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Frage hab und keinen Titel dazu find

Hallo ihr Lieben,

Ich habe folgenden Problem. Meine Kinder machen alle Ballet seit sie drei sind, spielen Klavier seit sie vier sind, Schwimmen und gehen in eine Nachmittagsschule. Ich finde das nicht zuviel, da sie bis auf die Nachmittagsschule alles selber wollten.

Heute geht es um das Ballet. Mari ist da sehr gut, sie ist aber auch sehr sensibel. Im April sind sie eingeschult worden und damit auch in der Balletschule eine Stufe hochgerutscht, "endlich zu den Grossen". Nur das dort eben ein anderer Wind weht. Sie werden nicht mehr so gehaetschelt wie in der Kindergartengruppe. Ich finde das nicht schlecht, das Leben ist nicht nett. Ich moechte das sie bis zur dritten Klassen durchhalten. Nur das Mari das anders sieht. Sie will nicht mehr. Ich lasse sie im Augenblick pausieren und versuche mir klar zu werden was ICH will.

Mein Mann leidet immer noch darunter, dass er mit Klavier aufgehoert hat und seine Eltern ihn nicht zum Durchhalten gedraengt haben.

Was wuerdet ihr machen? Jeder Tip, oder Kritik ist willkommen

Danke, Cornelia mit den drei Balletratten

Bisherige Antworten

Frage hab und keinen Titel dazu find

Hallo, liebe Cornelia!
Ich kann Deine Gedanken gut verstehen und möchte Dir den Rücken stärken!
Aber zuerst: Schön, daß Du Dich meldest! Ich hoffe, es geht Euch gut? Hier hört und liest man bis auf die wirtschaftlichen Folgen kaum noch etwas von der Katastrophe...
Ich finde nicht, daß Du Deinen Kinder zu viel zumutest!
Natürlich ist Mari jetzt durch die Schule etwas "eingebundener" und empfindet die Balletschule als heftigere Belastung als vorher.
Ich denke, da muß sie durch! Es gibt immer wieder Motivationstiefs bei unseren Kindern - gerade da, wo viel Üben angesagt ist (Musikinstrument, Tanz...). Wir müssen unseren Kurzen helfen, diese Tiefs zu überwinden, nachgeben sollten wir aber nicht (es sei denn, man merkt, daß diese Aktivität wirklich nicht mehr passend ist bzw. das Kind körperlich oder seelisch völlig überfordert).
Eine sehr erfahrene Erzieherin sagte mir vor einiger Zeit, als ich mit ihr ähnliche Dinge besprach, daß die Kinder, die später zur echten Elite gehören werden (um es mal arrogant zu formulieren), sowohl selber sehr viel nebeneinander her leisten wollen und können und zum anderen Eltern haben, die sie darin unterstützen und "bei der Stange halten". "Hänger" gibt es immer wieder - da müssen die Eltern mit sanftem Druck und diversen Tricks es schaffen, diese Hänger zu überwinden.
Schwierig wird es so richtig übrigens erst in der Pubertät!
Ich hoffe, daß bei Euch durch die Pause nicht schon ein Bruch entstanden ist. Kommt sie wieder in ihre alte Gruppe hinein? Würde ein Balletschulwechsel vielleicht motivieren? Was sagt die Balletlehrerin selber oder gibt es da keine Gespräche?
Ich wünsche Dir viel Glück und drücke alle Daumen, daß Mari den Weg findet, weiter zu machen!
PS: Man möge mir den Begriff "Elite" verzeihen, er ist nicht so arrogant gemeint, wie es möglicherweise klingt...
Berichte mal, wie es weiter geht!
Alle Guten Wünsche in die Ferne, Anke :-)

Tokyo und Motivationstief

Hallo Anke,

na ja das Leben in Tokyo geht weiter. Hier sieht man wieder wie ungeheuer flexibel die Menschen sind und wie gut wir in Verdraegung sind. Was sind 250km bei Kernschmelze? Das wird die Zukunft uns zeigen. Ein anderes AKW in der Naehe Tokyo wurde nun auch vom Netz genommen, d.h. im Sommer, wenn wir hier auf Kilimaanlage angewiesen sind, wird es Stromsperren geben. Das wird noch allerlei Probleme mit sich bringen, Tokyo im Sommer ist unertraeglich. Ich habe fuer August Deutschlandurlaub gebucht. Alles muessen meine Kinder nicht erleben.

Gestern hat es wieder gebebt und sie mussten unter ihre Tische in der Schule. Es ist alles gut organisiert und man ueberlaesst es nicht dem Zufall. In den Erdbebengebieten ist kein Kind das in der Schule oder im Kindergarten war umgekommen. Auch hier war unsere Schule ein Fluechtlingslager. Der Direktor sah sich mit hundert Schulkindern und hunderten von Fluechtlingen konfrontiert. Zum Glueck ist ja in Tokyo selber nicht soviel passiert. Dank der Katastrophenplaene (Feuerschutz) und der Tatsache, das jeder Japaner vom Kindergarten bis zur Oberschule einmal im Monat eine Katastrophenuebung macht.

Am 11.6. werde nach Sonderregelung die noch Vermissten ueber 10.000 Menschen fuer Tot erklaert, ein Gedanke der mich betroffen macht.

Also ich habe mit dem Elitebegriff keine Schwierigkeiten oder Beruehrungsaengste. Jeder kann seine Kindern foerdern. Ich moechte meinen KIndern viele Wege zeigen und offenhalten. Dazu geht es eben nicht, den ganzen Tag Rollerskate zu fahren. Maris Motivationstief ist allerdings sher tief. Jedesmal wenn die Sprache aufs Ballet kommt, bekommt sie einen hysterischen Anfall. Lernen und Klavier findet sie Okey aber Ballet? Mein Mann will auch nicht, dass sie so schnell das Handtuch wirft aber irgendwie ist er zur Zeit auch nie da habe ich das Gefuehl.

In ihre Gruppe kommt sie wieder rein, die Kinder sind nicht nach Leistung, sondern nach Alter eingeteilt. Nur scheint es im Augenblick weder mit List noch mit Gewalt zu gehen. Ich glaube ich habe da auch einen Fehler gemacht. Als sie letzten Samstag nicht reingehen wollte, habe ich sie gedraengt und schliesslich hat sie geheult und alle haben das gesehen. Das ist ihr auch peinlich und spielt sicher auch eine Rolle.

So, danke fuer ein Ohr und die Tips, ich werde aber auch versuchen es nicht zu verbissen zu sehen, Videospiele und vor dem Fernseher versacken sind bei uns unbekannt, sie wird schon ihren Weg gehen so O:-) oder so :DEVIL:

Und das mit dem Sex wird sicher noch kommen.

Viele Gruesse aus Tokyo, Cornelia

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