Hab heute mal ein Celina-Problem....
Also: sie geht ja - wie ich schonmal erzählt habe - mit Begeistertung seit ca. einem halben Jahr zum Trampolin-Sport. Bisher gingen zwei Mädels aus ihrer Klasse mit und inzwischen nur noch eins. Wir haben von Anfang an gesagt (weil wir das aus der Vergangenheit kennen, daß sie alles anfängt und wenn andere dann nicht mehr mitgehen, gibt sie auch auf), daß wir sie nur dann anmelden, wenn sie IMMER und unabhängig von anderen hingeht - egal ob sich nun die abmelden, die sie bisher kennt/kannte.
Und heute tritt der Fall ein, daß die zweite Schulfreundin krank ist und nicht gehen kann und jetzt setzt Celina Himmel und Hölle in Bewegung, um irgendeine Schulfreundin zu motivieren mitzukommen. Niemand hat Zeit und/oder Lust und sie eröffnet mir gerade, daß sie nicht alleine zum Trampolin gehen will, weil sie "Angst" hat. Ich dachte ich höre nicht richtig und meinte, sie ginge schon ein halbes Jahr und kennt sicher auch noch andere Mädels und wir machen den Sportverein nicht davon abhängig, ob da x und y hingeht, sondern es soll IHR Spaß machen - unabhängig davon wer hingeht. Sie meinte, sie kennt ja keinen anderen da und ich meinte nur, dann wird es aber Zeit, daß man nach einem halben Jahr auch mal mit anderen Kindern spricht, wenn man sich sonst nur mit zwei Freundinnen unterhalten würde - schlimm genug! Und sie wäre ja nicht neu da und es wäre kein Paarsport oder so sondern jeder hüpft ja eh für sich und man bräuchte keinen Partner.
Und weil sie bisher noch nicht offiziell angemeldet ist hab ich dann gesagt, wenn sie heute nicht hingeht, dann geht sie gar nicht mehr. Punkt. Dann melden wir sie gar nicht erst an.
Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, daß das andere Mädel über kurz oder lang aufhören wird und ich sehe nicht ein, daß Celina dann auch nicht mehr geht. Ihr macht das großen Spaß, sie darf sogar nächstes Jahr im Karnevalszug mitgehen, wenn sie möchte - da freut sie sich schon riesig drauf! Und jetzt sowas! Ich finde, sie muß über ihren eigenen Schatten springen und lernen, daß man auch mal ein komisches Gefühl im Bauch haben darf und nicht gleich davon "stirbt".
Findet Ihr das zu streng? Sie sitzt nämlich im Zimmer und heult sich die Augen aus und ich bin mir sicher, sie ist wütend auf sich selber, weil sie so gern gehen möchte und sich Gedanken macht, ob sie jemanden zum Quatschen findet.
Ich war so froh, daß sie endlich was gefunden hat, wo sie mit Begeisterung hingeht - sicher ist es schöner, wenn ne Freundin mitgeht. Aber wie soll sie was durchhalten, wenn sie bei sowas dann gleich aufgibt? So war es bisher IMMER. Nichts macht sie alleine weiter - egal ob es nun um Geigenunterricht, verschiedene Sportvereine oder was auch immer geht. Ich kann doch nicht darauf Rücksicht nehmen, welche Freundin wo hingeht und wenn die dann nach ein paar Wochen keinen Bock mehr haben, geht meine Tochter auch nicht mehr hin. Müssen Kinder nicht auch in "schwierigen" Situationen Durchhalten lernen? Ich WEISS ja, daß sie es gern macht und nicht nur anderen zuliebe hingeht... Ich wäre froh, wenn sie die Erfahrung macht, daß es auch andere Mädels da gibt, die mit ihr reden und mit denen man Spaß haben kann, damit diese Abhängigkeit von Freundinnen mal ein Ende hat.
Verlange ich da zuviel?
GLG
Tina