Liebe Tina,
ich fühle ein halbes Jahr zurück versetzt, wenn ich Deinen Beitrag lesen.
Unsere Kleien war auch so ein Kind, bei ihr wurde eine SI-Störung festgestellt.
Sie nahm noch nicht einmal einen Schnuller.
Die KiÄ meinte damals, sie müssen nun den Spargat bewältigen ihre Kleinen Ruhezeiten zu geben, ohne dabei ihr Familienleben aufzugeben.
Leicht gesagt, schwer getan, ich würde sagen, wir haben unser Familienlebnen aufgegeben. Die Große musste sehr viel zurück stecken etc. Alles dreht sich ums Baby.
Für den rest, war ich ziemlcih fertig, dauer übermüdet, verzweifelt etc.
Nike hat anfangs nie länger als eine halbe Stunde am Stück tagsüber und max. 3 am Stück nachts geschlafen.
Schreien lassen würde ich ein Kind auch nie und schon gar nciht eines mit besonders starken Bedürfnissen.
Es hilft nur Geduld, abwarten (es wird wirklich besser) und Tragen bzw. Kuscheln.
Das mit dem länger am Stück schlafen kommt von selbst.
Noch heute schläft sie recht wenig tagsüber, aber die Nächte haben sich gebesert, zumindest wenn nichts anderes wie Zahnen oder Schnupfen ist.
Ich wollte auch nie sagen, bzw. habe nie gesagt, dass sie ein Schreikind ist. Wenn überhaupt habe ich gesagt, der Volksmund nennt es Schreikind.
Ich bin auch nur 2 mal im Schreikindforum gewesen udn kam mir dabei wie eine Verräterin vor.
Wir haben eine sehr harte Zeit durchgemacht, aber es wird wirklich besser.
Und zum Tragen, ich hätte auch nie gedacht, wie lange, ausdauernd und viel man ein Kind tragen kann, wir tragen sie immer noch viel und sie wiegt schon länger 12kg ;-)
Im Ernst, man sieht es meinen Oberarmen an.
Achso, zum Umgang mit dem Problem, versuchen eine Reizarme Umgebung zu bieten, möglichst gleicher Tagesablauf etc. Schläft Silas im KiWa? Dann feste Sparzierzeiten planen... sowas halt.
Wir sind ganz viel zuhause geblieben (wo kannst Du auch hin, wer freut sich auf eine fertige Mutter mit einem brüllendem Kind?) oder nur spazieren gegangen,
was allerdings auch mit Kleinkind nicht immer so einfach ist.
Ich habe viele düstere Gedanken gehabt, mochte so manches Mal nicht mehr... aber ich habe mich immer daran festgehalten:
ES WIRD BESSER! Und das wird es! Wir haben die erste deutliche Verbesserung mit 7 Monaten festgestellt und seitdem sie 9 Monate ist, ist es zwar immer noch anstrengend, sie muss viel beschäftigt werden, hängt motorisch hinterher und kann nicht wie sie will, was viel Anlass zum Meckern gibt...
Aber es gibt auch immer mehr schöne Momente, sie lacht, spricht (brabbeln, Mama, Papa), spielt Bitte-Danke
Wir haben eine groben Rhythmus gefunden udn einen Weg mit ihr umzugehen und leben zu können.
Gib Deinem Kind was es braucht, versuche für Dich Auszeiten zu haben,
(Papa machen lassen) und glaube daran: Ihr schafft das - es wird besser!
Ganz liebe und mitfühlende Grüße, Kirsche, Kopf hoch!

Liebe Tina,
ICH KANN DICH SO VERSTEHEN!!!! Lilith war ja auch so ein reizüberflutetes Kind. In der Ambulanz haben wir gelernt, GENAU auf Liliths ERSTE Müdigkeitssignale zu achten, oder sie einfach konsequent nach einer gewissen Zeit hingelegt, ohne das sie erkennbare Anzeichen von Müdigkeit hatte.
Wir haben einSchlafprotokoll geführt, aus dem ersichtlich wurde, dass sie vielo zu wenig schläft, aber wir/ich die Signale auch immer nicht richtig erkannte. Ich konnte Lilith auch nie richtig beruhigen und ich war so oft einfach nur fix und fertig! SCHAFF DIR FREIRÄUME!!! Männe einspannen, Oma, Opa, Tante oder sonst wen und geh mal 2-3 Stunden ausser Haus, LUFT HOLEN!
Hier habe ich mal einen Link für Dich http://www.urbia.de/topics/article/?id=9377
IRGENDWANN hat es funktioniert, es war allerdings erst dann soweit, als sie krabbeln konnte, sich besser ausdrücken konnt, ich gelassener war.
Ach Tina, ich würde Dich jetzt gerne mal in den Arm nehmen, denn ich weiß, wie Du Dich jetzt fühlst. Glaub mir, es wird besser. Habt ihr eine Schreiambulanz in Eurer Nähe?
LG
Tati

Hallo Tati, danke für die aufmunternde Worte.
Eine Schreiambulanz haben wir hier glaube ich nicht. Ich fühle mich ja auch nicht direkt als Schreikind-Mama. Silas war anfangs ein ganz braves Kerlchen und ich konnte ihn sogar wach ins Bett legen und er ist eingeschlafen. Ich hatte mich schon so gefreut, weil Lara, die Große, ja auch so viel geweint hatte. Aber leider habe ich vergessen/verdrängt, wann das besser geworden ist.
Ich weiß noch von ihr, dass ich Tage hatte, wo sie fast gar nicht geschlafen hat und ich tagsüber Salsa mit ihr auf dem Arm getanzt hatte.
Das mit den festen Schlafenszeiten ist eine gute Idee. Silas ist meistens nach 2 Stunden müde. Da müßte ich ihn einfach mal zum schlafen bringen. Aber wie ist mir ein Rätsel...
Was bei Lara geklappt hat, wirkt bei ihm nicht.
Gestern z.B. waren wir in der Stadt einkaufen. Fast 4 Stunden. Mein Mann hatte Silas im Tragetuch und er hat wirklich nicht ein mal das Auge zugemacht. Wir hatten so viele Babys im TT gesehen, doch ALLE haben geschlafen nur unserer nicht!
Da frage ich mich wenn selbst das TT nichts bringt, wäre warschenlich einfach mal "liegen lassen" vielleicht doch sinnvoller....
Was sagen eigentlich die Fachleute einer Schreiambulanz?
Ich bin ja eigentlich ein großer Fan vom Tragen aber ich glaube genau das sollte man nicht, oder?
Auch bin ich absolut gegen gegliches Schlafprogamm (Ferber) aber vielleicht würde uns nur so etwas helfen. Also nicht alleine schreien lassen.
Vielleicht nehme ich ihn auch viel zu oft wieder aus seinem Bett, eben weil ich ihn nicht schreien lassen will, und bewirke damit nur das Gegenteil?
LG Tina

Liebe Tina,
in der Schreiambulanz riet man uns, Lilith mit so wenig Reizen wie möglich zu konfrontieren. IMMER einen geregelten Tagesablauf, feste Schlafenszeiten (wenn allerdings Lille nach einer halben Stunde des Wachseins wieder erst Müdigkeitszeichen hatte, SOFORT wieder in den Schlaf bringen). Das Schlafen "legen" oder tragen ist eine Sache des Timings. Durch die Stadt tragen in einem Tragetuch ist völlige Reizüberflutung und Lille hätte auch im LEBEN NICHT geschlafen, dafür aber zu Hause ein riesen Zenober gestartet, da sie ja dann übermüdet wäre.
Man sagte uns, das unser Kind halt anders mit Reizen umgeht, sowviel von der Welt "aufsaugen will", aber das kleine Gehirn nicht so viel verarbeiten kann.
Tina, ich habe in meiner Verzweiflung zig Methoden durch gehabt, ALLES was man machen konnte ( Pucken, tragen, schschschsch... gemacht, alles einfach) haben wir getan, irgendwann ging es, als sie ausgeschlafener war und vor allem mobiler.
Versuche Silas so wenig wie möglich mit Reizen zu konfrontieren (hast Du Dir den Link mal angesehen, da stehen tolle Tips drin!). Nicht viel hin und her tragen, ich war auch in dieser Zeit kaum unter Leuten, da auch das Lilith vollkommen überfordert hat und eben nicht wie fast alle anderen Kinder weggepennt ist. Krabbelgruppe war z.B. ein Graus. Lille war halt immer unzufrieden und hat fast nur protestiert, weil sie Dinge tun wollte, die sie halt noch nicht konnte. Ich musste sie daher immer rum tragen, da sie mehr sehen wollte und noch nicht krabbeln konnte und ihre FESTEN Schlafenszeiten hatte, die es mir unmöglich machten spontan mal eben irgendwo hinzugehen!
Ein "richtiges" Schreikind war Lille auch nicht. Sie war halt nur nicht zum Schlafen zu bringen, weil wir den Punkt immer verpasst haben, sie rechtzeitig hinzulegen! Was habe ich die Mütter beneidet, deren Kinder IMMER und ÜBERALL einfach geschlafen haben, während Lille mich schreiend auf Trapp gehalten hat.
Nimmt Silas einen Schnuller?
Schreien lassen würde ich ihn AUF KEINEN FALL. Und für Ferber ist er VIEL ZU JUNG! Silas macht das ja nicht um Dich zu ärgern, er macht das, weil er nicht anders kann und seine Emotionen rauslassen muss. Oft hat bei mir geholfen, wenn ich zu Lilith gesagt habe:" ja, ich verstehe warum Du schreist, Dir geht es nicht gut und Du weißt nicht wo hin mit Dir, und schreien ist das Einzige, was Du halt kannst, also lass es raus!" Wie sonst hätte sie ihrem Frust Luft machen können. Im TT ist verm. alles wieder viel zu interessant, er wird "geschuckelt", kommt daher nicht zur Ruhe, aber alleine hinlegen und schreien lassen würde ich ihn in keinem Fall, aber auch keine Spieluhr, keine Kuscheltiere, so wenig Anreize wie möglich. Lilith ließ sich auch immer ganz schnell mit irgendetwas vom Schlafen abbringen und sei es nur ein kleiner Teddy in ihrem Bett. Vielleicht nur nebenbei sitzen und seine Hand halten, oder den Bauch streicheln, ansonsten Ruhe und abgedunkelt.
Ein Allheilmittel habe ich leider nicht für Dich, nur den abgedroschenen Spruch, ES WIRD BESSER, je mobiler er wird, je mehr sein Gehirn die Reize verarbeiten kann. Es ist ein Entwicklungsprozess! Du musst nur durchhalten, nimm Dir genügend Auszeiten, denn ich weiß, wie schnell man auf dem Zahnfleisch geht!
In der Schreiambulanz hat man uns gesagt, dass wir ein besonderes Kind haben, ein aufgewecktes, wissbegieriges Kind, das sollte wir uns vor Augen halten! Das ist bis heute geblieben. Sie konnte ja früh sprechen, kaut mir täglich zig Ohren ab, kann bis zwanzig zählen, kennt alle möglichen Farben usw.. Wir sollten dankbar sein, auch wenn´s so oft schwer fällt, bei so einem "Terror". Aber er macht das nicht, um Dich zu "ärgern".
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen (der Link ist super!). Wenn Du Dich mal ausweinen musst! ICH HÖR DIR ZU!
Alles Liebe
Tati

HalloTati,
doch du konntest mir sehr helfen!
Meine große Tochter hat auch viel geschrien und auch extreme Einschlafschwierigkeiten gehabt. Damals konnte ich damit noch nichts anfangen und erst als ich mir das Buch des "24-Stunden-Baby" gekauft hatte, wußte ich was mit ihr überhaupt los war. Sie gehört auch zu den wissbegierigen Kinder und hat ein Wortschatz drauf, das dir die Schuhe auszieht ;-)) Sie kennt auch Farben und kann zählen. Sie kann sogar ihren Namen lesen. OK, Lara ist ja leicht, aber wenn sie ihn wo sieht erkennt sie es als ih Namen. Schon bemerkenswert.
An Silvester z.B. hat es mir so weh getan, dass alle diesen süßen Luca (Sohn meiner Freundin), der wirklich NIE schreit und immer nur am lachen oder schlafen ist, verhätschelt haben. Um meinen Silas haben sie, aus Angst er könnte losbrüllen, einen Bogen gemacht.
Die Umwelt reagiert auf mein "Schreikind" doch sehr unverständlich. Das Kind muß LERNEN mal alleine zu bleiben... trage dein Kind den ganzen Tag im Tagetuch... Du mußt es an die Umgebungsgeräusche GEWÖHNEN... Aber gerade DAS ist ja falsch!
Silas nimmt keinen Schnuller. Bestimmt ist es deswegen auch noch ein wenig anstrengender. Auf meinen Finger dagegen saugt er wie ein Weltmeister. Aber den möchte ich auch nicht immer hergeben ;-))
Vielen Dank für die tolle Unterstützung
ich bin so froh dieses Forum zu haben :-))
Einen schönen Sonntag
Tina

Liebe Tina,
das mit dem Aussenseiter sein kenne ich. Eingeladen wurde man nur noch selten (hatte aber auch selber oft keine Lust mit einem schreienden Kind in einer Geburtstagsgesellschaft zu sitzen) und man sieht immer nur diese Blicke, die mir immer zu sagen schienen "meine Güte, wird die denn garnicht Herr der Lage?", oder man bekam, wie Du, "gute" Ratschläge, wie "schreien lassen", "nicht zu sehr verhätscheln", sie macht das mit "Absicht" (klar, ein vier Monate altes Baby!!!) um das zu bekommen, was sie will! Wir waren NIE die "Vorzeige-Familie" mit "Musterkind", eher abschreckendes Beispiel!
Liebe Tina, DU (oder auch Dein Mann), Ihr wißt was das Beste für Silas ist, und was das Beste für Dein Gewissen ist! Ich hätte nie etwas getan, was gegen meinen Mutterinstinkt gewesen wäre, egal, wer mir wie mit dummen Kommentaren kam!
Lilith hat nämlich auch keinen Schnuller genommen und ich denke, dass wenn sie ihn genommen hätte, mir so manche Schreierei erspart geblieben wäre, da der Schnuller ja auch zur Beruhigung dient. Probier doch noch, ob er einen Schnuller nimmt!
Aber abgesehen davon, Lilith hat mich/uns nicht davon abgehalten, dass wir ihr in naher Zukunft ein Geschwisterchen zumuten wollen, da kann sie mal am eigenen Leib erleben, was sie mit uns veranstaltet hat (denke nämlich nicht, wie alle immer sagen, dass es mit dem 2. besser klappt!).
Dir/Euch alles Liebe und halt die Ohren steif!
LG
Tati

Hallo Tanja,

wenn ich das so lese, dann lese ich im nachhinein von Dimo. Genau das selbe! Er kann heute noch net die ganzen Reize verarbeiten. Hab mir das Radiohören abgewöhnt, weil er dadurch total aufgedreht war- mittlerweile geht das aber wieder...Meine HP, wo ich wegen meinen Angstattacken/Hormonchaos bin, ist auf Kinder spezialisiert und erklärte mir genau das, was du oben schreibst.

Leider hab ich sie erst letztes Jahr im September kennengelernt..

Viele, die nicht solche Kinder haben, verstehen einen nicht- meinen mann ist unfähig etc..

Auch heute noch gehe ich manchmal auf dem Zahnfleisch- weil Dimo echt total wissbegierig, neugierig und aufgeweckt ist.

Aber missen möcht ich den Racker auch net :o)

VLG Tanja

Hallo Tanja,
ja, am meisten habe ich die dummen Sprüche und Ratschläge gehaßt! Wir waren mit Lille auch bei einem HP, der brachte aber keinen Erfolg, irgendwann wurde es von alleine besser!
Bis heute ist Lille jeden Tag auf 230, nur in Action und kaum zu bremsen. Aber sie ist so lustig in ihrer Art, dass man da garnicht sauer sein kann, wenn sie wieder Mist gemacht hat, was sie fast ständig tut ;o))!
Wie geht es Dir denn im Moment in Bezug auf die Panikattacken?
LG
Tanja

Hi Tina!
Meine 2.Tochter hat auch sehr viel geschrien und ich war sehr oft am rande der Verzweiflung!
Da ihr körperlich absolut nichts fehlte,war auch nix mit osteopathen oder so,sie regte sich einfach sehr schnell auf.
Bei uns half auf dem Arm schaukeln,sie hinlegen und streicheln,sie mit in mein Bett nehmen (da hat sie noch am besten geschlafen...).Am Tag hat sie lustigerweise am besten im Wohnzimmer geschlafen,wo immer Rummel herrschte.Wenn ich sie im Zimmer in ihr Bett legen wollte,hat sie keinen Mittagsschlaf gemacht...
Tja,ich kann dir nur Mut machen und dir viel Kraft und Durchhaltevermögen wünschen.
Die Phase geht vorbei (ich weiss,das ist ein schwacher Trost)
Lg Susi
Ps. Hat deine Kleine ev.Verdauungsprobleme?Könnte sein,dass sie zu viel Luft im Bauch hat und sie deshalb keinen SChlaf findet.....