip konsequent sein muss (bzw manchmal eben doch), weil mir z.B. das Kind grade sehr leid tut (oder eben nicht). Aber ich hab dieses "ach, ich hör einfach nur auf mein Bauchgefühl" schon zu oft von Leuten gehört, denen ein wenig Reflexion durchaus gut getan hätte (denke ich, ist ja auch ein Urteil..)
Ich finde übrigens an den Klötersbriefen auch gut, daß sie so klarstellen, daß es auf die allgemeine Stimmung ankommt (einerseits "wer leidet mehr", andererseits "wie ist das Kind drauf, wie bin ICH drauf"), das hat für uns auch was sehr alltagstaugliches. Weil es keinen ultimativen Fahrplan gibt, wie man etwas lösen muss.
LG franziska (heute schon diverse Male sehr unpädagogisch gewesen weil Powerputzen einfach keinen Spaß macht und erst recht nicht, wenn Ferienkinder hinterher einfach wieder alles verwüsten :DEVIL: )
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Aber mal im Ernst! Mit meinem Bauchgefühl verbinde ich nicht mal einfach eine Ohrfeige. Nein, ganz im Gegenteil!! Und daher denke ich, dass es eher auf den Typ Mensch ankommt der eben auf sein Bauchgefühl was die Kindererziehung anbelangt, vertraut. Und so wie ich Janne hier die letzten Jahre kennen lernen durfte, meine ich sehr wohl, dass sie instinktiv das richtige tun würde, damit sich ihre Kinder wohl fühlen!
Liebe Grüße, oki, die findet, dass alles viel zu viel reflektiert, analysiert und ausgewertet wird... ;-)
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Aber erstens tun das manche Menschen nunmal. Pausenlos. Da kann man sich nciht gegen wehren. Ich konnte z.B. Malte nicht in eine normale Schule schicken, ich kann kein Fleisch essen und ich kann meine Kinder nicht schlagen, weil ich immerzu und über alles nachdenke. Und ich finde das nicht falsch, weil sonst der größte Teil der Menschheit sich nicht weiterentwickeln würde, es würde immer alles beim alten bleiben. Unbequem ist es manchmal, ja (ich zahle Geld für die Schule, arbeite dort mit und der Schulweg ist lang), aber mMn sinnvoll.
Und zweitens gibt es nunmal sehr viele Leute heutzutage, denen das gesunde, natürliche Bauchgefühl gründlich abtrainiert wurde, und zwar in dem Alter, in dem die Kinder sind, denen sie mit dem Bauchgefühl entgegentreten müssen. Wie gesagt, grade Aggressivität ist so ein Punkt, die haben viele Leute erfahren und nur mit Reflexion kann man dem ganzen entkommen. Ich komme wirklich in Situationen, da würde ich sie gerne schüteln oder Ohrfeigen, und das mache ich rein aus dem KOPF heraus nicht. Würde ich das machen, würde mir schon irgendeine Begründung dafür einfallen (allen voran "hat uns auch nicht geschadet"), aber mein Gefühl würde wohl sagen "war richtig so". Wer besser behandelt wurde - sehr schön, das kann man dann guten Gewissens weitergeben, aber bei den meisten war doch Gewalt an der Tagesordnung.
Ich höre auch oft auf mein Gefühl, aber erstens verändert sich das durch intensives Nachdenken auch und zweitens habe ich eben das Nachdenken und die Relexion als "Sicherheitsnetz", ob das Gefühl trügt oder nicht. Und umgedreht ;-)
LG Franziska
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Und woher weiss man, ob da nun das Bauchgefühl zu einem spricht oder man gerade Opfer der eigenen Erziehung ist? Oder ob es nicht vielleicht auch mein Umfeld ist, was da gerade zu mir spricht? LG Zauseline, die gerade ihren Bauch beim Bauchtanz gefühlt hat :-D
Frage zu kloetern und Jesper Juul
LG,
Susanne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
huhu susanne
das mit der sanftheit gegenueber eigenen kindern bezweifel ich aber evolutionsbiologisch sehr stark
lg
Frage zu kloetern und Jesper Juul
LG,
Susanne, die immer mehr zum Weichei mutiert
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Auch dir vielen Dank!
Nein, immer konsequent geht einfach nicht! Da würde man sich das Leben ja unnötig schwer machen. Aber bei eingen Dingen muß einfach Klarheit herrschen.
Wenn es mir zu viel wird und sie absolut nicht hören, müssen sie auch mal in ihr Zimmer, um sich dort zu beruhigen, aber das Wort "Zimmerarrest" schreckt mich ab und erinnert mich so sehr an die Mutter einer Freundin von früher. Ist halt einfach mein Gefühl dazu. Wie lange läßt du sie dann in ihrem Zimmer? Kommen sie dann wieder alleine heraus? Oder wie ziehst du da deine Konsequent durch?
Naja und Fernsehverbot kanns bei uns nicht geben, da wir keinen Fernseher haben! ;-)
Ich drohe dann manchmal damit, dass ich z.b keine Gute-Nacht-Geschichte lese, wennn sie abends nicht hören, Mist machen und es ewig duaert bis sie Bettfertig sind.... Das wirkt meistens sehr gut.
LG Janne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
also der Zimmerarrest klingt vielleicht schlimm (der Audruck kommt offenbar von meiner Mutter). Es geht in erster Linie drum, dass sie sich im Zimmer wieder beruhigen und runterkommen. Das machen die dann selber - mit dem Kommentar, ich hab mich wieder beruhigt, kann ich wieder runter kommen?
Die Konsequenz ist, dass sie rauf müssen in den oberen Stock - also raus aus unserem Spielraum/Wohnzimmer.
Und das mit den Geschichte verweigern mach ich auch - das wirkt auch immer!
LG Uschi
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Hallo Janne,
diese Bücher, so gut sie im Ansatz auch sein mögen...
Ich verfolge dennoch das Ziel auf meine Gefühle zu hören, was die Erziehung meiner Kinder angeht.
Sicher ist es auch bei uns laut und turbulent, aber das ist eben so bei Dreien. Das sie sich nicht in der Reihe anstellen, wenn sie etwas wollen, dass wird sich wohl auch nicht ändern, wenn sie in der Pubertät sind. Was hier wohl wichtig ist: Die Regeln, die dir wichtig sind, konsequent durchzuziehen. Sei es das Laufen auf dem Bürgersteig, das Anhalten am Zebrastreifen, das Anschnallen im Auto! Hier biete ich meinen Kindern keinerlei Disskussionsgrundlagen, da es eben nix zu disskutieren gibt.
Anschnallen im Auto: Es gab' wirklich noch nie die Situation, dass sie sich nicht haben anschnallen lassen wollen. Sie wurden aber auch von mir schon wirklich von Anfang an mit den Gefahren des Nichtanschnallens beschallt, so dass es für meine Kinder beim Autofahren genauso dazugehört, wie zum Leben das Atmen.
Wenn sie weggehen ohne Erlaubnis nehme ich sie auch sehr gerne an die Hand und halte sie fest, sie weigern und sträuben sich dann sicherlich, aber was ist mir wichtiger? Das sie nicht auf die Straße rennen oder dass ich sie ein wenig stärker festhalte? Zumal meine Kinder, sich dann eigentlich gegen das festhalten entscheiden und bei mir bleiben.
Ich verspreche dir, dass du dieser Herausforderung tagtäglich bis zur Vollendung ihres 18. Lebensjahres und wohl noch darüber hinaus immer und immer wieder gegenüberstehen wirst.
Mittlerweile meine ich, dass man ein gewisses Maß an Gelassenheit erlernen muß, um dieser Situation gewachsen zu sein. Ich bin sehr hartnäckig und auch konsequent in meiner Erziehung, aber stelle fest, dass ich es wohl nie schaffen werde, dass der Tag mal komplett harmonisch verläuft und eben damit muß ich selbst lernen klar zu kommen.
Sie lachen lauter, sie springen höher, sie sind wilder, sie schaffen es sich schmutziger zu machen als andere, aber sie sind sehr glücklich dabei!!! Ich will auch wieder Kind sein!
Das du dich nicht dreiteilen kannst ist klar, aber ich habe gelernt erstaunlich nahe dran zu kommen. Dennoch auch hier: Immer und immer wieder erklären, dass man nur eins nach dem anderen machen kann!
Tipps habe ich eigentlich keine richtigen - nur den auf deinen Bauch zu hören.
Liebe Grüße, oki :-)
Frage zu kloetern und Jesper Juul
LG,
Susanne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Lesen klappt recht gut... (ist ja meist nicht sehr viel ;)), aber mit dem Schreiben klappt es so garnicht! *seufz*
Liebe Grüße, oki
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Auch dir vielen Dank! :-)
Ja klar, einige Dinge müssen einfach klar sein und da wird auch nicht diskutiert. Bürgersteig, Anschnallen, Zebrastreifen..... das ist bei uns genauso.
Beiden ist auch sehr wohl bewußt wie wichtig das Anschnallen ist. Sie würden auch nie unangeschnallt im Auto fahren wollen.
Im Moment will Mila sich nur meistens alleine anschnallen und das kann dauern und wenn es dann nicht klappt oder ich vielleicht auch nicht ewig Zeit habe, dann kann es schon mal anstrengend werden. ;-)
Ja, ja, diese Herausforferung wird uns noch lange begleiten, aber das macht das Zusammenleben doch auch immer wieder spannend!
An Gelassenheit und Ruhe arbeite ich grad! ;-)
Hm, mein Gefühl ist aber schon, dass mein Bauchgefühl mir nicht immer reicht. In manchen Dingen muß ich einfach auch mal reflektiren udn mich u.a. auch mit meinem Mann austauschen. Was wollen wir überhaupt? Sind wir noch auf dem Weg, den wir gehen wollen?
LG Janne
Nochmal zum Anschnallen!
Nochmal zum Anschnallen!
das hatte ich auch mal überlegt, ist aber bei uns nicht wirklich nötig.
Allerdings bin ich schonmal pädogisch wertvoll :-[ kurz losgefahren (an einer wirklich ungefährlichen Stelle und vielleicht 30cm) und hab gesagt "mußt DU ja wissen". Naja, mit Pädagogengeschwafel könnte ich jetzt sagen, ich hab die Verantwortung wieder zurückgegeben, aber de facto hab ich sie ja.
Generell ist das aber eine der wenigen Situationen, wo ich 100% konsequent bin. Und da ich das sonst eher nicht so bin, klappen wenigstens die wenigen auch wirklich gut. Wir mussten ja auch nie Steckdosen sichern und auf die Straße würden sie auch nicht rennen.
Manno, wo ist mein langer Text hin. Irgendwann schreib ich den nochmal...
LG Franziska
Nochmal zum Anschnallen!
Meine beiden ist auch sehr bewußt, dass sie nicht unangeschanllt fahren sollten, würden sie auch gar nicht. Nur das ganze drum herum kann eben auch anstrengend sein!
Wir haben es ihnen auch schon mal anhand einer elichten Vollbremsung gezeigt, aber das mit der Puppe mal zu machen, ist echt eine gute Idee! Danke!
LG Janne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
huhu janne
wir haben ein paar themen, da wird nicht drueber diskutiert zb anschnallen im auto, medizin nehmen, nicht ueber die strasse rennen, naegel schneiden. da wehren sich beide aber sehr selten.
ansonsten hilft es hier sehr viel wenn ich mich sehr ueber etwas aergere was beide machen, wenn ich wirklich raus gehe und nach kurzer zeit wiederkomme.
konsequent sind wir im gesunden masse. liz meckert zb jeden morgen im kiga er sei doof, will aber bis zum ende dh 14 30 bleiben. ich hab ihr widerholt gesagt und dann auch gemacht, dass ich dann wenn der kiga so schrecklich fuer sie ist, sie zum fruehestmeoglcihen zeitpunkt dh 12 30 abholen komme. da war sie sehr stinkig aber seit einer woche gibt es kein gemeckere mehr
lg
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Schön, dich mal wieder zu lesen! Alles klar bei euch?
Ja klar gibt es bei uns auch Dinge, wo nicht diskutiert wird. Stuimmt, und weheren tun sie sich da echt selten.
Das mit dem Rausgehen in der Situation wo man sich ärgert, sollte ich auch mal öfter machen und lieber erts mal runter fahren, bevor es eskaliert. Guter Tip! Danke!
LG Janne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
huhu janne
bin eher selten hier im forum. sind nicht so meine themen. uns geht es gut. david hatte eine schwierige schlafphase, die aber zu ende ist. liz seit 2 jahren zum ersten mal wieder obstruktive bronchitis. mark kommt am 9 dez. bis dahin haben noch david und ich geb und somit viel zu tun
lg heiddi
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Also nachdem ich ja schon ein paarmal geantwortet habe und heute vormittag schon einen längeren Text dazu geschrieben habe, hier nochmal meine generelle Antwort:
ich finde beides sehr gut und sehr hilfreich, wenn auch nicht immer richtig und umsetzbar. Manche Konzepte von beiden haben mir wirklich weitergeholfen und ich habe sie in den Alltag integriert und verinnerlicht.
Was ich an den Klötersbriefen gut finde, ist die sehr gelenkte Selbstreflexion. Man hat ein bestimmtes Thema, geht eine Weile sehr bewußt damit um, guckt, ob das so stimmen kann, was in den Briefen steht, schaut die Kinder und sich selbst an und kommt dann eben zu manchen Schlüssen. Auch etwas Selbsterziehung ist dabei, die ruhig länger dauern darf, aber irgendwann vielleicht doch Wirkung zeigt (bei mir insbesondere was den Ton angeht, ich denke da immer mal wieder dran zurück, weil das nach wie vor eine Baustelle von uns ist). Auch daß explizit gesagt wird, daß Eltern auch eine Vergangenheit haben, die man nicht so einfach abschütteln kann, daß Umgewöhnen lange dauern kann und vielleicht nicht sofort funktioniert, finde ich sehr hilfreich.
Schön finde ich zwei Konzepte: erstens die Frage nach "wer leidet mehr?" und zweitens "wie geht es dem Kind und wie geht es mir?". Das fühlte sich für mich sehr schlüssig und sehr hilfreich an und nahm oft die Spannung raus.
Beispiel: diese totale Unterwerfung, die in den Klöters-Briefen so angesprochen ist, ist ja nicht wirklich meins. Aber wir hatten letzten Winter mit dem großen eine ganz schlimme Phase, es ging ihm irgendwie seelisch total schlecht, uns mit ihm, wie haben uns irgendwann nur noch gezofft und voneinander entfernt. Geholfen hat dann tatsächlich, mal alle Zügel fallen zu lassen, alle Verfehlungen zu ignorieren, immer freundlich zu sein, DA zu sein, viel Aufmerksamkeit zu geben und ganz viel körperliche Nähe. Das hat ihm so viel gegeben, daß er seitdem viel stabiler ist, er hat einen Riesensprung gemacht (letztendlich zur Schulreife in allen Bereichen, kognitiv war er ja längst schulreif) und war wieder glücklich und wir auch. Das wende ich jetzt im Alltag so nicht an, aber ich merke, daß immer wenn er wieder aus dem Gleichgewicht gerät, das so wirklich hilft. Bei Arne wär das total fehl am Platze, aber Arne ist auch ein völlig anderer Typ. Der Große ist sehr sensibel, sehr leicht aus dem Lot zu bringen, aber er ist nicht so "typisch" sensibel (ruhig, zurückgezogen, "traurig"), sondern dann laut, wild, rebellisch, aggressiv. Dadurch merkt ihm nicht jeder seine Sensibilität an, sondern er gilt dann als ungezogen. Und dann dran rumzuerziehen würde die Sache nur schlimmer machen. Arne dagegen ist ein sehr robustes Kind, das schnell ausflippt, wütend ist, seine feste Gedankenwelt hat, die so zu funktionieren hat und basta. (Gott sei dank lockert sich das inzwischen). Der braucht sehr viel festere Grenzen als Malte, er braucht ganz viel Selbstverantwortung und Selbstbestimmung, ihm ist seine Integrität total wichtig ("ICH entscheide"), aber er ist halt auch ein Kind, das es faustdick hinter den Ohren hat und der einen dann noch mit seiner Niedlichkeit um den Finger wickelt ;-) Also Zügel fallen lassen ginge bei ihm nicht, dafür gerät er eben auch nicht so aus den Fugen, da ist es viel einfacher, finde ich. dann schreit er halt, mir doch wurscht ;-)
Zu Juul (ich merke, ich werde durcheinander, sorry): den kann ich noch viel mehr empfehlen als Klöters. Ich finde den sehr praxisnah, er entspricht einfach meinen Vorstellungen sehr, bringt aber manche Gedanken und Gefühle in konkrete Konzepte, mit denen leichter umzugehen ist. Zwei Sachen fand ich da am wichtigsten und prägnantesten: die Sache mit dem Loben statt gesehen-werden und das Grenzen-Konzept. Er sagt ja, man muss den Kindern nicht aus Prinzip Grenzen setzen, sondern seine EIGENEN Grenzen bewahren. Die sehen bei jedem anders aus, sind aber wichtig. Und zusätzlich zu diesem "wer leidet mehr?"-Konzept finde ich das im Alltag gut handhabbar, entspricht mir sehr. Auch daß Kinder selbst dann kompetent und kooperativ sind, wenn sie sich total danebenbenehmen, hat mir viel geholfen (weil wie gesagt mein Großer "etwas schwierig" wird, wenn er aus seiner Mitte ist).
Wenn Du willst, schicke ich es Dir, ich hab es ja da und brauche es grade nicht. Ich könnte mir nicht vorstellen, es mit drei Kindern und Streß zu lesen, weil es ja doch etwas anstrengender ist, aber zum reingucken lohnt es sich. Die Vorträge von ihm sind auch wirklich toll, man fühlt sich hinterher richtig gut ;-)
@Anschnallen: wenn Du keine Zeit hast, würde ich das auch zwangsweise machen. Ja, das ist auch eine Form von Gewalt, d.h. körperliche Machtausübung. Aber letztendlich wäre das auch der Fall, wenn man sie festhält, bevor sie vor ein Auto laufen oder so. So lange es geht, würde ich andere Wege gehen, aber einige Sachen sind mir wirklich wichtig (wenige, deswegen hab ich darin kaum Probleme) und ein totes unangeschnalltes Kind ist mir nunmal wenige lieb als ein mit körperlichem Druck angeschnalltes. da gibt's bei mir kein Diskutieren. Evtl. könntest Du AUSSERHALB der kopnkreten Konfliktsituation nochmal drüber reden, vielleicht diese Sache mir der Puppe, die Zauseline vorgeschlagen hat, mal machen. dann geht's vielleicht irgendwann in den Kopf oder es kommt vielleicht an, wenn Du sagst "ich weiß, Du willst nicht (und das verstehe ich - ein Standardsatz von mir), aber DU weißt wie wichtig es ist und deshalb werde ich Dich jetzt anschnallen, wenn Du es nicht selbst tust".
Naja, Konflikte gibt es dauernd, Baustellen gibt es auch dauernd, es hilft ja nischt. Ich bin sicher, daß Ihr das zu Hause ziemlcih liebevoll meistert.
LG Franziska
uaaah, tut mir leid..
das war jetzt wirklich zu lang. Ich grüble nur schon den ganzen tag darüber ;-)
Naja, ich laß jetzt meinKöpfchen Pause machen und guck Popstars.
LG franziska
uaaah, tut mir leid..
uaaah, tut mir leid..
Hoffe, du konnest noch gut abschalten bei Popstars!
@Zausel: Popstars beim Sport gucken, klingt aber auch nett, da läuft man bestimmt gleich ne Runde schnelller. ;-)
LG Janne
uaaah, tut mir leid..
Echt? Komme ich so überintellektuell rüber, oder wie? Ich geh nicht zu schlechten Filmen ins Kino und ich hör mir auch nicht freiwillig schlechte Musik an, aber schlechte Fernsehsendungen guck ich mir durchaus an ;-) Ich guck ja generell gern Casting-Shows. Meist spar ich mir die ersten paar Folgen (weil es so nervig ist, wenn sich alle über die schlechten lustig machen) und dann schalt ich halt das Hirn ab und fertig
Allerdings finde ich die Supertalent-Sendungs ganz schrecklich (geguckt hab ich sie natürlich trotzdem mehrmals :-| ), die ganzen kleinen aufgetakelten "niedlichen" Kinderchen, die da von ihren Eltern auf die Bühne geschleift werden und dann diese fürchterliche Schadenfreude und das Ausbuhen, wenn halt jemand mal was gar nicht kann. Sollen sie sich doch selbst auf die Bühne stellen. Und dann wird da so viel nebenbei rumgelabert, ach nee, das ist echt nicht meins. Nächste Woche spar ich mir das wieder.
LG franziska, die auch mal "Direktkonfekt" braucht und sogar die Bridget-Jones-Bücher gelesen hat, und das als Ex-Germanistin :-[
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Mensch, das ist immer voll ärgerlich, wenn der Text plötzlich weg ist. Danke , dass du dir noch mal die Mühe gemacht hast! :-)
Ist ja spanned,dass deine beiden auch so unterschiedlich sind und somit unterschiedliches fordern.
Grad vor einiger Zeit bei Milas Kiga-Eingewöhnung wurde mir total klar, dass man mit Mila einfach total anders umgehen muß. Sie braucht eine ganz klare Hand von uns und bracuht es auch manchmal einfach, dass wir bestimmen und ihr keine Entscheidungsfreiheit lassen. Bei Faya war das meistens anders.
Außerdem fordert sie klaren Grenzen total ein, eben auch auf körperlicher Ebene. Heute sind wir gleich morgens mehrmals aneinander geraten. Aber seit gestern ist mir eben auch klarer geworden, dass es auch nicht immer rund laufen muß und mir ist noch mal deutlich geworden, dass es völlig ok ist so wie es bei uns läuft. Es sind ja auch meistens nur Momente, wo man mal aneinander gerät. Und ihr geht es auch recht schnell wieder gut und die Auseinandersetzung tut ihr irgendwie auch gut.
Besonders dir lieben Dank für deinen letzten Satz. Der hat gut getan. :ROSE: Und ich glaube du hast auch gar nicht so unrecht. ;-)
Welches Buch von Juul hast du denn?
Mist, Lynna ist schon wieder wach und weint! Bis später....
LG Janne
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Na siehst Du, Du hast es doch ziemlich drauf :ROSE: Aber das meinte ich auch, wenn man mal das Gefühl hat "so geht's doch echt nicht", dann beobachtet man mal sich und die Kinder und merkt, daß man eigentlich ganz entspannt sein kann.
Das mit den klaren Grenzen stimmt bei Arne, aber andererseits muß man ihn ganz ganz viel selbst bestimmen, selbst machen, selbst entscheiden lassen. Das ist vielleicht bei Euch nicht so. Er ist da wirklich sehr eigen, aber wenn er nicht das Gefühl hat, fremdbestimmt zu werden, läuft es eigentlich ganz gut. der ist so einer, wenn man will, daß er die grünen Socken anzieht, muss man sagen "zieh doch die roten an". :-) Das ist aber schon lange so und wir kommen sehr gut damit klar, weil wir ja die Eigenverantwortung und auch den klaren Willen als etwas sehr positives betrachten.
wegen anschnallen: das klingt aber wirklich original nach Arne. Da kommen wir auch mal in Konflikte (wenn wir wirklich keine Zeit haben), aber normalerweise kann cih ihm die Zeit lassen, ich hab ja nur ein älteres Kind (der große Bruder darf allerdings gerne mal helfen :KISSED: ). Die "alleine machen"-Phase hat bei ihm halt nie aufgehört, aber eigentlich ist das doch ganz toll. Rührei kann er auch alleine machen oder andere Dinge, die andere Kinder in dem Alter so noch nicht tun. Ist manchmal anstrengend, und manchmal muss ich mich auch wirklich über ihn hinwegsetzen, aber eigentlich ist das doch eine tolle Eigenschaft. Besser als "mach mal".
LG franziska
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Warst du schon öfter mal bei einem Vortrag von Juul? Wo sind die denn immer? Hier bei uns leider bestimmt nicht.... :-( Werde die Tage sonst mal im Netz danach suchen.
Zum Anschnallen: Ihr ist schon sehr klar, dass sie sich anschnallen muß. Sie will auch nicht, dass wir fahren ohne dass sie angeschnallt ist. Aber sie nutzt es eben auch als Mittel. Das drumherum ist eben manchmal schwierig. Und: Sie will sich immer öfter im Moment alleine anschnallen, das klapt dann nicht immer sofort, das ärgert sie dann total, vor allem wenn Faya es schon längs geschafft hat und ich habe nicht immer Zeit und Ruhe, ewig zu warten und dann wird eben schwierig.
Aber das mit der Puppe werde ich trotzdem noch mal machen.
So, noch mal vielen Dank für deine Worte!
LG Janne, die jetzt auch mal ins Bett wandert....
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Zu deiner Situation, die auch die meine ist, bei uns ist es zur Zeit auch öfter "laut", ich glaube, man kann es auch nicht vermeiden als Eltern. Diese Dauer-Kuschel-Säusel-Harmonie zwischen Eltern und Kindern, wo sich alle immer nur lieb anflöten, ist irgendwie Wunschvorstellung und Utopie. Wir sind zu viert und Konflikte sind einfach nicht zu vermeiden. Und wenn ich Juul richtig verstanden habe soll das auch nicht so sein, dass Konflikte geradezu notwendig sind. Dadurch werden von den Kindern Wahrheiten getestet, Grenzen erfahren und Richtlinien erlernen, kann eigentlich nur durch Auseinandersetzung kommen. Und zumindest ich schaffe es nicht, immer ruhig und leise, aber bestimmt zu bleiben, ich bin nicht perfekt. Juul zumindest fordert einen nur auf, sich selber treu zu sein, "authentisch", wie er sagt, damit die Kinder auch spüren und merken, dass bist wirklich du, die das sagt, will, fordert. Und nicht eine Regel, Vorstellung von außerhalb, z.B. die Nachbarn, das Umfeld usw. Und ich merke immer wieder, wie recht Jesper Juul hat. Man muss auch viel an sich selber arbeiten und immer wieder überdenken, in Frage stellen. Zur Zeit habe ich leider noch die unglückliche Spagatleistung zu machen, Wünsche anderer bei uns durchzusetzen, hinter denen ich selber nicht stehe, und wie schwierig das ist, das meinen Kindern, besonders Jan zu vermitteln, merke ich jeden Tag. Ich werde auch da oft zornig und bin gestresst, was sich klaro negativ auswirkt. :-(
Was mich auch tröstet, dass Juul sagt, man solle blos nicht das perfekte fassadenglatte Superelternpaar "spielen", sondern nur das Beste geben, was man leisten kann, aber dafür ehrlich sein. Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, und gerade da habe ich schon ein paar Haken bei mir entdeckt.
Aber mein Fazit ist bis jetzt, Fehler werde ich immer machen, genug, ich denke aber, dass es nicht dazu führen wird, dass meine Kinder total lebensuntauglich, sozial untauglich usw. sein werden. Hoffe ich zumindest.
Zu deiner Frage mit der Gewalt: hmm, eigentlich fängt Gewalt ja schon an, wo ich versuche, meinen Willen dem Kind aufzudrücken. Dein Beispiel mit dem Anschnallen ist gut, auch hier ist ein oft bockiger 2 1/2-Jähriger, der sich nicht anschnallen lassen will von Mama. Ok, eigentlich gehts Jan um das Selbermachen, also gut, Luft holen, Ruhe bewahren und ihn machen lassen. Den Sinn des Anschnallens an sich hat er zum Glück noch nicht in Frage gestellt :JOKINGLY: . Meist, wenn er es nciht schafft, lässt er sich dann freiwillig helfen, ich muss nur sehr drauf achten, ihm seinen Willen in dem Fall zu lassen, bzw. dass er nicht das Gefühl hat, Mama macht alles (ist zwar in Wirklichkeit so ;-) , aber er soll und darf seine Versuche machen). Wenn ich allerdings, leider im Moment sehr oft, Zeitdruck habe gerade morgens, dann greife ich auch schon mal durch, wenn es sein muss, rumdiskutieren und auf das Verständnis des Kindes zu hoffen, ist nach meiner Erfahrung sinnlos. Klar, ein-zweimal erklären, warum, wieso, weshalb Mama ihn jetzt schnell anschnallt, mache ich schon, aber dann ist Schluß. Dann zur Not halt mit Gewalt, nein, ich breche ihm nicht den Arm, aber ich setze mich halt durch. Ich weiß leider keinen anderen Weg, man soll die Kinder ja nicht zutexten usw., und hat auch keinen Sinn oder Wirkung.
Sch...-Situation, man kann halt nicht immer die liebe Mama sein. :-(
Wegen dem Anschnallen generell, wie alt ist dein Kind, um das es hier geht? Wenn es schon älter ist, könntest du ganz vorsichtig mal nen Test mit ihm machen, ihm zeigen, welche Auswirkung Nichtanschnallen hat, z.B. mit einem Kuscheltier oder so. Kind sitzt angeschnallt im Auto, du fährst (nicht schnell, reichen ja schon wenige kmh), Kuscheltier nicht angeshcnellt und du bremst abrupt. Vielelicht versteht ja dein Kind dann, was schlimmes passieren kann. Ich nehme mal an, dass ihr auch schon überprüft habt, ob die Gurte im Kindersitz evtl. nicht richtig sitzen, es einfach unangenehm ist, zu straff zu hosch, zu tief etc. Tja mehr fällt mir im Moment nicht ein, halte durch, es wird auch mal wieder besser, ist ja alles nur ne Phase :BRAVO: .
LG
Astrid
Frage zu kloetern und Jesper Juul
Auch dir vielen Dank für deine lange Antwort!
Habe ich mir gedacht, in Juul mal wieder Bestätigung zu finden. Und schön, dass man nicht so alleine dasteht. ;-)
Mila ist 3,5 Jahre. Dass sie sich anschnallen muß, ist ihr schon klar, aber sie benutzt es manchmal auch einfach als Mittel und sie versucht sich immer öfter alleine anzuschnalllen, was nicht immer gleichk klappt. Und ich habe auch nicht immer ewig Zeit zu warten. Dann wirds es eben schon mal schwierig. ;-)
Das mit dem Kuscheltier bzw. Puppe hat Zauseline auch schon vorgeschlagen und das werde ich auf jeden Fall trotzdem noch mal machen.
Ja, durchahlten und auf die nächste Phase warten ist immer gut. :-) Danke!
LG und auch dir viel Kraft!
Janne, müde auf dem Weg ins Bett....
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